Der überfreundliche Hund

  • Die Hundeschulen sind voll und die Gerichte beschäftigt mit Problemen von Leuten, deren Hunde entscheiden derartige "Probleme" selbst zu erledigen!


    Was erwartest du von Deinem Hund? Sehenden Auges in den Selbstmord zu rennen? Wenn der sich mit fünf (!!!) fremden JAGDhunden, von denen er annehmen muss dass es sich um ein Rudel handelt, freiwillig gleichzeitig annlegt, dann lebt er nicht lange auf dieser Welt. Schon zwei würden reichen auch einem großen Hund den Gar aus zu machen... Jeder normale Hundehalter wäre froh wenn sich sein Hund nicht sehenden Auges in eine derartige Gefahr für sein Leben begeben würde. Zudem: So wie Du Deinen Hund behandelst (Zitat: " Ich bin zugegeben ziemlich sauer geworden in dem Moment und habe sie am Nacken zu mir geschliffen damit sie neben mir steht." Zitat Ende) wird der nicht davon ausgehen dass Du nicht den Chef spielen wirst. Und dann ist es Deine Sache derartige Dinge zu regeln!!! Nicht seine...


    Und wenn ich so etwas lese (Zitat:" Aus meiner Sicht ist dieser Hund daher in den meisten Belangen toll, aber "wertlos" wenn irgendetwas oder jemand in unser Revier eindringt.) denke ich dass Deine Ansprüche an Deinen Hund hoffnungslos überzogen sind. Du hast a) eine Hündin und die ist b) erst 1 1/2 alt !!! Die Wahrscheinlichkeit ist hoch dass Dein Hund den Anforderungen der diensthundehaltenden Behörden nicht entspricht, zudem hat er eine entsprechende Ausbildung nicht durchlaufen. Und das ist auch gut so, denn Dir als Privatperson ist es verboten einen Hund zu besitzen den Du nach Gutdünken wie eine Waffe einsetzen kannst gegen andere Menschen oder Tiere. Das darf in Deutschland nur ein kleiner Personenkreis, der nachweisen kann dass er einen derart ausgebildeten Hund braucht, und der eine entsprechende Sachkunde nachweisen können muss und entsprechende Auflagen in Bezug auf dessen Haltung erfüllen muss. I.d.R. gehören nur Diensthundeführer zu diesem Personenkreis.


    So wie Du Deinen Umgang mit Deinem Hund beschreibst würde ich an seiner Stelle meine Haut übrigens auch nicht für Dich riskieren... 8)

  • Sorry, wenn du meinst, das war von mir von oben herab.


    Ich sehe in dem von dir geschildertem Fall nur eine mögliche Eskalation, die für deinen Hund, wenn er wie von dir gewünscht agiert hätte, mit Verletzungen oder sogar tödlich hätte ausgehen können. Ich würde niemals wollen, dass mein Hund sich mehreren fremden Hunden stellen muss.

    Wenn ich solch eine Situation, wie oben von dir geschildert, in meinem Garten vorfinden würde, würde ich im Haus bleiben und weder mich noch meinen Hund einer von mir nicht einzuschätzen Gefahr ausliefern.

    Mein Hund sollte sich nicht alleine den Hunden stellen, sondern wenn es zur Eskalation durch die Hunde kommt mit mir zusammen. Ein Zweierteam hat ja wohl bessere Chancen als zwei alleine oder?

    Kannst Du mir aber noch schnell beantworten wie Du in meiner Situation im Haus geblieben wärst wenn ich im Garten war als es passiert ist? Oder dachtest Du ich habe mich spontan dazu entschieden rauszurennen und wollte einen Hundekampf halten?

  • Ich habe nicht gesagt dass mein Hund die Hunde angreifen soll. Ich bin ja wohl auch nicht auf die Hunde zugerannt oder? Es geht darum was ich gewollt hätte wenn die Hunde mich angreifen.


    Ich finde es aber toll wie sich hier der Großteil ergözt was er alles hätte anders gemacht und wie viel besser er die Situation gehandhabt hätte.

