Unsicherheiten beheben

  • Luna das Problem ist nur, dass eben dieses "nach vorne Bellen" auch bei anderen Hunden eben dazu führt, dass andere HH Schiss haben. Das Nika das bei "komsichen" Typen macht, bzw. in unsicheren Situationen finde ich auch gut und fühle mich auch totally sicher mit ihr. Aber bei anderen Hunden ist dieses Verhalten eben Mist. WIr sitzen wohl im gleichen Boot ^^ Interessant wäre mal ein Treffen von Sam und Nika- wer bellt länger 8o

  • Wie wäre es die Hunde anzeigen zu lassen und erst dann zu übernehmen? Das kann man ja in beiden Positionen (Unsicherheit, Aggression) machen.

  • Wie wäre es die Hunde anzeigen zu lassen und erst dann zu übernehmen? Das kann man ja in beiden Positionen (Unsicherheit, Aggression) machen.

    Ich rede ja quasi mit meinem Hund. Bin bemüht entspannt und ruhig zu bleiben, sage "ist gut. Der (Nachbar z. B.) darf da sein." Ich grüße die Person dann auch.


    Und Luna, ich hatte in der Vergangenheit wg. meines angeblich aggressiven, gefährlichen und bellenden Schäferhundes schon mehrfach Herschaften vom Ordnungsamt zu Besuch. Ich habe da keine Lust mehr drauf.

  • HSH wie genau soll ich das umsetzen? Hast du einen Tip? Sie nimmt "Dinge" meist vor mir wahr. Das heißt sie zeigt eh an. Ich mach das dann wie Pinguetta und versuche die Situation als normal einzuordnen. Ich rede auch mit ihr und sag sowas eie "ist ok, den kennste doch" oder what ever. Dennoch macht sie die Terror. Aber nicht immer :/

  • bei Unsicherheit hilft es, die Situationen mit dem Hund zu üben.


    Fällt eine Schüssel runter und der Hund erschrickt sichtlich, dann hock ich mich auf den Boden und spiele mit dem Ding rum, der Hund nähert sich dann schon vorsichtig an. Will er schnuppern, dann halte ich sie fest und lasse ihn, spiele dann aber weiter damit rum, dass sie wieder etwas scheppert und klackert. Im Idealfall kann ich sie nach 1-2min umherkicken und der Hund findet gefallen daran, weil: nicht schlimm das Ding!


    Sieht der Hund draußen etwas, das er unheimlich findet und bellt es an, sage ich „komm, wir gucken“ und marschiere da hin. Im Idealfall fasse ich es dann an, hau drauf rum und sag „alles gut, guck mal“. Meist schnuppert der Hund dann. Wichtig ist, dass man dabei ganz normal drauf zuläuft und sich nicht umdreht, wenn der Hund stehen bleibt, sondern sagt „komm“ und ggf sanft(!) an der Leine mitzieht. Im Idealfall läuft er dann, wenn auch verunsichert, einfach mit, schnuppert dran, sieht dass das Ding nix macht und man selbst entspannt ist und denkt sich „okay cool, können ja dann weiter jetzt“ und das ist behoben. Das mache ich bei allem so, was die Hunde gruselig finden, aber völlig ungefährlich ist, denn dann strahlt man das „ist doch alles okay?!“ sowieso aus.


    Bei Hunden sieht die Sache schon anders aus - da finde ich von Trainern betreute, kleine Gruppen aus Hunden am besten, damit die Hunde lernen, sich entsprechend höflich einander zu nähern. Das Problem haben wir auch, dass Brummi extrem ruppig und wild auf andere förmlich drauf springt und sich überhaupt nicht respektvoll annähern kann. Das stärkt auch das Selbstbewusstsein gegenüber anderen Hunden und bekämpft somit Unsicherheiten, ggf. mit Maulkorb, da die Hunde so nicht um sich schnappen und eine freundliche Annäherung überhaupt erst mal erproben können. Bei Brummi brauche ich keinen Maulkorb, weil fee Schreddern will, sondern weil er den anderen ständig in den Hals schnappt und dran rupft, um sie zusammenzutreiben, weil er denkt, die rennen weg.


    Bellt er Menschen an, weil er hallo sagen will (da ist er genau so übermäßig freudig wie bei ihm bekannten Hunden und genau so ruppig und wild in direktem Kontakt), dann sage ich „nanana, wir sagen jetzt nicht hallo“ oder auch „Nope, die wollen nicht mit dir spielen“ und wir gehen weiter. Das akzeptiert er dann auch und die anderen wissen, dass er nur gern laut hallo sagt und er sie nicht fressen will. Also ich drücke mein „Entsetzen“ ihm gegenüber aus, das geht ganz gut.


