Welches Futter für Welpen?

  • die recht gute Deklaration der Gesamtfuttermenge pro Tag nach Lebensalter und zu erwartendem Endgewicht

    Das stimmt!

    Nur habe ich im Zoofachhandel gearbeitet und habe da fest gestellt, dass viele Leute das einfach missachten, weil "der hat ja noch Hunger!" =O :rolleyes:

  • Hallo Leute,


    Arkani (jetzt 9 Wochen) bekommt gerade Trockenfutter (https://www.relaxx-tiernahrung…ffel-banane-5kg-und-15kg/) und Nassfutter von Relaxx (https://www.relaxx-tiernahrung…k%C3%BCrbis-und-zucchini/), wir füttern 3 x täglich. Das Futter haben wir noch beim Züchter gekauft, das ist seine eigene Marke. Zusätzlich bekommt sie auf Empfehlung vom Züchter aktuell Lachsöl, zwei Schüsslersalze und von uns geriebenes Obst/Gemüse ins Futter rein.


    Jetzt wollten wir umstellen auf das Furter von .....

    Warum willst Du denn wechseln? Wenn Du kein Vertrauen in den Züchter Deines Welpen hast, bezüglich der Ernährung seiner Hunde, warum hast Du dann dort einen Welpen gekauft?


    Ich denke mal dass dieser Züchter sehr viel Erfahrung in der Aufzucht und Fütterung von Welpen/Junghunden hat. Insofern würde ich ihm diesbezüglich vertrauen und sein Futter zumindest mal bis Ende der Wachstumsphase weiter füttern. Falls Dir die betreffende Sorte zu teuer sein sollte: Auch die anderen Futtersorten dieses Züchters liegen vom Ca/P-Verhältnis her in einem für Welpen passenden Bereich. (Der in der Literatur, je nach Autor, sowieso teilweise unterschiedlich angegeben wird.) Wichtig ist vor allem dass dem Junghund nicht zu viel Energie zugeführt wird (sei es über eine zu große Futtermenge oder über ein zu energiereiches Futter) damit er möglichst langsam und gleichmäßig wächst.

  • Von im Bezug auf die Ernährung nicht vertrauen war da nie die Rede. Nur frisst sie das Trockenfutter nicht gerne und es ist bald zu Ende.

  • Ich meine Du hast geschrieben dass Dein Welpe 9 Wochen alt ist. Folglich ist er gerade erst bei Dir eingezogen. Vermutlich fütterst Du einfach nur eine zu große Menge.


    Es ist völlig normal dass Welpen im neuen Zuhause oft "futtermäkelig" werden, auch wenn sie exakt die selbe Menge Futter erhalten die sie beim Züchter gefressen haben. Ich schreibe meinen Welpenkäufern immer genau auf welche Futtermengen ich in der Woche vor der Abgabe verfüttert habe. Weise aber darauf hin dass im neuen Zuhause a) der Futterneid beim Fressen fehlt, der dadurch im Welpenrudel entsteht dass Futter, welches nicht sofort gefressen wird, anschließend nicht mehr zur Verfügung steht weil es die anderen Welpen vertiglt haben. b) Fressen Welpen nicht zu jeder Mahlzeit gleich viel. Alle Welpen erhalten zusammen eine bestimmte Menge. Und der eine ergattert mehr, der andere weniger. Bei der nächsten Mahlzeit sind dann die Welpen, die sich bei der vorherigen den Bauch so richtig voll geschlagen haben, diejenigen, die nicht völlig ausgehungert sind. Während die, die bei letzten mal weniger gefressen haben, die Hungrigsten sind und sich demzufolge den Bauch voller hauen als die anderen. Auch haben Welpen manchmal Präferrenzen, was die Uhrzeit an geht. Es kann durchaus sein dass ein Welpe prinzipiell oder zumindest zweitweise z.B. morgens weniger Hunger hat als abens. Und c) kommt noch hinzu dass das neue Umfeld extrem spannend ist, und ein Welpe dadurch schnell vom Futter abgelenkt sein kann wenn er nie wirklich richtig hungrig ist (da er bei mehrmaliger Fütterung immer satt vom Futternapf weg geht und sich in den wenigen Stunden bis zur nächsten Mahlzeit gar kein richtiges Hungergefühl einstellen kann).


