Die Ablage im Hundesport

  • Über die Ablage im Hundesport wird ja kaum geredet. Hier sind ja einige Profis auf der Plattform unterwegs.

    Wie bahnt ihr die Ablage an ??

    Ich mache es beispielweise so, ich gebe meinem Hund immer eine Aufgabe, damit er auch in der Ablage immer konzentriert bleibt.

    Und nicht anfängt, zB. an Blümchen zu schnuppern, oder vorbei fliegenden Schmetterlingen nachzuschauen usw.

    Ich lege vom Anfang an in meiner Richtung einen Gegenstand (Ball, Beißwurst ect.), den er dann bewachen kann. Wenn ich dann

    an ihn herantrete, kommt ein SITZ, FUß und dann die Freigabe. Die Ablage mache ich alle 2-3 Wochen einmal, also nicht in

    jeder Unterordnungseinheit. Das heißt, nur auf einer Prüfung gibt es keinen Gegenstand von mir.

  • Ich lasse den Hund in der Ablage mich fixieren, ähnliches Prinzip wie bei dir. Nur lege ich den Ball nicht sichtbar auf den Boden, sondern trage ihn versteckt bei mir und löse den Hund manchmal direkt aus der Ablage variabel auf, damit die Aufmerksamkeit zu jeder Zeit gegeben ist.


    Hat immer ohne Beanstandung geklappt, außer bei unsrer Prüfung, da meinte er sich noch vor dem ersten Schuss nochmal aufsetzen und dann aber gleich wieder hinlegen zu müssen - danach lag er für die gesamte Prüfung mustergültig. :S
    Das war der erste "das hat er ja noch nie gemacht"-Moment meines Lebens. :D

  • Ich lasse den Hund in der Ablage mich fixieren, ähnliches Prinzip wie bei dir. Nur lege ich den Ball nicht sichtbar auf den Boden, sondern trage ihn versteckt bei mir und löse den Hund manchmal direkt aus der Ablage variabel auf, damit die Aufmerksamkeit zu jeder Zeit gegeben ist.


    Hat immer ohne Beanstandung geklappt, außer bei unsrer Prüfung, da meinte er sich noch vor dem ersten Schuss nochmal aufsetzen und dann aber gleich wieder hinlegen zu müssen - danach lag er für die gesamte Prüfung mustergültig. :S
    Das war der erste "das hat er ja noch nie gemacht"-Moment meines Lebens. :D

    Aus der Ablage habe ich noch nie direkt aufgelöst, bei mir kommt immer erst Sitz, Fuß und dann erst die Auflösung.

    Bei der Auflösung direkt aus der Ablage, hätte ich immer etwas Angst, ich brauche da ja nur mal niesen und schon schießt er los.

  • mich interessiert das auch, denn Ablage ist bei uns ein großes Problem - trotz dessen dass wir das immer wieder auch im Alltag drin haben

    Mitlerweile ist Lexy so abgebrüht, dass sie folgendes macht: ich setzt oder leg sie ab, dreh mich rum entferne mich von ihr, während sie hinter mir aufsteht und mir vorsichtig ein paar Schritte hinterherläuft und mich mit Argusaugen beobachtet um sich blitzschnell wieder hinzusetzten wenn ich mich rumdrehe :evil: Mistkröte :love: :love: :love:

    Erst hab ichs gar nicht geschnallt - bis mir aufgefallen ist, dass sich z.b. die Leine die ich bei ihr hab fallen lassen plötzlich viel weiter hinten als der Hund ist :D und seither beobachte ich das genauer und sie versucht es tatsächlich immer wieder so.

    Ich muss also am besten ein Bodentarget benutzen, damit sie da bleibt wo sie ist.

    Aber das ist nicht ganz so schlimm, das kriegen wir weg.


    Bei uns ist auf dem Hundeplatz die Ablage mit anderen Hunden das Problem - in der BGVP Prüfung muss der Hundehalter eine Minute in ein Versteck gehen und dann zurückkommen und hier hat Lexy es die 3 x wie wir das auf dem Platz üben konnten, ausgenutzt das sie mich nicht sieht (bzw. ich sie ja auch nicht) und ist dann zu den anderen Hunden hin. Leider hab ich keinen Trainer der sowas verhindert oder gezielt üben lässt und letztlich leider auch keine Hilfe ist. :(


    Wie gehen andere mit dem Thema - andere Hunde auf dem Platz um?

