Unser Schäferhund begibt sich auf seine letzte Reise

  • Hallo zusammen,


    mein erster und letzter Beitrag in diesem Forum widmet sich leider einem sehr traurigen Thema. Unser geliebter 14 jähriger Hund hat letzten Sonntag damit begonnen uns zu zeigen, dass sein Leben bald dem Ende zugeht. Seitdem hat er nichts bzw sehr sehr wenig gefressen, trinkt recht viel, schläft fast die ganze Zeit und läuft kaum noch. Ursprünglich wollten wir ihn einschläfern lassen, er war auch schon zum Check beim Tierarzt. Da er keine Zeichen für Schmerzen zeigt (die sieht man ihm normalerweise sehr gut an) haben wir beschlossen, es zu versuchen ihn natürlich gehen zu lassen unter der Bedingung ihn zu keinem Zeitpunkt leiden zu lassen. Sollte dieser Punkt kommen, wird der Tierarzt direkt kontaktiert. Wir haben uns sehr viel in das Thema eingelesen. Da es aber unser erster Hund ist, der geht, haben wir große Schwierigkeiten die Situation einzuschätzen. Habt ihr da schon Erfahrungen gemacht und wie war der Verlauf bei euch?


    Ich danke euch für jeden Tipp!


    Viele Grüße!


    Ps: da uns die Situation unglaublich nahe geht, bitte ich um einfühlsame Antworten

  • Hört auf euer Bauchgefühl. Ihr kennt den Hund, er kennt euch, ihr seid da die absoluten Experten - wenn ihr meint, es geht im schlecht, dann erlöst ihn. Aber so lange ihr das Gefühl habt, er leidet nicht, sondern nähert sich einfach dem Ende, seid für ihn da, gebt ihm so viel Liebe wie ihr könnt, versucht ihm mitzugeben, was er liebt. Ihr werdet merken, was richtig ist.


    Ich habe Erfahrungen gemacht, ich bin mit meiner Hündin zum Einschläfern zum Tierarzt gegangen und er hat gemeint, sie hat eine Infektion - wenn wir sie behandeln, hat sie vielleicht nur noch 2 Wochen, aber die werden dann vielleicht schön. Tatsache, 2 Wochen später haben wir sie dann wirklich einschläfern lassen. Rückblickend denke ich, das es nicht die richtige Entscheidung war - und wünsche mir, ich hätte mir einfach eine Woche genommen, in der ich für sie da bin wenn sie wach ist und sonst nichts. Runter tragen, auf die Wiese setzen, wieder hoch bringen, liebhaben. Wer weiß, ob ich sie dann trotzdem hingebracht hätte... aber sie hat beim Einschläfern Lebenswille gezeigt, als es schon zu spät war.


    Hört auf euer Gefühl! Dann wird es die richtige Entscheidung sein. Ich hab aus Angst entschieden, sie leiden zu lassen. Nicht nach meinem Bauchgefühl.

  • Ich habe damit noch keine Erfahrung und wünsche euch alles Gute. Das Bauchgefühl ist bestimmt gut. Vielleicht käme ja der Tierarzt zu euch nach Hause, wenn es soweit ist, dass euer Hund seine letzte Reise antritt?

  • Vielen Dank für die aufbauenden Worte 🥰 wir haben auch das Gefühl, dass es für ihn der richtige Weg ist. Haben nur nie damit gerechnet, dass es ein so langer Weg wird, was teilweise wirklich an die Substanz geht.

  • Ares1234 wir haben unsere letzten beiden hunde durch unseren sehr einfühlsamen tierarzt zuhause, in gewohnter umgebung über die regenbogenbrücke begleitet. Nelli musste erst letztes jahr mit 18 jahren gehen. Es war alles wie vorher schon, sehr friedlich, ohne leiden und es war für sie erlösung.

    Wir würden es nie mehr anders machen. Viel kraft

  • Die Frage, die ich mir immer stelle ist, ob das Tier (egal ob Hund, Katze oder Pferd) noch eine gewisse "Lebensfreude" hat. Also ob es seinen natürlichen Bedürfnissen noch einigermassen nachgehen kann. z.B. ob der Hund noch gerne zum kuscheln kommt, ob er es noch geniesst, gestreichelt zu werden, ob er noch gerne seine Lieblingsleckerli nimmt, trinken kann, rausgehen kann (und es noch gerne tut, auch wenn die Runden vielleicht nur kurz sind)... Wenn ein Tier das nicht mehr kann oder nicht mehr möchte, würde ich es (nach Möglichkeit zuhause) einschläfern lassen um ihm ein "dahinsiechen" zu ersparen.
    Bei unserem ersten Hund damals haben wir diesen Punkt versäumt und das Ende war dann leider nicht so wie wir es uns für sie gewünscht hätten, denn nicht immer schlafen sie einfach friedlich ein.
    Ich wünsche euch und eurem Hund aber von Herzen, dass er friedlich im Schlaf gehen darf. <3

  • Der Hund von meinem Bruder ist letztes Jahr auf diese Weise gegangen.

