Phasenweise seltsame Übelkeit

  • Ihr Lieben, ich brauch mal euer Schwarmwissen.


    Tilli leidet seit gestern phasenweise unter einer seltsamen Form von Übelkeit. Angefangen hat das ganze gestern nach der Morgenrunde, die verlief völlig normal, Frau Hund war munter und hat sich an den Schneeresten erfreut. Rückblickend könnte es möglich sein, dass sie ungewöhnlich viel davon genascht hat. Sie frisst sonst nie viel davon, zwei bis drei Häppchen und bislang war das nie ein Problem. Salz oder ähnliches kann ich ausschließen, da wo wir unterwegs sind, dürfte nichts davon sein.


    Wir sind also von der Runde gekommen, dann kommen wir erst mal an und ich mach in Ruhe ihr Frühstück. Tilli hatte einen außergewöhnliche guten Appetit. Kaum war der Napf so gut wie leer fing sie an zu würgen und zu husten. Ich dachte erst, die hat sich verschluckt. Das ganze wurde nur langsam besser, sie hat noch lange danach geschmatzt und hatte Schluckauf und ihr war sichtlich unwohl. Jedenfalls etwas, dass nach Schluckauf aussah. Hatte sie seit sie ein Welpe war so gut wie gar nicht mehr.


    Zwischenzeitlich ist ein Hundefutterpaket angekommen. Ritual in solchen Fällen ist es, dass wir zusammen auspacken und Frau Hund immer was zum kosten darin vorfindet. Auch wenn nichts zum kosten drin ist. Ich dachte an sich, ihr ist schlecht, sie will nix. Nö, kaum ist der Paketbote weg und die Beute im Flur kam sie angestürmt, bricht was Weißes neben das Paket und verlangt vehement ihren Probieranteil. Das Hundefutter vom Frühstück ist drin geblieben. Also gabs zwei Hundekekse, die wurden gefuttert und blieben auch drin. Langsam ging es halt wieder und der Tag verlief wie üblich. Die Übelkeit schien weg, Tille war munter, hatte einen guten Appetit und auch die Verdauung was wie sie sein sollte. Spuk vorbei dachte ich. Die Nacht war ruhig, die hat tief und fest geschlafen und ist munter aufgewacht.


    Wir wollte vorhin los, da war sie auch noch ganz normal. Bis ich aus dem Badezimmer komme, und Tilli mir wieder mit Schluckauf entgegen kommt, ihr war wieder sichtlich übel. Sie fing auch an zu würgen, ist dann ganz vorne in den Flur gelaufen und wollte seltsamer Weise alles an Steinchen und Dreck fressen, was da so rund um die Gummistiefel lag. Hab sie davon abgehalten, und wir sind erst mal raus. Draußen hat sie sich wie ein Rasenmäher erst mal aufs Gras gestürzt. Gebrochen hat sie aber nicht, hab das mit dem Gras dann auch erst mal unterbunden. Das Häufchen sah völlig normal aus. Wir sind dann auch flott wieder rein, ursprünglich wollte ich erst mal nichts geben, und heute Abend dann vielleicht Schonkost. Also Hühnchenbrust mit Möhrensuppe, hatte zum Glück noch welche fertig. Aber nachdem sie nur um den Napf rumgelungert ist, zwischen Speisekammer und Napf und mir hin und her getigert ist, hab ich schnell das Huhn gekocht. Die hatte Kohldampf bis unter die Ohrenspitzen. Der Napf war in Rekordzeit leer. Jetzt liegt sie entspannt hier bei mir auf dem Sofa und scheint nichts zu haben.


    Ich tippe auf irgendwas mit Sodbrennen oder Magenbrennen. Am Futter haben wir nichts umgestellt. Wir hatten was ähnliches ganz kurz nach dem Umzug, da hat sie mal zwei Tage hintereinander Gras gefressen und sofort erbrochen. Rätsels Lösung war zu kaltes Futter, ich hab unterschätzt, dass das Futter das neuerdings in die Speisekammer umgezogen ist, da einfach keine Zimmertemperatur hat. Jetzt gibts das Futter mit etwas heißem Wasser auf Zimmertemperatur gebracht und schon am nächsten Tag war der Spuk vorbei. Die Pampe mit etwas Wasser scheint sogar besser zu schmecken als ohne.


    Hat jemand eine Idee? TA Termin werde ich schnellst möglich machen.


    LG

    Babsi & Tilli

  • Idee habe ich leider nicht wirklich. Aber alleine das Grasfressen deutet wohl auf irgend etwas wie Magenprobleme hin, soweit ich weiß. Wenn Harras Gras frisst, lasse ich ihn das tun.

  • Ach je, das hört sich für mich wie eine Mandelentzündung an. Boss hatte das auch mal. Er hat auch den Kopf hochgehalten, geschluckt und geschmatzt. Und den Kopf oft geschüttelt. Auch kam so etwas weißlicher Schleim beim Würgen.