  • So wie Ruebchen habe ich das auch immer gemacht, mit dem Ball bei mir. Habe aber jetzt bei Flummi das Problem, dass sie so auf Spannung geht, dass sie wie ein Gummiband nach oben kommt. Sie sitzt dann nicht liegt aber halt auch nicht. :|

    Ich habe dann umgestellt auf Futter, versuchte eben nicht die Spannund im Hund zu haben...

    So hat sie aber dann wieder die Zeit sich auf andere Hunde zu konzentrieren...und zu Bellen... ||

    Leider hab ich noch nicht die richtige Mischung gefunden.


    Mein Glück dabei, ich führe meine Maus nicht auf Prüfungen. Von daher haben wir noch viel Zeit zum üben. ^^

  • Bei der Auflösung direkt aus der Ablage, hätte ich immer etwas Angst, ich brauche da ja nur mal niesen und schon schießt er los.

    Nicht, wenn du es so machst wie die Scherks. Die lassen sich in dem Moment wo das akustische Signal kommt noch zusätzlich auf die Knie fallen, und nur DANN darf der Hund auf... also niesen, zucken ,am Kopf kratzen alles kein Problem. Bloß umfallen darfst du nicht. :D

    Und wenn ich auch dem Rückweg zum Hund hin stolpere und hinfalle und er dann aufspringt, ja, dann ist es halt so. Dann muss ich ohnehin erstmal ohne den Hund das gehen üben. 8o

  • Flummi das Problem hat die Besitzerin von Ero's Schwester auch. Ich gar nicht, Ero ist wohl kein "spanner" :D
    Habe da leider keinen Tipp, aber wie du schon sagst, irgendwie musst du da ne' Mischung finden :/

  • Ja, ich mache es mit Leckerli und Axel soll mich anschauen, ich belohne intermittierend. Bei Axel habe ich das PlatzBleib von klein an so gearbeitet, dass ich um ihn herumtanzen, drübersteigen, niesen ( ^^ ), rückwärts zu ihm stehen, weggehen oder Handstand machen kann, ohne dass er selber auflöst, Aufbau ausserhalb einer UO Situation natürlich. Soweit so gut......


    Aaaaber bei uns jetzt in der Prüfung in 2 Wochen ( =O) wird das Problem sein, dass der HP scheissklein ist und die Distanz zum arbeitenden Hund verdammt kurz und Axel fremde Hunde nicht gerade cool findet. Die Schüsse, keine Ahnung was passieren wird, ausser mal zwei Holzbretter aneinanderklatschen konnten wir das nicht üben.

  • Mitlerweile ist Lexy so abgebrüht, dass sie folgendes macht: ich setzt oder leg sie ab, dreh mich rum entferne mich von ihr, während sie hinter mir aufsteht und mir vorsichtig ein paar Schritte hinterherläuft und mich mit Argusaugen beobachtet um sich blitzschnell wieder hinzusetzten wenn ich mich rumdrehe

    Dann hat sie nicht verstanden, dass das Kommando/Übung auch gilt, wenn du mit dem Rücken zu ihr bist. Also einige Schritte zurück im Aufbau und konkret generalisieren auf verschiedene Situationen/Positionen, niemals aus dem Bleib abrufen, immer am Ort belohnen, jeden cm Ortswechsel von ihr pingelig korrigieren und wieder an den Ursprungsort zurückbingen, haarspalterisch auch leichte Drehungen am Ort oder sonstiges korrigieren.