    Aus diesen Gründen teile ich meinen Welpenkäufern die durchschnittlichen Futtermengen mit, die die Welpen bei mir vor der Abgabe erhalten haben. Weise aber ausdrücklich darauf hin dass ich für die ersten Tage im neuen Zuhause empfehle die Futtermenge erst einmal um 20 bis 25% zu reduzieren. Und die Anzahl der Fütterungen von (bei mir) fünf auf drei zu reduzieren. Stellt sich heraus dass ein Welpe trotzdem zu mäkeln beginnt empfehle ich erst einmal eine Mahlzeit komplett ausfallen zu lassen und bei der nächsten oder sogar bei den beiden nächsten nur 50% anzubieten. Und erst mal nur zwei Mahlzeiten pro Tag anzubieten. Wird das dann gut gefressen gibt es anschließend 75% der bisherigen Portionsgröße. Wenn auffällig wird dass ein Welpe z.B. morgens mäkelig ist, aber abends gut frisst, dann empfehle ich mal 2 bis 3 Tage lang nur abends zu füttern. Auch Hunde haben so etwas wie einen Biorhythmus und es ist immer besser diesen mit zu berücksichtigen als einfach nur nach Schema F zu füttern. Auch bei Kindern gibt es manchmal welche in die man einfach kein Frühstück hinein bekommt. Zwingt man es ihnen auf kann das im schlimmsten Fall dazu führen dass ihnen davon schlecht wird und ihnen deswegen dann auch vor der nächsten Mahlzeit graut. Damit wird oft der Grundstein für eine lebenslange Ernährungsstörung gelegt.


    Das ist bei Welpen genau das gleiche. Auch die können sich vor dem vollen Napf zu ekeln beginnen. Das Futtersorten-Hopping, welches dann i.d.R. durch die Welpenkäufer betrieben wird, kaschiert das Problem aber meist immer nur für wenige Tage. Während die Grundproblematik ( = zu viel angebotenes Futter, und das oft noch in Verbindung mit zu vielen Mahlzeiten oder zu den falschen Uhrzeiten) bestehen bleibt. Ich kenne etliche Fälle in denen irgendwann Futtersäcke von 5 oder 6 verschiedenen herstellern im Haushalt herum gestanden und irgendwann verschenkt worden sind.


    So wie ich das gelesen habe bietest Du zusätzlich zum Trockenfutter auch noch Dosenfutter an? Da wird das Trockenfutter bei Welpen, die "selektiv" fressen, oft nicht mehr angenommen... Meine Mutter hätte in so einem Fall gesagt "Wenn die Mäus' satt sind schmeckt's Mehl bitter". Wenn Du mir einen Teller mit Grüner Bohnensuppe hinstellen würdest oder mit Griesbrei, und ich bin nicht extrem ausgehungert, da würde ich auch keinen Löffel voll von anrühren, vor allem wenn ich wüsste dass Du mir in 4 bis 6 Stunden wieder etwas enbieten wirst, was mir vielleicht sogar besser schmeckt. Und habe ich nicht so viel Hunger dass ich eine trockene Scheibe Brot essen möchte, und Du schmierst mir da dann Leberwurst drauf, was denkst Du werde ich bei der nächsten angebotenen "nackigen" Stulle machen? (Welpen saugen diesbezügliche Lernerfahrungen auf wie ein Schwamm...)


    Oft fressen die Welpen eine andere Futtersorte tatsächlich ANFANGS etwas besser, einfach weil es etwas Neues ist. Aber das relativiert sich meist sehr schnell ( = innerhalb weniger Tage) wenn man nicht an den tatsächlichen Ursachen für die Futtermäkelei arbeitet. Ich würde das Dosenfutter für die nächste Zeit strikt weg lassen. Zudem sollte man das gewohnte Futter im neuen Zuhause des Welpen erst einmal nicht wechsejn, weil der Wechsel in ein anderes Umfeld und zu neuen Bezugspersonen das Immunsystem eh schon relativ stark beschäftigt. Gleichzeitig noch die Zusammensetzung der Darmflora zu stören ist keine gute Idee. Deswegen würde ich an Deiner Stelle erst noch mal was von der bisherigen Futtersorte kaufen. Die gibt es ja auch im 5 kg Pack.


