Threu abgeben? Bitte um Euren Rat.

  • War das das einzige Mal, dass Blut geflossen ist? Dann war es evtl. auch der Situation geschuldet.

    Ja, abgesehen von den "normalen" Macken, darum will ich das auch nicht überbewerten. Interessanter finde ich eben das grundsätzliche Muster, von dem der Züchter sagt, für jeden Erfolg macht er eine Kerbe ...

    ja klar :rolleyes: Hunde führen Buchhaltung.


    Fiaskos Vorgängerin Donna hatte nicht umsonst den Spitznamen "Donnawetter". Meine Unterarme sind vernarbt von den tausend Bissen mit diesen elendigen Welpenzähnen. Auch da stand im Raume dieses überdrehte Tier "umzutauschen"... nö... dann hätte sie ja gewonnen. Sie hatte viele Kerben für kleine Siege gesammelt... egal... trotzdem oder gerade deswegen waren wir dann über elf Jahre ein Team.


    Bei Fiasko ist alles harmloser (außer das mit der Stubenreinheit... Himmel hat das gedauert) und auch er ist manchmal respektlos, sprich: der Knödel steht vor mir, fixiert mich und schnappt in die Luft. Trainerin 1 sagt: kein Problem, Trainerin 2 sagt: könnte ein Problem werden, Freundin sagt: DAS darf nicht sein, Ex sagt: der Junge meint das nicht so. Ich sage: das ist doof, kriege ich noch raus. Es ist weniger geworden, trotzdem macht er es immer noch (fing übrigens schon im Zwergenalter an). Meist in Situationen, die ihm nicht passen. Er gibt also Widerworte, bleibt aber lenkbar, also leite ich ihn um... klappt prima.


    Wenn Dein Bauchgefühl Dir sagt, dass Du an Threu's Macken noch arbeiten kannst und Du die Zeit (Nerven) dafür hast: tu es!

  • War das das einzige Mal, dass Blut geflossen ist? Dann war es evtl. auch der Situation geschuldet.

    Ja, abgesehen von den "normalen" Macken, darum will ich das auch nicht überbewerten. Interessanter finde ich eben das grundsätzliche Muster, von dem der Züchter sagt, für jeden Erfolg macht er eine Kerbe ...

    Naja, das finde ich schon komisch.

    Warum gibt er seine Hunde dann an Anfänger?

  • Ich würde auch erstmal zu einem Checkup beim TA raten.

    Einmal durchröntgen (Rücken!) und Schilddrüsenwerte checken lassen.



    Wenn da alles ok sein sollte, dann:

    Ja, abgesehen von den "normalen" Macken, darum will ich das auch nicht überbewerten. Interessanter finde ich eben das grundsätzliche Muster, von dem der Züchter sagt, für jeden Erfolg macht er eine Kerbe ...

    Dem kann ich zustimmen.

    Ich hatte mal einen Diensthund meiner Firma (4j. Malinois) bei mir aufgenommen, nachdem er seinem damaligen Hundeführer den Arm zerbissen hat, dass er ins Krankenhaus musste und die nicht wussten wohin mit dem Hund. War schon der dritte den der Hund auf dem Kerbholz hatte. Der Hund hat es bei mir natürlich genauso versucht und auch ständig angezeigt.

    Nur war ich schlauer und schneller als die HF davor, darum ist nix passiert. Der Hund lief zu 80% der Zeit mit Maulkorb und ich habe viel mit ihm trainiert. Es wurde dann auch wieder sehr gut, aber auch nur mit mir. Bei anderen Leuten fiel er schnell wieder in alte Muster.

    Abgesehen davon - vertraut hätte ich selbst dem Hund trotzdem nie und nimmer, auch nach Jahren des Trainings nicht.


    Die Hunde sind sich ihrer Stärken und ihrer Zähne bewusst, und es stimmt: jeder Erfolg wird abgespeichert.

    Ein Hund der schonmal gebissen hat (also richtig gebissen, so wie Pinguetta es angesprochen hat) nur um seinen Willen durchzusetzen wird das ein Leben lang nichtmehr vergessen.


    Doch der Auslöser war ich: Threu hat spät abends seinen ersten Igel entdeckt, war aufgedreht. Ich wollte endlich ins Bett und habe ihn nicht vom Igel wegbekommen. Also habe ihn mir kurzerhand gepackt. Er hat sich gewehrt.