    Also TA und Antibiotika, es gibt ihn bald wieder gut.


    Auf jeden Fall gute Besserung arme Tilli.


    Hab hier mal die Symptome nachgesehen:



    Symptome einer Mandelentzündung beim Hund

    Zu Beginn äußert sich eine Mandelentzündung bei Hunden mit kaum merklichen Symptomen, die den meisten Hundehaltern zunächst gar nicht auffallen dürften.


    Dazu zählen vor allem:

    • Vermehrtes Schlucken
    • Häufiges Gähnen
    • Schmatzende Geräusche
    • Erhöhter Speichelfluss
    • Mundgeruch
    • Schütteln des Kopfes

    Da sich die Mandelentzündung für Ihren Hund anfühlt, als habe er einen Fremdkörper im Rachen, wird er möglicherweise damit beginnen Gras zu fressen oder zu würgen. Beim Würgen kann weißer Schleim austreten, der Erbrochenem ähnelt.

  • Das könnte hinkommen Boss vielen Dank. Sobald mein TA aus der Mittagspause ist, mach ich einen Termin aus. Zum Glück haben die inzwischen auch den Mittwoch Nachmittag auf.


    Das mit dem Fremdkörper im Rachen war auch schon mein Verdacht, hab da ja auch gleich reingeschaut, so gut es mit Taschenlampe zu Hause eben geht. Wenn sich die Mandelentzündung so anfühlt, würde das passen. Dazu passt auch, dass sie so eine Art hüstelndes Geräusch von sich gibt, fast wie ein Buffen, aber eben doch anders.


    Pinguetta ich hatte auch den Magen im Verdacht, sonst darf sie ja mal ein paar Grashalme zupfen, aber die hat sich das Zeug reingehauen wie eine verhungerte Kuh. Das war mir dann irgendwie gruselig, nicht, dass sie sich da alles verstopft mit.

  • Ja, wenn es ein Problem mit dem Magen wäre, dann wäre der Appetit nicht in dieser Art da. Stimmt, dieses seltsame Räuspern hatte ich schon nicht mehr auf dem Schirm.


    Alles Gute für die Maus.

  • Frau Hund hat tatsächlich eine leichte Mandelentzündung. Es gab ein Antibiotikum und einen Entzündungshemmer als Spritze und ab morgen Abend dann das Antibiotikum als Tabletten. Ich soll sie ein paar Tage schonen, wovon sie vermutlich genau so viel hält wie vom Fiebermessen... und dann sollte das Ganze auch schon besser werden. Hustensaft gabs erst mal noch nicht. Kann ich aber bei Bedarf abholen. Fieber hatte sie zum Glück keines.


    Jetzt hab ich vollkommen vergessen zu fragen, woher sowas eigentlich kommt.

  • Super Tilli, dass Boss richtig vermutet hat und Du gleich zum TA bist. So muss Deine Tilli Maus nicht lange leiden, weil diese Meds bestimmt schnell anschlagen.

    Ich hätte ja auf Schnee getippt, bei ihren Symptomen. Wenn Hunde, die Schnee nicht gewöhnt sind, Schnee fressen, kann es gerne zu Unwohlsein und Magenverstimmungen kommen.

  • Ich schicke auch rasch meine besten Wünsche für Tilli und dass es ihr ganz schnell wieder ganz und gar gut geht.


    Ich nhätte tatsächlich auch eher auf eine Magenschleimhautreizung aufgrund des Schneefressens getippt.


    Bei Chia war das Anfangs letzten Jahres auch das Problem, als sie den ersten Schnee in sich reinfutterte. Danach erbrach sie auch zwei Tage lang und leckte ständig ihr Kissen ab (das Gras war ja unter dem Schnee verborgen - sonst hätte sie das wohl auch gefressen).


    Futter nahm sie auch - für ihre Verhältnisse sogar gierig, was ich darauf schob, dass die Magensäure die angegriffene Magenschleimhaut reizte und sie merkte, dass wenn sie den Magen füllt, die Magensäure beschäftigt ist und nicht mehr brennt. Allerdings erbrach sie das Futter auch teilweise dann wieder.


    Ich habe ihr dann Ulmenrindenbrei gegeben. Es kann natürlich sein, dass durch das Hochkommen der Magensäure (das wäre weißer Schleim) auch die Speiseröhre gereizt oder entzündet ist und das dann wie eine Mandelentzüngung aussieht, weil der Rachen gerötet ist.


    Ich habe dann mit Chia auch vorsichtshalber einen Termin beim Tierarzt vereinbart und der tippte dann auch auf eine Magenschleimhautreizung durch das Schneefressen.


    Positiver Effekt war allerdings, dass Chia keinen Schnee mehr fressen wollte ;)