Der überfreundliche Hund

  • Servus,

    beschäftige mich gerade mit dem Thema des sehr freundlichen Hundes.
    Unsere wird bald 1,5 Jahre und hat sich gut entwickelt.

    Sie ist allerdings extrem freundlich und liebt fast alles und jeden. Wir freuen uns darüber, habe gehört dass das ein Zeichen dafür ist, dass sie gut aufgewachsen ist. Manchmal würde ich aber gerne ein wenig mehr "Unfreundlichkeit" bei ihr sehen, da ich nicht einschätzen kann, wie sie drauf wäre wenn ein Fremder im Haus stehen würde. Einfach dass sie signalbellt wenn jemand an der Haustür ist oder sich dem Garten nähert wäre schon was.


    Sie bellt allerdings überhaupt nicht. Vielleicht einmal alle zwei Wochen beim spielen und das oft nur mit 1-2 Bellern, wodurch auch das Bellen - Signalwort Verknüpfungstraining wenig funktionieren würde. Wir sind auch ein sehr ruhiger Haushalt, vielleicht hat das Auswirkungen.

    Ich hatte diesen Artikel gelesen, in dem stand dass sich das mit dem Alter von alleine legt. Ansonsten finde ich kaum Informationen zu dem Thema. War das bei euren Hunden denn auch so oder wie habt ihr das Thema gelöst?
    https://samthedogtrainer.com/a…-friendly-with-strangers/

    Danke und VG

  • Ich denke, überfreundlich gibt es nicht. Sollte sich wirklich eine unangemeldete fremde Person (Einrecher?) bei euch einfinden, wird eure Hündin auch entsprechende reagieren.


    Mein Hund hat anfangs nicht viel gebellt. Jetzt bellt er mehr, vor allem, wenn es drauf ankommt (z. B. Unterschreitung seiner Individualdistanz).

  • es gibt einen Beitrag von Dirk Biller zum Thema Wachen/ RTL Versuch und die typischen Rassen auch der dsh haben schlecht abgeschnitten.

    Mal davon abgesehen, ich hatte eine hab mich lieb Hündin und jetzt einen alle Menschen sind doof Hund. Ich weis gar nicht wieso man sowas haben mag. Es ist anstrengend, aber das merkt man dann erst wenn man sowas an der Backe hat.

  • Dexter ist freundlich, hat aber einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt, schon seit dem Welpenalter. Er bellt nur bei Gefahr oder um uns zu alarmieren, ansonsten hört man ihn nicht.


    Tony ist super freundlich, findet alle Menschen und Tiere ganz toll und beobachtet sie gerne. Wenn jemand vorm Haus ist, dann bellt Dexter ganz gefährlich, während Tony ruhig neben ihm sitzt und interessiert zuschaut. Tony bellt oft, aber nur wenn das Leben unfair ist, beispielsweise wenn Dexter ihm sein Spielzeug wegnimmt. Katastrophe, es muss gebellt werden!


    Wer weiß, wie Tony sich entwickelt wenn er erwachsen ist oder wenn er wirklich mal in einer heiklen Situation wäre. Freundliche Hunde können auch unfreundlich sein, wenn es einen Grund gibt.


  • Meine Erfahrung mit "menschenliebenden" Hunden (beim DSH und beim Staffordshire Bullterrier): Bei fremden Personen in "ungewöhnlichen" Situationen (Z.B. Nachts fremde Menschen auf dem Grundstück bzw. direkt am Haus bzw. im Treppenhaus, oder Nachts an der Autobahn etc.): Da bellen auch solche die Du vorher noch nie hast bellen hören, und zwar in einer Weise die Jeden wissen lässt dass mit dem betreffenden Vierbeiner gerade nicht gut Kirschen essen ist.


    Weswegen ich auch immer sehr vorsichtig bin wenn jemand bei mir in der Wohnung ist, auch wenn diese Person meine Hunde ansonsten gut kennt. Andere Personen in meiner Wohnung sind für meine Hunde eine Ausnahme und deswegen lasse ich z.B. dann kein Spiel zu. Sondern achte darauf dass die Hunde nicht "hochfahren", auch nicht im "Spiel" ("Spiel (beim erwachsenen Hund) ist die Vorstufe der Eskalation", das ist ein Zitat von Lind und trifft nicht nur auf die Situation Hund/Hund zu).

