Diagnose Hd Erfahrungen

  • Hallo Zusammen,


    ich habe ja mich bzw. meinen Kleinen (mittlerweile Großen) bereits ausgiebig vorgestellt Grüße von einem Schäferhund-Anfänger .

    Beim Hundetraining ist uns das erste Mal richtig aufgefallen, dass Yuma sein linkes Bein (hinteren Lauf) nicht richtig belastet.

    Ich bin dann gleich zum Tierarzt, er wurde geröntgt und die schlimmste Befürchtung ist letztlich eingetroffen.

    Er hat auf dieser Seite Hd.

    Ich weiß jetzt nicht so richtig wie ich damit umgehen bzw. was ich machen soll. Er ist erst 10 Monate alt, eine künstliche Hüfte kommt da nicht unbedingt jetzt schon in Frage.

    Auf der anderen Seite muss er ab und an zumindest Schmerzen haben, da er dass Bein nicht richtig belastet.

    Meine Frau will ihm zusätzlich Homöopathie geben (kennt sich da aus). Wird aber nichts bringen ist ja eher etwas "mechanisches".

    Bei meiner Hundetrainerin ist auch so ein riesiger "Zottel" welcher sogar sehr starke HD hat, jedoch top fit ist.

    Sie empfiehlt barfen, da dadurch die Muskeln aufgebaut werden die auch sehr viel "zusammen halten".

    Ich will jetzt nicht rumheuelen etc. es ist aber einfach nur "bitter".

    Ich weiß noch von früher "90er", hat man Hunde sogar noch bei sowas eingeschläfert.

    Mittlerweile kann man jedoch, Gott sei Dank, mit dieser Krankheit alt werden.


    Wer von Euch hatte / hat bei seinem Hund so einen Befund (gehabt)? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht bzw. wie habt ihr Euren "Kleinen" therapiert?

  • Guten Morgen,

    es tut mir sehr leid für euch, dass es nun tatsächlich so gekommen ist.


    Ich will nicht drauf rumreiten, will es aber trotzdem erwähnen, weil es für mich ein paradebeispiel ist: ich hatte dich gewarnt... kauf' nicht beim Dissizüchter.

    (Das ist zwar das kleinere Übel, aber die Ohren sind ja auch nicht astrein bei ihm.)


    Nicht, weil es im SV nicht auch mal kranke Hunde gibt, aber zumindest hat man da doch mehr Informationen und eine Kontrollinstanz. In der Dissi machen sie was sie wollen, und die "gesunden Eltern" können da halt auch vom Dorftierarzt der nebenbei auch Kneipenkumpel ist, als "gesund und HD-frei" beurteilt werden, obwohl sie das vielleicht garnicht sind.


    Aber nun ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.

    Vorweg: viele Hunde können sehr gut mit HD alt werden und ein schönes Leben führen.


    Welchen HD Grad hat er denn?

    Leich, mittel, schwer?

    Nur einseitig oder Beidseitig?

    Wer hat das beurteilt (TA um die Ecke, oder Klinik)?


    Wenn du mit BARF bisher keine Erfahrung hast, würde ich jetzt auch nicht Umstellen, denn dabei kann auch sehr viel falsch geamacht werden, und dann aus Versehen die Lage sogar noch verschlimmern.

    Aber was die Muskulatur betrifft, hat eure Trainerin natürlich recht!

    Gute Muskulatur ist das a und O, hält alles zusammen und entlastet die Gelenke.

    Es gibt auch sehr viele Nahrungsergänzungsmittel (Kur oder Dauergabe) die in so einem Fall unterstützen.


    Wenn der Hund häufig schon Schnerzen hat, bzw. schon Arthrosen im Gelenk sind, kann man über Goldakkupunktur nachdenken, ich kenne persönlich mehrere Leute die damit bei ihren Hunden extrem gute Erfolge erzielt haben.


    Liebe Grüße

  • Hi Ruebchen,

    zunächst wofür steht "Dissi"?

    Ansonsten hast Du sicherlich Recht (kenne mich aber da auch nicht allzu sehr aus), wenn der Stammbaum so gesund gewesen wäre, dürfte da eigentlich nichts sein.

    Die Ohren stehen jetzt übrigens:)

    Es ist "nur" die linke Seite und die Tierärztin hat auch nur "ersten Grad" genannt.

    Hierbei handelt es sich um eine alte sehr erfahrene Tierärztin, wobei auch Recht "konservativ". Akkupunktur bzw. andere Therapiensätze konnte sie mir nicht nennen.

