Hundeausbildung früher und heute

  • Ich kä

    ann ä

    nicht schreiben, weil da ein wildgewordener

    ä Welpe auf der Tastatur rumdrückt.

    So, ich glaub jetzt geht's :D

    Ich kann das ja nur aus Pferdesportlersicht beobachten, aber ich denke, da ist es das Gleiche.
    Als ich angefangen hab zu reiten, standen die Pferde teilweise noch in Ständern. Also angebunden mit Trennwänden zwischen den Pferden. In Ställen ohne Fenster. Wenn sie Glück hatten, durften sie Sonntags auf die Weide. Wenn sie kein Glück hatten, haben die ihren Ständer, den Weg zur Reithalle und die Reithalle gesehen, sofern kein Ausritt auf dem Programm stand, was je nach Stall öfter oder nie vor kam. Viele der Schulpferde haben gebissen, geschlagen, gewebt oder gekoppt. Das war damals "normal".
    Als Reitschulkind hast du genommen was du gekriegt hast, jeder hatte ein Lieblingspferd, keiner durfte das öfter reiten als alle anderen Pferde :D
    Als ich 2000 mein eigenes Pferd bekam war ich in einem Verein, in dem es schon verhältnismässig "modern" zuging. Trotzdem hat da ein Pferd das nicht spurte noch "richtig eins auf den Frack" bekommen. Wir zogen dann um in einen Privatstall mit 120 Pferden und Besitzern. Da gab es Einflüsse von "alte Garde" bis Pirelli und Co.
    Für mich hab ich mir von allem das Beste raus gepickt und das hat gut geklappt, ich war aber immer mehr bei den "alten" als bei den "Tüddeltanten".


    Ich glaube, dass es ganz viele Dinge gibt, die man früher besser gemacht hat. Aber ich glaube auch, dass es heute noch mehr Dinge gibt, die man besser machen kann und wo man weiss warum und wieso sie funktionieren. Früher gab's halt einen Weg und der hat gepasst oder nicht und wenn nicht, war's halt kein Hund/Pferd/Kind für den "grossen Sport" und heute holt man noch ganz viele Hunde/Pferde/Kinder in die Uni, die das Zeug dazu haben und einfach eine andere Behandlung brauchen.
    Früher war glaub vieles klarer, einfacher. Pferd/Hund macht Blödsinn = eins auf die Nuss, fertig. Heute macht man sich da viel grössere Mühe mit positiver Verstärkung, ignorieren von Fehlverhalten, usw. Dafür hat man - zumindest bei den Pferden - weniger Verhaltensstörungen wie Weben oder Koppen oder Beissen/Schlagen. Aber auch mehr ungezogene Gäule, weil die Besitzer es halt nur so halbernst nehmen und zu viel tüddeln und zu wenig erziehen - das wird bei den Hunden nicht anders sein.


    Wir sind jetzt bei so einem "alten" Hundetrainer in der Welpenstunde. Da wird durchgezogen, ob der Welpe Schiss hat oder quiekt oder schreit oder sich wehrt. Völlig wurscht, der hat zu tun. Wie man das macht ist dem Hundetrainer egal, aber es wird gemacht. Ich würde mir da zwar mehr Anleitung zum "wie" wünschen, aber ich finde es gut, dass alles von vorne bis hinten durchgezogen wird, egal wie gut und egal unter welchen Umständen. Nicht mal für den Hund, aber für uns Hundehalter. So lernen wir nämlich, nicht gleich nach zu geben und dass der Welpe nicht gleich stirbt, nur weil er Schiss hat.
    Andererseits gibt es Sachen, die ich lieber mit meinem Privattrainer mache, weil der DEUTLICH moderner unterwegs ist, aber auch keiner, der Unarten "wegstreichelt". Da gibt es VIEL längere Wege zum Ziel, teilweise echt nervtötend für mich, weil ich nicht der geduldigste Mensch bin. Aber sie funktionieren, sie funktionieren gut, man merkt jeden Tag einen Fortschritt und Welpi hat Spass dabei und freut sich über das trainieren dürfen. Ich glaube, da haben wir eine gute Mischung aus alt und neu, sowohl für mich als auch für den Hund.

