Hallo zusammen
Nachdem ich nun schon eine Weile stiller Mitleser hier im Forum war, habe ich mich nun angemeldet und möchte mich natürlich auch vorstellen.
Ich bin 30 Jahre alt und wohne zusammen mit meiner Frau am südlichen Rand des Ruhrgebiets. Einen eigenen Hund haben wir momentan nicht. Aber da sich das ändern soll habe ich mich hier angemeldet.
Wir wohnen in einer großen Erdgeschosswohnung mit großem eigenen Garten in einer ländlichen Gegend mit vielen Feldern um uns herum.
Ein eigener Hund war schon immer ein Traum. Als ich 16 Jahre alt war, war es dann so weit und es zog ein wunderschöner Labrador Rüde (Welpe) aus einer Arbeitslinie ein. Natürlich damals noch nicht in der eigenen Wohnung sondern als Familienhund bei meinen Eltern.
Auch schon damals war ich derjenige, der sich viel informiert hat und mich maßgeblich um die Erziehung des Hundes gekümmert habe. In der Hundeschule aber natürlich vor allem auch außerhalb dessen.
Die Fährtenarbeit hat mich damals schon interessiert und fasziniert. Da ich damals jedoch weder Führerschein geschweige denn ein Auto hatte, war es schwierig in unserer Gegend einen passenden Trainer zu finden. Ein paar mal konnte ich meine Eltern überzeugen mich zur Mantrailing Training zu fahren aber das verlief sich dann auch.
So wurde mehr auf eigene Faust trainiert.
Er stammte zwar aus einer Arbeitslinie, war aber schon als Welpe der ruhigste im Wurf. So war er der perfekte temperamentvolle Familienhund, für das konzentrierte Arbeiten konnte zumindest ich ihn aber nicht immer motivieren
Dann folgte das Abitur und das Studium in einer anderen Stadt. Der Hund blieb bei meinen Eltern. Das war von vornerein klar und auch anders gar nicht möglich. Neben regelmäßigen Besuchen war der Hund aber auch mehrmals pro Jahr für mehrere Tage bis wenige Wochen am Stück bei meiner Frau (damals noch Freundin) und mir in der Wohnung.
Und so führte er ein wirklich glückliches und erfülltes Leben bis er im Sommer dieses Jahres mit knapp 14 Jahren für immer einschlief.
Warum erzähle ich euch das alles?
Es ist mir wichtig rüber zu bringen, dass ich bereits eine gewisse Hundeerfahrung habe. Natürlich nichtmals ansatzweise mit jemandem zu vergleichen, der seit vielen Jahren Gebrauchshunde hält und trainiert.
Aber ich möchte euch auch zeigen, dass ich mich gewissenhaft über das gesamte Thema informiere und es nicht auf die leichte Schulter nehme. Deshalb habe ich mich auch hier angemeldet und schreibe diesen, jetzt schon viel zu langen, Roman.
Der Traum vom wirklich eigenen Hund war nie weg aber spätestens nach dem Ableben des gemeinsamen Familienhundes ist er wieder voll da.
Wir sind zwar beide berufstätig, können jedoch durch flexibles Home Office sicherstellen, dass zumindest einer von uns zu hause ist. Und sollte es doch mal anders kommen haben sich meine Eltern jetzt schon angemeldet um einen potentiellen Hund zu sitten.
Wir sind beide sportlich sehr aktiv und sehr gerne und viel in der Natur unterwegs. In den letzten Jahren auch viel auf dem Rad und hierbei besonders auf dem Mountainbike.
Deshalb ist es uns auch wichtig, dass zukünftiger Hund uns hierbei begleiten kann. Es geht hier nicht um eine 100 km Runde über Radwege. Es geht darum den Hund als "trail dog" mit in den Wald zu nehmen. Zusammen den Berg hoch und dann über technisch teils anspruchsvolle, schmale Pfade (trails) wieder hinab. Gerade bergab muss der Hund hierbei natürlich im Freilauf sein. Er muss sportlich sein, Spaß bei der Sache haben und hierbei stets abrufbar und kontrollierbar sein.
