Die Sache mit Geschirr und Halsband

  • Aber InAb - und das ist wirklich, wirklich keine Belehrung, aber führst Du Aras nun immer am Halsband? Ich frage das, weil ich ja gerade überlege, noch eine Ausbildung anzuhängen und mich ganz intensiv auch mit Druckpunkten und Osteopathie beschäftige und mir dadurch bewusst wird, wie empfindlich der Halsbereich eines Welpen noch ist. Natürlich muss Aras auch lernen, am Halsband zu laufen, aber ich habe durch meine momentane Leserei und viele Erfahrungen aus dem Forum festgestellt, dass es auch sinnvoll ist, wenn der Hund auch durch unterschiedliche Führung (Halsband oder Geschirr) lernt, wann er auch an der Leine etwas weiter weg gehen und schnuppern darf und wann er "am Bein" laufen soll.


    Ich führe Chia heute noch überwiegend am Geschirr. So kann ich sie auch mal kurzfristig an der Schleppleine sichern, damit sie sich dem Trainung unterwegs nicht entziehen kann, aber ich kann - wenn sie "bei Fuß" gehen soll, auch eben rasch die Führleine in den Halsbandring einhängen und sie weiß: Jetzt muss ich auf die Muddi achten und bei ihr bleiben.


    Beim Welpen hast Du vermutlich auch mal irgendwann die Situation, dass wenn er eben auch immer selbstsicherer wird, er irgendwann vielleicht auch mal in die Leine springt oder rennt, wenn er was ganz Spannendes entdeckt und da hin will - so ein Ruck auf die Halswirbelsäule kann dann tatsächlich neben dem Schmerz auch Schäden verursachen, mit denen man sich dann später beschäftigen muss.


    Ich würde für Aras darum eher zu einem Geschirr raten und die Leine für kurze Phasen am Halsband befestigen, damit er lernt, wann er ganz bei Dir sein soll und wann er auch die Länge der Leine mal ausnutzen darf.


    Aber das ist auch nur ein lieb gemeinter Rat und wie ich schon schrieb: Nicht als Belehrung gemeint.

  • Ich würde für Aras darum eher zu einem Geschirr raten und die Leine für kurze Phasen am Halsband befestigen, damit er lernt, wann er ganz bei Dir sein soll und wann er auch die Länge der Leine mal ausnutzen darf.

    Und in den Phasen, wo er dann am HB angeleint ist, kann er nicht in die Leine springen? Mal ehrlich, wie haben die Hunde früher, als es nur Halsbänder gab, nur überlebt?

  • Ich würde für Aras darum eher zu einem Geschirr raten und die Leine für kurze Phasen am Halsband befestigen, damit er lernt, wann er ganz bei Dir sein soll und wann er auch die Länge der Leine mal ausnutzen darf.

    Und in den Phasen, wo er dann am HB angeleint ist, kann er nicht in die Leine springen? Mal ehrlich, wie haben die Hunde früher, als es nur Halsbänder gab, nur überlebt?

    Kann er natürlich - aber die Idee ist ja, dass der Hund die 2 bis 3 kontrollierten Minuten, in denen die Leine am Halsband festgemacht ist, die Konzentration auf den Hundeführer lenkt und so die Chance auch geringer ist, dass er sich von einem wegspringenden Hasen ablenken lässt.


    Und ja, früher hat man darüber nicht nachgedacht und da gab es keine Osteopathen, keine Hundephysio, keine Hundepsychologen und ganz vieles auch nicht, was uns heute hilft, den Hunden mehr Wohlbefinden zu schenken.


    Man kann in der Vergangenheit hängen bleiben und alles "Neumoderne" ablehnen, weil früher alles besser war, oder man kann sich Wegen öffnen, die uns dank neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse helfen, unsere Hunde lange gesund, fit und lebensfroh zu erhalten.

  • Wir haben über 40jahre DSH und trotzdem sind wir offen für neue Erkenntnisse.

    Und beim Gassi haben unsere seit 4-5 Jahren immer Halsband und Geschirr an.

    Beim laufen an normaler Leine am Halsband, Schleppleine am Geschirr.

  • Mal ehrlich, wie haben die Hunde früher, als es nur Halsbänder gab, nur überlebt?

    Nicht alles stirbt, wenn man etwas nutzt, was man vor 40 Jahren noch nicht genutzt hat, weil die Erkenntnisse und das Wissen damals einfach nicht fortschrittlich waren. :)


    Ich hab meinen Hund auch von Anfang an an beidem und so weiß er genau: Halsband = bei Fuß laufen, Geschirr = Flexi. Das Umschnallritual am Feldrand zu Beginn und am Ende bringt Orientierung und Ordnung ins Gassi.