    Was für "Muskelaufbaumittel" kann man mitmischen?

    Werde wahrscheinlich noch andere Ärzte zu Rate ziehen müssen.

    Schöne Geschichte...nur weil es sofort, gleich ein Schäferhund sein musste.

    Nicht falsch verstehen, würde ihn gegen nichts anderes jetzt eintauschen wollen. War nur irgendwie naiv, dass ich nachgegeben habe.

    Werde auch den "Züchter" informieren.

  • Oh :( , das ist natürlich Mist, und tut mir sehr leid für euch aber wie du schreibst, kann man heutzutage viel machen...

    Du hast schon von Hüftprothese geschrieben.

    Ist es denn so schlimm? Dazu bedarf es aber einer guten medizinischen Abklärung.


    Was du aber auf jeden Fall machen kannst und auch solltest, reduziere Yuma's Gewicht (Natürlich nur wenn er nicht schon untergewichtig ist)

    Aber ein Hund mit HD sollte mMn immer an der unteren Grenze gehalten werden.


    Hast du die Möglichkeit einer Physiotherapie?

    Hier könntest du Muskelaufbau im Wasserbecken versuchen und bekommst einfach professionelle Unterstützung.

  • zunächst wofür steht "Dissi"?

    Dissi steht für Dissidenz, damit meint man umgangssprachlich Vereine, die außerhalb des VDH/der FCI agieren und somit nach ihren eigenen "Regeln" "züchten".


    wenn der Stammbaum so gesund gewesen wäre, dürfte da eigentlich nichts sein.

    So würde ich es nicht sagen, es gibt auch kranke Hunde aus SV Zucht mit nachweislich gesunden Eltern.

    Ganz drin steckt man nie, ABER in seriösen Zuchtvereinen mit entsprechenden Kontrollinstanzen tut man das Bestmögliche um solche unschönen Ausfälle zu vermeiden.

    Umgekehrt: wenn man einen Hund von "irgendwo" kauft, wo diese Kontrolle nicht gegeben ist, ist das Risiko ins Klo zu greifen meiner Meinung nach einfach stark erhöht.


    Es ist "nur" die linke Seite und die Tierärztin hat auch nur "ersten Grad" genannt.

    HD wird in 5 Grade unterteilt, benannt werden sie allerdings mit Buchtstaben. Wenn die TÄ "erster Grad" sagt, dann vermute ich sie meint HD C, allerdings finde ich ihre Ausdrucksweise schwammig. Ein junger Hund mit einer einseitigen C Hüfte hat eigentlich auch nicht solche Beschwerden wie du sie beschrieben hast. Das kenne ich eigentlich nur von Hunden die mittel oder schwer betroffen sind.
    Ich würde das demnächst nochmal in einer richtigen Klinik abklären lassen.


    HD A = frei, gesund

    HD B = Übergangsform/Verdachtsform, gesund

    HD C = leichte HD

    HD D = mittlere HD

    HD E = schwere HD


    Akkupunktur bzw. andere Therapiensätze konnte sie mir nicht nennen.

    Entschuldige, ich habe mich heute Früh vertippt. Ich meinte nicht Akkupunktur, sondern Goldimplantate!

    Die werden in einer OP ins Gelenk eingesetzt und verbleiben da drin. Aber bevor man darüber nachdenkt, muss man erstmal zu 100% abklären was Sache ist, wo genau im Gelenk die Probleme liegen, usw. Die Spezialisten in der Klinik können euch da dann sicher dazu beraten.


    Was für "Muskelaufbaumittel" kann man mitmischen?

    Keine Mittel für den Muskelaufbau, sondern für die Gelenke. Es gibt sogar spezielle HD-Mischungen. Musst einfach mal Googeln, fast jeder Hersteller hat sowas im Programm.
    Wenn du mit pflanzlichen Mitteln unterstützen willst, dann wende dich per Privatnachricht an Verbena. Sie ist eine hervorragende Kräuterfee, betreibt einen Shop und kann dir bestimmt auch viele wertvolle Tipps geben und ggf. etwas Mischen.

    Viele Forumsmitglieder haben von ihr schon Hilfe und Produkte bekommen, ich auch. :)


    Werde wahrscheinlich noch andere Ärzte zu Rate ziehen müssen.

    Auf jeden Fall. Lieber jetzt zu Anfang gleich einmal alles richtig abklären, dann könnt ihr entsprechend agieren und im besten Fall werdet ihr eurem Hund viele Jahre garnichts von der HD anmerken! :)

  • Oh nein! Das tut mir so leid!


