Futtermenge, Futterzeiten, Kauknochen (Extras) und Erfahrungen dazu

  • Ihr merkt schon am Topic, es wird kompliziert.

    Vermutlich gibt es auch keine generelle und allgemeingültige Antwort.

    Ich fange einfach mal an. :)


    Pepper bekommt morgens gegen 7:30-8:00 ca. 230g Rinti Trockenfutter und Spätnachmittags nochmal das gleiche.

    Fütterungsempfehlung sind ca 400g bei einem 40KG Hund (Endgewicht).

    Kurz vor dem Fressen, manchmal auch direkt danach geht's auf eine kurze 15-20 Min. Runde.


    Gegen 11-12:00 mache ich den ersten langen Gang von ca 1,5h durch Wälder mit Frisbee oder Stöckchen werfen. Pepper rennt dann sehr aktiv.

    Meist bekommt er dann von mir im Anschluss ne Pferdesehne oder was anderes für die Zähne.

    Kathi geht meist nach der Arbeit (ab 17:00) nochmal 1h. Dazwischen 15Min. um den Block, also kleinere Pipi-Gänge.


    Kathi und ich diskutieren die letzte Zeit ständig darüber, ob Pepper Hunger hat, bzw. das er zusätzlich Energie braucht, weil "er ja viel gelaufen" ist.

    Dabei stehe ich auf dem Standpunkt, das die Fütterungsempfehlung auf der Verpackung kombiniert mit einer Kontrolle des Gewichts erst einmal den Grundleitfaden vorgibt. Er nimmt langsam zu (aktuell wohl etwa 36-37KG bei 14 Monaten).

    Extras gibt es aus meinem Gefühl max. 3x die Woche und auch dann am besten zwischen den Haupt-Mahlzeiten, also zwischen 12 und 14 Uhr.


    Da Kathi den ganzen Tag im Büro ist und erst gegen 17 Uhr nach Hause kommt, hat Pepper gerade gefressen. Sie geht mit ihm dann ca. 1-1,5h und meint dann, das er noch was bräuchte.

    Es ist dann aber meist schon 20 Uhr durch und ich halte davon nicht so viel, weil es dann schon spät ist und so ein Kauknochen ja auch die Verdauung anregt.


    Zum Verhalten von Pepper bez. Fressen:

    Morgens zeigt er schon klar, das er fressen will. Gegen 17 Uhr sagt schaut er uns auch direkt und wir wissen, alles klar...jetzt ist's Zeit.

    Ich halte das für gesund. Dazwischen zeigt er das nicht. Er ist energetisch und fröhlich und aufmerksam.

    Wir hatten es jetzt schon etwa 3 Mal, das wir durch Umstände nicht gegen 17 Uhr sondern erst um 20 Uhr füttern konnten...dann bricht er. Wir vermuten, weil der Magen zu leer ist.


    Wie seht ihr das...bzw. wie schätzt ihr das ein?


    Danke und liebe Grüße,

    Olli

  • Ich würde - aus Angst vor Magendrehung - nicht direkt vor längeren Runden füttern, besonders dann nicht, wenn der Hund da auch körperlich wirklich aktiv ist.


    Und ja, wenn er gewohnt ist um eine bestimmte Uhrzeit zu fressen, ist es möglich, dass er so übersäuert, dass er brechen muss, wenn zu der Zeit, zu der der ganze Körper sich auf "fressen" einstellt, nichts kommt. Da kenn ich mehrere Hunde, bei denen das passiert.


    Ansonsten würde ich einfach sagen: wenn Gewicht(-szunahme) und Allgemeinzustand passen, gibt's keinen Grund für Änderungen.

    Die Angaben auf den Packungen sind immer im Labor ermittelte Durchschnittswerte, die problemlos um 15% nach oben oder unten korrigiert werden können, wenn der individuelle Hund das erfordert (so hat mir das eine Mitarbeiterin eines Futterherstellers mal erklärt).

  • Ich verstehe jetzt auch nicht den Sinn dahinter erst zu füttern und dann bis zu anderthalb Stunden mit dem Hund zu laufen. O.K., kurz noch mal raus nach dem Füttern finde ich O.K. Aber die (größere) Abendmahlzeit gibt es hier dann wenn anschließend chillen angesagt ist, d.h. die größeren Aktivitäten des Tages alle erledigt sind.