  • Ich wünschte, mein Hund wäre ein ticken "freundlicher" X/ 8) ...


    Sei froh, dass es bei Euch so ist. Und wie Waschbär schon schreibt: Wenn's drauf ankommt, wird auch Euer Hund aufpassen.

  • Neulich durfte ich eine 1 Jahr junge DSH-LZ-Dame kennenlernen, die genau so war, wie Du es beschreibst. Einfah nur lieb. Trieb = Null. Obwohl aus einer starken Linie und mit roten SV-Papieren. Sie ist einfach, wie sie eben ist. Vielleicht ist eure ja auch so, dann ist es ihr Wesen und da wird vermutlich auch nicht viel zu ändern sein. Und ganz sicher trägt die Prägung bei euch in einem sehr ruhigen Haushalt auh dazu bei.


    Generell würde ich schon Kontakte zu Fremden einschränken und darauf achten, dass der Hund neutral ist und solche Konatakte nicht mit Streicheleinheiten verknüpft. K


    Da Hunde, bedingt durch die hormonelle Veränderung, Angst spüren wird eure bestimmt – wie schon gesagt – zeigen, was in ihr steckt, und Euch verteidigen, falls es drauf ankommt.

  • Sie bellt allerdings überhaupt nicht. Vielleicht einmal alle zwei Wochen beim spielen und das oft nur mit 1-2 Bellern, wodurch auch das Bellen - Signalwort Verknüpfungstraining wenig funktionieren würde.

    Wenn du deinem Hund das Bellen auf Kommando beibringen mmöchtest, solltest du ein Spielzeug oder Leckerli nehmen welches sie extram mag. Das zeigst du dem Hund, machst sie richtig heiß drauf. Dann versteckst du es z.b Hand unter die Weste oder auf den Rücken. Im besten Fall fängt sie da an zu Quitschen. Wenn das der Fall ist, gibst du beim nächsten mal dein Signalwort. "Gib Laut" ist da denke ich das am häufigsten benutze. Und bestätigst sie dann aber auch beim ersten Ton. Wenn dein Timing stimmt, wird aus dem ersten Fiepen schnell mehr bis hin zum Bellen.


    Wenn das klappt kannst du das "Gib Laut" dann auch mit der Türklingel verknüpfen, so das sie bellt wenn es klingelt.


    Ich möchte dich aber ausdrücklich davor warnen, hier den Hund hier in die Agression zu bringen! Mache keine Türe auf, die du nicht mehr schließen kannst!


    Ansonsten bin ich nämlich auch der Meinung, das Sie in "Ernstfall" melden würde. Außerdem sind 1,5 Jahre ist noch kein Alter.

    Gib ihr Zeit. ;)

  • Ich habe hier vor einem dreiviertel Jahr noch ganz stolz geschrieben, wie toll ich meinem Hund beigebracht habe, dass er am Zaun nicht bellen darf und wie freundlich er da immer ist.


    Ha. Ha. Ha.


    Heute verbellt er selbst ihm bekannte Personen am Zaun.

    Die Arbeit ihm das auszutreiben fängt jetzt erst an!

    Letztes Jahr war er einfach nicht so weit. Dieses Jahr ist er zwei geworden. Das Verhalten fing ziemlich genau zu seinem Geburtstag an. Also ich würde auch sagen: warte einfach noch ein bisschen ab.... 8)

  • Ich habe auch einen überaus freundlichen Hund.

    Als aber unser Nachbar, den er sehr gut kennt, einmal einfach auf unserem Gelände stand, hat Rex ordentlich los gebellt und eine Bürste gemacht. Kaum hat er aber realisiert, wer das ist, hat er gleich auf überschwängliche Begrüssung umgestellt.

  • Danke für die ganzen Antworten.

