Herdengebrauchshundezucht - Hochzucht/Leistungszucht?

  • Ich weiß aus der Pferdezucht, wo man ja sehr gerne Leistungsblut über das arabische oder englische Vollblut

    ja aber das ist doch eine Rasse, zb. den schweren Hannoveraner mit einer anderen Rasse,den Araber kreuzen um längerfristig über die ganzen f1,F2 und dann mal wieder zurück, eine neue Rasse zu entwickeln, das veredelte deutsche Reitpferd, oder so.

    Dein Pferdebeispiel verstehe ich auf den DSH übertragen so, da mal ein bisschen Mali reinmixen und auf F1 dann mal einen frz. Picardie und F2 mal wieder Rückkreuzung auf DSH,in der Hoffnung dann den Deutschen Superhund entwickelt zu haben

    Das wäre aber das Ende des DSH.Es geht doch darum die extremen Auswüchse beider Lager züchterisch auf ein Mittelmass zurückzuführen

    Deshalb vertrete ich ja so vehement unsere HGH-Zuchten da ich dort dieses "Mittelmass "noch erhalten sehe.

  • Ich weiß aus der Pferdezucht, wo man ja sehr gerne Leistungsblut über das arabische oder englische Vollblut

    ja aber das ist doch eine Rasse, zb. den schweren Hannoveraner mit einer anderen Rasse,den Araber kreuzen um längerfristig über die ganzen f1,F2 und dann mal wieder zurück, eine neue Rasse zu entwickeln, das veredelte deutsche Reitpferd, oder so.

    Dein Pferdebeispiel verstehe ich auf den DSH übertragen so, da mal ein bisschen Mali reinmixen und auf F1 dann mal einen frz. Picardie und F2 mal wieder Rückkreuzung auf DSH,in der Hoffnung dann den Deutschen Superhund entwickelt zu haben

    Das wäre aber das Ende des DSH.Es geht doch darum die extremen Auswüchse beider Lager züchterisch auf ein Mittelmass zurückzuführen

    Deshalb vertrete ich ja so vehement unsere HGH-Zuchten da ich dort dieses "Mittelmass "noch erhalten sehe.

    Schafring


    Nein, es ist keine eigene Rasse - es bleibt ein Hannoveraner.


    Wenn Du mir einen HZ-DSH und einen LZ-DSH zeigst, würde ich vielleicht auf den ersten Blick erlennen, dass der LZ ein vielleicht (aber nur vielleicht) sportlichjeres Exterieur hat und auf den zweiten Blick hat er mehr eventuell Trieb. Wenn ich Glück habe, ist der HZ farblich "typisch Kommissar Rex" und der LZ grau oder schwarz (wobei es da auch schon schwarze HZs gibt)


    Wenn ich Dir einen Hannoveraner zeige und daneben einen englischen Vollblüter stelle, dann siehst Du auch erst mal und vor allem das sportlichere Extetrieur des Vollblüters und auf den zweiten Blick ist er leistungsstärker, was die Geschindigkeit und Ausdauer angeht.


    Insofern wäre also der HZ der Hannoveraner und der LZ der Vollblüter. Was rauskommt ist beim Hund ein DSH bei dem zwei DSH-Richtungen gekreuzt wurden und beim Pferd einen Hannoveraner, bei dem zwei Pferde mit unterschiedlicher Leistungsorientierung gekreuzt wurden. Abgesehen davon ist in der Zucht des deutschen Reitpferdes die Rasseunterscheidung leider wirklich nicht optisch erkennbar ... ein Hannoveraner sieht auch nicht anders aus, wie ein Oldenburger. Den Unterschied siehst Du nur am Brand.


    Insofern denke ich tatsächlich trotzdem, dass man die Veredelung des Reitpferdes mit der des HZ-DSH vergleichen kann ... übrigens auch mit dem Ergebnis, dass viele "Otto Normal-Reiter" mit den primär auf Leistung gezüchteten Pferden überfordert sind und vermutlich mit einem Haflinger besser bedient wären :D


    Wir schauen also schon in die gleiche Richtung, denn am Ende steht ein Hund oder Pferd, der/ das eine breitere Masse ansprechen soll und der/ das nicht bereits züchterisch in eine bestimmte Richtung "spezialisiert" sein soll, wenn er/ es auf die Welt kommt.