    Zudem solltest Du mit dem Züchter über das Problem sprechen und sagen dass Du durch den Wechsel auf eine andere Sorte den dadurch entstehendes "Pushing"-Effekt nutzen möchtest (der dadurch entsteht dass die Sorte neu und dadurch interessanter ist). Bei Reduzierung der Portionsgrößen in den ersten 2 bis 3 Tagen (und/oder Reduzierung der Anzahl der Mahlzeiten), damit sich beim Welpen erst einmal wieder ein wirkliches Hungergefühl einstellen kann. Und der Welpe nach dem Füttern nicht pappsatt vom Futternapf weg geht, sondern gerne noch einen Nachschlag vertragen könnte.


    Der Züchter wird Dir dann eine seiner anderen Sorten empfehlen können. Z.B. hat er eine kaltgepresste Sorte, deren Zusammensetzung sich gut liest. Ist für eine langfristige Fütterung vielleicht ein bissel wenig Fett drin, aber das kann man mittelfristig durch Zugabe eines Löffelchen eines guten Futteröles problemlos ausgleichen (z.B. "Grow up" von Allcont, das einzige Futteröl das ich kenne dessen Zusammensetzung speziell auf den Bedarf von Welpen abgestimmt ist; und in dem Zusammenhang könnte man dort auch direkt noch Kollagenhydrolysat, Ziegenmilchpulver und Hagebuttenmehl mit bestellen, welches zusammen eine der besten Futtermittelergänzungen ergibt für die Skelettentwicklung von Welpen/Junghunden größerer Rassen).


    Anfangs würde ich aber erst einmal alle Zusätze weg lassen bis der Welpe wieder vernünftig frisst. Denn diese Prägung auf eine vernünftige Futteraufnahme ist wichtig für das ganze Hundeleben. Das erfordert ggf. mehrere Wochen Durchhaltevermögen (manchmal reichen aber auch nur ein paar Tage, je nachdem wie stark sich ein entsprechendes Verhalten bereits eingeprägt hat) und die Erkenntnis dass ein Welpe nicht stirbt wenn er mal 12 bis 24 Stunden lang nichts frisst. Die Futtermittelindustrie gaukelt einem ja gerne vor dass es lebensnotwendig ist dass Welpen mehrmals am Tag eine ganz genau berechnete Menge eines speziellen Welpenfutters benötigt. Und winzige Abweichungen davon bereits zu schweren Gesundheitsstörungen führen können.


    Fakt ist aber nun mal dass Wolfswelpen keineswegs mehrmals täglich genau abgewogene Mengen an optimal zusammen gestellten Mahlzeiten erhalten, sondern ihre Fütterung einzig und allein vom Jagderfolg des Rudels abhängt. Da kann es Tage geben in denen die Welpen tasächlich dreimal am Tag Futter erhalten. Oder zweimal. Manchmal auch nur einmal und an manchen Tagen (oder gar mehr) sogar gar nichts. Mutter Natur hat es deswegen so eingerichtet dass Welpen zugeführte Nahrung zu allererst einmal in Wachstum umsetzen, um Tage ausgleichen zu können an denen sie nur wenig oder gar keine Nahrung erhalten. Weswegen Welpen keinen "Speck" ansetzen solange alle Stoffwechselvorgänge, die auf Wachstum ausgerichtet sind, noch nicht "befriedigt" sind. Nicht umsonst sagt man "Welpen wachsen beim Schlafen", und wenn man das diesbezügliche Verhalten von Welpen im Welpenrudel beobachtet (nach dem (Voll)Fressen kommt erst noch mal eine Phase erhöhter Aktivität, und anschließend fallen sie alle ins Schlaf-Koma) wundert man sich nicht mehr woher diese Redewendung stammt.