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  • Ich glaub, du bist zu sehr auf der Seite, dass Gehorsam an erster Stelle steht. Im Prinzip ist das ja auch sau wichtig, aber ich vermenschliche das jetzt Mal: Deine 16 jährige Tochter traut sich nachts nicht alleine durch einen unbeleuchteten Park, weil da durchaus reale Gefahren für sie lauern. Du schickst sie aber da durch, Zigaretten holen, und sie beginnt, zu sagen dass sie deinen Wunsch durchaus gehört hat um im Prinzip auch erfüllen möchte, sich aber fürchtet und um eine Alternative bittet - deine Hündin HAT ja reagiert als du sie gerufen hast, sie hat sich hingelegt und dich angesehen. und du gibst deiner Tochter einen Tritt in den hintern zur Tür raus ohne dir ihr Bedenken anzuhören, in eine tatsächlich gefährliche Situation, die sie nicht händeln kann. Eher nicht vertrauensfördernd.


    Mit 1,5 Jahren sind die halt noch Teenies, sei froh dass sie das richtig eingeschätzt hat, sonst hätte ihr wer weiß was passieren können. Bei 5 ineinander verbissenen Hunden kannst du nämlich nicht mehr dazwischen oder ihr helfen.


    Ich kenn auch den Impuls bei Ungehorsam sauer zu werden, musste aber bei meiner Hündin lernen, dass sie einen Grund hat für Ungehorsam. Manchmal ist der "Nee da ist viel cooler, ich muss mal eben noch da vorne..." usw, das wird entsprechend kommentiert von mir, manchmal oder viel häufiger hat sie aber einfach Einwände, die auch ziemlich oft berechtigt sind. In meinem Falle liegt es immer an mir, also wenn sie zB nicht liegen bleibt wenn ich sie ablege und weg gehe, hat sie einen Grund bei mir sein zu wollen. Sie dann zu maßregeln wäre dumm, ich würde unsere Kommunikation kaputt machen. Sie DARF Einwände haben. Muss sie sogar. Wenn ich ihr aber sage dass ich verstanden habe, was sie will, sie aber trotzdem liegen bleiben muss, ist es in Ordnung für sie. Oder zumindest tut sie es dann. So als Team ist viel cooler :) Ich will nicht, dass der Hund sich abgewöhnt, berechtige Bedenken zu äußern.

  • Außer auf den Boden zu nässen hat sie allerdings zu nichts getaugt. Aus meiner Sicht ist dieser Hund daher in den meisten Belangen toll, aber "wertlos" wenn irgendetwas oder jemand in unser Revier eindringt.

    ich würde unsere Hunde niemals als "wertlos" bezeichnen, egal was vorher vorgefallen wäre.

    Ich möchte nicht dass sie grundlos attackiert, aber ich will dass sie ihr Revier verteidigt, in diesem Fall mit Drohgebärden und je nachdem was die Hunde gemacht hätten auch mit Körpereinsatz.

    dein Hund hat sich deeskalierend verhalten.

    Körpereinsatz und Drohgebärden ihrerseits hätte wahrscheinlich dazu geführt, das sich die Meute nicht mehr hätte vertreiben lassen.

  • Wenn Dein Hund von fünf Individuen angegriffen werden würde, von denen Du instinktiv erkennst dass jeder von denen das Potential hätte Dich zu töten, würdest Du dann sehenden Auges in Dein Verderben rennen und ihm zur Seite stehen, trotz dessen dass Du diese Konfrontation vermutlich nicht überleben würdest? Und das nicht als Erwachsener, sondern als 10 bis 12 jähriges Kind?

  • Selbst als eingespieltes Zweierteam hätte gegen 5 Jagdhunde keine Chance bestanden.


    Ich kenne deinen Garten nicht. Aber ich hätte versucht, meinen Hund und mich ruhig zu verhalten und uns in Sicherheit zu bringen. Angriff ist nicht immer die beste Verteidigung.


    Wenn du mit deiner pubertierenden Tochter im Garten gewesen wärst, hättest du dann auch erwartet, dass sie dich beschützt?

