Motivationstief überwinden

  • Liebe Forengemeinde, ich brauche eure Hilfe!


    Ich hatte am Sonntag BGH1 Prüfung und voll vermasselt.... Zum einen natürlich die Prüfungssituation in der ich total Nervös bin, das überträgt sich am Hund und die blockiert dann. Schleicht hinter mir nach und von ordentlicher Fußarbeit keine Rede. Was natürlich total schade ist, weil sie im Training ja super läuft. Zumindest bis jetzt und nun zu meinem Problem (das mit der Prüfung ist das eine und hier bin ich auch für Tips dankbar), ich merke aber, dass sie in den letzten Trainings einfach keine Freude mehr hat. Oder vielleicht falsch dar gestellt, sie ist nicht mehr so motiviert wenn es ums Arbeiten geht. Sie geht immer noch gern am Platz, aber so das sie sich auf die Arbeit freut, ist es nicht mehr, es fehlt irgendwie der Biss würde ich jetzt sagen.

    Sie hat auch keine Lust mehr am Platz zu spielen, also Ball sieht sie teilweise nicht mal mehr an. Da kann ich damit rumwedeln wie ich will. Diese fehlende Motivation zur Arbeit fließt sicher auch in die missglückte Prüfung mit ein.


    Ich kann mich jetzt nicht erinnern, dass irgend ein Vorfall am Platz war. Sie hatte voriges Jahr auch mal so einen kurzen Aussetzer, da sie einfach keinen Spaß mehr hatte. Es wird ihr schnell einfach zu fade, wenn wir immer wieder das selbe machen. Allerdings hätten wir ja jetzt auch das Voran mit eingebaut, wäre was anderes, aber sie war da glaub ich nach dem letzten mal ein wenig gefrustet, weil sie nicht so recht verstanden hat was wir im gesamten von ihr wollen. Also ist unser Ziel, einfach wieder retour zum nur nach vorne laufen, kein Platz dazu. Aber dazu sind wir bisher noch nicht gekommen, weil wir erstmal die Prüfung hinter uns bringen wollten. Sie lässt sich da schon sehr schnell überfordern, wenn sie einfach nicht drauf kommt, was ich von ihr will. Ist beim Bringen ja auch so, sie macht schnell nicht mehr mit, weil sie nicht ganz kapiert, was ich nun will von ihr!

    Es kann natürlich auch der einen Vorfall gewesen sein mit dem missglückten Voran. Da war sie dann auch soweit, dass sie den Ball nicht mehr beachtet hat, weil sie überfordert war (und wir erstmal auch).

    Nach dem im vorletzten Training so gar nichts ging, hab ich dann mit einem Trainer noch versucht sie ein wenig zu motivieren in dem wir den Fokus aufs Loben gelegt haben, also nur ganz kurze Sequenzen Fußarbeit und wenn sie dann ordentlich ging, übertrieben loben. Tja sie hat mich angeguckt als käme ich vom anderen Stern, wusste nicht so recht ob sie mich für voll nehmen kann, hat aber dann im nächsten Training wieder bessere Fußarbeit gezeigt. Obs an der Motivationseinheit lag, oder generell wieder mehr Spaß an der Arbeit, keine Ahnung.

    Also irgendwie hatte ich so das Gefühl, das ist auch nicht so die richtige Methode.

    Eine Trainigskollegin meinte, ich solle sie mal eine Weile komplett stehen lassen und nichts machen. Ich hab aber das Gefühl, dass sie den Platz irgendwie negativ verknüpft. Wenn ich zu Hause ein wenig übe, macht sie mit Begeisterung mit. Obwohl sie da in letzer Zeit auch immer ruhiger wird, was mir aber eher positiv auffällt.


    Habt ihr Tipps wie ich ihr die Freude an der Arbeit wieder geben kann? Spielen am Platz ist so eine Sache, meistens ist es recht voll, aber ich muss einfach dann Randzeiten nehmen wo keiner, oder nur wenig drin sind. Aber vielleicht habt ihr da Erfahrung und könnt mir weiter helfen. Ich fände es schade wenn sie nur mitmacht, weil sie muss, aber keinen Spaß an der Sache hat. Da müsste ich mir dann die Frage stellen ob ich weiterhin mit ihr trainieren gehe und Prüfungen mache.

  • Eine Trainigskollegin meinte, ich solle sie mal eine Weile komplett stehen lassen und nichts machen.

    Das wäre auch mein Tipp gewesen.

    Einfach mal 2 Wochen NICHTS machen (also auch nicht zu Hause üben, oder wo anders Ball spielen o.ä.).

    Nur normal spazieren gehen.



    Selbst wenn sie den Platz tatsächlich (warum auch immer) kurzfristig mit negativen Gefühlen verknüpft hat, hilft wahrscheinlich mal ein bisschen Abstand auch dabei..

  • Also, ich finde stehen lassen auch eine tolle Idee. Habe ich mit meinen Hunden vor der Prüfung immer gemacht. :)

    Ich habe auch gerne die UO wärend des Spaziergang gemacht und auf dem Platz dann nur Gruppe, Ablegen unter Ablenkung, Hürden/Schrägwand und ganz viel Spiel und Spaß.