    Er hatte zu keinem Zeitpunkt schmerzen. Hat aber über wochen nix gefressen nur getrunken schlief viel und machte nur die nötigsten Bewegungen. das ging 5 wochen so. dann fabs plötzlich 1 woche wo er wieder anfing zu fressen und es schien als ob es doch nur ein böser spuck war. Nach der einen woche hats dann nochmal 2 wochen gedauert bis er eingeschlafen ist. Für ihn war es garnicht so schlimm aber für uns Menschen das mit anzusehen war es nicht einfach und selbst jetzt nach fast einem halben jahr fragen wir uns ob wir ihn nicht doch hätten erlösen sollen auch wenn es für ihn und die anderen hunde in Ordnung war.


    Genießt noch jeden kleinen Moment und hört auf euer Gefühl ihr werdet den richtigen weg finden.

  • Der Hund von meinem Bruder ist letztes Jahr auf diese Weise gegangen.

    Er hatte zu keinem Zeitpunkt schmerzen. Hat aber über wochen nix gefressen nur getrunken schlief viel und machte nur die nötigsten Bewegungen. das ging 5 wochen so. dann fabs plötzlich 1 woche wo er wieder anfing zu fressen und es schien als ob es doch nur ein böser spuck war. Nach der einen woche hats dann nochmal 2 wochen gedauert bis er eingeschlafen ist. Für ihn war es garnicht so schlimm aber für uns Menschen das mit anzusehen war es nicht einfach und selbst jetzt nach fast einem halben jahr fragen wir uns ob wir ihn nicht doch hätten erlösen sollen auch wenn es für ihn und die anderen hunde in Ordnung war.


    Genießt noch jeden kleinen Moment und hört auf euer Gefühl ihr werdet den richtigen weg finden.

    Es klingt so, als hättet ihr auch auf euer Bauchgefühl gehört und im Sinne eures Hundes gehandelt. Dann ist doch alles richtig gelaufen!


    Ich danke auf jeden Fall für den Bericht. Bei uns ist es tatsächlich auch so dass er nach 5 Tagen ohne Nahrung plötzlich wieder anfängt zu essen, das hat uns auch total verunsichert. Aber es ist wirklich gut zu hören, dass ihr die Erfahrung auch gemacht habt

  • Eins zwei drei.

    Einmal editiert, zuletzt von MistyWind1889 ()

  • Noch ein kleines Beispiel vom menschen.

    Wir haben meinen schwiegervater im Januar auch so begleitet beim sterben. er war 4 wochen im Krankenhaus die ersten 2 wochen gings im wirklich schlecht in der 3 woche schien alles sich nochmal zu wenden aber nachdem er seine Enkelkinder nochmal gesehen hat bekamen wir am nächsten tag den anruf das wir uns noch verabschieden können er würde die nacht nicht schaffen. es war abends um 9. wir alle ins krankenhaus und 3 stunde später sind wir mit der lebensgefährtin nach hause. weil er immer wieder wach wurde und sich dragte was wir mitten in der nacht wollte.

    von dem Zeitpunkt war immer wer bei ihm.

    Samstag früh kam wieder der anruf aus dem Krankenhaus. wir die kinder schnell zu meiner mutter gebracht und ab hin.

    er war wohl seit 3 uhr nachts nicht mehr richtig ansprechbar es hat dann noch bis 15.55 gedauert bis er dann verstarb.

    er war in der zeit nicht einmal mehr wach lag einfach da und das gehirn gab immer wieder den impuls zum atmen.

    Im Nachhinein möchte ich das nicht missen dagewesen zu sein aber zu sehen wie jemand den man mag den allerletzten weg geht ist hart und das sollte man sich auch bei seinem tier bewusst machen das man im letzten Moment vielleicht doch noch die reißleine zieht und nach hilft. Geht nur leider beim menschen nicht

  • Ich kann da nur weinen Maeuschen90 , so schön es auch ist bzw. war, dass er von der Familie bis zum Schluss Beistand hatte. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Andererseits ist mein Mann letztes Jahr plötzlich im Krankenhaus verstorben und keiner von uns hatte sich vorher von ihm verabschiedet. Das ist / war auch nicht schön.

  • es war auch mein erstes mal das ich sowas mit erlebt habe ansonsten gings mir da wie dir immer plötzlich seis bei meinem papa oder meinen opas.

    Aber es war auch schwer für mich dabei zu sein weil er mich doch manchmal an meinen eigenen Papa erinnert hat und dies dann immer wieder hoch kam es war auch schön nochmal so alte Geschichten was seine schwester und seine kinder mit ihm erlebt haben und bilder zu sehen. Es ist eine erfahrung die ich nicht missen möchte zumal es mich immer mit meinem Mann verbinden wird da wir auch ein merkwürdiges Erlebnis hatten. Die ganze zeit waren wir bei ihm und mir war schon eiskalt das wir kurz runter in den Kiosk vom Krankenhaus sind und eine heiße Schokolade getrunken haben. Auf den weg nach oben ging der Fahrstuhl auf ohne das ihn jemand gerufen hätte erst hatten wir etwas angst das er stecken bleibt hatten mein Mann 3 monate vorher als er selbst im Krankenhaus lag. auf Station haben wir dann die Tür zu seinem Zimmer aufgemacht und genau in dem Moment hat er den letzten Atemzug gemacht. Es war ganz merkwürdig