    Das ist aber eben der Weg, der über Generationen führt und züchterischen Langmut und ein finanzielles Polster erfordert, um wirklich über Generationen wieder zu einem "züchterisch sicheren Produkt" zu kommen, bei dem man dann auch wieder passende Verpaarungen finden kann, die vorausschaubarer in ihrem Ergebnis sein können.


    Oder wenn ich von der Veredelung zur Spezialisierung abwenden darf, dann ist es eben verglichbar mit der Zucht von Springpferden oder Dressurpferden. Früher konntest Du mit fast jedem Pferd zumindest eine Dressur und ein Springen mit mittlerem Anspruch reiten, ohn dass man sich blamierte. Heute wird immer mehr züchterisch spezifiziert und Du kaufst ein Pferd mit Springblut oder einen der zumindest auf dem Papier schon piaffieren kann.


    Wenn ich nun aber den Trend in der Pferdezucht anschaue, ist es wirklich so, dass die Käufer um diese Spezifizierung froh sind. Die wollen meist gar keinen Allrounder, sondern legen sich bei der Auswahl schon fest, wofür das Tier begabt sein soll.


    Hier driftet also züchterisch auseinander, was zuvor eine "Einheit" Reitpferd war beim DSH soll nun zusammenkommen, was zuvor zwei Richtungen waren.


    Ich weiß nicht, ob ich das eine oder andere von ganzem Herzen befürworten kann, weil oft dann die Gefahr ist, dass der Hund sich schlussendlich für gar nichts mehr richtig eignet und zu viel Trieb für den unausgelasteten Familienhund hat, aber zu wenig für den Hundesportler, der ehrgeizig ist, aber nicht nach Pokalen strebt.


    Natürlich weiß ich beim Welpen noch nicht, wie er sich entwickelt und der LZ-Welpe kann durchaus auch zu wenig Trieb haben, während der HZ-Welpe sich zu einer Rakete entwickelt, die kaum ohne Trainerbeistand zu händeln ist.


    Wenn das Experiment irgendwann züchterisch gefestigt ist, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das Klientel für den Mix aus LZ und HZ breiter wird und der Welpenabsatz steigt, aber die Spezifikation über sechs Jahrzehte wird man auch nicht so leicht auflösen konnen, dass Verlass darauf ist, dass die WEelpen das Gute von beiden Linien sicher vereinen.

  • Wenn Du mir einen HZ-DSH und einen LZ-DSH zeigst, würde ich vielleicht auf den ersten Blick erlennen, dass der LZ ein vielleicht (aber nur vielleicht) sportlichjeres Exterieur hat und auf den zweiten Blick hat er mehr eventuell Trieb. Wenn ich Glück habe, ist der HZ farblich "typisch Kommissar Rex" und der LZ grau oder schwarz (wobei es da auch schon schwarze HZs gibt)

    hab ich in Feld 33 getan, beide aus meinem "Stall"

  • Wenn Du mir einen HZ-DSH und einen LZ-DSH zeigst, würde ich vielleicht auf den ersten Blick erlennen, dass der LZ ein vielleicht (aber nur vielleicht) sportlichjeres Exterieur hat und auf den zweiten Blick hat er mehr eventuell Trieb. Wenn ich Glück habe, ist der HZ farblich "typisch Kommissar Rex" und der LZ grau oder schwarz (wobei es da auch schon schwarze HZs gibt)

    hab ich in Feld 33 getan, beide aus meinem "Stall"

    Ja, das habe ich gesehen - und danke dafür.


    Aber es sind halt im Endeffekt DSH und jemand, der sich mit der Rasse nicht beschäftigt, wird da keinen signifikanten Unterschied bemerken, der ihm nun beim Entscheid helfen würde, für welche der Zuchtlinien er sich begeistern wird. Man sieht ja zuerst mal das Exterieur und erst wenn man den Hund führt und/ oder ausbildet, wird man merken, dass beim LZ vermutlich mehr Trieb dahinter steckt und der HZ etwas leichtführiger sein kann (im Sinn von: Ich habe nicht so viel Zeit, den Hund auszulasten und gehe eine Stunde täglich spazieren).

  • (im Sinn von: Ich habe nicht so viel Zeit, den Hund auszulasten und gehe eine Stunde täglich spazieren).

    damit werden wohl die meisten HZ auch nicht sehr zufrieden und ausgelastet sein.