  • würdest Du dann sehenden Auges in Dein Verderben rennen und ihm zur Seite stehen, trotz dessen dass Du diese Konfrontation vermutlich nicht überleben würdest? Und das nicht als Erwachsener, sondern als 10 bis 12 jähriges Kind?

    Grad in dem Alter hätte ich es definitiv gemacht, ohne mit der Wimper zu zucken :D Ist halt ne Typfrage, aber gesund ist das nicht und klug auch nicht. Sagen wir, in freier Menschenbahn hätte ich meine Gene vermutlich nicht weitergegeben :D

  • Wenn Dein Hund von fünf Individuen angegriffen werden würde, von denen Du instinktiv erkennst dass jeder von denen das Potential hätte Dich zu töten, würdest Du dann sehenden Auges in Dein Verderben rennen und ihm zur Seite stehen, trotz dessen dass Du diese Konfrontation vermutlich nicht überleben würdest? Und das nicht als Erwachsener, sondern als 10 bis 12 jähriges Kind?

    Ja würde ich weil es meine Familie ist. Habe ich auch schon bei einem Freund gemacht wenn Du es genau wissen willst.

  • Also ein Ritter der den Pagen, nicht mal den Knappen, in eine Gruppe Orks schicken will.



    PS: Kluger Hund!

    Ist das eigentlich ein Runninggag oder kann mir einer von euch noch schnell zitieren wo ich gesagt habe, dass ich meinen Hund nach vorne in den Angriff schicken wollte und selber hinten bleibe. Kann mich nämlich nicht erinnern. Ist aber toll was ihr für Sofahelden seid und wie ihr das alles so viel besser gelöst hättet.

  • Ich glaub, du bist zu sehr auf der Seite, dass Gehorsam an erster Stelle steht. Im Prinzip ist das ja auch sau wichtig, aber ich vermenschliche das jetzt Mal: Deine 16 jährige Tochter traut sich nachts nicht alleine durch einen unbeleuchteten Park, weil da durchaus reale Gefahren für sie lauern. Du schickst sie aber da durch, Zigaretten holen, und sie beginnt, zu sagen dass sie deinen Wunsch durchaus gehört hat um im Prinzip auch erfüllen möchte, sich aber fürchtet und um eine Alternative bittet - deine Hündin HAT ja reagiert als du sie gerufen hast, sie hat sich hingelegt und dich angesehen. und du gibst deiner Tochter einen Tritt in den hintern zur Tür raus ohne dir ihr Bedenken anzuhören, in eine tatsächlich gefährliche Situation, die sie nicht händeln kann. Eher nicht vertrauensfördernd.


    Mit 1,5 Jahren sind die halt noch Teenies, sei froh dass sie das richtig eingeschätzt hat, sonst hätte ihr wer weiß was passieren können. Bei 5 ineinander verbissenen Hunden kannst du nämlich nicht mehr dazwischen oder ihr helfen.


    Ich kenn auch den Impuls bei Ungehorsam sauer zu werden, musste aber bei meiner Hündin lernen, dass sie einen Grund hat für Ungehorsam. Manchmal ist der "Nee da ist viel cooler, ich muss mal eben noch da vorne..." usw, das wird entsprechend kommentiert von mir, manchmal oder viel häufiger hat sie aber einfach Einwände, die auch ziemlich oft berechtigt sind. In meinem Falle liegt es immer an mir, also wenn sie zB nicht liegen bleibt wenn ich sie ablege und weg gehe, hat sie einen Grund bei mir sein zu wollen. Sie dann zu maßregeln wäre dumm, ich würde unsere Kommunikation kaputt machen. Sie DARF Einwände haben. Muss sie sogar. Wenn ich ihr aber sage dass ich verstanden habe, was sie will, sie aber trotzdem liegen bleiben muss, ist es in Ordnung für sie. Oder zumindest tut sie es dann. So als Team ist viel cooler :) Ich will nicht, dass der Hund sich abgewöhnt, berechtige Bedenken zu äußern.

    Danke für Deine Antwort. Du bist die mit Abstand einzige Person die irgendetwas hilfreiches und auch nachvollziehbares verständliches zur Situation sagt.