Eine Freundin von mir, die in Deutschland wohnt, hat mir heute folgende Horrorgeschichte erzählt:
Ihre 10 Jahre alte Colliehündin war vor einigen Wochen Läufig und hat zu der Zeit wie üblich häufigeren Harndrang gezeigt. Dieses Mal jedoch etwas häufiger als gewohnt, aber mei, sie ist 10 Jahre alt, meine Freundin hat sich nichts dabei gedacht, nur zur Kenntnis genommen. 1 Woche später hat die Hündin (Candy) immer noch sehr oft Pipi müssen und in der 2. Woche danach und Steigerung der Häufigkeit ist meine Freundin mit Candy zum TA.
Routineuntersuchung und Urinprobe. Klar, Blaseninfektion.
TA sagt zu meiner Freundin: "äh ja, aber medikamentös behandeln können wir nur, wenn eine Blasenpunktion in Verbindung mit Ultraschalluntersuchung und Urinprobe der Blasenpunktion im Labor ausgewertet wurde"
Wurde also gemacht. Blasenpunktion bei der Hündin. 3 Leute zum Festhalten, ohne Vereisung, örtliche Betäubung o.Ä. mit der dicken Nadel in die Blase stechen. Eine Tortur.
Urinprobe ins Labor gesendet. Pfingsten war dazwischen. Es hat dann noch 1 Woche gedauert, bis sie das Antibiotikum da hatten für Candy. Die ganze Diagnosestellung ohne Medikament 450€. Das war schon der erste Schock.
So, am Donnerstag hat meine Freundin ihrer Candy dann endlich das Antibiotikum geben können, Amoxicillin.
Direkt am Freitag wurde die Entzündung schon schlimmer und ist bis heute, Sonntag extrem schlimmer geworden. Meine Freundin ist verunsichert, voller Sorge und wütend, weil, sollte mit der Laboruntersuchung nicht das passende AB herausgefunden werden? Es ist "von einen Tag auf den anderen extrem schlimm geworden, nach Gabe des ABs, mittlerweile hält Candy überhaupt nichts mehr. Jede Stunde Pipi. Im Garten kommt sie aus der Hockstellung gar nicht raus auch wenn nichts mehr kommt. Nur am Pressen und wahnsinniger Harndrang."
Der TA meinte schon davor noch, dass nach 5 -6 Tagen nochmals punktiert werden müsse um zu sehen wie sich die Keime entwickeln es sei möglich, dass es Resistenzen gäbe. Meine Freundin schiebt richtig Panik, weil sie das ihrer Hündin nicht nochmal antun will.
Das popelige Amoxicillin kostete übrigens nochmal 65 Euro.
Meine Bemerkung hierzu ist: Amoxicillin ist das Standardantibiotikum, das man sowieso für alles erstmal verschreibt und guckt obs anschlägt. Also die haben eine riesige Untersuchung anleiern müssen, um ein AB verschreiben zu können wo eine grosse Wahrscheinlichkeit besteht, dass es Resistenzen dagegen gibt, nur um dann nochmal alles dem Hund anzutun und dann ein anderes AB verschreiben zu können? Was ist an dieser Prozedur anders als man es vorher schon getan hätte, ausser dass die Kosten und die Unannehmlichkeiten für Tier und Halter in die Höhe gepusht werden? Übrigens, bei uns kostet Amoxicillin ca 8 Euro aber dies nur am Rande.
Hat jemand Erfahrung mit solchen Sachen, insbesondere Blasenentzündung? Meinungen?
P.S. Vor kurzem hatte ich hier gelesen "extrem gestiegene TA Kosten in Deutschland". Warum eigentlich? Also warum sind die Kosten so gestiegen?