    Für unsere Haushundwelpen ab Mittelgröße aufwärts ist es übrigens nicht selten fatal dass Mutter Natur es eingerichtet hat zugeführte Nahrung vorrangig in Wachstum umzusetzen. Denn dadurch können selbst Welpen, die (noch) nicht sichtbar "Speck" angesetzt haben, zu schnell wachsen. Dadurch dass so viel Energie zugefügt wird dass die Wachstumsrate alles her gibt was zum jeweiligen Zeitpunkt möglich ist, aber knapp unter der Menge dass Fettdepots aufgebaut werden. Ein volles Ausschöpfen der Wachstumsrate führt aber dazu dass die genetisch vorgegebene Endgröße frühstmöglichst erreicht wird. Und oft auch mit sog. Wachstumsschüben zusammen hängt. Beides Faktoren die das Entstehen von Skeletterkrankungen wie z.B. HD begünstigen können, oder auch juvenilen Erkrankungen wie z.B. Panostitis (ungangssprachlich auch Wachstumsstörungen genannt).


    Unter'm Strich soll das alles jetzt heißen:


    1.) Du musst JETZT daran arbeiten dass Dein Welpe zu einem natürlichen Fressverhalten (zurück) findet (welches er im Welpenrudel wahrscheinlich gehabt hat).


    2.) Der Wechsel zu einer anderen Futtersorte (die durchaus vom selben Hersteller sein kann wie die, die der Welpe bisher gefressen hat) KANN bei diesem Prozess helfen. Aber wenn nicht an der Grundproblematik, durch die diese Futtermäkelei entstanden ist, gearbeitet wird nützt ein "Futtersorten-Hopping" i.d.R. immer nur für wenige Tage etwas. Remember: JETZT befindet sich Dein Welpe in den wichtigsten Prägephasen seines Lebens. Innerhalb weniger Wochen und Monat schließen sich aber nach und nach die Türen um grundlegend etwas an diesbezüglichen Verhaltensweisen ändern zu können.


    3.) Man muss keine Angst davor haben seinem Welpen zu schaden nur weil man einem solchen Suppenkasper z.B. mal 12 bis 24 Stunden nix zu Futtern anbietet. Oder man ihn ein paar Tage lang nur 1 x pro Tag füttert. Genau das ist bei Wolfswelpen völlig normal und der Organismus der Welpen ist in der Lage das aufzugleichen.


    Ich hatte z.B. mal einen Welpen der, nachdem die Geschwister alle ausgezogen waren, ca. eine Woche lang nur Abends gefressen hat. Nachdem er zwei Tage lang morgens gemäkelt hat habe ich ihm abends 80% seiner Tagesportion angeboten, die er dann zügig restlos verputzt hat. (Wurde ihm morgens Futter angeboten hat er darin etwas herum geschnuddelt und auch ein wenig davon gefressen, hatte dann aber abends ebenfalls nicht zügig gefressen.) Anschließend habe ich ihm dann erst einmal morgens 1/4 der Tagesration gegeben und abends 3/4. Und später habe ich die Tagesration dann auf morgens 1/3 und abends 2/3 aufgeteilt und am Nachmittag noch eine Zwischenmalhlzeit gegeben bestehend aus Ziegenmilch, Kollagenhydrolysat und Hagebutte oder geriebenem Apfel. Der Zwerg hat sich zu einem kapitalen und kerngesunden Rüden an der oberen Größengrenze entwickelt. Und war zeitlebens ein guter Fresser, bei dem man auch in der Ausbildung über Futter sehr viel erreichen konnte.


    Mein schwierigster Fall diesbezüglich war meine Spitzhündin. Die hatte der Züchter ohne Mutter aufgezogen und deswegen stand dort ab der 4./5. Lebenswoche der Welpen neben Trocken- überall auch Dosenfutter u.ä. herum, an dem die Welpen jederzeit nach Belieben "schnuddeln" konnten. Mit dem Ergebnis dass sie nie wirklich größere Portionen gefressen haben, nie den Unterschied zwischen einem vollen und einem leeren Magen kannten und somit gar kein Hungergefühl entwickeln konnten. Dieser Welpe kam im Alter von 10 Wochen deutlich untergewichtig bei mir an und es war ein "Kampf" von über 4 Wochen bis das vom Züchter gewohnte Trockenfutter in der von mir angeboteten Menge aus dem Napf aufgefressen wurde. Die Sorte gewechselt habe ich erst nach vielen Monaten, denn auf Kostengründen kaufe ich Säcke mit mind. 15 kg Inhalt, und das reicht bei einem 4 kg-Welpen, der auch noch mäkelig ist, dann entsprechend lange... 8) Heute ist diese Hündin übrigens ein extrem guter Fresser, bei der man in der Ausbildung über Futter ganz viel erreichen kann. Während viele andere Expemlare dieser Rasse, sobald für sie ein bisschen Stress ins Spiel kommt, über Futter gar nicht zu bestätigen sind.


