(Sport-)Vereine - Funktionäre und einfache Mitglieder

  • Gern würde ich mich mit Euch über Vereine und deren Gremien austauschen, denn ich habe das dumpfe Gefühl, dass in unserem Hundesportverein so einiges merkwürdig ist. Vielleicht erscheint es ja auch nur mir merkwürdig und so wie es ist, ist alles in Ordnung - tatsächlich ist es aber so, dass ich ernsthaft über einen Austritt nachdenke, weil mich dort so einiges stört.


    Da ist z.B. die 1. Vorsitzende gleichzeitig Kassenwartin - dazu wurde seinerzeit sogar eine Änderung im Vereinsregister veranlasst. Mittlerweile ist der Verein aber ordentlich gewachsen, die Vorsitzende stöhnt über die vielen Aufgaben, will aber die Kasse nicht abgeben, obwohl sich Mitglieder für dieses Amt zur Verfügung stellen würden. Die Kassenabrechnung zur Jahreshauptversammlung ist zwar von zwei Kassenprüfern freigegeben worden, aber letztlich fehlt hier eine transparente Aufstellung, aus der hervorgeht, woher Geld in die Kasse kam und was wofür ausgegeben wurde.


    Dann gibt es Vorstandssitzungen, Sitzungen des erweiterten Vorstands, Trainersitzungen. Die dort besprochenen Themen werden den Mitgliedern aber nicht bekannt gegeben. Wenn da nix gemauschelt wird (was ich denen nicht unterstellen will), wäre es doch keine große Sache, die Sitzungsprotokolle den Mitgliedern zur Kenntnis zu geben?


    Wie sieht das in anderen Vereinen aus? Vielleicht mögt Ihr berichten, egal ob als Ehrenamtlicher mit Funktion oder einfaches Mitglied. Gern wüßte ich auch, ob eine Aufwandsentschädigung für die Trainer an der Tagesordnung ist oder eher eine Ausnahme.

  • Ich bin da was die Regeln angeht nicht fit, aber wenn genug Mitglieder da sind, müssen die Ämter aufgeteilt werden.

    Eine saubere Buchführung sollte sich allerdings von selbst verstehen, das kann sonst zu Problemen führen.

    Schließlich ist ein Verein gemeinnützig und sollte sauber alles belegen können.

    Da versteht der Fiskus nämlich keinen Spaß!


    Bei uns wird von anderen Treffen/ Sizungen berichtet. Klar geht auch mal was unter, aber normal erfährt man zumindest das Grobe sicher.


    Eine Entschädigung für die Trainer und Helfer gibt es nicht.

    Die bekommen halt öfter was von den Mitgliedern bezahlt, so dass sie quasi Essen und Getränke umsonst haben.

  • Also bei uns wird bei der jährlichen Sitzung immer gesagt, dass sämtliche Protokolle (Kassaprüfung, Vorstandssitzung, usw) auf Anfrage beim Schriftführer eingesehen werden können.

  • Also Mitgleiderversammlungen sind Pflicht...ich glaube mind. 1x im Jahr.

    Bestimmt muss der Vorstand und die Trainerschaft nicht jede Entscheidung mit allen Mitgliedern diskutieren.

    Bei Geld hört der Spaß allerdings auf.


    Ein transparenter Kassenbericht z.B., wofür Mitgliederbeiträge verwandt wurden oder die Planung über deren Verwendung halte ich für kommunikationspflichtig. Wenn nicht automatisch, dann zumindest auf Anfrage.

    Findest Du aber sicherlich irgendwo niedergeschrieben.

    Über eines sei Dir aber im Klaren. Solltest Du kritische Fragen stellen, dann schaffe Dir vorher eine fundierte

    Wissensgrundlage...die Machtverhältnisse in Vereinen sind manchmal echt krass und so kleine

    Vereins-Patriachen lassen sich nicht gerne die Butter vom Brot nehmen.

    Und wenn sie nur in ihrer "Ich tue doch alles für den Verein"-Ehre gekränkt sind. ;)


    Ich war lange Mitglied in einem Fallschirmsprung Verein. Da wurde genau aufgeschlüsselt, was eingenommen und was wofür ausgegeben wurde.

    Jetzt muss man sagen, das es beim Fallschirmspringen nicht um Kleckerbeträge geht...das sind in einer guten Saison schnell mal 600.000€, die da bewegt werden. Kosten für die Absetzmachine Gurtzeuge sind dagegengerechnet dann auch nicht von Pappe.

    Trotz der Transparenz gab es Mitgliederversammlungen, in denen es hoch her ging.


    Hier kannst Du Dich ein wenig einlesen:

    https://www.bmj.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Leitfaden_Vereinsrecht.pdf?__blob=publicationFile&v=16

  • Eine Entschädigung für die Trainer und Helfer gibt es nicht.

    Die bekommen halt öfter was von den Mitgliedern bezahlt, so dass sie quasi Essen und Getränke umsonst haben.

