"Darf ich den mal streicheln?"

  • Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht irgendeine zufällige Begegnung im Dorf, am Strand, auf der Gassirunde fragt, ob er/sie oder das Kind meinen Hund mal streicheln dürfte. Bin ich die einzige, die sich von solchen Menschen geradezu verfolgt fühlt? Meine Standardantwort ist vielleicht ein bisschen krass, aber ich frage gern zurück, ob es gefallen würde, von einem Wildfremden angefasst zu werden. Ausgebildete Therapiehunde halten das vielleicht aus. Meiner ist auch nicht unbedingt abgeneigt, aber da muss die komplette Situation stimmen und die finde ich angeleint nicht stimmig.


    Wie geht Ihr mit solchen Situationen um?

  • Seit Harras erwachsen ist, ist mir das erst einmal in Emmen in den Niederlanden passiert. Und das war eine nette Situation. Aber ich sehe es wie du und würde es auch nicht wollen. Jetzt hat Harras draußen immer einen Maulkorb auf und seither gehen uns sowieso alle aus dem Weg.


    Ich habe es auch früher nicht gemocht, wenn die Menschen förmlich in meinen Kinderwagen gekrochen sind und hatte daher immer eine sehr voluminöse Kinderwagenkette (mit so Kuscheltieren dran) am Verdeck befestigt.

  • Hier scheint es schon die Runde gemacht zu haben, dass fremde Hunde nicht zum angrapschen da sind. Ich werde/wurde zum Glück selten gefragt (jetzt mit Quennie etwas öfter - wobei da nicht gefragt wird, sondern man geht in die Hocke und quiekt "jööööö na komm mal heeeer!", mit Jonte sehr selten). Jonte mag einfach keine Menschen und Hunde. Der tut zwar absolut gar nix, aber er will halt auch nicht. Er versucht dann, sich davon zu machen oder zu verstecken, also warum soll man dem das antun? Ich sag bei Jonte inzwischen eiskalt "ne, der beisst". Und bei Quennie gifte ich ein "EINFACH IN RUHE LASSEN!!!!" und geh weiter.
    Wenn sie mal gross ist und wenn sie ein Hund wird, der gern gestreichelt wird, werde ich das bestimmt auch mal zulassen, wenn jemand nett fragt und sie das gut findet. Ist ja schön, wenn Menschen Hunde mögen und Kinder Gelegenheit haben, mit Tieren in Kontakt zu kommen. Aber halt nur wenn's auch passt.

  • Ich habe kein Problem damit wenn Leute fragen. Eigentlich freue ich mich über jeden der keinen großen Bogen um uns macht. Hier ist immer viel los und Rae kennt es von von Anfang an und sie liebt vor allem Kinder und ältere Menschen.

    Wir tun etwas um den angekratzten Ruf der Schäferhunde zu verbessern, denke ich mir :) . Sie geht regelmäßig mit ins Pflegeheim und genießt die Aufmerksamkeit und hat kein Problem mit Menschen die anders sind.


    LG Terrortöle

  • Haha, sehr interessante Frage. Freu Dich, dann sieht Dein DSH nicht gefährlich aus.😉

    Bei uns ist es genau umgekehrt...ICH frage, ob das Kind Pepper streicheln möchte. 😉


    Gerade wenn sie Angst zu haben scheinen.

    Die Frage richte ich natürlich an die Eltern, bzw den Erwachsenen der dabei ist und der fragt dann meistens sein Kind.

    Wir leben in Deutschland so eng mit Hunden und ich finde es ganz furchtbar, wenn Kinder schreiend zu Mammi rennen, wenn sie einen Hund sehen.

    Gleichzeitig versuche ich das Image des DSH

    zu verbessern.


    Wenn Kinder von selbst fragen, schaue ich die Eltern an und wenn die ihr Go geben, ist das ok.


    Wir hatten schon Begegnungen mit ner kompletten Waldkita (im Wald natürlich).

    Die hatten sogar einen Klassen-Hund, kannten Hunde also und wollten Pepper streicheln.

    Als das ok vom Lehrpersonal kam, stürmten 5 Kinder jolend auf Pepper zu und umarmten ihn. 🤣

    Ich musste so lachen als ich seinen Blick sah...er stand regungslos im Wald und ließ sich betuddeln.


    Das hat sich natürlich entwickelt...Pepper ist ja erst 2 Jahre alt und wir haben uns da langsam rangetastet. Für ihn sind Menschen immer ok.

    Er fremdelt gar nicht. Wenn er jemand nicht mag, geht er einfach weiter.


    Im Regelfall, und besonders wenn wir die Kinder nicht kennen habe ich Pepper aber immer an der Leine und sitze auf Augenhöhe der kleinen Menschen direkt neben ihm.


    Es gibt hier eine total nette indische Familie mit 3 Stöpseln.

    Wenn die ihn sehen rufen sie "Peppeeeeer" und kommen rübergerannt und knuddeln ihn.


    Also nein, mich stört es nicht im Gegenteil.

    Je mehr häufiger er Kontakt mit Kindern aller Größen hat, um so entspannter ist unser Leben hier in der Stadt.

    Nur bei Halbstarken Jugendlichen bin ich vorsichtig und lehne meist ab.

    Aber nicht, weil ich Angst davor habe, das die Jugendlichen Schaden nehmen, sondern das da ein paar Idioten bei sind die meinen, besonders witzig zu sein und Pepper etwas tun...

  • Danke so weit für Eure Postings.

    Ich glaube, ich muss das für mich (und den Hund) mal üben. Eigentlich bin ich diejenige, die fremdelt...