    Ich muss zugeben, in dieser Hinsicht konsequent zu bleiben fordert einem Welpenhalter einiges ab. Es kann schon zermürbend sein mehrere Tage hintereinander vor einem Welpen zu stehen der ("gefühlt") "nichts" frisst, und trotzdem konsequent zu bleiben. Und man hat immer Angst seinem Welpen durch weiterem "Entzug" der Nahrung schaden zu können. Letztendlich ist es aber kein "Entzug" wenn man dem Welpen einen gefüllten Napf hinstellt und der nach kurzem Überlegen oder kurzem darin herum Schnuddeln vom Napf weg geht. Dann hat er seine Chanche gehabt, der Napf kommt weg, und die nächste Chance auf Nahrungsaufnahme gibt es frühstens in 12 Stunden wieder. Nutzt er die dann nicht innerhalb von wenigen Minuten verfährt man genau so.


    Erstaunlich ist dass Welpen, die derartige Spielchen betreiben, manchmal genau so zunehmen wie ihre Wurfgeschwister. Ich hatte eine Welpenkäuferin die exakt dieses von mir beschriebene "Futtersorten-Hopping" betrieben hat. Die hatte innerhalb kürzester Zeit glaub fast das komplette hochpreisigere Fressnapf-Sortiment im Keller stehen um alle 2 bis 3 Tage die Sorte wechseln zu können damit der Welpe "überhaupt ein bisschen was" frisst. Der Ehemann sagte mir irgendwann am Telefon dass er trotzdem schon mehrfach losgeschickt worden sei um beim örtlichen Metzger das feinste Rinderhack zu kaufen, weil dieses das einzigste war was "Madame" noch geruht hat zügig aufzufressen (Discounter-Hack hatte sie ebenfalls verweigert ^^ ). Allerdings nur ohne jegliche Zusätze wie Knochenmehl, Mineralstoffpulver o.ä. War auch nur ein Fitzelchen irgend eines Futtermittelzusatzes ins Hackfleisch gemischt blieb auch dieses unangerührt. Interessanterweise war der Gewichtsverlauf dieser kleinen Hündin aber exakt der selbe wie der von ihrer Wurfschwester, die ich behalten hatte, und die hat gefressen wie ein Scheunendrescher. Die beiden Schwestern lagen bei der Wurfabnahme 500 g von Gewicht her auseinander, und dieser Gewichtsunterschied blieb fast kontinuierlich bis zum 6. Lebensmonat so bestehen (später war die andere Hündin sogar schwerer als meine). Obwohl die Hündin meiner Welpenkäuferin angeblich "kaum was gefressen" hat und sie große Angst vor Schäden in der Skelettentwicklung hatte. Soll heißen: Die Wahrnehmung, ob ein Welpe "genug" frisst, kann individuell sehr beeinträchtigt sein, auch und gerade wenn man sich an (willkürlich) festgelegten Anzahlen von Mahlzeiten pro Tag orientiert und/oder an Futtermengen, die von den Herstellern auf den Futtersäcken nicht selten zu hoch angegeben werden.