    Ich hatte bisher 2 Schäferhunde mit HD, allerdings fand ich 5 bzw 7 Jahre dafÜr schon sehr früh. Die betroffenen Schäferhunde, die ich hatte hier in Spanien, waren von der Strasse, bzw ungewollte weil ungeplante Verpaarung von irgendwelchen Eltern. Ich wollte nur auch erwähnen, dass ich keinen Labrador kenne der ohne HD alt geworden wäre.


    Bei meinen Hunden habe ich immer wieder mal eine Woche lang NSAR gegeben, wenn sie offenbar mehr Schmerzen hatten, dann ging es wieder für eine ganze Weile oder wie bei meiner Hündin jetzt, schon seit einem Jahr ohne Medis aber die Hunde lernen ihre Bewegung selber einzuschränken. Bei einem jungen Hund ist da aber sicherlich mehr Kontrolle durch den Menschen nötig.


    Ich bin für, was Ruebchen oben schreibt, eine zugeschnittene Ernährung und kontrollierter, regelmässiger Sport und Physiotherapie bzw regelmässige, gezielte Muskel- und Beweglichkeitsübungen, die man zum grossen Teil dann auch zu Hause als Trainingsprogramm machen kann.


    Mit Schwimmen muss man aufpassen, hab ich mir sagen lassen, Schwimmen wenn dann nur mit Schwimmweste bei HD heisst es, aber das kann ein Physio sicherlich am besten beurteilen. Wasserlaufband scheint toll zu sein.

  • Bei meinen Hunden habe ich immer wieder mal eine Woche lang NSAR gegeben, wenn sie offenbar mehr Schmerzen hatten, dann ging es wieder für eine ganze Weile oder wie bei meiner Hündin jetzt, schon seit einem Jahr ohne Medis aber die Hunde lernen ihre Bewegung selber einzuschränken.

    äh ja, und NSAR bei einem so jungen Hund ist sicherlich nicht das Mittel der Wahl, weil die auf lange Sicht zu viele Nebenwirkungen haben, Magenschädigung etc.

  • Danke, ihr seid wirklich so klasse!

    Also Yuma ist nach wie vor aufgeweckt, spielt mit unserem Labi, rennt unseren Katzen hinterher ;). Springt aber auch rum, was ich jetzt versuchen werde so weit wie möglich zu unterbinden.

    Man merkt es, wenn er viel läuft bzw. vom liegen aufsteht und sein linkes Bein dann zunächst streckt.

    Er ist ein sehr großer Schäferhund (wie sein Vater) und wiegt mittlerweile 37,5 kg.

    Physiotherapeuten dürften sich hier in Nürnberg auch sicherlich finden.

    Ich muss mich jetzt erst einmal "sammeln". Die Diagnose habe ich gestern Abend bekommen. Dadurch da das Röntgengerät meiner Tierärztin zwischendurch kaputt gegangen ist (sowas gibt es wirklich), ging es vom ersten Termin bis zum röntgen fast 3 Wochen.

    In der Zeit konnte/durfte er keine großen Gassi-Runden machen und auch nicht auf seine geliebte Hundespielwiese gehen.

    Das gilt es jetzt zunächst einmal l so gut wie möglich nachzuholen damit auch die Lebensfreude wieder etwas steigt.

    Ich habe ihm gestern Thunfisch (im eigenen Saft) Mal gegeben. Werde jetzt schauen, dass er etwas mehr Eiweiß wegen seinen Muskeln bekommt.

    Habt ihr gewusst, dass man durch genügend Eiweiß den Hunger auch ziemlich gut "bändigen" kann bzw. der Körper dann nicht den Drang verspürt immer was essen zu müssen (keine Diät, ein ganz natürliches Phänomen).

    Die HD Tabletten werde ich auch auf jeden Fall Mal ordern.

    Meine Hunde bekommen bereits Gelenktabletten oder auch Lachsöl.

    Werde jetzt erstmal alles Mal prüfen müssen (auch meine Versicherung).


    Danke nochmals!

  • Das tut mir sehr leid für Euch...

    Lass, dich von der Diagnose nicht entmutigen-Tipp bzgl Physio finde ich sehr gut, dort kann man dir auch ganz viele Übungen für zuhause zeigen.


    Der Labi einer Freundin hatte auch schon früh HD beidseitig diagnostiziert bekommen, sie ist dann auch mit ihr zur physio gegangen und hat die Bewegung auf ihren Hund angepasst. Die HD wurde erst im hohen Hundehalter wieder ein Thema.