  • Dann hat sie nicht verstanden, dass das Kommando/Übung auch gilt, wenn du mit dem Rücken zu ihr bist. Also einige Schritte zurück im Aufbau und konkret generalisieren auf verschiedene Situationen/Positionen, niemals aus dem Bleib abrufen, immer am Ort belohnen, jeden cm Ortswechsel von ihr pingelig korrigieren und wieder an den Ursprungsort zurückbingen, haarspalterisch auch leichte Drehungen am Ort oder sonstiges korrigieren.

    ich glaub schon dass sie es verstanden hat - aber das ich es ernst meine eben manchmal in Frage stellt - weil ich leider ganz oft aus Bequemlichkeit solche Übungen im Alltag mal eben mitlaufen lasse und dann inkonsequent und ungenau bin - anstatt mir wirklich 15 Minuten nur dafür Zeit zu nehmen und es aber dann richtig mache

    ich hab halt wie immer keinen gescheiten Plan bei sowas und mach wie es mir grad einfällt - was eben dann manchmal einfach nur murks ist


    also an mich: gezielter üben und konsequenter sein :thumbup:

  • Boah, wie dieses Wort Konsequenz uns immer wieder begegnet!!!

    Es scheint, als würde der nachhaltige Erfolg fast zu 100% darauf basierend.


    Mir fällt zur Ablage folgendes ein...ich Frage mich immer, was ist Peppers Bedürfnis.

    Ich bin ja seine Bezugsperson, und er will wissen wo ich bin. Also haben wir erst so geübt, das er mich sehen kann.

    Irgendwann wurde die Übung im gleichen Stil so abgewandelt, das er mich kurz nicht mehr sehen konnte. Den Zeitraum habe ich bewusst sehr kurz gehalten. Das habe ich so lange gemacht bis ich das Gefühl hatte, er ist sicher daß er mich später wieder sieht bzw. nicht verunsichert ist.

    Inzwischen bleibt er auch an fremden Orten liegen und wartet einfach...ich komme ja wieder.

    Wir müssten das noch weiter üben und immer wieder machen...aber wir machen ja keine richtige UO oder SD, daher gibt es nichts zu erreichen. :)

    Bei Hunden wie Lexy ist es vielleicht sinnvoll, sowas erstmal mit 2 Personen aufzubauen.

    Wenn sich einschleift, das Lexy hinter nette aufsteht und ihr hinterher schleicht, ist es ja schon viel zu spät und wenn nette es sehen würde und zurückläuft, kann es ein Spiel werden.

  • Bei der Rettungshundestaffel haben wir die Ablage tatsächlich mit zwei Personen aufgebaut.


    HF bleibt natürlich im ersten Schritt in Sichtweite, hier wird die Distanz und Dauer sukzessive gesteigert, bei einigen Hunden muss man wirklich sehr sensibel arbeiten, damit die da keinen Stress haben.

    Kam es an den Punkt, wo der/die HF außer Sicht geht, stand ein Helfer bereit, der den Hund auch immer wieder mit Leckerli bestätigt hat.

    Den Abstand vom Helfer zum Hund kann man dann relativ schnell vergrößern.


    Und halt ganz wichtig: der HF holt den Hund ab, wenn es gerade richtig gut läuft. Nicht ausreizen, wie lange der Hund es wohl noch aushält.


    Ich bin mit IGP nicht so bewandert, in der RH-Prüfung gibt es eine Übung "Platz aus der Bewegung, HF geht davon, dreht sich um und ruft auf ein Zeichen des Prüfer hin seinen Hund in die GS". Und es gibt die Übung "Ablage unter Ablenkung", heißt der Hund wird abgelegt, HF geht außer Sicht und ein zweiter Hund läuft seine UO, der abgelegte Hund wird dann vor der Übung "Voraus" oder dem Detachieren vom HF abgeholt.

    Ich habe meinen Hund, da ich noch keine Prüfung gelaufen bin, tatsächlich NOCH NIE aus dem "Platz" abgerufen. Abrufen kann ich ihn, er kommt zu mir, das weiß ich (dass er aus vollem Lauf in die GS kommt, kann man auch anders aufbauen).


    Ich persönlich finde es wichtig, dass ich um meinen Hund tanzen kann, ich kann alles machen, wenn ich ihm gesagt habe "Platz". V.a. kann ich auch in einiger Entfernung vor ihm stehen, ihn auffordernd anschauen, kann dann auch Zucken oder tief Luft holen, er bleibt wie festgenagelt, wo er ist. Und falls dann eines Tages ein Abruf kommt, wird er diesen befolgen. Aber ich muss mir keine Gedanken machen, dass mein Hund aufsteht, weil ich ihn anschaue oder so.