    Dank der Bärenumarmung ist er bei Hundebegegnungen ruhig, selbst wenn wir die mal nicht benutzen können. Aber das Training damit zieht sich über Monate und das ist nichts, was man drei mal macht und dann wieder sein lässt, das muss man konsequent durchziehen bei allem und jedem, auch Menschen. Er wollte ja zu allen Menschen hin (nicht aus Unsicherheit) und konnte durch die Bärenumarmung lernen, dass die aber ALLE NICHT zu ihm wollen, sondern vorbei gehen. Seither ignoriert er Menschen und will von denen nix wissen, außer sie gucken und sprechen ihn ggf. noch an, dann überschlägt er sich vor Freude und kennt kein Halten mehr, aber das ist ja was anderes.


    Ansonsten lautet das Motto: Abstände vergrößern und eine Alternative bieten, zb Click für Blick (für jedes hinschauen zum Reiz gibt es einen Klick und danach ein Leckerlie) oder das abwenden (der Hund soll weggucken und wird dafür geklickt und mit Leckerchen belohnt).


    Der Hund soll dann irgendwann selbständig die Alternative nutzen und nicht mehr das unerwünschte Verhalten zeigen, aber da muss man dran bleiben. Nur korrigieren, egal mit was, bringt nichts, denn dann weiß der Hund nur: ich soll das nicht tun, aber was soll ich denn sonst tun?! Im dümmsten falle sucht er sich dann nämlich selbst eine noch unerwünschtere Alternative.


    Manchen Hunden hilft es, wenn sie bei Begegnungen sitzen und die anderen vorbei gehen. Andere wiederum entspannen besser im Platz. Andere bleiben lieber in der Bewegung und wollen fix dran vorbei laufen. Das muss man eben austesten, womit der Hund am besten klar kommt. Brummi fallen Begegnungen im sitzen am leichtesten, das fällt ihm auch unter sehr hoher Spannung noch sehr leicht, Platz dagegen gar nicht und ist er in der Bewegung, denkt er, wir laufen nun zu denen hin.


    Ansonsten der Klassiker: abbruchsignal ABER eine sofortige Alternative bieten, sonst ignoriert der Hund das Signal ggf. irgendwann oder sucht sich eine neue Möglichkeit, auf den Hund zu reagieren.


    Unsicherheiten bestehen oft bei jüngeren Hunden unter fünf Jahren. Und das bessert sich eben durch Umgang mit souveränen Hunden, die sich nicht durch motzen, pöbeln und gestänkert beeindrucken lassen, aber die sind schwer zu finden und einen gescheiten Trainer sollte man auch dabei haben, der das im Blick behält, damit der eigene Hund keine Grenzen überschreitet und die Grenzen des Fremden bzw. anderen Hundes gewahrt werden.


    Eine Möglichkeit wären noch Hundepensionen, wo die Hunde den Tag über sind und zwangsläufig lernen müssen, sich miteinander abzugeben und zurecht zu kommen. Aber auch hier: erfahrene Trainer vor Ort sind die Voraussetzung. Nur die wissen, wie die Gruppenkonstellation aussehen kann/muss und wie man die Hunde in die Gruppe integriert.

  • Danke für deine Ausführungen @Azemba Nika war ja mal in einer Penison 14 Tage lang und lebte dort völlig problemlos im Rudel. Es liegt an mir.

    Edit: und du wirst es nicht glauben, aber in der Hundeschule ist sie mucksmäuschenstill und guckt beim Spielen häufig nur zu. Selten findet sie jemanden zum Spielen.

  • Danke für deine Ausführungen @Azemba Nika war ja mal in einer Penison 14 Tage lang und lebte dort völlig problemlos im Rudel. Es liegt an mir.

    Edit: und du wirst es nicht glauben, aber in der Hundeschule ist sie mucksmäuschenstill und guckt beim Spielen häufig nur zu. Selten findet sie jemanden zum Spielen.

    In der Hundeschule greift oft die Überforderung bzw. Reizüberflutung - man kann sich ja nicht auf ein Ziel einschiessen, denn es gibt mitunter 10 oder auch 20 und da stänkereien anzufangen ist für Hunde ggf. „tödlich“, da sind die meisten still und zurückhaltend. In der Stunde lernen sie aber auch kein respektvolles Verhalten und kein höfliches annähern (die 15 Minuten „wir lassen mal alle von der Leine aufeinander klatschen“ am Ende sind eine Katastrophe was das angeht). Das muss eben woanders geschehen.