    Ich war so wütend, hätte ihn am liebsten den Hals umgedreht (von allen Optionen die denkbar dämlichste). Als er mich gebissen hat, lag er auf dem Rücken, hat sich vermutlich bedroht gefühlt.

    Das ist natürlich eine blöde Situation die so nicht entstehen sollte, aber trotz allem bin ich der Meinung, dass ein Hund seinen Besitzer NICHT zu beißen hat, außer er fürchtet wirklich, dass er gleich sterben muss.

    Wenn Threu durch das packen am Kragen (und auf den Boden drücken?) durch dich wirklich in Todesangst gerät, dann stimmt nicht nur euer Verhältnis auf der erziehungstechnischen Ebene nicht, sondern dann stimmt auch auf der Vertrauensebene überhaupt nichts.


    So vom erzählen her liest es sich für mich aber schon eher wie "kein Bock sich das von dir gefallen zu lassen" :/


    Ob du den Hund abgeben sollst oder nicht, da kann ich dir nichts raten... aber meiner Meinung nsch istves nicht 5 vor 12 sondern eher 1 vor 12.


    Wenn ich mich nicht irre, dann hattest du vor 2 oder 3 Monaten schonmal die Thematik mit anknurren, "Beißen", und abschnappen?

    Und warst da schon bei der Trainerin... jetzt wirde es schöimmer u d kam zum äußersten, für mich schreit das nach einem Trainerwechsel.


    Ich weiß, von einigen Methoden in der SV OG in der du damals warst, warst du nicht begeistert... aber du siehst nun ja was bei rumkommt, wenn man mit einem DSH der entsprechend "stark" ist, "zu lieb" ist....


    Ich wünsche dir, dass du für EUCH die richrige Entscheidung treffen kannst, egal wie sie ausfällt - verstehen könnte ich beides.

  • War das das einzige Mal, dass Blut geflossen ist? Dann war es evtl. auch der Situation geschuldet.

    Ja, abgesehen von den "normalen" Macken, darum will ich das auch nicht überbewerten. Interessanter finde ich eben das grundsätzliche Muster, von dem der Züchter sagt, für jeden Erfolg macht er eine Kerbe ...

    Naja, das finde ich schon komisch.

    Warum gibt er seine Hunde dann an Anfänger?

    Warum nicht? Es kann bei vielen Anfängern auch sehr gut laufen, wenn gleich zu Beginn die Weichen richtig gestellt werden. Das ist hier vermutlich leider nicht passiert, aber da kann der Züchter ja auch nichts dafür.

  • War das das einzige Mal, dass Blut geflossen ist? Dann war es evtl. auch der Situation geschuldet.

    Ja, abgesehen von den "normalen" Macken, darum will ich das auch nicht überbewerten. Interessanter finde ich eben das grundsätzliche Muster, von dem der Züchter sagt, für jeden Erfolg macht er eine Kerbe ...

    Naja, das finde ich schon komisch.

    Warum gibt er seine Hunde dann an Anfänger?

    Warum nicht? Es kann bei vielen Anfängern auch sehr gut laufen, wenn gleich zu Beginn die Weichen richtig gestellt werden. Das ist hier vermutlich leider nicht passiert, aber da kann der Züchter ja auch nichts dafür.

    Das finde ich jetzt auch nicht Schlimm, man ist immer irgendwo erstmal Anfänger.

    Ich frag mich immer was denn ein Anfängerhund sein soll?
    Ein Biss vom Labbi, Terrier, usw. kann auch schmerzen.


    Mit den richtigen Trainern und Leuten kann das auch ein Anfänger wuppen, wenn der Wille da ist.

    Ich war beim ersten DSH(charakterstark) auch ein totaler Hundeanfänger, aber durch die gute Begleitung durch die Züchterfamilie ging alles gut.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dario ()

  • Mir ging es nicht um Anfänger allgemein.

    Der erste eigene Hund meiner Eltern war Anfang der 70er auch ein DSH.

    Ich finde das sind tolle Anfänger Hunde!


    Nur finde ich das ein Züchter einschätzen kann , wie seine Hunde sind und wenn dann stärker Charakter auf totalen Anfänger trifft, ist das nicht das optimale.

