Verantwortlichkeit beim Spaziergang mit dem Partner

  • Hi, aus aktuellem Anlass würde mich interessieren, wie ihr das mit der Verantwortlichkeit beim Hundespaziergang mit dem Partner handhabt, bzw. wie sollte man es handhaben?

    Gibt es eine "Hauptverantwortung" (z.B. im Freilauf), der Nebenverantwortliche ruft den Hund aber auch mal zurück?


    Hintergrund: Mir fällt es schwer und bin oft genervt, wenn Kathi mir die Leine gibt und sagt, "Du hast die Hauptverantwortung" und wir 2 Min später beide gleichzeitig hinter dem her rufen.

    Ich rufe Pepper oft viel später zurück weil ich die Erfahrung gemacht habe, das er von selbst vorher ansteht. Katharina weiß in dem Moment natürlich nicht, das ich "Bei Pepper bin" und ruft ihn vorher.


    Das sorgt regelmäßig für genervte Blicke von mir, was so natürlich weit von schön & entspannt ist. :rolleyes:

  • Oh, das ist ein schwieriges Thema 8o Ich werde ebenfalls total fuchtig, wenn jemand, gleichzeitig oder leicht zeitlich versetzt auch ruft. Das hat schon so manches mal den Haussegen schief gehängt. (manchmal auch den Haussegen gehängt :D 🏴‍☠️)


    Deshalb habe ich dem relativ bald ein Ende gesetzt und meine Regel durchgesetzt. Wenn ich dabei bin kümmere ICH mich um den jeweiligen Hund zu jedem Zeitpunt als wäre ich alleine und der Mann muss die, äh, soll still sein.


    Einzige Ausnahme ist, wenn man vorher KONKRET abgesprochen hat, dass die Oberaufsicht für die gesamte Dauer oder vorübergehend übernommen werden soll. Start und Endpunkt klar absprechen.


    Meiner Erfahrung nach darf man nie davon ausgehen, dass der Partner "dann schon selber merkt" . Immer klar absprechen, die genauen Zeitpunkte oder Vorgehensweise, das erspart viel Stress. Vor allem auch VORHER absprechen, bevor man überhaupt losgeht.


    In meiner Beziehung ist ganz klar, dass ich der Hundemensch bin, wäre ich in einer Partnerschaft, wo beide Hundemenschen sind, würde ich sicherlich abwechseln mit wer die Oberaufsicht hat und sollte es zu Unstimmigkeit kommen, dass die Partner die Dinge etwas unterschiedlich regeln, ist es wohl besser mit Kritik zu warten bis man wieder zuhause wo man alles in Ruhe besprechen kann, ohne dass der Hund es mitkriegt (ja, das ist tatsächlich wichtig, beinahe wie bei Kindern)

  • Meinen Hund hat keiner zu rufen, außer mir.

    Ich werde auch völlig fuchsig, wenn mit Jemand ins Werk pfuscht. :D


    Wenn einer den Hund rufen will, dann soll er. Aber dann hat auch der/diejenige 100% der Verantwortung für den Hund für den gesamten Spaziergang.

    Halb/halb oder dreiviertel/einviertel gibts nicht. ^^

  • Ok, wenn einer in der Beziehung der Hundemensch ist, ist es einfach.

    Hier sind wir (vom Gehorsam Peppers und von Engagement und Interesse) gleichberechtigt.

    Genau da liegt m.E. die Problematik.

    Wir haben halt schon versucht, zu Beginn des Spaziergangs festzulegen, wer "im Lead" ist.


    Nur kommen dann Situationen wie heute am Strand, wo wir dann plötzlich beide Pepper hinterher pfeifen oder rufen. Ich sehe das recht strikt und argumentieren da wohl auch sehr militärisch (Verantwortung ist nicht teilbar, ein "Teamgedanke" ist hier fehl am Platz) und Kathi bekommt von mir einen auf den Deckel, worauf sie hat auch mal so gar keinen Bock hat.


    Eine echt vertrackte Situation :(

  • Schwieriges Thema. Hört Pepper auf euch gleich gut? Oder mehr auf dich?


    Verwirrt es Pepper wenn ihr beide ihn gleichzeitig ruft? Dann habt ihr doch beide denselben Impuls, dasselbe Timing. Warum gibts dann was auf die Mütze🤔🥴

    Könnte sie umgekehrt doch mit demselben Recht auch bei dir machen.