    Ein wichtiger Punkt ist auch der was man zusätlich so alles verfüttert. Bis "der Schalter umgelegt ist" beim Welpen, dahingehend dass er vor dem vollen Futternapf nicht mehr mäkelt, sollte man es tunlichst unterlassen ihn aus der Hand zu füttern. Natürlich ist es gut erwünschtes Verhalten mittels Leckerchen zu bestätigen, gerade bei Welpen. ABER wenn man konsequent bleibt spielen die wenigen Tage (oder in wirklich schwierigeren Fällen auch Wochen) im frühen Welpenalter keine Rolle, in denen man keine Leckerchen verteilt. Dafür hat man aber einen Hund den man später u.a. mit Futter in der Erziehung und Ausbildung bestätigen kann. Im Gegensatz zu den Futtermäkelern, die dann zeitlebens nicht gut mit Futter zu bestätigen sind, zumindest nicht in Situationen die für sie stressig sind.

  • Wow, vielen Dank für die sehr ausführliche und lehrreiche Antwort! Das probier ich auf jeden Fall aus.


    Jetzt habe ich noch eine Frage: Was hältst du denn generell von veganer Hundeernährung? Ich wurde vor Kurzem durch die Schwester meines Mannes (Tierärztin) darauf aufmerksam gemacht, dass sie von einer Studie gehört hat, die vielversprechende Ergebnisse hervorgebracht hätte. Sie selbst hatte es von einer Kollegin gehört. Sie hat mir auch von zwei Fällen in ihrer Praxis erzählt, wo Hundehalter ihre Hunde seit langer Zeit vegan ernähren und in beiden Fällen sieht sie die Tiere nur zur Vorsorge und sie beschrieb sie als überdurchschnittlich fit und gesund, die Hunde sind jetzt 10 (Berner Sennenhund) und 11 (Golden Retriever Arbeitslinie).


    Das hatte mein Interesse geweckt, da wir uns selbst vegetarisch ernähren (seit 22 Jahren). Nun habe ich mich mit einer anderen Tierärztin in Verbindung gesetzt (Tierärztin und Hundeernährungsberaterin) weil mich das Thema interessiert. Sie selbst schreibt Ernährungspläne, passt sie laufend an (Futter: Greta von vegan4dogs, kombiniert mit verschiedenen Zusätzen, wie Zink/Kupfer, Pflanzenjoghurt und Proteinpulver) und hat viel Erfahrung in diesem Bereich.


    Ich finde die Idee an sich nicht verkehrt, vor allem weil wir so viele negative Aspekte wie Massentierhaltung, prophylaktische Medikamentengabe, insgesamtes Tierleid, negative Aspekte für die Umwelt, etc. vermeiden können. Würde der Hund wie früher der Wolf sich seine Mahlzeit noch selbst besorgen, wäre das natürlich etwas völlig anderes.


    Was ich auch interessant finde, ist, dass der älteste Hund der Welt Veganer war, eine Border Collie Hündin namens "Bramble", gestorben 2003 im Alter von 27 Jahren. Das Durchschnittsalter dieser Rasse liegt in etwa bei 14 Jahren. Sehr interessant.


    Edit: Interessanter Beitrag von der Ärztin, mit der ich mich in Verbindung gesetzt habe: https://www.vegan.at/interview-lisa-walther

  • Nunja, meine Meinung ist diese: Möchte ich meinem Hund kein Fleisch verfüttern, dann schaffe ich mir keinen Hund an... Ich ernähre ja z.B. ein Kanichen auch nicht mit Fleisch...


    Es stimmt zwar dass Hunde Kohlenhydrate besser verstoffwechseln können als Wölfe (wobei das aber auch noch mal rassebedingt ist; z.B. Abkömmlinge nordischer Schlittenhundrassen vertragen eine kohlenhydratreiche Nahrung deutlich weniger gut als z.B. Hütehundrassen). Trotzdem bleibt die Basis der Ernährung nun mal Fleisch, Innereien und Knochen. ABER prinzipiell kommt jeder Hund ernährungstechnisch gut mit dem natürlichen Nahrungsspektrum von Wölfen gut zurecht. Und nicht selten deutlich besser als mit vielen kohlenhydratüberladenen Fertigfuttermitteln. Z.B. für Hunde die an Arthrose leiden oder Tumorerkankungen ist eigentlich nichts besser als ein ausgewogene Rohfütterung ohne Kohlenhydratquellen.


