Bitte um Mithilfe, Wirbelsäule von Rex

  • Hallo Liebe Leute,


    Ich bin der neue hier im Forum.


    Wir haben uns vor wenigen Wochen beim Züchter einen von diesem zugekauften Hund verliebt und dann auch gleich Nägel mit Köpfen gemacht, der Hund war also unserer.

    Rex ist ca. 6 Monate jung und war zur Zeit immer nur am Wochenende bei uns und unter der Woche beim Züchter, da ich zur Zeit noch auf Schulung bin.


    Da Rex seit Wochen unruhig läuft und der Züchter dies auf den Wachstum zurückgeführt hatte, haben wir uns keine Gedanken gemacht. Als es nicht weg ging und er immer unruhiger läuft, ist der Züchter zum Tierarzt seines Vertrauens gegangen.


    Jetzt am Wochenende dann das Gespräch mit dem Züchter. Er rät mir den Hund zu vergessen auch wenn es die erste Zeit schwer wird, der Hund hat 2 kaputte Ellenbogen (Ellenbogendylapsie).

    Er hat ihn röntgen lassen und ein Ellenbogen sei schon mit leichter Arthrose und abgebrochenem IPO. Er hat für sich die Hüfte röntgen lassen, welche einwandfrei ist laut seiner Aussage.

    Der Züchter hat 30 Jahre Erfahrung.


    Für mich und meine Partnerin kam es nicht in Frage Rex gehen zu lassen. Wir wollen ihm eine Chance auf eine Operation geben und hoffen, dass er danach noch lange bei uns ist.


    Wir haben dann den Hund nun ganz zu uns geholt. Ich habe noch eine Woche Schulung. Der Hund ist nun bei meiner Mutter untergebracht.


    Der Züchter war nicht begeistert von unserem Vorhaben, unterstützt uns aber und gibt uns Ratschläge zu welchem Arzt wir für die OP könnten. Jedoch hat er mir im selben Zug den gesamten Kaufpreis zurück gegeben, auch wenn ich sagte, dass es nicht nötig sei.


    Wie war es bei eurem Hund nach der ED Operation?


    Meine Mutter meint, dass der Hund eventuell auch ein Problem an der Wirbelsäule hat, da diese so nach oben gekrümmt ist. Nun meine Frage nach euren Erfahrungen, ob das normal ist, oder ob der kleine vermutlich noch mehr Geheimnisse hat.


    Ich danke euch vielmals.

    Grüße

    Jan

  • Hallo Jan,


    Herzlich willkommen bei uns im Forum!

    Leider kein schöner Anlass.


    Habe ich das richtig verstanden, dass der ZÜCHTER mit dem Hund beim TA war?

    Also ihr habt selbst nicht mit dem TA gesprochen?

    Die Erkrankung die du wahrscheinlich meinst heißt IPA. Da ist der Processus Anconaeus ist nicht angewachsen.


    Ich muss dir ganz ehrlich sagen, sofern die Diagnose wirklich richtig ist (am besten lasst ihr ihn selbst nochmal in einer Klinik röntgen und sprecht mit den Spezialisten) kann ich den Züchter verstehen, bzw. sehe das ähnlich, auch wenn es unglaublich hart und unfair klingt. Aber so eine schwere Ellenbogendysplasie und dann noch beidseitig ... je nach Ausgangslage ist bei dieser OP die Prognose eher nur mittelmäßig (im Hinblick auf ein Lahmheitsfreies Leben).

    Wie alt ist er denn GENAU?

    (Unter 6 Monaten wendet man eine andere OP Methode an, als wenn der Hund schln älter als 6 Monate ist.)


    Vergessen darf man auch nicht, dass die OPs hintereinander gemacht werden müssen, erst die eine Seite, dann die andere. Das ist eine enorme Belastung für den Hund, physisch wie psychisch. Er wird mindestens ein halbes Jahr in seiner Bewegung maximal eingeschränkt werden müssen (großteils Boxenhaltung), damit das heilen kann.

    Da kann ich aus eigener Erfahrung sagen (aber andere OP), dass das eine echte nervliche Zerreißprobe für alle Beteiligten ist.


    Der Rücken ist extrem aufgezogen. Das ist nicht normal, aber es könnte sein, dass es keine knöcherne Fehlbildung ist, sondern "nur" durch die Schonhaltung wegen der kaputten und Schmerzhaften Ellenbogen entstanden ist. Den Rücken würde ich auf jeden Fall mitröntgen lassen in der Klinik.


    Lasst das nochmal in einer Klinik checken. Aber wenn sich das so bestätigt (beidseitig IPA, und Rücken so wie es auf den ersten Blick aussieht auch nicht i.O.) würde ich persönlich ihn wohl gehen lassen. :(

  • Hallo Ruebchen,


    Danke für deine Antwort.