    Das Halsband nehme ich genau deswegen an der Straße, weil er ja gerne mal einem Auto nach will und die Einwirkung auf den Hund damit viel krasser ist und somit auch die Kontrolle, während das Geschirr diesen Effekt nicht hat. Deswegen klinke ich bei Hundebegegnungen auch den Kurzführer ins Halsband ein, einfach weil er dadurch weiß: Kontakt übers Halsband = bei Frauchen bleiben und nicht zum Hund brettern.


    Wieso Vorteile nicht nutzen, wenn man sie zur Verfügung hat. :)

  • ... und nicht zu vergessen ist, dass es sich ja hier um einen Welpen handelt, dessen Knochen- und Gelenksstruktur noch sehr empfindlich ist - was ein erwachsener Hund eventuell ganz gut wegsteckt, kann für eínen Welpen massive Schäden an der Halswirbelsäule bedeuten.


    Ich sehe aber wie meine Vorschreiberinnen auch einen immensen Vorteil der Struktur, die mit dem Umhängen der Leine verbunden ist, denn der Hund lernt eben schnell, dass er am Geschirr - mit Flexi, Schleppleine oder längerer Führleine - mehr Freiheit hat und diese auch nutzen darf, während die Führleine am Halsband dafür sorgen kann, dass der Hund körperlich und geistig bei einem bleibt, weil er das so gelernt hat.


    Und abgesehen vom in die Leine springen, hatte ich gerade heute Früh einen solchen Moment, in dem ich froh war, dass die Leine am Geschirr hing, denn vor unübersichtlichen Stellen nehme ich Chia an die Leine, danach darf sie wieder frei laufen. Allerdings lief Chia, als die Leine noch am Geschirr hing, rechts vom Pfosten vorbei und ich links - am Hals hätte das einen Ruck gegeben. Am Geschirr merkte sie, dass sie nicht vorwärts kommt, aber sie nahm keinen Schaden und wechselte dann auf meine Seite.


    Bei den Welpen lasse ich sogar die längere Leine am Geschirr mitlaufen, wenn ich kurze Sequenzen die Aufmerksamkeit meines Hundes fordere und die Leine in Halsband einklinke, damit ich in der allergrößten Not noch in die lange Leine greifen könnte, wenn der Hund durchstartet.


    Aber in der Regel übt man das bei Fuß und die Aufmerksamkeit auch nicht unter größtmöglicher Ablenkung mit einem Welpen, sondern da, wo es ruhig ist.

  • Aber in der Regel übt man das bei Fuß und die Aufmerksamkeit auch nicht unter größtmöglicher Ablenkung mit einem Welpen, sondern da, wo es ruhig ist.

    Ich denke, das ich keine Tipps zur Hundeerziehung benötige. Bisher sind alle meine Hunde, egal ob als Welpe oder adulter Hund übernommen, eh nach kurzer Zeit komplett ohne Leine unterwegs gewesen. ;)

    Mir kann es ja im Prinzip egal sein wie ihr eure Hunde zum Gassiegehen verkleidet. Ich finds nur dezent albern was dazu so Alles am (Gebrauchs-)Hund befestigt wird/werden muß/sollte, damit Hundi nicht "leiden" tut.

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  • Ich denke, das ich keine Tipps zur Hundeerziehung benötige. Bisher sind alle meine Hunde, egal ob als Welpe oder adulter Hund übernommen, eh nach kurzer Zeit komplett ohne Leine unterwegs gewesen. ;)

    Mir kann es ja im Prinzip egal sein wie ihr eure Hunde zum Gassiegehen verkleidet. Ich finds nur dezent albern was dazu so Alles am (Gebrauchs-)Hund befestigt wird/werden muß/sollte, damit Hundi nicht "leiden" tut.

    Dann teile doch mal dein geheimes Wissen, das sich auf „der Hund leidet“ begründet, mit uns - offenbar hast du da eine Art Superwaffe, wenn bei dir alles sofort binnen kürzester Zeit klappt, bei sehr vielen anderen aber nicht und selbst Trainer sich oft die Zähne ausbeißen, damit „der Hund eben nicht leiden tun muss“. :) Wir hängen gespannt an deinen Lippen - äh, Fingern! Vllt auch in einem neuen Faden, wenn möglich.

  • HSH


    Du bekommst von mir definitiv keine Tipps zur Hundeerziehung, denn vermutlich würde ich bei einer Mauer mehr Verständnis erhalten, als von Dir.


    Aber - und auch wenn Du der Meinung bist, dass man Hunde auch mit der Hauruckmethode erziehen und führen kann - es gibt eben Menschen, denen die Gesundheit ihrer Hunde am Herzen liegt und die machen sich dann vielleicht auch gerne mal einen Gedanken mehr als Du und empfinden es nicht als Verkleiden, wenn man einen Hund am Geschirr führt, sondern als Rücksichtnahme auf den Bewegungsapparat und die Muskulatur eines im Wachstum befindlichen Welpen.


