Grüße von einem Schäferhund-Anfänger

  • Flummi wir wohnen nicht direkt an einer Straße, es führt ein Weg zu den Häusern. Vom Garten aus ist daß schon eine Entfernung und so viele Autos sind es dann auch nicht (30er Zone).

    Von daher geht es auch beim Gassi gehen, da wir in einer verkehrsberuhigten Gegend wohnen.

    An eine Straße traut sich meine Frau auch wegen diesem ziehen nicht mehr hin.

    Ich wäre da eher für Konfrontationstherapie. Er zieht schon ziemlich zu den Autos hin, wir arbeiten beide daran.

    Kannte ich so aber bis dato bei Hunden / Tieren nicht. Laufen ja eher weg wenn sie Angst haben und nicht hin...

    Glaubst Du es ist etwas psychisches?

  • Sorry aber nicht unbedingt, eher das Gegenteil ist der Fall. Mein Hund hat Angst vor Menschen, der läuft leider nicht weg

  • Kimba2001 jep, hört sich gut an mit der Hundeschule. Ist ein Stückchen, werde es Alternative auch in Erwägung ziehen.

    Wie hast Du es dann hinbekommen dass er keine LKWs mehr jagt?

  • Indem meine Mutter mit ihm an der Straße, wo viele LKW s kamen, einen Monat lang geübt hat.

    Dafür hat sie seine Leine mit beiden Händen festgehalten und sobald ein LKW auftauchte mußte er sich setzen und es aushalten.

    Nach einem Monat war's soweit, das er sich schon setzte wenn er nur nen Lkw hörte.

  • Kimba2001 Sag ich doch, Konfrontationstherapie. Werde es auch Mal versuchen bzw. habe es auch schon teilweise gemacht. Jetzt wo er noch jung ist bekommt man ihn zumindest gehalten.

    Verstehe trotzdem nicht wieso ein Hund Autos jagen will

  • Ich empfehle, die Autoreaktivität unter Anleitung zu trainieren. Es hört sich einfacher zu behandeln an, als es womöglich ist. So wie es bei dem einen Hund geklappt hat muss es nicht bei dem anderen Hund klappen, tausend Sachen können unterschiedlich sein. <3

  • Danke Flummi , dass du meine Gedanken, die ich beim Lesen hatte ausgesprochen hast.


    Ich GLAUBE, dass es bei uns eine Mischung aus Unsicherheit und Jagdverhalten war.

    Und unser Züchter ist wirklich viel Auto gefahren mit den Welpen. Also lag es (bei uns) ganz sicher nicht daran, dass er keine Autos kannte. Dennoch denke ich, dass ihn das Geräusch und auch die Bewegung verunsichert haben, denn bei Regen, bzw. auf regennasser Straße, wo das Geräusch lauter ist, war auch das Autos anbellen und hinspringen schlimmer.

    Dazu kommt ein steter Erfolg des Hundes: er ist unsicher, geht mal testhalber nach vorn und oh Wunder, das Auto lässt sich davon ziemlich beeindrucken und verschwindet ganz schnell. Und diesen Erfolg hat er jedes einzelne Mal, wenn er dieses Verhalten zeigt.

    Ich denke, das macht das Arbeiten daran auch so schwer, weil du ja was finden musst, was besser ist als diese Selbstbestätigung. Und das kann u.U. (je nach Hund) echt schwierig werden.


    Bei uns hat eine Mischung aus "lerne, es auszuhalten" (auch ich stand mehrere Wochen lang an viel befahrenen Straßen und habe nichts getan außer zu stehen und den Hund für Ruhe zu bestätigen) und generell Impulskontrolle geholfen.

    Und es ist immer noch nicht ganz gut. Die Tendenz Frust (weil er z.B. keine Tauben jagen darf) am nächsten vorbei fahrenden Auto abzulassen ist schon viel, viel besser geworden.

    Aber Autos an Stellen, an denen ich nicht oder nur schlecht ausweichen kann und wo aber auch eigentlich nicht mit ihnen zu rechnen ist, also z.B. auf einem Feldweg, wo der Bauer im PKW entlang brettert, um seine Felder zu kontrollieren; da bricht bei uns immer noch die Hölle los.


    Ich möchte dir also ebenfalls wärmstens empfehlen, dieses Thema anzugehen, wenn du einen guten Trainer gefunden hast auch direkt das mit ansprechen, der kann einen Blick drauf werfen und eher einschätzen, was die Motivation hinter dem "Autos anspringen" ist und euch einen Trainingsweg aufzeigen.

  • Ok, vielen Dank für Eure Informationen. Gut zu wissen, dass dieses Symptom bereits bekannt ist.

    Ja es ist genauso, er würde sich am liebsten auf das Auto stürzen.

    Ich dachte bis dato, dass es etwas mit Angst und Unversicherung zu tun hat.