    Mir ist auch keine wirklich seriöse Studie bekannt zur veganen Ernährung von Hunden. Eine solche müsste ja über viele Jahre laufen mit sehr vielen Hunden verschiedener Rassen, damit man einen Vergleich hätte zwischen Hunden der einzelnen Rassen, die von Welpe an vegan aufgezogen wurden vs. Hunden, die von Welpe an fleischbasiert ernährt wurden. Und nicht nur das, man müsste die Gruppen noch einmal unterteilen in "normale Haushunde" und "Arbeitshunde", die unterschiedliche Leistungen erbringen müssen.


    Ich bin auch immer skeptisch über Angaben zum Alter und zur Ernährung einzelner Hunde. Mal ganz ehrlich: Wem war denn vor 27 Jahren "vegan" ein Begriff? Und hat da schon seinen Hund strikt vegan ernährt? Die Ernährung von Hütehunden auf den Höfen war traditionell schon immer eher kohlenhydratlastig. Aber vegan wurden die Hunde trotzdem nicht ernährt. Auch wenn sie Fleisch meist eher nur an Schlachttagen und kurz danach bekamen, so landeten doch oft z.B. "Windeier" im Hundenapf, das Milchwasser nach dem Ausspühlen von Milchkannen & Co., die Hunde haben in der Umgebung des Hofes manchmal die Eier von Hühnern oder Vögeln gefunden, so manches Nagetier von der Maus bis zum Kaninchen erlegt usw. "Vegan" ist anders...


    Einen Welpen einer größeren Rasse, bei der Skeletterkrankungen wie HD und ED auftreten können, vegan aufzuziehen halte ich für gewagt. Würde man als gewerblicher Tierhalter Welpen vegan ernähren wollen müsste man dafür vermutlich einen genehmigungspflichtigen Tierversuchsantrag an das zuständige Regierungspräsidium stellen, der sehr gut begründet sein müsste. Ich würde diesbezüglich mit meinem Tier keine Experimente machen wollen.

  • Warum muss ein Fleischfresser zum Veganer werden?? Hätte Mutter Natur dies gewollt, würde es sicher keinen Menschen dazu brauchen. Sorry, das kann, will und werde ich nie verstehen.

    Der Mensch kann ja frei wählen, der Hund nicht.

    Der ganze Verdauungsapparat, die Zähne, alles ist auf Fleisch ausgerichtet. Und da kommt nun der Mensch und sagt, nö, das muss jetzt anders werden. Ich sag ja nichts gegen Gemüse und Obst in hundegerechten Mengen, aber vegan🙈🙈🙈🙈🙈🙈


    Warum hat der Mensch so einen Drang, Zwang, was auch immer, dass er sich für besser als die naturgemässe Evolution des Caniden hält?

  • Der Hund war ja schon da als das Gespräch stattgefunden hat, also ist "dann schaffe ich mir keinen Hund an" schonmal hinfällig ;)


    Ich bin eigentlich deiner Meinung. Aber selbst wenn die Hunde damals auch nur sehr fleischreduziert ernährt wurden, warum wurden sie dann so alt? So schädlich kann es ja dann nicht sein. Das wundert mich eben. Und vor allem bei dem Berner Sennenhund, der jetzt schon 10 Jahre alt ist, wundert es mich auch. Laut Tierhalter wurde er von Klein an vegan ernährt :/ ... Wie kommt es dass er für einen Berner Sennenhund ein ziemlich hohes Alter erreicht hat, wo viele nicht einmal ihren 8. Geburtstag erleben? Das macht mich stutzig. Und dann eben noch vegan.


    Meine Überlegung war dass eine auf den Hund zugeschnittene, vegane Ernährung vielleicht im Resultat gesehen gesünder ist als das Futter das die meisten Hunde heutzutage bekommen, bestehend aus minderwertigen Zutaten wie Getreide als billigem Füllstoff (oft noch belastet mit Fungiziden, Gentechnik, etc.), Zucker als Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel, Schlachtabfällen, etc. Anders kann ich mir vor allem die verlängerte Lebensdauer und die Fitness beispielsweise jetzt bei den zwei Hunden aus ihrer Praxis nicht erklären. Sicherlich spielen da mehrere Faktoren mit rein, wobei die Ernährung durchaus einen großen Anteil der Gesundheit ausmacht. "Du bist was du isst", so nach dem Motto.