    Wenn du sagst es liegt an dir: woran?

    An deiner inneren Haltung?

    An deiner äußeren Haltung?

    Viele senden an den Hund was das angeht völlig verschiedene Signale, die verwirren.

    Oder liegt es daran, dass Nika dich schützen „muss“? Dass sie auf dich aufpassen muss? Die Situation übernehmen muss?


    Lass dich mal in mehreren Situationen filmen und guck dir danach ganz genau an, wann du was machst (an Bewegungen, Kommandos etc) und wie Nika drauf reagiert (Körpersprache, bellen etc).

  • In der Hundeschule greift oft die Überforderung bzw. Reizüberflutung - man kann sich ja nicht auf ein Ziel einschiessen,

    Reizüberflutung kann man auch gezielt einsetzen um beim Hund erst einmal einen Fuß in die Tür zu bekommen und so eine Arbeitsgrundlage zu bekommen. Habe ich bei der "Bestie" gemacht um sie überhaupt vermittlungsfähig zu machen. War arbeitsintensiv, hat aber gut funktioniert. Sie war danach zwar kein Menschenfreund, aber zumindest gut kontrollierbar.

  • In der Hundeschule greift oft die Überforderung bzw. Reizüberflutung - man kann sich ja nicht auf ein Ziel einschiessen,

    Reizüberflutung kann man auch gezielt einsetzen um beim Hund erst einmal einen Fuß in die Tür zu bekommen und so eine Arbeitsgrundlage zu bekommen. Habe ich bei der "Bestie" gemacht um sie überhaupt vermittlungsfähig zu machen. War arbeitsintensiv, hat aber gut funktioniert. Sie war danach zwar kein Menschenfreund, aber zumindest gut kontrollierbar.

    Jupp, aber diese 15 Minuten „alle dürfen spielen“, meist am Ende und völlig unkontrolliert, sind dann das Problem. Denn dabei lernen sie nicht das gewünschte Verhalten, werden ggf. vielleicht sogar gejagt, gemobbt und niemand greift ein, weil die ja „so schön miteinander spielen“. :(


    Edit: und das führt dann dazu, dass sie Hunde erst recht 💩 finden…

  • Achso ja, weil ich es ganz vergessen hatte: wir starten vermutlich ab April ja mit den Social Walks (wenn möglich früher, aber unwahrscheinlich). Das deswegen, damit Brummi lernt, dass andere Hunde existieren - auch in seinem Umfeld, aber wir NICHTS von denen wissen wollen. Verbellt er sie, passiert auch NICHTS. Sie gehen nicht weg, sie bellen vielleicht auch, aber am Ende müssen sie akzeptieren, dass wir alle frohen Mutes eine Stunde in der Gegend rumdaddeln und dann wieder gehen - ohne, dass etwas passiert ist, ohne, dass rumgepöbel etwas bezweckt hat und ohne, dass irgendwer belästigt wurde. Sie sind da, aber im Prinzip egal (quasi „Reizüberflutung“ auf sanftem Wege).


    Erst wenn das gut klappt. Kommt dann im Einzeltraining mit anderen Hunden die respektvolle Annäherung hinzu (tatsächlich mit anderen Schäfis sogar 😍). Und danach ggf. in Gruppenstunden, in denen aber auch was gearbeitet wird und das bei einer ordentlichen Trainerin, keinen ehrenamtlichen Hundeplatz“trainern“, die offenbar nicht mal die Basics wissen und somit nicht in der Lage sind zu erkennen, wenn ein Hund unter massivem Stress steht und das auch mehr als deutlich zeigt und sogar noch wollen, dass man noch mehr Druck ausübt und den Stress dadurch noch mehr steigert.

  • Jupp, aber diese 15 Minuten „alle dürfen spielen“, meist am Ende und völlig unkontrolliert, sind dann das Problem. Denn dabei lernen sie nicht das gewünschte Verhalten, werden ggf. vielleicht sogar gejagt, gemobbt und niemand greift ein, weil die ja „so schön miteinander spielen“. :(

    a) ich habe mit Hundeschulen aus gutem Grund Nix am Hut

    b) wo steht geschrieben das man, bzw. sein Hund, daran teilnehmen muß?