Wir haben ein kleines Problemchen!

  • Wir hatten am Anfang ein wenig Probleme mit Mayra Leinenführigkeit gepaart mit Unsicherheit.

    Kaum waren wir draußen und sind drei Schritte gelaufen, hat sie sich hingesetzt oder wollte gleich wieder kehrt machen.

    Mittlerweile hat das aber super funktioniert und sie hat sich immer schon gefreut, wenn ich die Leine von der Wand genommen habe.

    Am vergangenen Freitag nun wollten wir einen schönen Spaziergang machen, mein Mann hatte sich auch schon gefreut, weil er arbeitstechnisch unter der Woche kaum die Möglichkeit hat und dann kam alles anders, was mich im Nachhinein noch richtig ärgert.

    Kaum waren wir raus, schoss zwei Grundstücke weiter ein großer Hund aus der Hecke und schnappte wie wild nach Mayra.

    Normalerweise, man kennt ja seine Nachbarn, gibt es dort keinen Hund, aber der Sohn war wohl zu Besuch und man wollte den Hund nicht mit ins Haus nehmen und das Grundstück war nicht abgesichert, eben nur die Hecke.

    Wir haben uns natürlich alle erschreckt, während mein Mann damit beschäftigt war den Hund abzuhalten, bin ich mit Mayra erstmal in sichere Entfernung gegangen um zu schauen ob sie Schaden genommen hat, Gott sei Dank war dem nicht so, aber seit dem ist sie wieder ins alte Verhaltensmuster zurückgefallen und ich darf von vorne anfangen, zusätzlich springt sie jetzt unaufhörlich in der Leine und auch mich an.

    Der Witz war ja, das der Hundebesitzer uns noch Vorwürfe gemacht hat, wir hätten ja aufpassen können und die andere Straßenseite laufen sollen :cursing: Mayra hätte sicher seinen Hund provoziert, er ist ja sonst ganz lieb und hätte so etwas noch nie gemacht X( Klar, und wir sind Hellseher und wussten das hinter der Hecke ein Hund lauert, sind die Leute wirklich so borniert oder einfach dämlich?

    Seit dem ist Mayra total verängstigt und unsicher wenn wir raus gehen. Jetzt fange ich wieder in kleinen Schritten an, damit sie das Vertrauen zurückgewinnt. Ich hoffe das dieses Erlebnis für Mayra nicht zu gravierend war, im Moment benimmt sie sich oft befremdlich, bellt Büsche und Hecken an, zieht wie verrückt in der Leine und ich habe meine liebe Mühe ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

    Vielleicht haben die Erfahrenen unter euch den einen oder anderen Rat für mich, den ich dankend annehme. :thumbup:

  • Oh Mist, so eine Begenung braucht niemand. Tut mir leid für euch.


    Ich gehe mittlerweile Konfrontationen auf "normaler" Strecke aus dem Weg. Ist eine Vermeidungstaktik und sicherlich nicht der richtige Weg. Das soll also kein Rat für euch sein.


    Aber dennoch wäre es vielleicht gut, erst wieder einmal da zu laufen, wo ihr eure Ruhe habt und durch gemeinsames Spiel und durch die Gegend stöbern auch wieder Vertrauen zueinander gewinnen könnt. Vor allem natürlich Mayra muss sich bei und mit euch sicher fühlen. Vielleicht könnt iht ja auch jemanden mit einem umgänglichen Hund finden, damit Mayra so erleben kann, dass Hundekontakte auch nett sein können.

  • Ich würde zuerst mal die kleine (wenn möglich) ins Auto packen und andere Strecken gehen.


    Zu dem Typen sag ich nur, eigentlich müsste man den melden. Denn ICH habe zu sorgen das mein Hund andere nicht belästigt.

  • So eine Erfahrung braucht keiner, gerade wenn man ohnehin gerade im Trainings- und Lernprozess ist. Das tut mir wirklich leid für euch.


    Mit echten Erfahrungen zu genau dem Thema kann ich leider auch nicht dienen. Außer natürlich den üblichen Nahidioterfahrungen, die wohl jeder Hundehalter macht. Nur hat Tilli da ein eher stoisches Gemüt und überlässt mir den hohen Puls...


    Wenn ich feststelle, dass sie tatsächlich Angst vor etwas hat und panisch auf etwas reagiert (hier waren das anfangs Busse und Traktoren) lasse ich ihr nach dem Schreck erst mal etwas Zeit und versuche sowas zu meiden. Ist bei Hunden natürlich deutlich schwerer als bei hausgroßen Fahrzeugen. Aber ich schließ mich den beiden vor mir an, vielleicht erst mal woanders gehen, ruhige Strecken bei denen sowas nicht zu erwarten ist. Übersichtlichere Strecken vielleicht. Um das Vertrauen wieder aufzubauen. Kann nicht schaden, wenn ihr etwas habt, was euch die Aufmerksamkeit von Mayra sichert. Bei uns heißt das "guck mal" und Blick und Aufmerksamkeit zu mir werden belohnt.


    Danach näheren wir uns dem Schreckgespenst ganz langsam an. Jedes ruhig bleiben und gucken wird schon auf weite Entfernung üppig und hochwertig belohnt. Sie darf sich das Schreckgespenst ansehen solange sie will, aber auch weiter auf Abstand gehen wenn nötig, zwischendurch gern mal die Aufmerksamkeit zu mir. Und es wird viel gelobt und belohnt.


    Ich drück euch ganz fest die Daumen :*



    sind die Leute wirklich so borniert oder einfach dämlich?

