Plötzliche Aggression gegenüber Zweithund

  • Ist so etwas i.d.R. ein Ausschlusskriterium?

    Meiner Meinung nach nicht.
    Es kommt halt immer individuell auf den Hund an!
    Mein großer, also Simba, hat auch mittlere HD. Er zeigt dahingehend aber keine Anzeichen und Verhält sich komplett normal im Gangbild.
    Ich würde ihn zwar jetzt keine großen Sprünge etc. machen lassen, aber ich fange jetzt wieder mit der UO an und will mal sehen, ob er Bock auf fährten hat. Das traue ich ihm mit seiner Diagnose definitiv zu. Auch sanften SD würde ich mit ihm machen, hat er aber keinen Bock drauf :D


    Es geht mir da eher um Beschäftigung, muss ja keine Menschen aus irgendwelchen Trümmern etc. rausziehen.

    Gerade das sollte mMn gar kein Problem sein. Kommt aber wie gesagt immer individuell auf den Hund an, da musst du auch auf dein Bauchgefühl hören. Ich würde das auch mit deinem TA abklären, was er dazu sagt.


    Wünsche euch schon mal viel Spaß! 8)

  • Rettungshundetraining und HD vertragen sich eher nicht. Hier sollte der Hund dann schon fit sein, werden ja auch Sprünge, je nach Sparte auch Trümmersuche etc gefordert.

    Da würde dich eher Fährtentraining anbieten, kontrollierte Bewegung an der Leine, keine Sprünge und trotzdem Arbeit für den Kopf.


    Gerade wenn der Hund schon unter Schmerzmittel steht, da würde ich keine wie auch immer gelenkbelastetende Arbeiten machen.


    Nachtrag: natürlich je nach schwere der HD, aber ich meine aus den Beiträgen heraus gelesen zu haben, dass Yuma doch sehr hochgradig dran erkrankt ist.

  • Gerade wenn der Hund schon unter Schmerzmittel steht, da würde ich keine wie auch immer gelenkbelastetende Arbeiten machen.

    Okay, das habe ich überlesen. Dann sollte man schon schauen, dass es körperlich nicht zu fordernd ist...

    So, wie er aber schreibt, sucht er auch nach etwas, was vor allem den Kopf auslastet. Vielleicht können sie das dem dicken ja bieten - eben ohne die körperliche Anstrengung. Fährten ist auch immer ne gute Idee ;)

  • Fährten geht ja im Moment meistens eher schlecht, es würde sich z. B. auch ZOS (Zielobjektsuche) anbieten. Das kann man gut zuhause machen und, wenn man fleißig trainiert, auch im Garten ein kleines "Trümmerfeld" aufbauen und das die Suchobjekte verstecken. Damit kann man den Hund super auslasten. Das hatte ich damals mit Phaja (auch schwere HD) gemacht und sie hatte richtig Spaß dabei.

  • Ich würde auch sagen, der braucht mehr für den Kopf.

    Bei körperlicher Auslastung bist du schnell in einem Teufelskreis von "je mehr du ihm bietest umso mehr fordert er". Kopfarbeit macht in relativ kurzer Zeit für relativ lange Zeit müüüüdeeee... :)


    Weil du schreibst

    lehnt sich zum Beispiel immer an mich wenn ich mit anderen unterhalte

    Wie darf man sich das vorstellen?

    Wo genau ist er da?

    Sitzt er neben dir und fordert Streicheleinheiten ein?

    Oder geht er zwischen dich und die andere Person, stellt sich auf deine Füße, lehnt sich mit seinem ganzen Köpergewicht an dich?

    All das ist nicht freundlich und auch nicht unsicher. Das sind Sachen, die ich bei meinem Hund unterbinde, falls er sowas probiert. Das ist frech, respektlos, dominant. Deshalb frage ich, weil ich sofort sowas vor Augen habe und dazu die Fehlinterpretation von "der will kuscheln, weil er so unsicher ist und sich nicht wohl fühlt". Wenn du ihn dann streichelst oder freundlich mit ihm sprichst, verstärkst du dieses (in Hundesprache) wirklich äußerst unhöfliche Verhalten.

    Und forcierst so evtl unbewusst, dass er auch zum Labbi unhöflich ist, weil das ja offenkundig von den Menschen so gewünscht ist/toleriert wird.


    Nur so als Denkanstoß.

    Ich sehe die Situationen die du als "unsicher" beschreibst ja nicht.

  • Blackie und Kathy er hat schon auf der einen Seite eine schwere HD. Springen und so ist da nicht, versuche ich auch immer zu unterbinden wenn er allzu euphorisch ist.