    Wir werden daran arbeiten und ich werde es auch beim Hundetrainer (egal wer es dann wird) ansprechen.

  • Dennoch denke ich, dass ihn das Geräusch und auch die Bewegung verunsichert haben, denn bei Regen, bzw. auf regennasser Straße, wo das Geräusch lauter ist, war auch das Autos anbellen und hinspringen schlimmer.

    diese Erfahrung teile ich voll und ganz :thumbup:

    Fiasko hat "erst" mit 4 Monaten angefangen Autos "anzugreifen". Vorher vorbildlich Sitz gemacht, seine Belohnung kassiert und brav weitergegangen, wenn das Auto weg war und ich aufgelöst habe. Und plötzlich waren die Autos Feinde, aber auch nicht immer. Später realisierte ich, dass das Fehlverhalten ausschließlich bei Regenwetter vorkam.

    Heute ist er relativ relaxt, geht meist von allein ins Sitz.

    Konsequent absitzen lassen und Leckerchen in die Schnute... ;)

    Dazu kommt ein steter Erfolg des Hundes: er ist unsicher, geht mal testhalber nach vorn und oh Wunder, das Auto lässt sich davon ziemlich beeindrucken und verschwindet ganz schnell. Und diesen Erfolg hat er jedes einzelne Mal, wenn er dieses Verhalten zeigt.

    interessanter Gedankengang, super Erklärung <3

    Einmal editiert, zuletzt von Fiasko ()

  • So, Gerardien hat der kleine Gott sei Dank keine. Scheint eher eine Lebensmittelunverträglichkeit zu sein.

    Wir haben jetzt vorsichtshalber Josera Mal abgesetzt und nehmen ein getreidefreies Futter. Auf der Anderen Seite habe wir so einen Baum im Garten, bei welchem jetzt die Früchte abfallen und diese bei Yuma sehr gut ankommen.

    So lange dass Zeug noch fällt, geht er ohne Beaufsichtigung nicht raus.

    Vom Tisch bzw. auch Nassfutter gibt es zur Zeit auch nichts.

    Trockenfutter und Hüttenkäse sowie Flohsamenschalen stehen vorerst auf dem Speiseplan.

    Das mit dem Autos fagen betrifft nicht nur Autos sondern eigentlich alles was sich sehr schnell an uns vorbei bewegt. Also auch Fahrräder.

    Wir arbeiten jedoch daran, heute morgen hat er dieses Verhalten zum Beispiel gar nicht an den Tag gelegt. Habe ihn auch mit Leckerlis (seinem Trockenfutter/Reiswaffeln) immer ablenken können.

    Schimpfen oder an der Leine ruckartig den Hund ziehen bewirken nur das Gegenteil. So wird das Verhalten nur verstärkt bzw. wird der Stress vom Hund aufgenommen.

    So richtig schimpfen kann ich den Kleinen (leider) auch nicht richtig da es ein unglaublich toller Hund ist.

    Hätte nie gedacht, wie toll Schäferhunde sind. Natürlich darf der Labbi auch nicht zu kurz kommen.

    Versuchen wirklich beiden gerecht zu werden.

    Bin gespannt ob das neue Futter anschlägt.

  • Alen Pepper reagierte anfangs auf Motorräder.

    Es war das spezielle Motoren-Geräusch...

    Bemerkt haben wir es durch Zufall.

    Wir saßen oben auf einer Treppe an einer Kirchen mitten in einem Ort (Kirchplatz) und aßen ein Eis. Pepper lag neben uns, als plötzlich 4 Motorräder um die Ecke Bögen und direkt unter uns am Fuß der Treppe parkten.

    War schon ein ordentliches, tiefes Blubbern (Honda Goldwing).

    Pepper stand auf und drückte sich direkt mit seinem Körper an mich.

    Unser Trainer sagte, meine Reaktion wäre nicht so glücklich gewesen. Durch mein beruhigen und tätscheln gebe ich der Situation erst Bedeutung, bzw. bestätige damit sein Verhalten.

    Besser wäre Ablenkung (Spielzeug, Futter) und die Motorräder als normal anzusehen.

    Das hat gut funktioniert.

    Inzwischen spitzt er zwar immer noch die Ohren, wenn er ein Motorrad hört, geht dann aber einfach weiter.

    Wir haben dies in ganz kleinen Schritten geübt und geschaut, ob es wirklich nur das Geräusch (war es am Ende) oder vielleicht auch der seltsam gekleidete Typ mit Helm ist.

    Geholfen hat uns wie immer die rote Frisbee, sein Lieblingsspielzeug.

    Bei Ablenkungen nimmt Pepper das Motorrad ja immer noch wahr, nur steht es nicht mehr so in Fokus und die positive Erfahrung überlagert den negativen Impuls.

    Wenn man das oft genug macht merkt der Hund, das nix negatives passiert.

    Im Gegenteil...es wird gespielt.