    Ich denke auch, dass das natürlichste (und vielleicht auch noch gesündere?) für den Hund die eigene Nahrungsbeschaffung im Sinne von freier Jagd ist. Nur ist das heutzutage kaum mehr möglich und auch nur sehr selten gewollt. Da hat man dann logischerweise den Fall von Massentierhaltung und all den Problemen, die der Mensch durch seine Profitgier verursacht hat, nicht. Das war sicherlich von der Natur nicht so gedacht :/

    Wie beispielsweise auch das Trinken von Kuhmilch. Wie der Name schon sagt - Milch von einer Kuh für ihr Kalb, das einmal 600 kg wiegen soll. Nicht für einen Menschen mit 80 kg gedacht. Genau wie Muttermilch von einer Frau für ihr Baby bestimmt ist.

    Trotzdem möchte uns die Nahrungs-, und Säuglingsernährungsindustrie glauben machen, dass das etwas ganz essentielles für unsere Gesundheit ist. Von der Natur sicherlicht nicht für uns vorgesehen.


    Man bedenke mal wie krank unsere Gesellschaft eigentlich geworden ist. Wer würde denn einer Mutter nach der Geburt das Baby wegnehmen, sie an Milchzapfmaschinen anschließen, die Milch verkaufen und das Baby zur Schlachtung für die Produktion von Babyfleisch geben? Nichts anderes tut die Milch- und daraus resultierende Kalbfleischindustrie ja. Das ist vollkommen irre und die Leute machen sich keine Gedanken darüber. Für sie ist das normal. Man hat schon immer Milch, Joghurt, Sahne gegessen. Gehört dazu.

  • Wenn du keine billigen Füllstoffe oder sonstige Unerwünschten Zutaten im Hundefutter haben willst, füttere Fleisch. Dann kannst du deine Zusatzstoffe selbst auswählen.

    Der Hund war ja schon da als das Gespräch stattgefunden hat, also ist "dann schaffe ich mir keinen Hund an" schonmal hinfällig ;)

    In dem Fall ist dann die Überlegung den Hund wieder abzugeben eine Alternative.


    Zum Rest bemühe ich mich nicht zu sagen.

  • Nochmal, du entscheidest FÜR DICH, was du essen möchtest. Der Hund MUSS das zu sich nehmen, was du ihm vorsetzt.


    Die Natur hat entschieden, Hunde sind Fleischfresser und deshalb sind Zähne, Magen, Darm, sämtliche Enzyme etc auf Fleischnahrung ausgelegt. Warum muss der Hund aufgrund deiner Weltanschauung nun zum Veganer werden? Das hat die Natur so auch nicht vorgesehen.


    Man kann sich alles schön reden wenn man will und sich zu seiner Meinung passende Argumente suchen. Das heisst noch lange nicht, dass sie richtig sind.


    Von wenigen angeblichen Erfahrungswerten davon auszugehen, dass der Hund eine längere Lebenserwartung hat, ist eine steile These.

  • OK jetzt sag ich doch was dazu:


    Umgekehrte Argumentation. Wenn in DEINEN Augen für Menschen Fleisch und Milch unnatürlich ist und du deswegen darauf verzichtest, warum soll dann der Hund unnatürlich ernährt werden.

  • Wenn du keine billigen Füllstoffe oder sonstige Unerwünschten Zutaten im Hundefutter haben willst, füttere Fleisch. Dann kannst du deine Zusatzstoffe selbst auswählen.

    Der Hund war ja schon da als das Gespräch stattgefunden hat, also ist "dann schaffe ich mir keinen Hund an" schonmal hinfällig ;)

    In dem Fall ist dann die Überlegung den Hund wieder abzugeben eine Alternative.


    Zum Rest bemühe ich mich nicht zu sagen.

    Der Kommentar mit dem Hund abgeben ist ja völlig daneben. Vor allem wenn man sich als Halter umfassend informiert und das Beste für den Hund unter Einbeziehung vieler verschiedener Aspekte möchte. Das ist mehr als man von einigen Hundehaltern behaupten kann.