    Was in der Rettungshundearbeit etwas einfacher ist: der Hund muss einfach dort bleiben, wo er ist, wenn er dabei die Hüfte kippt, ist das so. Das gibt keinen Abzug. Das heißt, die Hunde können lernen, in der Ablage total zu entspannen (wenn das ihrem Wesen entspricht), da muss nichts auf Spannung gehalten werden.

    Das macht es vielleicht etwas einfacher, denn der Hund hat keine Aufgabe, sondern Pause.

  • Ich hab das bei beiden Hunden ganz kleinschrittig mit Belohnen aufgebaut. Hund liegt, zuerst in kurzem Abstand und bekommt immer wieder ein Leckerli. Zuerst liegt er nur ganz kurz und dann wird die Dauer immer weiter ausgedehnt. Dazwischen gibt es Leckerli.

    Wir üben das auch immer mal wieder am Platz zwischen den anderen Hunden und mit viel Ablenkung.

    Steht der Hund auf wird er einfach wieder auf seinen Platz gelegt. Gerade am Anfang achte ich darauf, dass ich ja vorher auflöse, bevor der Hund von selbst aufsteht.

    Mittlerweile liegt auch Kiara sehr sicher, daher kann ich auch umgedreht stehen, wie bei der Prüfung dann verlangt. Ist es unsicher, entweder weil zuviele Hunde rund herum sind, oder weil gerade kein Trainer ein Auge auf den Hund haben kann, stehen ich mit Blickrichtung zum Hund. Ein herum schnuppern wird mit Nein quitiert und das reicht eigentlich aus. Wobei ich hier noch nie viel Energie drauf verschwendet habe, dass sie das nicht tun. Hauptsache der Hund liegt.


    Ich bin mit dieser Methode zweimal sehr gut gefahren. Aber ich hab auch zweimal einen Hund der das scheinbar ohne große Probleme versteht.

  • Genau so, wie KleineMama und Pepper es zusammenfassen sehe ich es auch und habe es auch annähernd so aufgebaut. Kleinschrittig arbeiten und jedem Teilschritt eine lange Belohnungshistorie erlauben. Dann generalisieren.

    "Ausser Sicht" kommt erst wenn "Rücken zuwenden" gefestigt ist.

    In die Hocke gehen, drüber steigen, und, ganz wichtig, "den Hund umrunden und hinter IHM stehen" was für viele Hunde erstaunlich schwierig ist.

    "Rücken zuwenden" kann am Anfang bedeuten, nur das Gesicht abwenden, dann seitlich stehen und angucken, dann seitlich stehen und Gesicht abwenden etc etc.

    "Ausser Sicht" kann am Anfang bedeuten um einen nicht zu dicken Baum herumgehen, so dass man ca 1 Sekunde ausser Sicht ist, Hund nicht weit weg, nicht an zwei Kriterien gleichzeitig arbeiten am Anfang, also nicht "Ausser Sicht" + "Distanz". Bzw. "Ausser Sicht" als erstes zuhause, wo man sich für superkurze Momente mal hinter die Tür stellen kann usw


    Übrigens finde ich, ein vernünftiger Übungsaufbau ist für die Freizeit genau gleich wie für den Sport. Überlegt mal, wo soll denn der Unterschied sein? Ist es mir dann egal ob der Hund da liegen bleibt so ich ihn ablege, in der Freizeit? Wozu übe ich es dann überhaupt?


    Also, halbe Sachen gibts nicht im Hundetraining, das ist im Prinzip auch unfair gegenüber dem Hund, weil meistens, wenn ers dann nicht "gescheit" macht, kriegt er geschimpft oder Frauchen/Herrchen sind mindestens verärgert, gestresst, genervt und glauben, dass der Hund "eigentlich weiss was ich will", aber das ist nicht der Fall, der Hund macht was wir ihm beigebracht haben. :*