Das ist natürlich nicht die einzige körperliche Auslastung für einen zukünftigen Hund. Aber es ist mir wichtig, dass der Hund hierfür geeignet ist.
Außerdem finden wir beide (meine Frau und ich) die Fährtenarbeit faszinierend und möchten hier mit dem Hund arbeiten. Hierbei ist nicht eine BSP das Ziel, sondern gemeinsam mit dem Hund im Hobbybereich Spaß zu haben. Hieraus kann sich natürlich noch mehr entwickeln. Alles kann, nichts muss
Schutzarbeit ist nicht geplant. Aber auch hier weiß ich nicht was die Zukunft bringt.
Schäferhunde in ihren verschiedenen Varianten fand ich mit ihrem Auftreten, Wesen und auch der äußeren Erscheinung schon länger faszinierend und interessant. (Mein Onkel besaß auch eine altdeutsche Schäferhündin)
Nach längerer Recherche ging es hierbei vor allem in die Richtung einer (gemäßigten) Leistungszucht deutscher Schäferhunde. Hierbei eher um eine leichtere, flinke und schmalere Hündin. Gerne als stockhaar und lackschwarz (kein Muss).
Da wir nichts überstürzen möchten und auch noch ein größerer Urlaub im September nächsten Jahres ansteht, haben wir noch gut Zeit uns zu informieren und vorzubereiten. Wir planen grob mit Anfang 2024.
In einem ersten Schritt waren wir gestern beim örtlichen DVG zum Obedience und Schutzhund Training um die Hunde mal live beim arbeiten sehen zu können und die Rasse näher kennen zu lernen.
Hierbei haben wir uns auch eine gute Stunde mit den Leuten vor Ort und auch dem anwesenden Trainer unterhalten.
Gerade in Bezug auf das Radfahren, brachte der Trainer jedoch die belgischen Verwandten des deutschen Schäferhundes ins Spiel. Er selber hat eine ältere Malinois und eine jüngere Laekenois Dame und war auch mit beiden vor Ort. Beides wirklich tolle Hunde.
Er meinte ein deutscher Schäferhund wäre zu schwer um beim Mountainbiken mit dabei zu sein und würde uns klar die belgischen Kollegen empfehlen. Hierbei wurde uns besonders der DKBS als Informationsquelle ans Herz gelegt.
Auf meinen Kommentar, dass ich beim deutschen Schäferhund wenn dann gerne eine leichtere sportliche Hündin hätte, meinte er dass man diese nur schwer bekommen würde. Einen guten Hund würde man beim SV fast nur bekommen wenn man einen "guten Namen" hat und in den Kreisen bekannt ist.
Aber man wird doch auch "Normalo" einen gesunden, sportlichen und wesensfesten Hund bekommen können oder nicht?
Wahrscheinlich werden die absoluten Spitzenhunde für absolute sportliche Topleistungen unter bekannten Gesichtern vergeben. Aber ein solcher Hund ist auch gar nicht unser Ziel.
Naja, unabhängig davon legte er uns jedoch die belgischen Kollegen ans Herz. Ich muss sagen, ich finde sie auch absolut toll. Da ich mich aber natürlich im Vorfeld auch schon ein wenig zu den Rassen informiert hatte, fiel der Mali leider erstmal aus dem Raster raus.
Zu viel habe ich gelesen, dass dies nur ein Hund für absolute Experten sei und auch hierbei teilweise kaum zu Händeln. Und eigentlich sollten diese Hunde fast nur als Diensthunde oder im sehr aktiven Hundesport geführt werden.
Jeder kleine Fehler in der Erziehung wird langfristig bestraft. Begegnungen mit fremden Menschen und auch Hunden können oft schwierig sein. Und falls in Zukunft mal Kinder geplant sind, solle es erst Recht kein Mali sein.