    Wie es der Zufall will hatten wir die Tage eine Situation in der ein eigentlich befreundeter Hund eifersüchtig nach ihr geschnappt hat, sie die Sache aber beendete und den anderen Hund leicht blutig nach Hause gehen lassen hat. Das alles ist in gefühlt keiner Sekunde passiert und war direkt danach scheinbar auch wieder in Ordnung, wir haben uns dennoch erstmal freundlich verabschiedet. Zumindest habe ich so mal gesehen dass sie definitiv umschalten kann.

    Wir waren damals mal in einer fremden Nachbarschaft unterwegs (angeleint) und es gab einen wirklich extrem aggressiven Hund der an seinen Gartenzaun geschossen kam um nach ihr zu beißen als wir dort vorbeigelaufen sind. Statt sich zu erschrecken war sie neugierig und wollte am liebsten zu dem Hund hinein, weshalb mir mal der Gedanke kam ob sie Gefahrensituationen evtl nicht einschätzen kann. Das und einige andere Sachen haben zu dem Thema hier geführt.

    Neulich durfte ich eine 1 Jahr junge DSH-LZ-Dame kennenlernen, die genau so war, wie Du es beschreibst. Einfah nur lieb. Trieb = Null. Obwohl aus einer starken Linie und mit roten SV-Papieren. Sie ist einfach, wie sie eben ist. Vielleicht ist eure ja auch so, dann ist es ihr Wesen und da wird vermutlich auch nicht viel zu ändern sein. Und ganz sicher trägt die Prägung bei euch in einem sehr ruhigen Haushalt auh dazu bei.


    Generell würde ich schon Kontakte zu Fremden einschränken und darauf achten, dass der Hund neutral ist und solche Konatakte nicht mit Streicheleinheiten verknüpft. K


    Da Hunde, bedingt durch die hormonelle Veränderung, Angst spüren wird eure bestimmt – wie schon gesagt – zeigen, was in ihr steckt, und Euch verteidigen, falls es drauf ankommt.

    Das klingt fast wie der gleiche Hund! Unsere ist auch aus der LZ und im Grunde unser erster Hund. Herausgekommen ist dieses 27kg leichte, wandelnde Kuscheltier mit spitzen Zähnen.

    Wenn ich das lese .. ich glaube dass ich es lieber so mache wie Du und ihr im Allgemeinen empfehlt und ihr ihre Zeit lasse um erwachsen zu werden, bevor ich vielleicht grundlos Pandoras Büchse aufmache.. Wir haben auch Gärtner, etc die regelmäßig in den Garten kommen und gerne gesehen sind, vielleicht ist es daher besser der Sache ihre natürliche Zeit zu geben als möglicherweise falsch abzubiegen und richtige Probleme zu verursachen. Zumale es auch ein angenehmes Gefühl ist, wenn man mit einem Hund spazieren geht, der nicht bei jedem anderen Hund oder ähnlichem die Seele aus dem Leib bellt, wie man es bei manch anderen sieht. Man erfährt auch mehr Respekt durch andere Leute damit.

    Das klingt, wie auch von Waschbär und anderen anderen hier geschrieben sehr wie in dem Artikel den ich verlinkt hatte. Wahrscheinlich bin ich mit dem Thema einfach zu früh dran und sie soll erstmal erwachsen werden. In jedem Fall eine spannende Zeit!

    Hätte ich schon früher fragen sollen, dann hätte ich mir nicht so lange Gedanken machen müssen. ^^

  • Nicht jeder soziale Kontakt ist positiv!! Kennt man ja, von sich !! Oder???

  • Also Hicks ist zwar selber ein aufdringlicher Rüpel, aber ansonsten total nett zu Mensch und Hund.

    Aber der hat bisher nie was böses erfahren, weder von anderen Menschen noch blöde Hundekontakte gehabt.

    Da achte ich nach wie vor pingelig drauf.

    Aber bei ihm weiß ich, dass er sich im Ernstfall trotzdem nicht die Butter vom Brote nehmen lässt.

    Der würde schneller drauf hauen, wie mir lieb ist!