    Hab weiterhin ganz viel spass an Yuma, der muss ja mit 37kg ein richtiger Klotz sein 😜

  • Bitte nicht auf die Auswertungen eines "08/15-Tierarztes" verlassen. Sondern die Röntgenaufnahme einem offiziellen Gutachter zur Beurteilung vorlegen (z.B. Dr. Tellhelm in Gießen). Das kann man auch via Mail machen (die meisten Tierärzte röntgen heute ja digital, zumindest wenn sie von Rassehundezuchtverbänden für's HD-Röntgen zugelassen sind, so dass man die Bilder auch in einer Mail versenden kann).


    So eine Expertenmeinung kostet zwar ein paar Euronen, ist es aber wert. Denn für ein Lahmen kann es neben HD auch noch andere mögliche Ursachen geben. Die u.U. manchmal auch direkt auf der Röntgenaufnahme zu erkenne sind.


    Wichtig wäre erst einmal die korrekte Beurteilung der Hüfte. "Erster Grad" ist keine korrekte Beurteilung. Was soll das sein??? Ein HD-Übergang? Dann wäre es eine B-Hüfte und klinisch völlig unrelevant... Eine C-Hüfte = leichte HD? Auch das dürfte stärkere klinische Symptome wie ein sichtbares Lahmen in so jungem Alter nicht erklären...


    Damit ein derart junger Hund aufgrund einer HD lahmt muss diese schon stark ausgeprägt sein ( = schwere HD). Zudem kann ein Hund Flöhe und Läuse gleichzeitig haben... D.h. er kann eine nicht so tolle Hüfte haben, aber das Lahmen kann eine völlig andere Ursache haben. Z.B. eine Panostitis, die in so jungem Alter relativ häufig auftreten kann. Oder auch eine Zerrung/Prellung.


    Wie gesagt, ich würde mir diesbezüglich die Meinung eines Experten in Sachen Hüftbeurteilung einholen. Und mit diesem alles weitere besprechen.

  • aus Interesse, zählen unter Experten für dich alle Tierärzte die für den SV röntgen und beurteilen dürfen oder gibt's da noch besondere Tierärzte die eine gewisse Spezialisierung haben das diese für dich Experten sind

  • "Experten" sind für mich die offiziellen HD-Gutachter der GRSK ( = Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren). Dass ein Tierarzt für einen (oder mehrere) Zuchtverbände röntgen darf macht ihn lediglich zum "Röntgen-Tierarzt" (und nicht zum GRSK-Gutachter). Der verpflichtet sich dem jeweiligen Zuchtverband gegenüber dass das durch diesen vorgeschriebene Röntgen-Procedere eingehalten wird. Anschließend reichen die Röntgen-Tierärzte die Aufnahmen dann beim Gutachter des betreffenden Zuchtverbandes ein.


    Optimal ist dann immer ein Gutachter der die jeweilige Rasse offiziell betreut, weil die die rassespezifischen Gegebenheiten am besten mit einbeziehen können. Das wären für den Deutschen Schäferhund Dr. Bernd Tellhelm in Gießen (Gutachter des SVs) und Dr. Giesela Görke in Hermannsburg (Gutachterin des RSV2000). Weitere GRSK-Gutachter sowie deren Kontaktdaten findet man hier:


    Ordentliche Mitglieder - Full Members - GRSK e.V. - Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren

  • "Experten" sind für mich die offiziellen HD-Gutachter der GRSK ( = Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren). Dass ein Tierarzt für einen (oder mehrere) Zuchtverbände röntgen darf macht ihn lediglich zum "Röntgen-Tierarzt" (und nicht zum GRSK-Gutachter). Der verpflichtet sich dem jeweiligen Zuchtverband gegenüber dass das durch diesen vorgeschriebene Röntgen-Procedere eingehalten wird. Anschließend reichen die Röntgen-Tierärzte die Aufnahmen dann beim Gutachter des betreffenden Zuchtverbandes ein.


    Optimal ist dann immer ein Gutachter der die jeweilige Rasse offiziell betreut, weil die die rassespezifischen Gegebenheiten am besten mit einbeziehen können. Das wären für den Deutschen Schäferhund Dr. Bernd Tellhelm in Gießen (Gutachter des SVs) und Dr. Giesela Görke in Hermannsburg (Gutachterin des RSV2000). Weitere GRSK-Gutachter sowie deren Kontaktdaten findet man hier:


    https://www.grsk.org/mitglieder/ordentliche-mitglieder

    Hmm ok, kann man da auch Röntgen Bilder zum durchschauen hinschicken 🤔