Lerntheorien beim Hund - Wie lernen Hunde

  • Doch, das Konzept hinter TsD habe ich verstanden.

    Aber da muss man bloß mal in deren FB Gruppe mitlesen, was da teilweise von Moderatoren und bekannten Trainern kommt und gefeiert wird.

    Wir haben hier eine so arbeitende Trainerin auf der Straße, deren Hund meinen kacke findet.

    Seit Monaten versucht sie mir auszuweichen, aber ab und zu kommt es zumindest in meinem Alltag einfach zu Situation in denen man einfach in den ,,gelben und roten Bereich“ des Hundes kommt.


    Das bedeutet nicht, dass ich nicht sehr viele Techniken daraus benutze, grundsätzlich bin ich nämlich trotzdem sehr Wattebausch mäßig unterwegs.


    Mit dir zu diskutieren, was Gewalt ist, bringt wohl nix.

    Aber positive Strafe bedeutet einfach nur, etwas unangenehmes Hinzuzufügen.

    Was genau das ist, muss je nach Hund nun mal unterschiedlich sein.

    Glaub mir, meinem recht sensiblen Border Mix musste ich nicht den Kopf abreißen :S


    Aber genau das meine ich.

    Ich sehe den Sinn nicht, sich hinter eine Methodik zu quetschen und die jeweils anderen drei Pfeiler der operanten Konditionierung zu ignorieren.

  • Du darfst gerne mit mir über Gewalt diskutieren, aber das wäre hier der falsche Faden, denn dafür gibt es schon ein anderes Thema.


    Das Problem ist aber ganz sicher das, dass wenn ich dem Hund die Situation unangenehm mache, ich den Hund dafür auch kennen muss und wissen muss, dass ich bei einem Sensibelchen eben sehr viel schneller Druck (beispielsweise durch körpersprachliches Begrenzen) rausnehmen muss, als bei einer coolen Socke, bei der man sich auch drüberwerfen könnte und der würde weiterpöbeln.


    Darum geht es aber ja genau beim typgerechten Training - das Training auf den Typ des Hundes anzupassen und ohne Reize kleinschrittig zu trainieren, damit man möglichst selten bis gar nicht in die Situation kommt, in der man auf den Hund "unangenehm einwirken" muss, damit eine Hundebegegnung nicht eskaliert.


    Ich "quetsche" mich auch nicht hinter eine Methodik oder ignoriere irgendwelche Grundpfeiler einer Konditionierung, sondern ich versuche, meine Erfahrungen aus einem 58 Jahre währenden Leben mit Hunden mit dem heutigen Wissen zu verknüpfen, um für meine Hunde daraus die besten Möglichkeiten zu finden, sie gewaltfrei zu erziehen - wenn man von dem Druck absieht, der durch körpersprachliches Begrenzen auf den Hund entsteht. Aber wie ich ja auch schon schrieb: Wenn man kleinschrittig und typgerecht trainiert, braucht man auch wenig Druck und lässt möglichst die positiven Lernerfahrungen im Hund wirken, die er aus so einem Training mitnimmt.

  • Damit war ich gemeint Verbena, was die Gewalt betrifft. Aber ich sage jetzt nichts mehr zu den ganzen verniedlichungen.

  • Auf jeden Fall!

    Ich versuche natürlich auch, so wenig Strafe wie nötig zu benutzen, im Aufbau selbstverständlich sowieso.

    Und dass Timing und Angemessenheit stimmen muss, ist auch klar.


    Und Strafe meine ich jetzt ganz objektiv, ich muss nix verniedlichen, das Wort bedeutet weder, dass ich meinen Hund irgendwie grob körperlich anpacken muss noch ihn massiv einschüchtere.


    Zumindest hier bei uns finde ich es auch recht bezeichnend, welche Hundetypen die TsD Trainer selber führen.

    Die meisten haben nette Hütis, Labbis oder eher schüchterne Tierschutz Hunde.

  • "Schade schade!, wenn er gerade Nachbars Katze killt" :D :)


    "Deutliche Mitteilung" für "Das war nicht richtg" kann man mit einem Marker für "Ausbleiben einer Belohnung" machen. (M)ein "Nope" oder "hmhm" zeigt ihm das deutlich. Hier ist weder schreien noch Emotion notwendig.