    Ja der Züchter war beim TA mit meiner Erlaubnis und teilte mir dann das Ergebnis mit (das bezahlen die auch). In der einen Seite ist er lose, die andere Seite sei nicht all zu schlimm, würde aber kommen, wenn die eine Seite operiert wurde, da er die andere dann mehr belasten würde.


    Wollte mir die Diagnose von der Tierärztin nochmal genau schildern lassen und mögliche Operationen.

    Leider hat sie ihn informiert, dass ich mir die Informationen holen wollte und hat mir dann garnicht mehr angerufen.


    In Ettlingen gibt es eine Klinik, die beide Seiten gleichzeitig macht, sofern nötig.


    Ich wäre bereit, den anstrengenden Weg zu gehen.

    Ich lasse ihn auf jeden Fall nochmal von jemand unabhängiges durchchecken, mit Rücken.


    Schmerzen hat er keine, wenn man ihm über den Rücken fährt.

    Alter genau wissen wir nicht, da uns der Züchter gestern auch noch versehentlich den falschen Impfpass mitgegeben hat.

    Das mit den Papieren wollten wir alles entspannt machen, sobald der Hund dann gänzlich zu uns kommt. Jetzt war das eine Hau-Ruck Aktion.


    Hoffe es wird alles gut, so fertig war ich noch nie, wie dieses Wochenende. :(

  • Herzlich Willkommen hier im Forum!


    Es tut mir sehr leid was da mit eurem Hund scheinbar zusein scheint :( Ich wünsche euch vorab schonnmal ganz, ganz viel Kraft auf eurem weg den ihr gehen müsst...Bei dem Rücken bin ich mir eher unsicher da er sehr zusammen geschoben steht und mein Hund dann genauso einen Rücken hat und er ist völlig Inordnung von den Befunden...ist das nur jetzt so oder wenn er auch etwas gerader steht ? Ich würde ihn auch nochmal selbst Röntgen lassen dann seit ihr auf der sicheren seite .

  • Das ist echt schwierig. :(


    Der nächste Schritt ist jetzt auf jeden Fall in einer Klinik nochmal komplett durchröntgen zu lassen (auch die Ellenbogen, bzw. evt. auch Ellenbogen CT).


    Halte uns bitte auf dem Laufenden... drücke euch die Daumen. 🍀

  • Das ist ein total schwieriges Thema und ich möchte mit euch nicht tauschen...denkt nur bitte bitte unbedingt auch an Rex.

    Er ist 6 Monate alt und hat noch ein ganzes Hundeleben vor sich.

    Im Kopf ist er ein leistungsfähiger DSH, vom Körper aber jetzt schon Invalide.

    Holt unbedingt mehrere Fachmeinungen ein.

    Mitleid an dieser Stelle verlängert Leiden und hilft nicht.

    Ich drücke euch fest die Daumen!

  • Oh je, keine ermutigende Diagnose... ED hat leider gravierendere Auswirkungen als HD. Dein Hund ist relativ stark gewinkelt und durch die Schmerzen, die ihm ein oder beide Ellenbogen bereiten, wird er eine Schonhaltung einnehmen. Wie die Rückenlinien aussehen würde wenn er keine Schmerzen mehr in der Vorhand hat kann man aufgrund der Fotos nicht beurteilen. Möglich ist dass sich die Körperhaltung inkl. Rückenlinie normalisiert wenn die Schmerzen weg sind. Möglich wäre aber auch dass es zusätzlich eine Problematik in Bezug auf die Wirbelsäule geben könnte. Ich würde auf jeden Fall, bevor irgend eine Behandlung/OP vorgenommen wird, auch die Wirbelsäule röntgen lassen.


    Ich vermute Du meinst der Hund hat einen fragmentierten IPA? ( = einen sog. isolierten Processus anconaeus, der bereits abgebrochen ist) Da wäre die Prognose eher schlecht... Sofern der IPA noch nicht abgebrochen wäre könnte man ihn einfach fest schrauben. Dann wäre das für den Hund kein Problem. Aber wenn der IPA abgebrochen ist und dieses Knochenstück bereits eine Weile im Ellenbogengelenk herum "flitscht" (und sich dadurch bereits Arthrose gebildet hat) ist das äußerst ungünstig. Zum einen dient der Processus anconaeus dazu das Gelenk vor einer Überstreckung zu schützen. Fehlt das abgebrochene Stück an dieser Stelle wird das betreffende Ellenbogengelenk bei jedem Schritt, vor allem bei schnellerer Gangart und Stopps aus dieser, permanent überstreckt, was zu früher Arthrosebildungen durch Überlastung führt.