    Verwirrt es Pepper wenn mal du und mal Kathi ihn ruft oder ist ihm das egal?

    Mal einen Spaziergang du, beim nächsten Kathi? Wenn es Pepper nicht irritiert, beim weggehen du, beim Rückweg Kathi. Ich finde es nicht nur für euch schwierig sondern auch für Pepper, wie geht er damit um?


    Wenn sie dir die Leine übergibt und das auch so unmissverständlich sagt, sollte Kathi sich aber auch daran halten. Entweder, oder😁

  • Ja, was Boss im letzten Satz sagt! Wenn es abgemacht ist, muss man sich daran halten!!


    Vielleicht helfen kleine Rituale, wie "offizielle Übergabe der Leine an den Käpt'n des Gassiganges"


    Gehe mit gutem Beispiel voran beim nächsten walk und übergib ihr vertrauensvoll die Leine und bleibe hundetechnisch im Hintergrund.


    Dann, das darauffolgende Mal, bekommst du die Leine und Kathi zeigt, dass auch sie, dir mit dem Hund vertrauen kann.


    Ich glaube nicht, dass Wechsel den Hund irritieren, wenn er bei euch beiden prinzipiell gewöhnt ist auf Rufen zu kommen etc. nur diese beide gleichzeitig oder Uneinigkeit könnten ihn irritieren bzw. eure Glaubwürdigkeit bei ihm herabsetzen.


    Ich hatte schon Hunde, die haben auf zwei Namen gehört, weil mein Mann und ich uns nicht einigen konnten :D ;)

  • Bei uns hat der mit der Leine in der Hand, das sagen über den betreffenden Hund.

    Heißt : bei Dina bin ich das, bei Basko meine Mutter


    Ansonsten hören beide auf uns alle

  • Hmm, sagen wir mal so. Pepper hört auf uns beide gleich gut. Verwirren tut ihn das nicht.


    Ich erlebe ihn zwar nicht, wenn ich nicht da bin aber nach Kathi's Erzählungen kommt er in meiner Abwesenheit nicht richtig zur Ruhe. So erlebe ich ihn nicht, wenn Kathi nicht da ist. Auch ist er mir gegenüber total untergeordnet. Vermutlich, weil ich ihn auch mal autoritär zurecht weise. Das macht Kathi gar nicht.


    Mein Ziel ist immer, ihn mit so wenig Input wie möglich durch den Spaziergang zu führen.

    Meine Sicherheitsabstände sind dadurch geringer als Kathis. Vermutlich auch, weil ich sooo viel Zeit mit Pepper habe und ich gelernt habe, das er oft, auch wenn er anfangs interessiert los trabt, im ausreichenden Abstand abdreht und mich anschaut. Dann reicht ein kurze Schnalzen oder ein zeigen in die andere Richtung mit dem Wort "weitergehen" und er trabt in unsere Richtung weiter.

    Findet Kathi trotzdem nicht gut. So von wegen, den anderen Menschen um uns herum keine schlechten Gefühle zu geben ist erste Pflicht, wenn man einen Schäferhund hat.

    Ja, kann man nicht falsch reden. Recht hat sie da...ich bin da einfach etwas egoistischer.

    Daher nervt es mich, wenn Sie dann x-mal beim Spaziergang Pepper ruft und ihn irgendwann genervt an die Leine nimmt.

    Dann sind wir beide genervt, weil ich aus ihrer Sicht zu wenig mache und sie aus meiner Sicht viel zu viel macht.

    So wie bei den Karnickeln. ;)

    Ich forciere nicht, das Pepper Karnickel jagt und wenn ich eines sehe, bekommt er frühzeitig den Rückruf und ein klares "Nein". Ich habe aber auch keine schlaflosen Nächte, wenn ich eines übersehe und er ihm bis zum nächsten Gebüsch Nachsetzt. Hat er halt mal Glück gehabt.

    Und bevor wieder jemand aufschreit bedenkt bitte, das Pepper einen völlig anderen Charakter & Trieb hat als die meisten Schäfis hier.

    Da setzt sich nichts fest, was man nicht mehr stoppen kann.

    Das ist bei ihm wie mit dem "auf's Sofa". Mal darf er, mal nicht. Da schleift sich nichts ein...er akzeptiert das Nein einfach. Er muss nur lernen, das es kein generelles Ja und kein generelles Nein gibt.

