Hausleine - Schleppleine - Für und Wider bei der Welpenerziehung

  • Axman, du hast deinem Axel aber die Gelegenheit gegeben im Spiel seinen Selbstwert für sich zu erkennen und er hat, wie du es so beschreibst, den für ihn richtigen Ausdruck/Weg in der Kommunikation gefunden da er ja von den anderen in dieser Hundegruppe so wie es für ihn am angenehmsten war, akzeptiert und angenommen wurde.

    Was Pepper sagt, "mit Artgenossen spielen geiler als mit Frauchen/Herrchen" kann wirklich eine von vielen unterschätzte Entwicklung sein und ist dann später seeehr schwer wieder gegenzusteuern.

    das glaube ich ist eine von Euch überschätzte Entwicklung, mit Artgenossen spielen ist das eine, mit HF spielen das andere.

  • Eins zwei drei.

    Einmal editiert, zuletzt von MistyWind1889 ()

  • das glaube ich ist eine von Euch überschätzte Entwicklung, mit Artgenossen spielen ist das eine, mit HF spielen das andere.

    Man muss wissen wie man es gestaltet und gewichtet. Meiner Erfahrung nach läuft es bei vielen schief, die sich hinterher wundern, warum der Hund immer an allem anderen interessiert ist, nur nicht am HF.


    Allen HH mit denen ich bisher gearbeitet habe (viele waren es nicht, was dem ganzen noch mehr Gewicht gibt) musste ich sagen "lass den Hund nicht andauernd im Park oder sonstwo frei rumrennen und mit anderen Hunden spielen". Das war die Ursache von ALLEN Problemen die sie mit ihrem Hund hatten. X/


    Es muss weder das eine noch das andere Extrem sein. Gezielter, ausgesuchter Spielkontakt mit anderen Hunden/Junghunden von Zeit zu Zeit und eingebunden in einen erzieherischen Kontext ist aus meiner Sicht das beste, sofern der Junghund überhaupt Interesse daran hat.


    (Bemerkung am Rande: In der Welpengruppe waren mehrere, die mit einem 8 Monate alten Hund aufgekreuzt sind, weil der Tierarzt ihnen gesagt hatte: Trainieren/Hundeschule erst ab 8 Monaten. X( Da war eine Familie mit einem Malinois aus dem Tierheim dabei. Die waren total am Ar$Ç# mit dem Hund. Hält sich hartnäckig, dieser bescheuerte Rat)

  • Du „glaubst“, es sei eine überschätzte Entwicklung

    ja, ich glaube dies, und das wird man ja auch schreiben dürfen.

    Und noch was "glaube" ich, wenn ich dermassen "Verkopft" an meine Arbeit mit den Hunden herangegangen wäre wie es heutzutage vielfach üblich ist, hätte ich mit keinem meiner Hunde an der Herde arbeiten können, hätte mich bei keinem getraut ihn das erste mal an der Herde abzuleinen

    Aber -zugegeben- das ist Glauben -beweisen kann ich dir das nicht.

  • Eins zwei drei.

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    Einmal editiert, zuletzt von MistyWind1889 ()

  • Du „glaubst“, es sei eine überschätzte Entwicklung

    ja, ich glaube dies, und das wird man ja auch schreiben dürfen.

    Und noch was "glaube" ich, wenn ich dermassen "Verkopft" an meine Arbeit mit den Hunden herangegangen wäre wie es heutzutage vielfach üblich ist, hätte ich mit keinem meiner Hunde an der Herde arbeiten können, hätte mich bei keinem getraut ihn das erste mal an der Herde abzuleinen

    Aber -zugegeben- das ist Glauben -beweisen kann ich dir das nicht.

    Das ist ein guter Punkt.

    Nicht jeder normale Hundehalter hat dann ein Schaf im Ärmel :) :)

  • Vieles in der Hundehaltung, -erziehung, -ausbildung ist glauben. Sicher wissen tut man manche Dinge erst, wenn man sie ausprobiert hat, aber genau mit diesem Hund und mit dieser Ausgangssituation!

    Wir haben es hier mit eigenständig denkenden Idividuen zu tun, die nicht nach Schaltplan funktionieren. Was an einem Tag klappt, klappt am nächsten nicht. Was in der Konstelation super war, ist in einer anderen Zusammenstellung von einzelnen Eckpunkte völlig daneben. Und jeder kennt den Auspruch: Das hat er aber noch nie gemacht! Und jeder hat den Auspruch schon benutzt.


    Aber Erfahrung ist eben das, was dann dieses glauben Glaubhaft macht.

  • Und jeder kennt den Auspruch: Das hat er aber noch nie gemacht! Und jeder hat den Auspruch schon benutzt.

    Und wenn ich solche Situationen im Nachhinein reflektiere, kommt meistens die Erkenntnis, dass mein Verhalten zu dem geführt hat, was er ja noch nie gemacht hat. Manchmal war nur eine winzige Geste zu viel oder zu wenig.

  • Und jeder kennt den Auspruch: Das hat er aber noch nie gemacht! Und jeder hat den Auspruch schon benutzt.