    Die Gefahr einer Magendrehung wurde ja bereits angesprochen. Zudem entspricht ein langes Ruhen nach dem Fressen sehr viel mehr dem Verhalten von Wölfen und Wildhunden. Letztere schlafen, wenn sie sich richtig satt gefressen haben, schon mal bis zu 22 Stunden.


    Es ist übrigens ganz normal dass Hunde, die "nach der Uhr" gefüttert werden, diesen Rhythmus sehr schnell verinnerlichen (ich denke jeder von uns hat zumindest in der Schule schon mal vom "Pawlow'schen Hund" gehört). Und zu den betreffenden Zeiten ihr Futter dann auch einfordern bzw. entsprechend unruhig werden. Dem kann man entgegen wirken dadurch dass man nicht immer zur selben Uhrzeit füttert. Es ist auch gar nicht gut wenn ein Hund zu einer bestimmten Zeit Futter erwartet, dann aber, aus welchem Grund auch immer, doch nicht zu diesem Zeitpunkt gefüttert wird (kann ja immer mal was dazwischen kommen). Er bildet dann nämlich vermehrt Magensäure und die ist beim Hund extrem stark konzentriert (10 x mehr als bei uns Menschen). Das kann die Magenschleimhaut angreifen und zudem steigt dann, wenn sich der Hund erregt, auch wieder die Gefahr für einer Magendrehung.


    Hier gibt es Morgens meist arbeitsbedingt das (kleine) Frühstück immer zu einer ähnlichen Uhrzeit. Ich denke meine Hunde verbinden das aber weniger mit der Uhrzeit als mit der morgendlichen Routine (d.h. Frühstück gibt es immer gemäß des Morgenrituals im etwa selben Zeitabstand nach dem Aufstehen; egal ob wir um 3 Uhr aufstehen oder um 6). Abends dann gibt es das Futter wenn wir mit allem draußen fertig bzw. zu Hause sind, die Hunde auch schon weitgehend ihre "Geschäfte" erledigt haben. Dann wird das Futter für die Hunde zubereitet und auch mein Essen. Das kann im Winter schon mal gegen 19 Uhr sein, im Sommer aber auch schon mal erst um 22.30 Uhr oder so. Und danach geht es bestenfalls noch mal kurz zum Pippimachen raus.

  • bei uns sind die mahlzeiten der hunde auch nicht punktgenau täglich um die selbe zeit. Es variert oft ca um 1 stunde. Wo ich allerdings sehr aufpasse, dass nach den mahlzeiten ruhe ist und das mindestens für 1 stunde und mehr. Da wird nicht mehr unter den hunden getobt. Zu gross ist die gefahr einer magendrehung.

    Also werden vorher die grossen runden gedreht und dann gibts erst futter.

  • Mir ist die Uhrzeit völlig egal, und auch Snacks und Kausachen zähle ich nicht. Solange der Hund nicht übergewichtig ist. Nach dem Essen ist hier Ruhe angesagt. Weil es hier noch nicht erwähnt wurde evtl. ein anderes Futter ausprobieren.

  • Unsere bekommen morgens ne kleine Portion und ihre Hauptmahlzeit abends, wenn wir auch Essen.

    Das variiert auch in der Zeit zwischen 18-20 Uhr.

    Dina s Startzeichen ist , wenn der Tisch gedeckt wird, dann geht sie an ihren Futterplatz und Basko auch

  • unsere Arbeitshunde hatten auch keine exakten Uhrzeiten zum Fressen, sie bekamen morgens 1/3 und abends nach Feierabend 2/3 ihrer Rationen. Das morgens und Abends war aber sehr sehr variabel im Sommer oft erst gegen 22 Uhr.

    Morgens war aber auch so 1-2 Stunden vorm Hüteeinsatz.

    Für die Menge hieß es bei mir; Das Auge füttert mit, Snacks oder Lekkerlies hab ich nie mitgezählt oder gewogen.

    So halt ich das mit unseren jetzt noch verbliebenen Hunden nach wie vor.

  • Es ist ja nicht wie ich schrieb der Sinn dahinter, sondern es ergibt sich so manchmal.

    Kathi steht auf dem Standpunkt, das Pepper jeden Tag mind. 2h laufen MUSS. Sonst wäre er nicht ausgelastet.

