Streßabbau durch Spielzeug!

  • Hallo, zusammen!


    Ich habe ja meinen Riku nun seit etwa achteinhalb Monaten, und wie einige sicher aus meinem Vorstellngsthread wissen, kommt er aus dem Tierschutz.

    Er ist einfach super, hört auf's Wort, kennt und kann inzwischen über 20 Komandos, ist sehr aktiv(wir sind in der Regel täglich 3 bis 4 Stunden draußen) und ich kann sehr gut mit Ihm arbeiten, da er selber großen Spaß daran zu haben scheint.

    Okay, Leine findet er noch immer blöd, ist bei anderen Hundebegegnungen sehr rumpelig und wie ich durch Ihn herausfinden konnte, er ist mein erster Schäfi, spielen Schäferhunde doch anders als die meisten anderen Rassen. Wenn man das nicht weiß könnte man fast den Eindruck gewinnen sie würden kämpfen.

    Auch ist er noch bei einigen Dingen etwas unsicher, aber wir arbeiten daran.

    Nun zu meiner Frage, denn ein Problem ist es eigentlich eher nicht, aber es interessiert mich halt und da hier viele Schäferhundbesitzer zugegen sind, welche schon über viele Jahre und Jahrzehnte Schäferhunde haben, erhoffe ich mir hier Hilfe bei der Beantwortung meiner Frage.


    Ich habe nun vor einigen Wochen damit begonnen mit Riku das Fahrradfahren zu üben. Mit meinen vorherigen Hunden habe ich das auch immer gemacht.

    Nun mußte ich feststellen das Riku das Fahrrad total gruselig findet, und noch gruseliger wenn ich auch noch damit fahre.

    Er bellt dann ganz laut und sehr hell, fiept auch und ist total aufgedreht. Ich bin dann beim ersten Mal einfach langsam losgefahren, habe zunächst beruhigend zu Ihm gesprochen, und habe sein Verhalten ignoriert. Er lief dann auch mit, aber hörte nicht auf zu bellen.

    Dann fand er einen Stock am Straßenrand und auf einmal war Ruhe. Er lief dann im Trab vorne weg und es ging auf einmal. Das brachte mich auf die Idee seine geliebte Frisbee aus meinem Rucksack zu holen und Ihm zu geben. Und es klappt seither wunderbar. Sobald ich Ihm die Frisbee wieder wegnehme und versuche weiterzuradeln geht das Getöse wieder los.

    Nur zum Ende unseres Ausflugs, wenn seine Akkus zur Neige gehen, kann er dann auch eine Zeitlang ohne die heißgeliebte Frisbee neben mir herlaufen.

    Nun bin ich aber dazu übergegangen Ihm, sobald ich mich aufs Rad setze, Ihm die Frisbee zu geben und wir können ohne Probleme mit dem Fahrrad fahren.

    Ähnliches beobachte ich auch bei Hundebegegnungen. Ohne Frisbee ist er rumpelig und dominant, mit Frisbee deutlich entspannter.

    Dir Frisbee schein wie ein Schalldämpfer oder Blitzableiter zu wirken.

    Was ist das, was meint Ihr? Ich habe dieses auch schon bei dem ein oder anderen Hund, meist waren es Schäferhunde, beobachtet.

    Was löst das aus das er dann viel entspannter agiert?

    Bin einfach nur neugierig.

  • Was du mit der Frlsbee festgestellt hast, hat mein Harras mit schnauzengerechten Bällen. Abends zum Einschlafen kaut er da drauf rum. Quasi ist sein Bällchen das Gleiche wie bei einem Kind der Schnuller.

  • Wenn wir länger irgendwo warten müssen, wo etwas mehr los ist oder Frau Hund allgemein ungeduldig wird, gibts hier auch das Balli am Band. Gerade beim Warten kann das sehr praktisch sein, sie legt sich danach meist umgehend hin und knautscht auf dem Balli rum. Ich muss dann nur höllisch aufpassen, dass niemand seinen Hund zum "Hallo" sagen ranlässt, das würde Frau Hund sehr missfallen...

  • Hm, ja, das mit dem Stressabbau leuchtet mir ein, aber Riku kaut nicht auf der Frusbee 'rum(sie ist aus Gummi damit die Zähne keinen Schade nehmen), er trägt sie dann die ganze Zeit im Maul umher...