    Aber auch das abgebrochene Stück an sich führt zu einer Arthrosebildung. Ich habe mal eine 5 Monate alte Hündin gekauft bei der das abgebrochene, ca. daumennagelgroße Knochenstück sich im Gelenk regelrecht festgekeilt hatte und es rund um dieses bereits entsprechende Zubildungen gegeben hat weil der Organisumus irgendwie versucht hat im Wachstum mit diesem Knochenteil, welches dort nicht hingehört hat, "umzugehen". In einer OP wurde das Knochenstück entfernt und diese Zubildungen weitmöglichst entfernt und die Stellen geglättet. Bereits nach einem Jahr waren aber im Röntgenbild erneute Zubildungen zu erkennen. Die dann später auch noch mal operativ entfernt wurden. Diese Hündin wurde zeitlebens geschont (keine Treppen, Bewegung möglichst gleichmäßig und ohne Toben usw.), musste aber nicht mal 10-jährig aufgrund starker chronischer Lahmheit eingeschläfert werden. Man kann ja nicht regelmäßig das Ellenbogengelenk öffnen (oder gar beide) und die Zubildungen mechanisch entfernen.

  • Hallo Jan,

    herzlich Willkommen im Forum.


    Jetzt wollte ich dir einen Spezialisten aus Lörach empfehlen, beim Besuch seiner HP aber gesehen, dass er im Januar plötzlich verstorben ist.😢


    Es tut mir sehr leid für euch und Rex.

    Ich wäre bereit, den anstrengenden Weg zu gehen.

    Ich lasse ihn auf jeden Fall nochmal von jemand unabhängiges durchchecken, mit Rücken.

    Ja, lass alles nochmals gründlich durchchecken. Sollte alles nicht so schlimm sein - Wunderbar.


    Sollte alles so schlimm sein wie es sich bis jetzt anhört ... Frage bitte die Ärzte (und dich selber, ganz ehrlich) ob auch Rex diesen anstrengenden (schmerzhaften) Weg gehen wollen würde. Und mit welcher Prognose diese Strapazen verbunden sind? Wie sehen die Folgen aus? Muss der junde Hund dann Monate in der Box hocken um ruhig gehalten zu werden? Um dann nie frei laufen zu können?

    Das sind alles Fragen im Sinne des Hundes.

    Und genau so solltet ihr euch dann entscheiden - Im Sinne von Rex!


    Viel Glück 🍀🍀🍀

  • Ich danke euch für die vielen offenen und ehrlichen Meinungen und Antworten. Ich melde mich sobald ich mit Rex eine weitere Meinung eingeholt habe.


    Ja der Spezialist aus Lörrach ist leider gestorben. Das Rex kein Hund wird der toben kann, ist uns bewusst.


    Ich melde mich sobald ich mehr weiß. Ein IPA ist definitiv abgebrochen.


    Bis die Tage 🍀

  • Oh nein ... was für eine schreckliche Diagnose :( !


    Ich bin ja auch so jemand, der ALLES für seine Liebsten tun würde ... aber wenn ein soooo junger Hund niemals die Aussicht hat, toben zu dürfen, zu arbeiten usw.; dann ist das für IHN (und auch für EUCH) kein schönes Leben. Er wird unzufrieden sein, unausgeglichen, unausgelastet. Ich stell' mir das sehr, sehr schwer vor. Aber ich kann Dich trotzdem sehr gut verstehen.

  • Das tut mir sehr leid, für Rex und auch für euch.


    Ich hoffe, ihr könnt nach dem Besuch beim Spezialisten eine Entscheidung treffen.


    Ich möchte absolut nicht mit euch tauschen ;(

  • Erst einmal Herzlich Willkommen hier im Forum, auch wenn der Anlass eher traurig ist, ist es schön dass ihr hier her gefunden habt.


    Es tut mir so wahnsinnig leid für Rex und euch. Es kommen einem beim Lesen schon die Tränen. So ein junger Kerl und dann so eine Diagnose. Ich gehöre sicher auch zu denen, die alles tun würden, um ihrem Hund zu helfen, aber manchmal ist das Leben eben ein A.... Ich drück euch trotzdem allen Daumen und Pfoten für die nächste Untersuchung und hoffe, dass sich vielleicht doch eine Chance für Rex ergibt.


    Viel zur Sache beitragen kann ich nicht, außer dass ich euch Kraft wünsche und wenn du mal was rauslassen muss, einfach von der Seele schreiben, hier findest du sicher immer ein offenes Ohr das dich versteht. Daumen und Pfoten sind ganz, ganz fest gedrückt.