    Beides! Beides zusammen geht nämlich wunderbar <X

  • Ja, wir meiden jetzt schon Wege wo mit anderen Hunden zu rechnen ist, klar ewig wird das nicht möglich sein, aber vorerst die beste Lösung.

    Im Moment bin ich erstmal damit beschäftigt wieder Vertrauen zu schaffen.

    Kaum hört sie wo irgend etwas bellt sie schon, vorher war das nie ein Problem.

    Sie muss sich wahnsinnig erschreckt haben.

    Die Nachbarin war sich übrigens bei uns entschuldigen für ihren Sohn, der hat nichtmal den Ar....in der Hose das selber zu tun. Ich denke sie hat das auch nur gemacht des Nachbarschaftsfriedens wegen, aber gut sie konnte nichts für und das habe ich ihr auch so gesagt.

    Trotz allem bin ich froh, das Mayra keinen körperlichen Schaden davon getragen hat, das wäre noch schlimmer gewesen.

    Man muss eben immer mit allem rechnen.

  • shit, was für eine unschöne Situation und wie...äh...wie formulier ich das nett......feige (!!!) von dem Sohn. Ist der Garten nicht gesichtert darf der Hund eben auch nicht ungesichert alleine draussen bleiben.....


    Hoffe eure kleine findet schnell ihr Vertrauen zurück. Kanmst du ggf mit einel Spielkameraden nen Leinenspaziergang oder so machen? Einem der unerschrocken und mutig ist so dass sie sich an ihm orientieren kann?

  • Wir hatten gestern eine ähnliche Erfahrung - und das, wo Django gerade eh nicht gut auf andere Hunde zu sprechen ist.


    Pudel-Doodle-irgendwas mit Schleppleine, die lose im Gras vor sich hin schleppte. Ich sah schon, dass der Hund sich immer weiter von Herrchen entfernte ... und dem Rufen nach zu urteilen wusste ich, dass der Hund uns hinterherlief. Django hat ihn zuerst gar nicht bemerkt. Ich hatte die Wasserflasche dabei (momentan gehen wir wieder damit); und ich hab dann den anderen Hund damit abgewehrt. Zuerst ist meiner erschrocken, weil er dachte, es gelte ihm ... hat dann aber gemerkt, dass ich ihm den anderen vom Leib halte und war total friedlich. Kein Bellen, kein "in die Leine brettern" ... der andere Hundehalter hat sich entschuldigt - fängt seinen Hund ein und tut WAS ??? Er gibt ihm ein Leckerchen =O 8|


    Das sind Dinge, die man überhaupt gar nicht braucht, wenn man gerade an diesen Problemen herum trainiert :cursing:

  • Mein Ratschlag wäre, sich jetzt selbst nicht zu sehr davon verunsichern lassen, dass ihr diese blöde Begegnung hattet. Ich würde zum Gassi rausfahren und vor der Tür die Leinenführigkeit und Orientierung an dir erstmal ganz kleinschrittig im stehen üben. Wenn das gut klappt, dann in der Bewegung. Abwenden von Reizen verstärken, artig an der Leine sein verstärken. Ich rüste mich immer mit etwas sehr Gutem aus (Futter oder Spieli, je nach Hund), damit ich den Hund notfalls an Schwierigkeiten vorbeilocken und Ablenken kann.

  • Ja, wir meiden jetzt schon Wege wo mit anderen Hunden zu rechnen ist, klar ewig wird das nicht möglich sein, aber vorerst die beste Lösung.

    Das würde ich nicht als die "beste Lösung" ansehen. Die in meinen Augen beste Lösung wäre nach so einen Vorfall einfach ganz normal weiter zu machen.

  • Unser Problemchen hat sich schon fast gelöst. Wie gut das man alte Freundschaften pflegt :thumbup:.

    Ein Anruf und Hilfe kam ganz unerwartet, denn unser alter Vorstand, mittlerweile berentet, mit dem uns eine tiefe Freundschaft verbindet, war jetzt eine Woche mit seinem Rüden bei uns zu Besuch.

    Um es kurz zu machen, Mayra läuft jetzt weitaus ruhiger und entspannter ohne anspringen oder Leinengezerre. Gleichzeitig hat er auch Fehler, die wir gemacht haben uns vor Augen geführt und wir haben die ganze Woche intensiv daran gearbeitet, diese zu korrigieren. Mit Hilfe von Jack, seinem Altdeutschen hat Mayra auch lernen müssen, das man sich auch mal unterordnen muss :P.

    Am Mittwoch habe ich zudem auch noch mitgeteilt bekommen, das ich mich schon wieder einer Operation unterziehen muss || und das zur ungünstigsten Zeit. Spaziergänge mit Mayra wären für mich erstmal nicht möglich, zudem müsste sie tagsüber allein bleiben 8| .

    Was soll ich sagen, ich habe mir umsonst Sorgen gemacht, denn Jack und sein Herrchen bleiben dann bei uns im Ferienhaus. Herrchen bekommt so einen Urlaub, Jack ein paar Duftnoten fremder weiblicher Hundedamen :D und Mayra bleibt in vertrauter Umgebung.

    Ja, manchmal kommt Hilfe ganz unverhofft, wie gut das man so tolle Freundschaften hat. :love:

  • Super, das freut mich für euch.


    Ja, gute Freunde sind wirklich Gold wert, merke ich jetzt auch gerade, wo ich auf fremde Hilfe mit Crazy angewiesen bin.

  • Freut mich sehr, dass es so gut mit dem spontanen Einzeltraining geklappt hat. Für deine OP wünsch ich schon mal alles Gute, Daumen und Pfoten sind ganz fest gedrückt :*