  • Das tut mir leid, dass es so blöd gelaufen ist für dich. Prüfung kann einem schon ganz schön einen Dämpfer aufsetzen, selbst wenn wenn man Prüfungen nicht soooo ernst nimmt.


    Ich schliesse mich oben gesagtem an und wünsche dir, dass ihr bald aus dem Tief wieder raus seid <3 :)

  • Und zur Überforderungssituation: vielleicht kannst du dir noch einen (oder zwei) Zwischenschritt(e) überlegen?

    Wenn Sie Schritt 1 versteht und Schritt 2 nicht, muss eben noch Schritt 1,5 dazwischen. Oder Schritt 1,33.

    Meine Trainerin sagte mal: Es gibt IMMER eine Möglichkeit, den Schritt, den man gerade gegangen ist nochmal zu zerlegen.

  • ich merke aber, dass sie in den letzten Trainings einfach keine Freude mehr hat.

    Du sagst ja selbst, dass sie sich bald langweilt, wenn immer dasselbe trainiert wird. Da du ja explizit auf die Prüfung hin trainiert hast mit dem immer gleich ablaufenden Schema, war ihr das einfach zu fade und sie hat die Freude daran verloren.

    Gerade solche Hunde sollte man immer mit sehr viel Abwechslung trainieren und auch mit völlig unüblichen Übungen überraschen. Deiner Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.


    Wenn du weisst, sie kann das alles, was sie für die Prüfung braucht, dann vor der nächsten Prüfung wirklich eine Stehzeit(Prüfungsschema) machen und ganz was anderes trainieren.


    Möglich ist auch, dass sie noch gar nicht so lange konzentriert bleiben kann. Dann wird es immer schlechter, man kann nicht mehr so oft belohnen. Ist ein Teufelskreis von Frust und Demotivation. Bis dann der Spass ganz flöten geht.


    Viele kurze Sequenzen mit unterschiedlichen Übungen und man kommt dann auch deutlich mehr zum Belohnen. Was dem Hund wieder Motivation gibt und damit kommt auch der Spass wieder.


    Über den kleinschrittigen Aufbau hat dir @Kleine Mama schon gute Tipps gegeben, so kommt auch keine Überforderung und Frustverhalten auf.

  • uo kunterbunt beim gassi veranstalten. Alles mögliche, nur kein schema und den ball vll in ein anderes (zb bringsel) austauschen und das mal kurz suchen lassen (keine fährte) und dann viel spass und tollerei einbauen.

    Sam hatte auch mal so eine phase: oh gott, wie langweilig, immer dasselbe.

    Beim gassi baute ich dann mal so eine unkomplizierte sitz oder platzübung ein, oder nur mal fuss und sonst nichts. Strecken die er noch nicht kannte usw.... so mache ich nur hin und wieder eine komplette uo und die macht ihm spass.

    Eine nicht bestandene prüfung ist schon ein dämpfer, aber dann brsucht ihr jetzt beide eine gut gelungene abwechslung.

  • Ich würde auch mal ein Pause machen.


    Und dann würde ich wirklich gucken, dass du mal alleine auf den Platz kannst und da einfach nur mit ihr spielst. Sie wirklich mit Spieli hochziehen, notfalls sie auch von jemanden festhalten lassen, du entfernst dich und machst dich so richtig zum Affen. Dann lässt man sie los, sie kommt zu dir und du lobst sie überschwänglich, alberst mit ihr rum, nimmst sie ganz kurz! ins Fuß und löst es wieder auf und wieder Spiel.


    Wenn sie unmotiviert neben dir läuft, lauf einmal mal los und hampele rum, dann sollte sie wieder mitkommen, ganz kurze Einheit und die beenden, bevor sie wieder lustlos wird. Auch wenn das nur zwei oder drei Sekunden Aufmerksamkeit bei dir sind.


    Zum Aufbau musst du vielleicht kleinschrittiger vorgehen. Wenn sie es nicht so schnell umsetzen kann, musst du langsamer machen. Denn ansonsten frustriert es euch beide.

  • Ich danke euch für die vielen Tipps und Aufmunterungen.


    Ja das mit den kleinen Schritten muss ich mir immer wieder vor Augen halten. Das ist ein Thema bei mir, ich will zu schnell zu viel.


    So ein wenig UO beim Gassi gehen mach ich. In letzter Zeit den Focus aufs Platz auf Distanz. Klappt gut, hat aber zur Folge das sie jetzt beim Spazieren gehen in der Erwartungshaltung ist, das irgendwas kommt. Übe natürlich an gewissen Stellen wos gut passt (keine Straße, keine Häuser...), die kennt sie und da wartet sie schon ob was kommt. Jetzt wird das üben schwiriger, weil sie nicht mehr vor läuft. Beim Nachbarn vorbei muss sie ins Fuß (heißt aber bei uns dann "zu mir" und beinhaltet kein hoch sehen zu mir, als Unterscheidung zum UO Fuß), damit sie nicht in die Versuchung gelangt die Katzen zu jagen. Seit kurzem geht sie automatisch neben mir, sobald wir in die Nähe des Hauses kommen. Lernfähig ist der Hund ja.