    Die "Einstellung" von früher, dieses "so isses und so wird's gemacht" täte heute so manchem gut, denn heute ist man schnell bei der nächsten Hundeschule oder beim nächsten Verein. Es ist für viele Leute glaub echt undurchsichtig, was gut und was schlecht ist, weil es so viele verschiedene Methoden und Möglichkeiten gibt. Da wäre es aber an den Hundehaltern, sich zu informieren, wer und was für ihren Typ Hund am Besten ist. Denn ich glaube schon, dass man einen LZ DSH anders anpacken muss als einen Malteser.
    Social Media macht das aber nicht einfacher. Da bekommst Du NUR Erfolgsgeschichten aufgetischt und JEDER hat mit JEDER Methode mit JEDEM Hund Erfolg. Wer da nicht dahinter her ist und hinterfragt und sich Sachen genauer anschaut und überlegt, der sitzt dem auf, der die beste Werbung macht. Und nicht dem, der's am Besten drauf hat.

    Ist also alles nicht so einfach mit dem Vergleich von gestern und heute. Wenn Du keine Entscheidungsmöglichkeiten hast, musst Du keine Entscheidung treffen und Entscheidungen treffen können ist zwar ein schöner Luxus, aber eben auch anstrengend und mühsam.

  • in 30 - 40 jahren wird's unsren sport garnicht mehr geben...


    in 30 - 40 jahren wird's unsren sport garnicht mehr geben...

    Nina, ich fürchte Du bist momentan in einer Art Schockstarre aufgrund des medialen Supergaus der sich gerade in Ö aufgrund dieses schrecklichen Beißunfalls verbreitet,

    ich denke Hundesport wird es auch dann noch geben, vielleicht nicht mehr so wie heute und es werden , wenn die Naturkatastrophen sich weiter häufen, viel mehr gut ausgebildete Such. -Rettungshunde sowie für eine immer grösser werdende Anzahl Menschen die aus den verschiedensten Gründen traumatisiert/physisch oder Psychisch verletzt sind Therapie- und Assistenzhunde mit guter Ausbildung benötigt.

  • super gut auf den punkt gebracht GeierWally.

    Ich glaube auch, dass man aus alten und neuen trainingsmethoden vieles für sich selbst rausfiltern kann. Es war früher nicht alles gut und das ist es heute auch nicht. Aber überall steckt ein fünkchen möglichkeit drin, um für sich und seinem hund den geeignetesten weg zu finden, gepaart mit den eigenen erfahrungen.

  • in 30 - 40 jahren wird's unsren sport garnicht mehr geben...


    Nina, ich fürchte Du bist momentan in einer Art Schockstarre aufgrund des medialen Supergaus der sich gerade in Ö aufgrund dieses schrecklichen Beißunfalls verbreitet,

    ich denke Hundesport wird es auch dann noch geben, vielleicht nicht mehr so wie heute und es werden , wenn die Naturkatastrophen sich weiter häufen, viel mehr gut ausgebildete Such. -Rettungshunde sowie für eine immer grösser werdende Anzahl Menschen die aus den verschiedensten Gründen traumatisiert/physisch oder Psychisch verletzt sind Therapie- und Assistenzhunde mit guter Ausbildung benötigt.

    Mit "unsrem Sport" meinte ich den IGP Sport. :S


    Agility und Dogdance und ähnlicher Quatsch sind auf dem Vormarsch... das wird's noch lange geben, aber Schutzhund wird aussterben - die Gesellschaft wird immer blöder, die Gesetze immer absurder.

  • besser hätte es man nicht beschreiben können Ruebchen. Irgendwie kommt es mir oft so vor, als wäre es auch eine beschäftigungstherapie für die menschen.