    Dass man in einer aussergewöhnlichen Stresssituation mal nicht die Ruhe bewahren kann und den Hund vor Schreck anschreit, ist einfach menschlich. Dass man im Vorfeld daran arbeitet den Hund auf verschiedene Situationen vorzubereiten ist klar, aber Shit happens.


    Ich habe mir auf der Website von TSD mal deren Punkte angesehen.

    Muss sagen, 1 zu 1 meine Devise. Interessant. Jetzt müsste ich mal genauer nachlesen wie sie das dann umsetzen.


    Ich bin schon einige Male auf Leute gestossen, die behauptet haben sie würden nicht "konditionieren". Das fand ich sehr witzig, denn "nicht konditionieren" ist ungefähr so unmöglich wie "nicht kommunizieren"


    Was mir als erstes auffällt:

    - Kein scharfes Nein

    - Kein längeres Ignorieren

    - Kein Starkzwang (ich habe einer Bekannten mit einem gefundenen Wildhund geholfen. Für diesen war ein Halsband und eine Leine definitiv Starkzwang)

    - Keine ausschliessliche Handfütterung (für oben genannte Bekannte war die Empfehlung von Handfütterung der heilige Gral. Besserung der Extremangst von heute auf morgen um 800%)

    - Halsband und Leine sind definiv Hilfsmittel die Schmerzen hervorrufen können


    Hmmm, ich bin prinzipiell erstmal nicht jemand der gerne extreme Dogmen mag. Ich finde Hunde/Tiere sind so vielfältig, man kann in einem Leben nicht alles lernen um alles zu wissen, deshalb versperre ich mich ungern ohne vorher genaues zu erfahren.

  • Zumindest hier bei uns finde ich es auch recht bezeichnend, welche Hundetypen die TsD Trainer selber führen.

    Die meisten haben nette Hütis, Labbis oder eher schüchterne Tierschutz Hunde.

    Danke, danke und nochmals danke.


    Das wird in der Diskussion um verschiedene Methoden so oft außer acht gelassen, dabei ist der Hundetyp den ich führe doch grundlegend für die Entscheidung, welche Trainingsmethode(n) ich bei einem Hund anwende.


    Mir ist auch schon aufgefallen, dass (nicht alle, aber doch sehr viele) Leute, die sagen dass jegliche Einwirkung auf den Hund (zb. auch ein scharfes/lautes NEIN, oder Impulse über die Leine, usw.) nicht tiergerecht und unnötig seien, selber halt echt totale Blindbesen führen die sich erschrecken, wenn sie selbst mal aus versehen in die gespannte Leine reinlaufen.


    Klar reicht ein milderer Weg bei einem solchen Hund, da würde auch niemand anders auf die Idee kommen das arme Tier am Kragen rumzuschütteln.

    Aber man sollte - grade als Trainer - schon so weit über den Tellerrand schauen können, um zu erkennen, dass es auch weniger sensible Hunde gibt die aber auch gehandhabt werden müssen und WOLLEN.

  • Schade schade!, wenn er gerade Nachbars Katze killt" :D :)

    komisch ist mir noch nie passiert, und das obwohl ich mit Watte werfe.


    Naja wem das passiert ist einfach inkompetent und sollte gar keinen Hund führen.


    Zu den restlichen Relativierungen von Halsband und Leine sag ich nichts, bzw. den weiteren Versuch Starkzwang damit gleichzusetzen sagt genug aus. Das eine ist nicht nur erlaubt/ bzw. gesetzlich vorgeschrieben, während die anderen Dinge .... sind.

    Was kommt als nächstes der Hosengürtel? lächerlich

  • Zumindest hier bei uns finde ich es auch recht bezeichnend, welche Hundetypen die TsD Trainer selber führen.

    Die meisten haben nette Hütis, Labbis oder eher schüchterne Tierschutz Hunde.

    Danke, danke und nochmals danke.


    Das wird in der Diskussion um verschiedene Methoden so oft außer acht gelassen, dabei ist der Hundetyp den ich führe doch grundlegend für die Entscheidung, welche Trainingsmethode(n) ich bei einem Hund anwende.

    Das ist doch aber genau das, was ich schrieb:

    Darum geht es aber ja genau beim typgerechten Training - das Training auf den Typ des Hundes anzupassen und ohne Reize kleinschrittig zu trainieren, damit man möglichst selten bis gar nicht in die Situation kommt, in der man auf den Hund "unangenehm einwirken" muss, damit eine Hundebegegnung nicht eskaliert.