    Bestes Beispiel, sowohl Dina s Züchter als auch Basko s Züchterin haben uns gefragt ob wir uns mit LZ Schäferhund auskennen.

    Und Basko s Züchterin hat explizit darauf hingewiesen, das sowohl Mama und Papa sehr Charakter stark und agil sind.

    Wenn wir nicht schon seit den 70er DSH und seit 2001 LZ gehabt hätten, wäre Basko heute nicht bei uns. Wir hätten ihn schlicht nicht bekommen 🤷


    Deshalb meine Frage, warum den Hund an Anfänger.

  • Ich bin auch LZ Anfänger mit einer sehr charakterstarken Knalltüte.

    Die Züchter haben mich damals genau unter die Lupe genommen und mir die Granate nur überlassen, weil ich ne Menge erfahrener Leute um mich herum habe.

    Aber nicht weil sie Angst hatten, dass ich mit dem Arbeitswillen überfordert bin!


    Die wissen sehr gut um so einen knackigen Charakter.

    Ich war stellenweise auch zu nett zu dem kleinen Plüsch!

    Bei den starken Granaten muss man wirklich sehr klar und konsequent in Schwarz und Weiß arbeiten!

    Dann sind die ein Träumchen, aber die ersten 2 Jahre sind harte Arbeit mit sehr klaren Strukturen!


    Klingt blöd, aber Hund darf nix, außer ich sag, dass er es machen soll.


    Drum ist sich anknabbern lassen und die Grenzen nicht klar zu ziehen, gerade im körperlichen Bereich fatal.


    Fair, klar und konsequent und das deutlich, genauso deutlich wie Lob wenn es passt!

  • Die Entscheidung, Threu abzugenen, kann nur ich alleine treffen. Doch was mich interessiert sind ähnlich Erfahrungen. Erlebnisse, die in die eine oder andere Richtung ausgegangen sind.

    Du fragst nach Erlebnisse.

    Ich erzähle dir eine Geschichte die ich erlebt habe.


    Es war ein kleiner Rotti, der auch schon als Welpe geknurrt hatte wenn es um sein Futter ging oder um alles war er nicht wollte. Der Besitzer auch unerfahren, hat es anfangs noch süß gefunden. Der Hund wurde größer und die Situationen immer heftiger. Auch wir haben den Besitzer gewarnt, aber dieser Hund hatte schon gelernt mit den Zähnen seinen Willen zu bekommen.

    Der Besitzer hatte immer mehr Respekt vor seinem eigenen Hund.

    Es steigerte sich von mal zu mal. Und der Hund war ganz klar der Chef im Hause.

    Irgendwann, der Hund war etwa 18 Monate alt waren wir vom HP aus auf einer Prüfung und haben da gezeltet.

    An diesen Abend wollte der HH (90kg/m)

    vor dem Schlafen den Hund nochmals Pinkeln lassen. Dabei ist er dem Hund im Dunkeln auf die Pfoten getreten.

    Der Hund hat sich umgedreht und ist auf den Besitzer los gegangen. Der ist auf den Rücken gefallen, der Hund ging Richtung Hals und hat den HH in Kopf, beide Arme, Brust und Bauch gebissen.

    Dieser Hund wollte in dieser Situation töten

    Nur eine läufige Hündin (zun Glück war eine dabei) konnte dieses Hund dazu bringen vom HH abzulassen.


    Das ist keine schöne Geschichte! Sorry!

    Aber so KANN das enden.


    Ich bin auch der Meinung, das der Hund mit jedem Erfolg stärker und mutiger wird.


    ABER

    Nur du kannst einschätzen, ob du das Vertrauen in dich und den Mut hast deinem Hund zu zeigen WER bei Euch Rudelführer ist!

    Wenn ja, mache es!

    Dir muss aber auch klar sein, dass sich da gewaltig war ändern muss bei Euch! Denn den Weg den du bis jetzt gegangen bist, scheint ja nicht zu funktionieren.


    Und das soll kein Vorwurf an dich sein!!!

  • Ich finde, dass es so klingt JvG , als wäre bei euch viel Vertrauen kaputt.