    Und das haben wir hinbekommen. Irgendwie...


    Am Ende sind Spaziergänge zu dritt immer anstrengend...was sehr schade ist.

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  • Ja, das ist kein einfaches Thema.

    Zunächst finde ich es im Aufbau eines jungen Hundes (bis ca. 1 Jahr) wichtig die Erziehung von Hund einer Person zu überlassen. Das ist viel einfacher für den Hund.

    Wenn der Familienhund dann aber weiß, was von ihm gewollt wird ist das meist kein Problem mehr. Zumindest nicht für Hundi.


    Und ein bisschen ist es ja auch verständlich. Kathi geht mit Pepper ja auch alleine spazieren, da hat sie sich einen (für sich richtig anfühlenden) Abstand für den Rückruf angewöhnt. Wenn ihr jetzt zusammen geht und Pepper "ihren" Abstand für den Rückruf überschreitet...denkt sie wahrscheinlich nicht mehr nach. Sie ruft Pepper wahrscheinlich mehr aus Reflex.

    Das ist wie wenn man als Beifahrer mitbremst wenn es dem eigene empfinden nach "eng" wird. ;)


    Ich mag es eigentlich auch nicht, wenn eine 2 Person mit redet beim Spaziergang. Dennoch war es hier schon mal sehr hilfreich. Ich hatte eine Situation völlig falsch eingeschätzt...der Rückruf meiner Begleitung hat dem Hund wahrscheinlich das Leben gerettet! =O


    Hier ist die Absprache so:

    Einer hat die Hauptverantwortung, sieht aber einer eine Gefahr im Verzug (Straße, Wild...) darf jeder rufen! Danach wird darüber gesprochen. Fühlt sich eine Situation für die Begleitung nicht gut, (z.B. Abstand zu groß) wird nur nachgefragt ob der Hauptverantwortliche den Hund im Blick hat.

    "Du siehst ihn....?"

  • Flummi Ja, genau richtig. So ist es. Sie ruft aus Reflex und ich weiß, das es sehr schwierig ist, diesen zu kontrollieren.

    Geht mir (und ihr) beim Autofahren genau so wie Du es beschreibst.

    Denke wir müssten weniger gegeneinander als miteinander arbeiten. :-/

    Wie handhabt ihr es mit Menschen? Wir können nicht zu 100% verhindern, das Pepper mal zu jemandem läuft und ihm sein Spielzeug bringt. Manchmal verwechselt er uns auch.

    Auslöser des Posts war eine Situation am Strand...ein 200m breiter Strand, große Freifläche, kleine Grüppchen mit und ohne Hunde zwischendurch, auch spielende Kinder und Paare die mit und ohne Leine mit ihren Hunden spazieren gehen.

    Pepper liiiiieeebt den Strand und Wellen und Wasser, daher läuft er an der Leine dort nicht so gut. Er interagiert dort mit uns so schön, rennt zum Wasser, kommt zurück getobt. Einfach superschön.

    Da geht es natürlich nicht um "Gefahr im Verzug". Er jagt keine Kinder und auch keine anderen Hunde, es sei denn einer kommt angebrettert, dann beginnt er so langsam, ihm zu zeigen wo die Grenze ist. Es sei denn der andere Hund ist dominanter, was auch Mal vorkommt.

    Dazu kommt, das die Menschen in Holland wirklich mega entspannt sind. Habe ich mir nicht so vorstellen können. Niemand motzt, niemand beschwert sich. Niemand zetert...

    Nur dieses deutsche Paar mit dem Schäferhund läuft laut diskutierend den Strand entlang. :rolleyes:

    War Gott sei Dank wirklich ein sehr großer Strand 🫣

    Ich bin da auch echt schnell genervt. Das ist so eine Gratwanderung, find ich.

    Ich denke immer, wenn jemand die Verantwortung hat, dann hat er auch das Recht, Fehler zu machen und dadurch zu lernen.

    Wenn man dann immer dazwischenfunkt, weil man es selbst anders machen würde, hat das nichts mit Übergabe von Verantwortung zutun, sondern mit "mach es so wie ich es machen würde, dann ist alles gut".

    Glaube das ist sehr schwer, für beide Seiten.