Als ich dem Trainer meine Bedenken erzählte, meinte er, dass dies nicht auf alle zu trifft. Das man auch hier zwischen verschiedenen Zuchtlinien unterscheiden muss.
Eine ältere Dame war auch mit ihrer Mali Hündin anwesend und berichtete von einem entspannten Hund ohne Probleme, der auch viel auf dem Sofa liegt. Wirklich Sport betreibt sie mit dem Hund nicht, hat hierbei aber wie gesagt auch keine Probleme.
Das ganze hat mich sehr irritiert, da es das ziemliche Gegenteil von dem ist was man im Netz sieht und liest (auch teilweise hier im Forum).
Sie gaben uns auch noch die Empfehlung mit, mit Züchtern zu sprechen und uns die Hunde vor Ort mal anzuschauen. Das hatten wir auch eh vor.
Zusätzlich würde mich jedoch auch eure Meinung interessieren. Gerne von Leuten mit eigener Erfahrung bei den Belgiern
Und natürlich auch eure Meinung von meiner Vorstellung einer deutschen Schäferhündin wie oben beschrieben.
Und vor allem auch eure Meinung dazu ob wir zu einem Schäferhund passen.
Wir suchen einen aktiven sportlichen Hund, mit dem man arbeiten kann, der uns aber auch im Alltag begleitet. Der mit in die Stadt, den Baumarkt und zur Grillparty der Freunde mitkommen kann. Bei dem wir nicht aufpassen müssen, dass (wilkommener) Besuch getackert wird. Ein Hund der auch mit ggf. geplanten zukünftigen Kindern auskommt (Kinder sind erst geplant nachdem der Hund erwachsen und gefestigt ist).
Wir sind uns bewusst, dass dies natürlich auch viel von der Sozialisierung des Hundes abhängt.
Es ist auch wichtig, dass der Hund auch mal ausschalten kann. Es wird auch mal Tage geben an denen es nicht das volle Programm gibt und man es nur schafft eine Stunde mit ihm in den Wald zu gehen ohne extreme Beschäftigung. Das wird nicht die Regel sein aber wenn es so ist, sollte er nicht direkt die ganze Wohnung auseinander nehmen oder sogar aggressiv werden.
Wir freuen uns beide darauf, wenn ein Hund wieder fester Bestandteil unseres Lebens wird und sind bereit hierfür die nötige Arbeit zu investieren.
Ich freue mich auf eure Meinungen.
Falls es Fragen oder Bedenken gibt, immer raus damit.
PS:
Noch eine Anektode zum Schluß.
Im Skiurlaub Anfang des Jahres, machte ich am Rande der Piste kurz Pause um auf Freunde zu warten. Plötzlich hörte ich knurren und bellen von der linken Seite und wurde auch schon von einem gemeingefährlichen Hund angefallen
Er kam wohl von Häusern am Rande der Piste. Von einem Besitzer aber keine Spur.
Der kleine machte auch keine Gefangenen und hielt mich einige Minuten auf Trab. Eine kurze Sequenz davon habe ich mit dem Handy aufgenommen. Man achte auch auf die Geräuschkulisse
Den Schubser im Video hat er von mir nur bekommen, weil ich versuchen wollte weiter zu fahren. Das fand er immer so faszinierend dass versucht hat mir in die Beine zu zwicken und mich vom Snowboard zu holen
Nachdem ich ihn aber kurz am Halsband festgehalten hatte, hat er sich beruhigt. Zumindest bis ich wieder losfahren wollte... Dann ging alles von vorne los.
Ende vom Lied war, dass ich abgeschnallt hab und ihn zurück zu den Häusern gebracht hab.
Hier war er kurz ruhig:
Optisch könnte da auch ein kleiner Mali mit im Mix drin sein oder wie seht ihr das? Hat zwar Schlappohren aber ansonsten schon einige Ähnlichkeiten.