    Soviele hunde und trainingsmöglichkeiten gab es noch nie und der schmarrn wird immer grösser. Aber dsh, herder und mali sind doch noch rassen, die vom hf auch verstand abverlangen.

  • Neu basiert ja auf Alt.

    Neu ist das Alte, nur angepasst, erweitert, entwickelt an neue Umstände, neue Anforderungen.


    Durch Erkenntnisse entdeckt man, dass etwas Altes mit ein wenig Hinzufügen oder Wegnehmen von Details, andere Ergebnisse bringt. Wenn das, für die Situation die man betrachtet, bessere Ergebnisse sind, behält man das veränderte Alte bei. Somit wäre es was "Neues".


    Ich würde nicht gerne "modern" bzw. "neu" mit der Extremistenbewegung von "rein positiv" gleichsetzen weil ich der MEINUNG bin, dass diese Tendenzen eben tatsächlich einen modernen Idealismus mit Hang zu Esoterik verkörpern und dadurch nicht die "modernen Kenntnisse über Hundetraining" repräsentiert werden.


    Guckt mal:


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    Gute Leistungen. Mir gefällt die Spritzigkeit des Hundes des Mannes (1. Starter), der Hund der Bundessiegerin wird erst freudiger als es in Richtung Apport geht.


    Insgesamt sehe ich, dass die meisten Hunde ums Bein gewickelt gehen, in einer ständigen Rechtsverkrümmung. Dass die Linkswendung oft gemacht wird, indem der Hund mit dem Bein weggekickt wird habe ich jetzt in Deutschland auch bei einigen (älteren) HF gesehen, in der OG wo ich mal mittrainiert habe. (Die haben auch vom Ausbwart dafür "geschimpft" gekriegt ^^ <3 )


    Zum Vergleich einer meiner Lieblingstrainer und Vorbild, Juan Carlos Moreda, ist auch schon wieder 4 Jahre her:


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    Juan Carlos ist Verursacher von viel Kritik und Gerede, hier in Spanien bzgl. IGP Training, weil er Dinge "anders" macht, moderner, und es stinkt vielen, dass er damit auch noch Erfolg hat.


    Gerade hier, in einem Land, wo der Fokus so in die Vergangenheit ist, diese Traditionsscheisse und "so hat es schon mein Grossvater gemacht", zeigt mir immer wieder, dass das die Entwicklung ganz enorm bremst.

  • Agility und Dogdance und ähnlicher Quatsch sind auf dem Vormarsch... das wird's noch lange geben, aber Schutzhund wird aussterben - die Gesellschaft wird immer blöder, die Gesetze immer absurder.

    Solch abwertende Kommentare über andere Hundesportarten hab ich bisher eigentlich nur von alten IGPlern gehört, hätt ich jetzt von Dir nicht erwartet.

    Es sucht sich doch eigentlich jeder das raus was ihm gefällt und das ist auch gut so!

    Vielfalt statt Einfalt

  • Eins zwei drei.

    Einmal editiert, zuletzt von MistyWind1889 ()

  • die vielen verschiedenen rassen einschl mischlinge bieten sich natürlich auch dafür an, dass es soviele verschiedene trainingssparten gibt. Was ja auch nicht schlecht ist.

    Ipg sport bleibt allerdings hauptsächlich o fast nur für die dsh, malis und herder.

    Finde ich auch super, weil wenn die auf wettkämpfe antreten, macht das auch ein schönes rundes bild.

  • aber was viele heutzutage leider vergessen, dass es sich immerhin noch um hunde handelt. Da wird versucht und probiert, ein einfall jagt den nächsten und dann kommt sowS wie dogdance etc... dabei raus. Ob das für einen hund geeignet ist, danach fragt keiner.

    Wie bei vielem, so werden auch hier keine grenzen mehr gesetzt.