    Grundsätzlich finde ich es ja angenehm, dass sie ihre überschäumende, ständig auf Vollgas Art etwas ablegt. Sie wird jetzt ruhiger und hört dadurch auch besser. Letzte Woche konnte ich sie sogar von einem Reh abrufen, dass ich übersehen hatte, sie aber nicht. Sie kommt auch sonst oft einfach neben mich und läuft neben mir weiter, ohne das ich was gesagt habe, kein Schnüffeln mehr, kein abscannen der Gegend nach Wild. Das hat mich gestern Nachmittag auch wieder gerettet, 2 Rehe - 50 m neben uns im hohen Gras - ich hab sie bemerkt, Kiara neben mir einfach angeleint und sie hats nichts geschnallt. Die Rehe haben sich aber auch ruhig verhalten und nur geguckt und weiter gefressen. Anstatt mich zu freuen, dass der Hund "alltagstauglicher" wird mach ich mir schon wieder Sorgen ob gesundheitlich was nicht passt.


    Wir sind heute wieder am Trainingsplatz, mal schauen wie sie sich gibt und sonst mach ich das wirklich mal so wie Flummi meinte, einfach nur Gruppe und kein Einzeltraining. Vielleicht dann einfach zum Spaß die Breitensportgeräte, bin ich heuer eh noch kein einziges Mal gelaufen. Evtl kann ich mit den Trainer auch die Geräte für die Rettungshunde am Platz einfach mal so just for fun probieren, damit sie etwas völlig anderes am Platz macht.
    In 2 Wochen sind wir dann sowieso ein paar Tage weg, da gibts dann kein Training. Dann hätten wir die Pause auch mit eingeplant.


    Im Juni dann die nächste Prüfung, schauen wir mal wies läuft. Ich bin ja jetzt nicht durchgefallen. Hatte einen sehr kulanten Prüfer und 87 Punkte, aber die hätte ich mir selbst nicht gegeben. Zusammenfassend hat er am Ende der Bewertung gemeint: gerade bei den Positionen sah man den guten Ausbildungsstand des Hundes, aber in der Prüfungssituation zeigen Hund und Hundeführerin dann Nerven.

  • wirklich mal so wie Flummi meinte, einfach nur Gruppe und kein Einzeltraining.

    Ämm nein, so hab ich das gar nicht gemeint.

    Mit Gruppe meinete ich nicht die Gruppenunterordnug! Sondern die 4 Menschen die wärend der UO auf dem Platz stehen. Um die man rum geht.


    Gruppenunterordnung würde ich mit deinem Wuffel nie und nimmer machen. Sie braucht gerade was ganz anderes. Du kannst nicht genug auf den Hund eingehen. Bestätigen oder Spielen genau auf den Hund zugeschnitten ist während der GUO nicht möglich.

  • Oh ok, dann hab ich das falsch verstanden. Bei uns steht immer am Anfang eine Gruppenunterordnung am Plan und dann wird Einzeln trainiert. In der läuft sie aber immer ganz gut.

    Aber ja, das stimmt, da kann ich nicht genau auf dem Hund zugeschnitten agieren. Bestätigen halt nur mit Leckerlie.


    Mal schauen ob ich euch die Bilder der Prüfung hier verlinken kann.

    https://www.svoe-rohrbach-berg.at/wp-content/gallery/ogpruefung04_23/PHOTO-2023-04-30-12-07-54-3.jpg

    https://www.svoe-rohrbach-berg.at/wp-content/gallery/ogpruefung04_23/PHOTO-2023-04-30-12-07-55.jpg


    Wenns klappt mit dem verlinken sind die Bilder zeitlich verdreht, also beim letzten fängt das Dilemma an, da hängt sie schon und beim 1. war das Sitz dann eigentlich wieder ganz gut. ;)

  • Evtl kann ich mit den Trainer auch die Geräte für die Rettungshunde am Platz einfach mal so just for fun probieren,

    Die idee mit den THS Geräten finde ich Klasse, Auch den Slalom oder der Hürdenlauf, machen den meißten Hunden sehr viel Spaß.


    Mit den Geräten für die RH's musst du deinen Hunde selber einschätzen, aber bedenke, für ein Hund kann eine Wackelbrücke sehr viel Stress bedeuten. Bei der Leiter ist schnell mal eine Pfote abgerutscht. Auch nicht immer schön für den Hund. Hier musst DU wissen, ob das wirklich auch was positives für deinen Hund ist. ;)

  • Ich muss mal gucken was bei uns so rum steht. :D Und das probier ich sicher nicht alleine. Und wenns nur auf die Tische springen ist, würde glaub ich schon als Abwechslung mal reichen. Ist halt dann am Platz, die Breitensportgeräte stehen am Nebenplatz, weil die fix stehen und das ist ja dann wieder eine andere Trainingsfläche. So war mein Gedankengang.