    Einmal editiert, zuletzt von Pepper ()

  • Daher nervt es mich, wenn Sie dann x-mal beim Spaziergang Pepper ruft und ihn irgendwann genervt an die Leine nimmt.

    Dann sind wir beide genervt, weil ich aus ihrer Sicht zu wenig mache und sie aus meiner Sicht viel zu viel macht.

    Also ist nicht der Hund „das Problem“ sondern eure individuellen Distanzen für den Rückruf. Da könnt nur ihr selbst einen Kompromiss eingehen und jeder ein wenig toleranter dem anderen gegenüber sein.

    Du etwas eher und Kathi etwas später.

    Ist mühsam, ich weiss, aber es lohnt sich langfristig gesehen allemal. Bevor es dann wirklich so ist, dass einer von euch immer genervter vom sonst eigentlich schönen Spaziergang zurückkommt. Oder man dann sogar alleine mit dem Hund unterwegs ist. Erfahrungsgemäss schaukelt sich das hoch, leider. So kann man keinen Spaziergang mehr geniessen und das ist doch sehr schade und diese Kabbelei auch irgendwie „sinnlos“(sorry für diesen Ausdruck, ich weiss grad keinen besseren, hoffe, du weisst, wie ich das meine).


    Ich bin ein grottenschlechter Beifahrer, aber wenn ich mal einer bin, nehm ich mich zurück. Auch wenn mir das echt schwerfällt. Impulskontrolle, weisst du😵‍💫🥴🫣😂


    Auch für uns keine schlechte Übung. Die goldene Mitte hat ihre Bezeichnung nicht umsonst. Es ist die bestmögliche Lösung.


    Du, ihr, habt das mit Pepper doch prima hinbekommen. Es trennt euch nicht viel vom Idealzustand, jeder ein bisschen nachgeben. Das ist es doch wert. Geht nicht von heute auf morgen, aber irgendwann muss man es mal angehen. Sich darüber bewusst werden, beim nächsten Spaziergang versuchen. Und da gehts uns nicht anders wie den Hunden, wenn sie sich zurücknehmen sollen. Anfangs ist es schwer, wird aber immer besser, wenn man dran bleibt. Das kriegt ihr hin, bestimmt😁

  • Nur dieses deutsche Paar mit dem Schäferhund läuft laut diskutierend den Strand entlang. :rolleyes:

    War Gott sei Dank wirklich ein sehr großer Strand 🫣

    Nur dafür bekommst du den Lacher. :D

    Das ist so eine Gratwanderung, find ich.

    Richtig, und da hilft nur reden. Absprachen bzw. das analysieren weshalb der andere gerade gerufen hat oder nicht.

    Wenn man dann immer dazwischenfunkt, weil man es selbst anders machen würde, hat das nichts mit Übergabe von Verantwortung zutun, sondern mit "mach es so wie ich es machen würde, dann ist alles gut".

    Glaube das ist sehr schwer, für beide Seiten.

    Hey..., du sprichst grad von mir. :D ;)

    Wenn alle so mit meinem/unserem Hund umgehen, wie ich das möchte....bleibt alles entspannt. :saint: (ich kann da leider auch komisch sein - nur würde ich die Verantwortung niemals abgeben :D )

    Wie handhabt ihr es mit Menschen?

    Da ich nicht weiß, ob die Passanten Angst vor Hunden haben, lasse ich meine nicht zu fremden bzw. rufe sie zurück wenn mir jemand entgegen kommt. ;)

  • Mein Hund hat bei fremden Personen nichts zu suchen. Punkt. Ohne wenn und aber und darauf achte ich von klein auf. Ergibt sich ein Gespräch dürfen meine Hunde da natürlich auch begrüßen.

    Aber von sich aus zu fremden Leuten hinlaufen geht gar nicht. Ohne Ausnahme. Die Leute könnten Angst haben oder sich einfach unwohl fühlen, wenn einfach ein fremder großer Hund auf sie zukommt. Gehört für mich zur Rücksichtnahme auf meine Mitmenschen.


    Und ich bin auch immer sehr unleidlich geworden, wenn am Strand die Leute ihre Tutnixe einfach zu uns hinlaufen ließen, obwohl ich meine Hündin sichtbar und deutlich zu mir genommen habe. Die fand das nämlich auch nicht gut, wenn andere Hunde ihre Individualdistanz unterschritten haben.