  • Hallo, erstmal ist es gut, dass du mit dem Hund etwas tust. Seine Reaktion auf den Frisbee oder Spielzeug ist eine Ersatzhandlung. Das kommt daher, weil du mit ihm gleich losgefahren bist. Wenn er aufgedreht ist schon beim Anblick des Fahrrades, gibt dem Hund die Zeit, den unbekannten Gegenstand zu beschnuppern. Überfordere den Hund nicht. Er kommt aus dem Tierschutz, wie du schreibst. Deshalb sei auf viele Überraschungen gefasst. Viel Spaß!

  • Hallo, Rudi!


    Ersteinmal vielen Dank für Deine Antwort, sowie auch an alle anderen welche mir hier in meinem Thread geantwortet haben.

    Um etwaigen Mißverständnissen vorzubeugen, ich habe Riku natürlich ersteinmal versucht an das Fahrrad zu gewöhnen, wußte ich doch nicht wie er möglicherweise reagieren würde. Da er im Gegensatz zu meinen vorherigen Hunden noch in vielen Situationen unsicher und damit auch überfordert ist habe ich dieses schon vorab bedacht. Ich habe zunächst nur das Fahrrad geschoben um Ihn an dieses "gruselige" Ding zu gewöhnen. Bin dann zwischendurch immer wieder aufgestiegen und wieder abgestiegen, ein paar Meter gefahren, um dann gleich wieder abzusteigen und es neben mir herzuschieben. Wie gesagt, sobald ich seine Frisbee hervorhole und Ihm gebe, läuft er dann problemlos neben oder vor mir her ohne oder mit Leine. Also alles gut. Mich wundert nur wie sehr er sich beruhigt sobald er seine Frisbee im Maul hat.

    Wenn ich dann einige Zeit mit Ihm gefahren bin, zwischendurch mit Ihm gespielt habe oder Kopfarbeit gemacht habe dann geht es auch einigermaßen ohne Frisbee.

  • Rae hat einen kleinen Gitterball den sie gerne trägt. Sie war als Junghund manchmal recht pöbelig mit anderen Hunden, aber seit sie so einen Ball in der Schnute hat ist sie still. Ich habe den Ball damals furchtbar wichtig gemacht und sie trägt ihn total stolz durch die Gegend. Sie hat halt eine Aufgabe. :) Manchmal legt sie ihn unterwegs weg, aber sie würde ihn niemals vergessen und weiß auch immer wo sie den abgelegt hat und rennt dafür auch weite Strecken zurück. Vergessen wir das Teil mal will sie etwas anderes tragen. Stöcke sehe ich nicht so gerne an ihr, aber wir haben geübt sie in der Mitte zu packen und das macht sie toll. Wenn das Wetter regnerisch ist nimmt sie allerdings lieber meinen Schirm, der ist dann wichtiger. Dabei ist es egal ob es sich um einen Taschenschirm oder einen großen Stockschirm handelt. Ich finde das sehr praktisch. ;) Manchmal tut es auch eine weggeworfene Plastikflasche und da weiß sie das die in den nächsten Mülleimer gehört. Andere Hunde dürfen ihre so wichtigen Teile anschauen, aber wenn sie sie haben wollen gibt es Mecker. Ich denke allerdings nicht das sie mit dem Tragen Stress abbaut. In der Stadt gibt es nichts zum Tragen. Da ist es mir zu anstrengend darauf zu achten und sie hat kein Problem damit.

    Die Hündin meiner Freundin ist aus schlechter Haltung und die ist definitiv ruhiger wenn sie etwas zum Kauen im Maul hat. Die kompensiert auf jeden Fall damit ihren Stress.


    LG Terrortöle

  • Django trägt seinen Ball auch immer und überall - genau wie Rae würde er ihn NIEMALS irgendwo liegen lassen.


    Nachdem er beim Fahrradfahren auch das Bellen angefangen hat, bekommt er den Ball auch hier in die Schnauze, damit er Ruhe hält. Später nehme ich ihn wieder weg, weil ich immer denke, dass der Ball ihn beim hecheln behindert. Er bellt allerdings auch nur beim losfahren ....

  • OK. Das wusste ich nicht mit deinen Eingewöhnungen mit dem Fahrrad. Hauptsache ist, dass es dem Hund Spaß macht. Leider kann ich es nicht in Bild und Ton sehen. Aber es wäre gut, wenn du das Spielzeug nach und nach abbauen könntest. Dann wird alles entspannter. Mache mit dem Hund viel geistige Arbeit und viel Gehorsam. Unsichere Hunde brauchen Führung mit Konsequenz.