  • Man darf nicht vergessen, dass bei Dogdance, Agility und Co der Hund halt auch nicht seine „Waffen“ gebraucht, es wird niemand verbellt/gestellt, es wird niemand mit Wucht angesprungen, da wird in niemanden rein gebissen.


    Und was wäre ein Gebrauchshund, wenn er als Allrounder nur für IGP und sonst gar nichts taugt? Genau, irgendwie wertlos, weder Allrounder noch vielfältig zu gebrauchen. :/

    Gilt das dann nicht auch anders herum? Ein Dogdance, Agility und Co Hund taugt für nix anderes und schon gar nicht für IGP?


    IGP ist die "allrounderigste" Sportart. Im Prinzip wird jeder Instinkt (ausser Fortpflanzung) des Hundes angesprochen und sich damit auseinandergesetzt, beim Training. Ich glaube ein IGP Hund würde leichter noch zusätzlich Agility oder Dogdance lernen, als umgekehrt.


    Aber: Natürlich ist Agility eine coole Sportart, Dogdance ja wers mag, Breitensport irgendwie cool und ganz vorne auch auf meiner Beliebtheitsliste Mondioring (aber das ist ja auch böse und dann weg). Also ja, Auswahl zu haben ist schon gut.

  • ja was denn für Grenzen und von wem gesetzt, hoffentlich nicht vom Gesetzgeber,

    die Grenzen liegen doch automatisch bei dem Punkt wo der Hund und der Hundehalter ihre körperlichen Fähigkeiten überstrapazieren würden, also der Schlittenhundeführer wird mit seinem Huskygespann nicht bei einem 100km-Rennen anfangen sondern langsam darauf zutrainieren, Dogdance beginnt ja auch nicht bei der höchsten Freistilkür auf einer WM sondern mit der Ausarbeitung einer harmonischen Fußarbeit, im IGP wird ein Rottweiler niemals bei der langen Flucht so eine Flugshow bieten wie ein leichter Mali.

    Etliche Hundesportarten wie Mondioring, Agility, Turnierhundesport,Obidience, RH u.v.m haben gegenüber dem IGP sogar noch den Vorteil die "geistigen" Fähigkeiten der Hunde anzufordern durch die wechselnden und vorher nicht absehbaren Variationen im Training/Turnier. Bei IGP eigentlich nur in der Fährte, UO und SD sind immer und auf jedem Platz die immer gleichen Abläufe.

    Und schaut mal in die "Jagdhundeszene", was es da an vielfältigen und auch unterschiedlichsten Aufgabenstellungen für Hund und Halter gibt ist erstaunlich.

  • Gilt das dann nicht auch anders herum? Ein Dogdance, Agility und Co Hund taugt für nix anderes und schon gar nicht für IGP?

    das gilt weder so rum, noch anders herum, dafür gibts ja genug Beispiele

    aber dass trotz einer Jahrzehntelangen Zuchtauswahl fast nur über den IGP-Sport der Allrounder erhalten geblieben ist spricht ja für unseren DSH

  • beim igp sport kommt es denke ich darauf, wie stark der hund da dabei trainiert wird. Sprich prüfungen, pokalkämpfe.

    Zu meinen früheren zeiten reichten 3 x am hp straffes training + fährte wö und zuhause auch noch etwas. Ich weiss nicht, ob ich da noch zusätzlich agility oä machen hätte können/wollen. Eher nicht. Dsh genauso wie ich, waren damit genug ausgelastet.


    Sam zb liebt die abwechslung. Immer irgendwie was anderes mit reinbringen, das ist seine welt. Ein allrounder, aber nirgendwo so richtig, dass man sagen könnte, den blumentopf könnten wir damit gewinnen.


    Benji ist auch ein allrounder, macht gerne jeden mist mit. Aber er braucht jetzt nicht so aktiv die abwechslung, er findet die ausbildung schon so toll und freut sich übers training und ist nie gelangweilt.