    Und (und da spreche ich aus Erfahrung) so eine Trennungssituation (plus all das was vorher war) belastet einen selbst und damit automatisch das Verhältnis zum Hund. Wenn du dich, weil Threu einen Igel ankläfft, SO ärgern musst hat das, denke ich, nicht NUR was mit eurem problematischen Verhältnis, das ihr zur Zeit wohl habt, zu tun.


    Mein Hund hat mich nie getackert und erst recht nicht blutig gebissen, deshalb weiß ich nicht so recht, was ich raten soll.

    Trotzdem hatten wir, gerade jetzt in der Pubertät (er wird 2), öfter mal Phasen, wo es echt beschissen lief. Nicht "nicht so gut" und nicht "anstrengend", nein, schlicht beschissen.

    Was bei uns immer geholfen hat, war Vertrauen aufzubauen, denn Hund zeigen, dass er mit mir Spaß haben kann, dass es sich für ihn sowas von lohnt, mit mir zusammenzuarbeiten.

    Damit meine ich jetzt sicherlich nicht das Wattebauschwerfer "ignoriere es einfach, wenn er an dir 'rumknabbert' ". Es braucht schon klare Grenzen und klare Ansagen. Aber eben auch ganz viel Lob, ganz viel Liebe, ganz viel Vertrauen. Gemeinsame Arbeit hilft da auch gut.


    Und ich weiß nicht, wie deine Trainerin so drauf ist, "schäferhunderfahrene" Leute sind meiner Erfahrung nach oft die (Foris ausgenommen), die dir predigen, dass der Hund eine "harte Hand" braucht und die schnell einen Stachel aus der Tasche ziehen. Und ob der Weg Aggression mit Härte/Aggression zu begegnen zwangsläufig immer korrekt ist, wage ich anzuzweifeln.


    Ob du weiter mit ihm arbeiten willst (und kannst, denn auch du solltest deinem Hund mittelfristig wieder vertrauen können) musst du wissen.

    Vielleicht bringt es auch mehr Ruhe rein, wenn die Trennung komplett vollzogen ist und du mehr zur Ruhe kommst.

    Vielleicht findest du noch einen anderen Trainer, der Erfahrung mit solchen Problemen hat und nochmal neue Ansätze rein bringt?

    Nur: wenn du dich für eine Linie entscheidest, dann bleib dabei.


    Ich wünsche dir Kraft und Stärke und Mut, die richtige Entscheidung zu treffen, für dich und deinen Hund.

  • es ist echt schwierig.

    Aber ich sehe das alter von threu und er ist mit seinen 10 monaten noch sehr jung und kann bestimmt mit dem richtigen training in die richtigen bahnen gelenkt werden und das ist auch eure chance.

    Ich glaube auch, dass der/die bisherigen trainer vll DIR vom menschlichen her ganz gut getan haben, aber ein charakterstarker dsh braucht echtes training und am besten bei einer sv og, weil die sich genau mit solchen hunden und dem entsprechenden training auskennen. Was für dich vll grob erscheint, ist aber im training eine zurechtweisung und da werden dann auch situationen provoziert, wo DU lernst damit umzugehen JvG. Verstehst du was ich meine?


    Mein billi war damals auch ein sehr charakterstarker dsh und ich bin überzeugt davon, dass es nur das ständige und gute training innerhalb der og war, dass ich ihn klein halten konnte. Die polizei war damals sehr interessiert an ihm, weil die solche brauchen.

    Also wenn du dich gg threu und ein straffes training entscheiden solltest, würde ich mal bei einer diensthundestaffel anfragen.


    Viel glück, kraft und geduld.

  • ps: threu wird unter der trennung auch sehr leiden, da er die spannungen im haushalt sehr stark erfühlt und nicht verstehen kann. Vll ist er auch deswegen durcheinander und reagiert aggressiv?. Kinder verstehen auch vieles nicht in so einer situationen, reagieren aber dann auch störrisch, weinerlich usw... da hilft dann nur, so schnell wie möglich für klare verhältnisse zu sorgen. Auch für hund.

    Wäre noch so ein zusätzlicher gedanke JvG :/

  • Das ist ja ne Horrorgeschichte 8|

    Ich kann mir gar nicht vorstellen wie man ein Hund dazu bringen könnte so zu sein =O

    Einmal editiert, zuletzt von Dario ()