    Ich glaub, ich versteh Dich. Ich werd eifersüchtig, wenn jemand zum ersten Mal zu Besuch kommt und mein Senior-Kater dem gleich den ganzen Abend auf dem Schoss sitzt. :D

  • Vor uns nehmen die Leute auch eher Reißaus. Was nicht weiter schlimm ist, da sich Kobold (von Fremden) überhaupt nicht gerne anfassen lässt.

    Er erduldet es, wenn ich es "verlange", aber es geht ihm nicht gut dabei. Deshalb verlange ich es nicht von ihm. Ich möchte fremde Menschen (und Hunde) auch nicht innerhalb meiner Individualdistanz haben.

  • Ich habe kein Problem damit wenn Leute fragen. Eigentlich freue ich mich über jeden, der Schäferhunde toll findet, sich traut und streicheln will. Gerne auch Kinder. Unsere Hunde werden auf Schauen sowieso von Fremden angefasst, kennen das und haben kein Problem damit. Zudem haben sie sich streicheln zu lassen, von jedem! Das wird ihnen von Anfang an klar gemacht.

    Neulich in der Abflughalle des Flughafens Frankfurt hatten wir ein tolles Erlebnis. Ich laufe mit einem jungen Rüden Richtung Sperrgutschalter. Ein älterer Mann um die 80 schaut den Rüden bewundernd an, ich halt an und er streichelt ihn, spricht mit ihm, ich steh dumm daneben :S Langsam bleiben immer mehr Menschen stehen... und grabbeln ihn auch. Dann sagt er in die Runde, schaut mal Herrschaften, das ist ein deutscher Schäferhund, ein richtiger Hund, schaut mal was für einen tollen Charakter er hat und wie schön er ist :* :love: Ich natürlich stolz wie Bolle 8)

    Er hat mir dann gesagt, dass er, als er jung/ jünger war auch immer nen Schäferhund hatte und den auch trainiert hat.

    Er war happy und ich natürlich auch <3

  • Grundsätzlich habe ich nichts dagegen wenn jemand meine Hunde streichelt, aber nicht ohne vorher zu Fragen.


    Ich freu mich immer wenn uns Menschen freundlich begegenen und Freude daran haben einen Hund zu sehen, leider ist es mittlerweile schon so häufig, dass man einfach angepöbelt wird, weil man mit Hund unterwegs ist. Von daher bin ich froh wenn jemand kommt und meint: sind die süß, darf ich mal streicheln? Besonders Kinder! Es ist erschrenkend wie oft die Eltern (besonders Mütter) hysterisch reagieren wenn ein Hund ihrem Kind auf 2 m zu nahe kommt, das überträgt sich dann auf die Kinder und die reagieren dann automatisch genau so hysterisch. Daher stehe ich immer zu Verfügung wenn Kinder meine Hunde anfassen wollen. Ich frag auch oft, wenn es Kinder gibt die etwas unsicher bezüglich Hunde sind und ich mit den Eltern im Gespräch bin, ob sie mal anfassen wollen. Auch im umgekehrten Fall, wenn die Kinder schon so sehnsüchtig den Hund anstarren, aber sich nicht trauen zu fragen, ob sie streichel dürfen. Dann kann man auch gleich erklären wie man sich einem Hund nähert und das man nicht einfach hinpatscht sondern mal Kontakt auf nimmt und guckt ob der Hund überhaupt angefasst werden mag, etc. Da profitieren dann eigentlich alle davon, die KInder weil sie lernen keine Angst haben zu müssen und sämtliche Hunde die sie in Zukunft treffen, weil die Kinder wissen wie man auf sie zugeht.


    Ich würde aber einen Hund der sich nicht gern anfassen lasst nicht dazu zwingen, das muss jeder für sich und seinen Hund selbst entscheiden.

    Fina war früher auch nie so der Typ Hund der von jeden angetascht werden wollte, besonders als Welpe war das ganz ausgeprägt. Da hab ich dann auch oft mal ein wenig Verschnupft reagiert wenn jemand einfach hingefasst hat. Mittlerweile ist es so, dass ich aufpassen muss, wenn wir mit jemanden im Gespräch sind, dass sie sich da nicht in den Vordergrund drängt und auch beachtet werden will. Kiara ja sowieso, die findet alle Menschen soooo toooll!!!


    Bei Welpen sehe ich das auch anderes, allerdings gleich mal patzig reagieren finde ich überheblich. Man kann auch mit einem freundlichen Nein die Menschen davon abhalten. Zumindest die, die vorher fragen, die, die einfach hintatschen kann man eh angiften (ist zwar auch nicht die feine Art, aber man wird dann auch mal leicht gereizt, wenn jeder den Hund ungefragt anfasst). Erziehung muss nun mal sein, egal ob Mensch oder Hund.

  • Als meine Hunde noch an der Herde arbeiten mussten war das Thema für mich eine zweischneidige Sache.

    Einerseits war ich sehr froh dass sie sich eigentlich von jedem , auch von Kindern anfassen und streicheln ließen, andererseits hatte das aber auch zur Folge dass sie, menschenfreundlich wie sie nunmal waren, auch gern zu jedem Spaziergänger hingelaufen wären.

    Hab dann den Leuten erklärt: Im Dienst -Nein- in der Freizeit gern, und das hat dann auch jeder verstanden.

    Jetzt ist mir das egal, warum sollten freundliche Menschen nicht mal meine freundliche Hunde streicheln?

    Und es ist dann immer auch Gelegenheit Kindern zu erklären wie sie sich einem fremden Hund nähern und berühren können.das-schaeferhund-forum.de/wcf/attachment/25870/

    Foto: freundliche HüteHunde ohne Probleme mit freundlichen Menschen