    Klar hat meine Oma ihre Schäferhund nicht am Geschirr geführt - aber die verzichtete auch auf mehr als das und das müssen wir zum Glück in der heutigen Zeit nicht mehr.

  • Dann teile doch mal dein geheimes Wissen, das sich auf „der Hund leidet“ begründet, mit uns - offenbar hast du da eine Art Superwaffe, wenn bei dir alles sofort binnen kürzester Zeit klappt, bei sehr vielen anderen aber nicht und selbst Trainer sich oft die Zähne ausbeißen, damit „der Hund eben nicht leiden tun muss“. :) Wir hängen gespannt an deinen Lippen - äh, Fingern! Vllt auch in einem neuen Faden, wenn möglich.

    Wo soll da ein Geheimnis sein? Sei einfach fair und berechenbar dem Hund gegenüber und hab den Arsch in der Hose dein eigenes(!) Ding durchzuziehen. Und hab den Mut deinem Hund zu vertrauen. Hundeerziehung ist keine Wissenschaft, auch wenn die Trainerwelt das gern als Solche verkaufen will. Also vielleicht weniger Bücher lesen und die Zeit stattdessen in den Hund investieren?

    Der Schlüssel liegt in der Kommunikation. Wenn dir Etwas am Verhalten des Hundes nicht gefällt, dann lass ihn das wissen. Sofort, klar und unmissverständlich! Und dabei wird hier nicht lange überlegt wie ich es dem Hund möglichst "schonend" beibringen kann. Sofort danach wird der Hund wieder "aufgefangen" und weiter gehts. Genauso wird aber auch gelobt wenn es gut läuft.

    Warum kann ich wohl mit einem HSH völlig unbeschwert unter Leute? Weil wir uns gegenseitig vertrauen. Und das Vertrauen kommt sicher nicht daher das ich meinen Hund misshandele. Aber ich sehe ihn als das an was er ist: Einfach (m)ein Hund.

  • HSH


    Das ist Dein Weg - wenn er für Dich und Deine Hunde funktioniert, dann ist es ja gut. Ich kritisiere Dich und Deinen Weg auch nicht und möchte Dich darum aber auch bitten, Dich nicht über meinen Weg lustig zu machen, nur weil Du ihn nicht verstehst oder akzeptieren kannst.


    Es ging mir nicht darum, jemanden dazu aufzufordern, seinen Welpen zu verkleiden oder zu verzärteln, aber ich habe als Tierheilpraktikerin eine Ausbildung hinter mir und überlege derzeit, noch eine als Hundephysiotherapeutin dranzuhängen. Darum arbeite ich mich in dieses Thema ein und merke, dass so ein Hundeskelett eben auch fragil ist - gerade das eines Welpen.


    Man vergibt sich nichts, wenn man ein Geschirr verwendet und damit die Halswirbelsäule seines Welpen vor versehentlicher Einwirkung schützt. Wenn Du es lächerlich findest - dann ist das so. Ich kann und ich will Dich auch nicht missionieren, aber es gibt Menschen mit Einsicht, denen ihr Hundekind und dessen Gesundheit wichtig ist und wenn ich da einen Tipp geben kann, dann tue ich das ... ob er angenommen wird, entscheidet der Welpenbesitzer dann selbst.

  • Wo soll da ein Geheimnis sein? Sei einfach fair und berechenbar dem Hund gegenüber und hab den Arsch in der Hose dein eigenes(!) Ding durchzuziehen.

    Welches Ding, das so gut funktioniert, ziehst du denn durch, damit die Hunde binnen weniger Tage verstanden haben, was Sache ist? Ich würde mich über konkrete Beispiele freuen. Wie kommunizierst du das? Vertrauen ist nicht ausreichend, dass ein Hund das macht, was man von ihm erwartet. Und wie fängst du ihn auf, nachdem du was genau kommuniziert hast?


    (Vielleicht mag das jemand aus dem thread auslagern, gehört ja nicht mehr hier rein, ich schiele mal ganz unauffällig zu Ruebchen ? :saint: )

  • Wow!

    Einen Tag nicht ins Forum geschaut und ordentlich was verpasst! ;)


    Danke Verbena für Deinen Input!

    Du hast Recht, das Halsband ist nicht ideal. Merken das gerade auch bei Aras. Er hat sich in den letzten Tagen vom verschüchterten Welpen in einen „mir gehört die Welt“ Welpen verwandelt und rennt wirklich trotz 5m Leine immer wieder ins Halsband. Wollen deswegen diese Woche auf jeden Fall nach einem Geschirr schauen. Mir tut es selber immer leid, wenn er so ins Halsband manchmal rennt…..


    Dann habt ihr quasi beides dran? Halsband und Geschirr, wenn ihr draußen seid?