Alles anzeigenTay ja, bin deiner Meinung, was Freiheit und Fehler angeht. Auch mit Hausleine ergeben sich dafür genügend Gelegenheiten. (Leider )
Seit einiger Zeit gehen Überlegungen in der (Tier)Hundepsychologie dahin, dass man die These "Fehler müssen gemacht werden um zu lernen" hinterfragt. Man versucht zu ergründen, ob Fehler überhaupt notwendig sind um ein Verhalten zu lernen.
Viele Methoden bauen ja darauf, dass man es sogar provoziert, dass der Hund einen Fehler macht um diesen dann aktiv korrigieren zu können (physische Einwirkung) oder eben, wie heutzutage eher praktiziert wird, durch Vorenthalten von Belohnung.
Man hat aber festgestellt, dass es offenbar gar nicht wirklich nötig ist, und ein Hund ein Verhalten genausogut lernen kann, wenn er immer richtig liegt, immer Erfolg hat.
Beispiel: Axel hat sein SitzBleib, als er ganz klein war nur rein über positive Verstärkung gelernt. Ich habe ihn nie aufstehen lassen um ihn korrigieren zu können. Nie. Nur das Sitzen wurde verstärkt und aufgestanden wurde nur nach Freigabe Marker. (Dann auch das Liegen)
Axel hatte schon extrem früh ein bombenfestes SitzBleib mit dem ich bei uns im Training angeben konnte, weil Axel als Welpe nicht gerade der ruhigeste war, sondern eher ein durchgedrehter Irrer.
Eigentlich hat er auch das Verweisen von GS in genau dieser Weise gelernt.
Errorless Learning nennt sich das.
Ich finde nicht, dass es sich für alles und jedes eignet oder das Beste ist, aber es gibt einem zu Denken.
Ich finde solche Themen sehr interessant. Man stellt immer wieder fest, dass vieles was wir so glauben bzgl. Hundeverhalten und Lernverhalten, nach "gesundem Menschenverstand" oder Logik etc. überhaupt nicht zutrifft, sondern oft total anders ist. Das fasziniert mich. Man muss oft "outside the box" denken.
"Thinking outside the box!"
"Box? There is no box!" 😎