    Vorhin habe ich im Garten ein bisschen provisorisch das Suchspiel gemacht, ist er sofort darauf angesprungen, wobei wir das "bleib" noch üben müssen ;)

    Cinja wieso geht Fährten jetzt eher schlecht? Weil trocken? (Hoffentlich blamiere ich mich gerade nicht).


    KleineMama ja das sagst Du was, bei meinem Labbi habe ich es zu gut gemeint und dann irgendwann bereut. Da besteht immer die Gefahr, dass die Gassi-Runde zu einer Wanderung ausartet.

    Also Yuma stellt sich, meistens links, teilweise leicht hinter mich, früher hat er sich auch dann etwas "versteckt". Er lehnt sich meistens links von mir leicht an mich, also nicht zwischen mir und Gesprächspartner oder das er Kuscheln will etc.

    Das mit dem Kuscheln ist so eine Sache, da machen wir mit dem Hundetrainer unsere Übungen, er hat kein Bock legt sich auf den Rücken, grinst und will das man ihm den Bauch streichelt.


    Heute habe ich das Ganze ganz vernünftig gemanaget bekommen. Beide haben in der Küche gegessen, kein Brummen kein gar nichts. Vorhin auch mit Abstand vis a vis gelegen, hier auch nichts.

    Der Labbi hat sich vorhin beim Gassi-Gehen etwas sein Ego aufgebaut. Kam so ein Kangal-Mix, ich habe meinen Barley nicht wiedererkannt. Ich glaube aber dass ihn dieser Hund auch mal angebellt hat. Er merkt sich sowas.


    Ich habe vorhin aufs Holz geklopft


    Einmal editiert, zuletzt von Alen ()

  • Kimba2001 habe deinen Beitrag erst jetzt gesehen, Sorry.

    Die Physiotherapeutin hat mir das vorgeschlagen aber auch die Tierärztin gleich am Anfang. Damals hieß es nach 3 Wochen runter auf 3/4 Tablette reduzieren und schauen wie es klappt.

    Hat es leider nicht, zumindest haben wir es hier unabhängig voneinander gemerkt, dass er nicht ganz "rund" läuft.

    Jetzt habe ich es wieder versucht und dann gelesen, das Hunde (welch Wunder) auch von Schmerzen aggressiver werden können.

    Habe es dann gleich wieder umgestellt. Unabhängig davon hatte ich das Gefühl, dass er sich wieder etwas mehr streckt.

  • Angeregt von deinem Bild wollte ich nur kurz anmerken, dass die Lage der Ruheplätze ein wichtiger Punkt ist. Wenn sie (aus menschlicher Sicht) ungünstig platziert sind, ermöglichen sie den Hunden eine strategische Kontrollposition und fördern Resourcenverteidigung und territoriales Verhalten.


    Bist du eigentlich sicher, dass Yuma nicht evtl. DICH für sich beansprucht und Barley von dir fernhalten will?

  • Für mich hört sich das ehrlich gesagt auch nach einer Menge Stress für Euch selbst an, und auf Dauer dieses Management mit Hunde trennen und Gitter dazwischen etc, wow, das würde ich nicht lange durchhalten können….

    Wir haben mit Jerry auch einen Hund, der etwas schwierig im Umgang mit anderen Hunden ist. Bei Jerry wurden ja im Alter von 6 Monaten gesundheitliche Baustellen festgestellt, wegen denen wir ihn kaum spielen lassen durften und auch kein Hundesport möglich war.

    Ein wichtiges Thema sehe ich daher auch, wie von anderen genannt, möglichst schnell eine geeignete Beschäftigung zu finden, die ihn kopfmässig auslastet, je nach dem, was ihm liegt.


    Was euch vielleicht helfen könnte, falls ihr einen solchen Trainer bei Euch in der Gegend findet, ist einer, der mit mehreren Hunden lebt oder mal eine Hundetagesstätte hatte. Weil solche Trainer mit den Thema Mehrhundehaltung eben mehr Erfahrung haben als ein Trainer, der nur einen Hund hat. Am besten sogar einen , der Schäferhunde hat. Wir haben mit einem Trainer gearbeitet, der fast sein Leben lang immer 2 Schäferhunde hatte,und ich kann nur sagen , dass ich von keinem Hundetrainer so viel gelernt habe wie von dem.


    Und ich glaube, ich würde versuchen, Yuma positiv einen Maulkorb anzutrainieren, damit ihr einfach mehr Sicherheit habt dass nichts passieren kann.

    Vielleicht gelingt es Euch, Interaktionen der beiden Hunde mal aufVideo festzuhalten, damit ihr selbst oder ein Trainer das besser analysieren könnt?


    Wie auch schon von anderen gesagt, ist es sehr schwer, sich wirklich ein Bild zu machen und Tipps zu geben , wenn man es nicht gesehen hat.


    Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr es hinkriegt, damit der Stress für alle Beteiligten möglichst bald aufhört…

  • Beide haben in der Küche gegessen, kein Brummen kein

    behalte das so bei, die meisten der Tipps, die dir hier gegeben worden sind kann ich auch so unterstreichen, ich bin auch zu 100 % bei Ruebchen `s Beitrag über die Rüdenhaltung.

    Eins würde ich aber, wie hier manche empfohlen haben, auf keinen Fall machen, nämlich die 2 beim Füttern in unterschiedliche Räume verbringen.

    Ich würde beide Schüsseln füllen, beide Hunde vor mir absitzen lassen oder gar ins Platz und erst dann das Futter gleichzeitig geben, eine Schüssel rechts, einer links auf den Boden. Während sie fressen bleibst du zwischen den beiden stehen um evtl. Futterneid oder Ressourcenverteidigngshandlungen sofort unterbinden zu können.

    Warum so? ich glaube dass so beide lernen sich zurückzunehmen , du bleibst der Ressourcenverwalter und BEIDE profitieren GLEICHMÄßIG und gleichzeitig davon. Sollte sich im "Beziehungsgeflecht" der beiden stabilisierend auswirken.

  • wieso geht Fährten jetzt eher schlecht? Weil trocken? (Hoffentlich blamiere ich mich gerade nicht).

    Du blamierst dich natürlich nicht. Weißt doch: Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm 😀


    Hier zumindest ist derzeit kein Acker verfügbar, weil alles bestellt ist. Wiesen wurden hier gerade gemäht und sind knochentrocken. Bei solchen Bedingungen würde ich nicht mit einem unerfahrenen Hund anfangen.

  • Guten Morgen Zusammen,


    wir haben mittlerweile leider ein recht großes Problem ...

    Ich habe aus Zeitgründen nicht alles gelesen was Dir andere bereits geantwortet haben, und evtl. wurde Dir dieser Rat bereits gegeben: Setz Dich mit beiden Hunden ins Auto und fahr mal zu Thomas Baumann. Der hat sehr viel Erfahrung mit der Analyse von "häuslicher Gewalt" bei Hunden.


    Zu Deiner Beruhigung: Rüden machen immer ein ganz schönes Tamtam wenn sie in eine Auseinandersetzung geraten. Bei Hündinnen schaut es oft (erst einmal) weniger heftig aus da es deutlich leiser dabei ab geht. Aber Hündinnen gehen oft gleich in eine Beschädigungsabsicht über während Rüden mehr Wert legen auf prolliges Imponiergehabe.


    ich finde es normal dass wenn der jüngere Hund erwachsen wird es zwei bis drei mal "kracht". Schließlich muss der Jüngere ja austesten ob der oder die Olle Führungsqualitäten besitzt. Jegliche Versuche derartige Auseinandersetzungen im Keim zu ersticken sind genau so falsch wie ein pauschales "das sollen die unter sich aus machen". Beides kann, je nach Situation, richtig oder falsch sein. Und wenn man falsch eingreift dann kann das im Einzelfall bis hin zu derartiger Eskalation führen dass man die Hunde zeitlebens trennen muss.


    Aus diesem Grund würde ich, wenn ich mir als Hundehalter unsicher bin (auch das kann die Lage negativ beeinflussen), die Hunde einpacken und zu Thomas Baumann fahren (z.B. für ein Wochenende). Wenn der meint dass da was zu retten ist, man aber gerne Anleitung haben möchte wie man in entsprechenden Situationen mit den Hunden um gehen sollte, dann kann man ja einen Urlaub dort folgen lassen. Das lohnt sich auf jeden Fall.

  • Habe das Foto eben erst gesehen und spontan innerlich so reagiert wie Du Axman, und mich gefragt, ob Yuma Herrchen und Frauchen als Ressourcen ansieht, und in diesem Bild eine gute Kontrollposition hat. Und der Labbi ist quasi ausgeschlossen, hat keinen Zugang zu Herrchen. Oder gehe ich da mit meiner spontanen Interpretation zu weit?

  • Der labbi wird vmtl immer zurückstecken und sich dominieren lassen. Richtig? Das macht yuma natürlich stärker, weil er als jüngerer keine klaren ansagen vom labbi bekommt.


    Bei uns ist es so, dass der labbi ja der jüngere ist und wenn er frech wird (momentan möchte er den dsh immer mal wieder im spiel umlegen), er aber dann so eine klare ansage vom dsh bekommt, dass der ihn umlegt und er so erst einmal ca 2 min unten bleiben muss. Da mischen wir uns auch nicht ein. Hier wird untereinander klar abgegrenzt, wer der ältere und stärkere ist.