    Und wenn ich solche Situationen im Nachhinein reflektiere, kommt meistens die Erkenntnis, dass mein Verhalten zu dem geführt hat, was er ja noch nie gemacht hat. Manchmal war nur eine winzige Geste zu viel oder zu wenig.

    Soviel Selbstreflektion wünsche ich mir bei allen Hundehaltern. Aber leidet hat nicht jeder Hundehalter auch den nötigen Hundesachverstand.

  • Na ja, was sind denn das für "Hat er ja noch nie gemacht"-Aktionen? Eher ja keine, an denen man bisher erfolglos geübt hat und plötzlich klappt das Kommando oder Kunststück einfach so.


    Bei uns gibt es nur relativ wenig Anlässe zum Anleinen. Auf den täglichen Routine-Gassirunden läuft Bombus frei. Das hat er sich durch zuverlässigen Rückruf bzw. Stopp-Kommando auf Entfernung erarbeitet und nicht "einfach so" geschenkt bekommen. Trotzdem oder gerade deswegen habe ich ihn immer im Auge, unterbreche ggf. Gespräche mit evtl. Begleitern, um sofort zu korrigieren.


    Der einzige Anlass, ihn anzuleinen, weil er mir zwei Mal aus dem Platz abgehauen ist, ist die total verängstigte Doodle-Hündin, die ein paar Häuser weiter wohnt. Bei jeder anderen Hundebegegnung, in der er im Platz zu warten hat, hat das bisher zuverlässig funktioniert. Aber dieses süße weiße Ding hat's ihm angetan - deshalb hängt er bei der Begegnung bis auf weiteres an der Leine. Wir treffen sie leider auch nicht täglich oder oft genug, dass ich da mal ein kleines Korrekturprogramm starten könnte.

  • Ich möchte mit euch zwei Beobachtungen teilen, die gut zu diesem Thema passen.


    Beobachtung 1

    Es wurde ja schon besprochen, zu Silvester wird geballert.

    Pepper ist jetzt nicht super ängstlich, aber ganz so toll findet er das Genalle halt auch nicht. Am Silvesterabend gingen wir dann aus dem Haus und in der Umgegend knallte es halt hier & da.

    Normal läuft Pepper einfach so mit den Weg runter, wir gehen ja eh immer ohne Leine.

    Als mit auffiel, das kein blaues Leuchthalsband an meiner Seite lief war ich echt verwundert und drehte mich um.

    Pepper lag lang vor der Haustür auf der obersten Treppenstufe. 🙄

    Ansprache und locken mit Spielzeug würde mit Kopf zwischen die Pfoten und einem Blick quittiert, den ich gar nicht beschreiben kann.

    Jetzt war das der letzte Pipigang und ich wollte definitiv auf die Silvesterparty.

    Autorität kam bei dem Blick nicht in Frage. Instinktiv nahm ich die Leine und ihr werdet es nicht glauben.

    Pepper stand sofort auf und Tante freudig und entspannt an meiner Seite den Weg runter. Ich war so überrascht und beeindruckt, was dieses dünne, locker und seinen Hals gelegte Band für Auswirkungen hat.

    Wir waren nicht weit von zu Hause, da habe ich die Leine auch entfernt und er lief freudig weiter. Es knallte hier und da, und er blieb auch kurz stehen und schaut zu mir, lief aber dann freudig weiter. Am Ende haben wir zusammen fast 1h im Dunkeln Park in seinem Lieblingssandkasten gesessen und haben entfernte Raketen und Böller betrachtet.


    Beobachtung 2

    Die Welt ist matschig, wer weiß das besser als wir. Normalerweise reicht es, Pepper mit dem Handtuch trocken zu reiben. Dreck ist im Handtuch, Schäfis sind da ja selbstreinigend.

    Heute: No way!

    Der Hund musste in die Dusche, um den ganzen Sand aus dem Fell zu spülen. Und wenn Pepper eines nicht freiwillig tut, dann in die Dusche gehen. Zwang, Leckerli, Spielzeug, egal.

    Ihr wisst schon was kommt.

    Was soll ich sagen. Hund in Haus an die Leine, er läuft neben mir ohne ziehen & zerren die Treppe hoch direkt ins Bad und in die Dusche. "Sitz!" Hund sitzt. Leine loslassen, Handbrause anmachen und in aller Ruhe den Hund abbrausen. OK, der Blick war schon Herz zerbrechend 🤣

    Dann mit Handtuch abrubbeln, Hund dabei immer noch in der Dusche mit loser Leine.

    Dann Leine ab, Hund anschauen und mit "Ok" Freigabe.

    Hund schüttelt sich, wedelt mit dem Schwanz und läuft freudig mit mir die Treppe runter.


    Ich kann es nicht richtig erklären, aber vielleicht ihr. Ich hatte den Eindruck, mit der Leine wäre alle anderen Optionen für ihn obsolet als wollte er sagen:"Sieht alles kacke aus was da läuft, aber er scheint zu wissen was er tut und ich glaub ihm das jetzt einfach mal!"


    Für mich hat das Thema Leine eine inzwischen sehr positive Besetzung gefunden.

    Der Hund kann dadurch m.E. Verantwortung abgeben, was ihn oft sehr gut tut.


    Was sagt ihr?