    Wenn es dann über Tag mal nicht auskommt, ergibt es sich darum, das wir nach dem abendlichen füttern nochmal ne Runde gehen. Wir überlegen gerade, ob Fährte oder Mantrailing eine Option ist, ihn alternativ auszulasten.

    Dazu kommt, das Kathi immer die SOrge hat, das er nicht genug Energie bekommt.

    Wenn Ich jetzt höre, das Du 1/3 zu 2/3 am Tag fütterst, wären das bei ca.450g ja 150g morgens und 300g abends.
    Da höre ich schon..."Pepper wird ab Mittag Hunger haben" :)

    Ich kann sie schon ein wenig verstehen. Man schaut sich diesen großen starken Hund an und sieht, was da an Menge im Napf landet. Auc wenn dann auf der Verpackung sowas wie "50% höherer Energiegehalt" hat man ein blödes Gefühl.

    Ich werde ihn am Montag einmal wiegen. Am 29.07. wog er 33,5Kg, und da war er knapp 12 Monate alt.
    Er wird gerade kräftiger, muskulöser...denke da wird noch etwas draufgekommen sein.

  • Nach dem Fressen ist Ruhe angesagt. Auch für mich ist der Gedanke an eine Magendrehung der absolute Horror!

    Grosse Spaziergänge &Co. sind frühestens 1,5 bis 2h nach dem Fressen.

    Ich habe zur Magendrehung jetzt vie recherchiert.

    Rütter sagt z.B. das Magendrehungen nicht - wie ich nach euren Aussagen technisch vermuten würde - während der Bewegung, also dem Laufen, Spielen, sonstwas, vorkommt, sodern wenn der Hund zur Ruhe kommt, also abends/nachts.

    Betroffen sind Hunde mit einem ausladenden Brustkorb (Schäferhund, Dobermann, Dogge, etc.), da dort die Bänder, an denen der Magen "aufgehängt" ist, sehr viel länger sind.
    Leiern diese Bänder aus und ist der Magen gefüllt (schwer), ist die Gefahr hoch das der Magen umklappt.
    1,5-2h nach dem Fressen nochmal ne Runde ist ja eine Option. Kann ja normales Traben sein ohne Frisbee Hetzerei.

  • Stell doch mal ein aktuelles Bild rein. Die Bilder die ich gefunden hatte sind ja bestimmt älter.

    Zu dem jeden Tag 2 Stunden laufen, jo das kann er, aber bräuchte es aber nicht unbedingt. Und wenn wäre da natürlich 2 Stunden am Stück zielführender als 2 mal 1 Stunde.

  • Mantrail lastet ihn definitiv aus!

    Machen das ja auch (zwar nicht regelmäßig X/ , weil unsere Trainerin das nicht immer anbietet), dann sind die Hunde wirklich platt

    Geistig und körperlich

  • Laufen, also Spazierengehen oder Joggen, sprich körperliche Bewegung ist ja ganz schön. Aber Kopfarbeit finde ich persönlich mindestens genauso wichtig. Und das kann auch auf Spaziergängen erfolgen.

    Und was Herr Rüter zum Thema Magendrehung meint nehme ich nicht so ernst oder wichtig wie die Erfahrungen anderer Hundehalter und die Meinung meiner Tierärztin. Und auch die Fütterungsempfehlungen der Tierfutterindustrie sind für mich ungefähre Richtwerte. Ich füttere auf jeden Fall weniger als von denen angegeben.

  • Rütter ist eher ein Entertainer als ein Experte in Gesundheitsfragen... 8)


    Es gibt einen skandinavischen Wissenschaftler der durch Untersuchungen verstorbener Hunde heraus gefunden hat dass von Magendrehungen hauptsächlich Hunde mit einer schwachen Magenmuskulatur betroffen sind. Eine schwache Magenmuskulatur bildet sich dann aus wenn ein Hund mehrmals täglich gefüttert wird. Während Hunde, die mal längere Zeit überhaupt nicht fressen, und die dann wieder große Portionen erhalten, und das in unregelmäßigen Abständen, eine kräftige Magenmuskulatur entwickeln. Dadurch dass der Magen sich im leeren Zustand zusammen faltet und sich dann im vollen Zustand so weit maximal ausdehnt dass er (bei einer Ernährung mit Frischfleisch) bis zu 8% des Körpergewichtes des Hundes aufnehmen kann.