    Bei uns kostet zumindest der SD extra. Also der Helfer wird bezahlt.

    Um den monitären Ausgleich für geleistete Dienste kommt heutzutage m.E. kein Verein ab einer gewissen Größe herum.

    Das liegt sicherlich an der Gesellschaft und dem zunehmenden Mangel an Zeit, der durch berufliche Belastung und dem gewachsenen Freizeitanspruch jedes Einzelnen begründet ist.

    Oftmals werden Vereine maßgeblich von den Älteren (Rentnern, Pensionäre) getragen.

    Da wird dann viel Gemeckert, was die so alles nicht richtig machen, aber wenn es um Ablösung oder persönlichen Einsatz anderer geht, will es dann doch kein anderer machen.

  • Vereine sind ganz was eigenes!!

    Grundsätzlich mal die Statuten lesen, da müsste soweit alles drin stehen.


    Aber es gibt dann Vereine die sich das alles so schön zurecht legen, dass es mehr oder weniger ein Privatvergnügen einiger weniger ist.

    In meinem alten Verein hat der neue Vorstand beschlossen, dass keiner mehr Vollmitglied wird, sondern nur mehr Probemitglied und die haben kein Stimrecht, nur der Vorstand (bestehend aus Obmann plus seiner Frau, die die Schriftführung macht und noch Obmann-Stellvertreter und Kassier, also 4 Leute) kann also bestimmen über Geld, Investitionen, kann den Vorstand neu wählen und solche Sachen. Naja also ist der Verein für diese 4 Leute ein Privatvergnügen, das sie nach belieben hin drehen können wie es ihnen passt. Wer nicht nach ihren Wünschen handelt wird raus geschmissen.

    So kann man einen Verein auch führen.

  • n meinem alten Verein hat der neue Vorstand beschlossen, dass keiner mehr Vollmitglied wird,

    wobei fraglich ist ob ein solch grundsätzlicher Beschluß überhaupt nur von der Vorstandschaft zu beschließen ist und nicht von einer Mitgliederversammlung. Kommt wohl auch auf die Form des Vereins an.

    Hundesportvereine die einem Dachverband angeschlossen sind haben von diesen vorgegebene Satzungen die auch verbindlich sind.

    Was Kathy schildert kommt mir sehr anfechtbar vor, obwohl, wer macht das schon, Kündigung ist da dann doch der richtigere Weg.

  • Genau kommt auf die Form des Vereines an.

    Ursprünglich war der Verein SVÖ Mitglied, dann hat es Streitereien gegeben (ewig hin und her, 3 neue Vorstände etc, sogar mit Einmischung des Dachverbandes). Dann kamen die jetzigen ans Ruder, die haben den SVÖ-Verein aufgelöst und einen neue Verein unter einem anderen Dachverband gegründet. Die Statuten bei der Gründung des Vereines so festgeschrieben und somit ist das gültig.

  • Wir sind ja nur ein recht kleiner Verein. M. M. wird alles recht transparent gemacht. In den jährlichen Mitgliederversammlungen wird von der Kassenwartin ein genauer Bericht vorgelesen, der von zwei Kassenprüfern vorher geprüft worden war. Dazu natürlich auch das ausführliche Protokoll der letzten JHV.


    Neue Mitglieder werden nach einer "Probezeit" von rd. 6 Monaten in den Verein aufgenommen. In dieser Zeit soll geguckt werden, ob es von beiden Seiten passt und die Chemie stimmt.


    Wenn unsere Helfer sich fortbilden möchten, bekommen sie einen Zuschuss. Ansonsten gibt es da eher keine Aufwandsentschädigung. Ich z. B. gebe dann gern was zu trinken aus.


    Mitglieder, die ab Landessiegerebene Prüfungen führen, bekommen auch einen kleinen Zuschuss.


    Ich fühle mich bei uns im Verein sehr wohl. Klar, gibt immer wen dabei, bei dem es über ein freundliches Hallo und Tschüss nicht viel hinausgeht, aber das hat man ja immer mal.

  • Hä? Neue Mitglieder erstmal als Anwärter laufen zu lassen, ist ja nicht verwerflich, aber nach einer gewissen Zeit sollte schon eine Vollmietgliedschaft erteilt werden.

  • n meinem alten Verein hat der neue Vorstand beschlossen, dass keiner mehr Vollmitglied wird,

    Was Kathy schildert kommt mir sehr anfechtbar vor, obwohl, wer macht das schon, Kündigung ist da dann doch der richtigere Weg.

    Naja, Hundevereine gibt's ja nicht wie Sand am Meer. Ich ringe hier auch mindest ein Mal im Monat mit Kündigung, aber dann überlege ich, welche Alternativen es gäbe und da ist die nächste Trainingsmöglichkeit fast 30 km entfernt und eine privat geführte Hundeschule mit entsprechenden Beiträgen. Nichtsdestotrotz habe ich dort für nächsten Samstag ein einstündiges Dummytraining gebucht und bin gespannt, was uns dort für 20 Euro erwartet.