    Ich "quetsche" mich auch nicht hinter eine Methodik oder ignoriere irgendwelche Grundpfeiler einer Konditionierung, sondern ich versuche, meine Erfahrungen aus einem 58 Jahre währenden Leben mit Hunden mit dem heutigen Wissen zu verknüpfen, um für meine Hunde daraus die besten Möglichkeiten zu finden, sie gewaltfrei zu erziehen - wenn man von dem Druck absieht, der durch körpersprachliches Begrenzen auf den Hund entsteht. Aber wie ich ja auch schon schrieb: Wenn man kleinschrittig und typgerecht trainiert, braucht man auch wenig Druck und lässt möglichst die positiven Lernerfahrungen im Hund wirken, die er aus so einem Training mitnimmt.

  • Verbena ja ich weiß, ich habe da ja auch ein "gefällt mir" vergeben.


    Mein gesamter Aufbau für den Sport basiert auf dem, was du im ersten Absatz deines Zitates geschrieben hast. :)


    Ich habe ja auch nie propagiert, dass man über Druck und Zwang arbeiten soll/muss.

    Ich sage nur immer, dass man sich zumindest gedanklich die Möglichkeit offen halten sollte, dass es auch Hunde oder einzelne Situationen gibt, auf die man entsprechend anders reagieren muss (bzw. müsste, wenn es der eigene Hund wäre).

  • Ich glaube die besten Hundeleute sind auch tolerant und umgänglich mit Menschen. Hundetraining setzt Einfühlungsvermögen voraus.


    Gruppierungen die Personen aussortieren und verurteilen wenn diese sich nicht an starre Ideologien anpassen, davor hat mich vor vielen Jahrzehnten schon meine Mutter gewarnt. Ich glaube das war zu Hare Krischna Zeiten :D . In englischprachigen Gruppen solcher Extremisten kommt es tatsächlich vor, dass Personen die etwas falsch formuliert oder gefragt haben ohne Umschweife gesperrt und gelöscht wurden/werden.


    Ich finde so ein In-Group denken schlimm. Das nimmt denen die Glaubwürdigkeit.


    Ich glaube Hunde/Tiertraining darf nicht die Flexibilität verlieren, Tiere, Menschen und Situationen sind zu unterschiedlich und wandelbar als dass jemand sich anmassen könnte die einzige Wahrheit gefunden zu haben.

  • ch glaube die besten Hundeleute sind auch tolerant und umgänglich mit Menschen. Hundetraining setzt Einfühlungsvermögen voraus.

    Menschen die ein Stachelhalsband einsetzen! Nö für sowas habe ich null Empathie. Da würde ich es sogar abfeiern, wenn sich der eigene Hund irgendwann wehrt und mal zubeißt.

  • ja das ist wirklich sehr OT, denn in dem Strang geht es nicht darum den Hund Schmerzen oder Schäden zuzufügen


    es geht um das Lernverhalten und die verschiedenen Lernmethoden beim Hund

  • Aber Hundesportler als Tierquäler darstellen und allen, die nicht die eigene Meinung teilen, Gewalt zu unterstellen ist in Ordnung?


    Und was soll uns das sagen?

    Hier ist wohl jedem klar, dass man keine Strafreize einsetzt, wenn die Ursache fürs Fehlverhalten Angst ist.


    Mein Hund hat mit 6 Monaten ernsthaft gebissen, jetzt ist er 4 und beißt keine Menschen mehr.

    Das hat aber ja nix mit dem Thema zu tun

  • Das wird in der Diskussion um verschiedene Methoden so oft außer acht gelassen, dabei ist der Hundetyp den ich führe doch grundlegend für die Entscheidung, welche Trainingsmethode(n) ich bei einem Hund anwende.

    interessant in dem zusammenhang finde ich auch die aussage, dass der halter den charakter des hunde beeinflusst:

    https://herz-fuer-tiere.de/haustiere/hunde/verhalten-von-hunden/so-stark-beeinflusst-der-besitzer-den-charakter-des-hundes


    traue ich meinem hund zu eine aufgabe zu bewältigen oder geb ich viel zu früh hilfestellung oder mache ich zB. die entfernung zum reiz immer viel größer als eigentlich für den lernerfolg wichtig wäre?


    die grundstimmung des halters spielt also ebenfalls eine rolle beim lernen