    Die Magenwand ist an ihrer Innenseite mit Drüsen ausgestattet, die Verdauungsenzyme produzieren. Das funktioniert aber nur dann wenn diese Drüsen mit der aufgenommenen Nahrung in Kontakt kommen. Erhält ein Hund immer nur kleine Portionen, dann kommen aufgrund mangelnder vollständiger Entfaltung des Magens nur ein Teil dieser Drüsen mit dem Mageninhalt in Kontakt und die anderen Drüsen, die in den Falten sitzen, bleiben inaktiv. Ein großer Teil dieser Drüsen wird erst aktiv wenn der Magen richtig ausgefüllt ist. Was bedeutet dass nur bei einem vollen Magen die Nahrung optimal verwertet werden kann. Nicht wenige Hundehalter haben die Erfahrung gemacht dass ihre Hunde mehr Futter benötigen wenn sie mehrmals täglich gefüttert werden, im Vergleich zu einer einmaligen Fütterung am Tag (man kann da durchaus von 20 bis 30% aus gehen, die ein mehrmals täglich gefütterter Hund zusätzlich benötigt).


    Leider kann man sich an dem von diesem skandinavischen Wissenschaftler empfohlenen Fütterungskonzept nur dann orientieren wenn man seinen Hund "roh füttert" (also mit rohem Fleisch/rohen Schlachtabfällen). Er empfiehlt dass sich die Hunde 2 bis 3 mal im Monat satt fressen dürfen (z.B. an einem ganzen Pansen oder an großen Fleischknochen oder einem ganzen "Beutetier" wie z.B. einer Ziege; d.h. sie müssen dabei das Fleisch, das sie fressen, von einem großen Stück abkauen, was natürlich Zeit und Energie bedarf). Allein schon wenn man das Fleisch in kleineren Stücken anbietet oder gar gewolft wird ein Hund deutlich mehr fressen als wenn er sich die Arbeit des Abkauens z.B. von einem ganzen Pansen machen muss. Mit Fertigfutter wird so eine all you can eat-Fütterung in vielen Fällen dazu führen dass die Hunde deutlich zu viel fressen werden.


    Für die einer solchen all you can eat-Fütterung folgenden Tage empfiehlt er am Folgetag eine normale Portion anzubieten, danach nur eine halbe und dann einen Fastentag einzulegen. Um dann mit abwechselnd großen und kleinen Portionen weiter zu machen bis zum nächsten all you can eat-Tag. Züchter und Halter von Deutschen Doggen und großen Molossern haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Statistisch gesehen erleidet jeder Hund solcher Rassen mind. einmal in seinem Leben eine Magendrehung. Diese Art der Fütterung kann bei derart prädestinierten Rassen tatsächlich das Auftreten von Magendrehungen deutlich reduzieren. Zudem gibt es gerade bei den Molossern manchmal "Hungerhaken", die trotz bestmöglichster Fütterung meist recht "klapprig" aussehen. Solchen Hunden bekommt diese Art der Fütterung ausgesprochen gut, sie nehmen meist sichtbar zu obwohl sie über den Monat verteilt keine größere Futtermenge erhalten als vorher, als sie täglich immer mit den selbem Portionsgrößen gefüttert wurden.


    Leider kann man das nicht 1:1 auf die Fütterung mit Dosen- oder Trockenfutter umlegen. Aber auch bei derart gefütterten Hunde arbeitet der Magen nicht anders. Und man muss z.B. in Bezug auf Magendrehungen auch noch andere Aspekte berücksichtigen (z.B. dass Näpfe oder andere Behälter, in denen Trockenfutter vor dem Verfüttern eingeweicht wird, pikobello sauber sein müssen, und auch die Zeitdauer des Einweichens und die Umgebungstemperatur spielen eine Rolle, weil sich sonst Bakterien vermehren können die zu einem Aufgasen des Magens führen können, welcher sich in diesem Zustand dann besonders gerne dreht).


    Unter'm Strich bleibt die Erkenntnis dass ein immer nur relativ gering gefüllter Magen (remember: der Magen eines Hundes kann problemlos eine Fleischmenge aufnehmen die bis zu 8% seines Körpergewichtes beträgt) a) ein Risikofaktor für Magendrehungen sein kann (weil die Magenmuskulatur dadurch nicht trainiert wird und somit nur schwach ausgeprägt ist) und b) das Futter dann nicht optimal verwertet werden kann (weil dann nur ein geringer Teil der Drüsen Verdauungsenzyme produziert)