    Vermutlich nicht - aber ich kenne trotzdem auch Leute, die sich sagen, dass der Hund ja in den Garten kann und damit ja genug Auslauf hat und dass der Gassigang von einer Stunde schon die Kirsche auf der Sahne für den Hund ist. :(

  • (im Sinn von: Ich habe nicht so viel Zeit, den Hund auszulasten und gehe eine Stunde täglich spazieren).

    damit werden wohl die meisten HZ auch nicht sehr zufrieden und ausgelastet sein.

    Vermutlich nicht - aber ich kenne trotzdem auch Leute, die sich sagen, dass der Hund ja in den Garten kann und damit ja genug Auslauf hat und dass der Gassigang von einer Stunde schon die Kirsche auf der Sahne für den Hund ist. :(

    Ist damit 1 Stunde am Stück gemeint?

    oder nur 1 Stunde am Tag aufgeteilt auf 2 oder drei Gassigänge.

    Läuft der Hund dabei frei oder angeleint?

  • Eine Stunde am Stück :( Zwar meistens dann ohne Leine, aber wenn das Wetter nicht passt, dann wird der Spaziergang kürzer oder fällt ganz aus :(

  • Und morgens und abends nichts?

    Wochenende?

    Ich persönlich finde in der Woche 1 Stunde am Stück nicht wenig. Wobei bei mir dann aber noch morgens plus spätabends noch mal minimum jeweils 30 Minuten hinzu kommen

  • Vielleicht sollte es auslese (sport und diensthunde) geben und die nur im geringen umfang und dann den normalen gebrauchshund (hz x lz), mit dem otto normalo auch leben kann?

    Dann wird der Genpool wieder zu klein, auch schlecht für gesunde, vitale Hunde.

    Ich wäre für einen Rassestandard für den traditionsreichen DSH.

  • Ruebchen, da hast Du aber sowas von den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Wenn ich heute mit Zucht des DSH Geld verdienen will, dann muss ich die breite Masse ansprechen.

    Und eines ist sicher, der DSH ist bestimmt die berühmteste Rasse der Welt und vermutlich auch die beliebteste. Letzteres aber nur noch zum ansehen, aber nicht zum halten und davon kann sich aber kein Züchter ernähren.

    8) ^^ :D Wenn ich heute mit der Zucht des DSHs Geld verdienen will, dann züchte ich Golden Retriever... Oder irgendwas Gedoodeltes... Aber garantiert keine DSHs ... ^^ :D  ^^


    Ernähren tun sich übrigens alle DSH-Züchter, die ich kenne, durch echte Arbeit. 8)

  • Bei den LZ gehört wieder mehr Ruhe rein, weil sie langsam den Ruf erreicht haben, dass Otto Normalo ihnen nicht gerecht werden kann. So dass so ein Kauf eher ausgeschlossen wird, wenn man keinen IGP Sport betreiben will. Und wenn da noch ein Mali mit reingezüchtet wird, der sowieso schon hyper ist, da würde ich, nein danke, sagen.

    Innerhalb der Leistungslinien hast Du einen Range von "Schlaftablette" bis "hyperaktiv". Es zeugt von sehr viel Unwissen über die Leistungslinien pauschal über sie zu urteilen dass da "mehr Ruhe" rein gehört. Es gibt Linien, die ich züchterisch meide, weil man vielen Hunden aus denen beim Laufen die Schuhe besohlen kann. Und es gibt Linien, die ich züchterisch meide weil viele Hunde aus diesen nervlich zu unausgeglichen sind. Die besten Erfahrungen haben ich mit den Linien gemacht, die weiter hinten auf die Malinois-Einkreuzungen zurück gehen. Nervenstarke ausgeglichene Hunde mit einem guten Grundwesen, guten Arbeitsveranlagungen und hohen sozialen Kompetenzen. Die Belgier haben damals genau gewusst was sie da gemacht und welche Hunde züchterisch zusammen gepasst haben. Denn auch beim Malinois sind keineswegs alle Hunde "hyper"... ^^

  • Vielleicht sollte es auslese (sport und diensthunde) geben und die nur im geringen umfang und dann den normalen gebrauchshund (hz x lz), mit dem otto normalo auch leben kann?

    Dann wird der Genpool wieder zu klein, auch schlecht für gesunde, vitale Hunde.

    Ich wäre für einen Rassestandard für den traditionsreichen DSH.

    Komischerweise hatte ich bisher in mehreren meiner Würfen oft alles gleichzeitig gehabt: Sporthunde, Diensthunde, auch Familienhunde in Anfängerhand... Und wenn man sich mit der Praxis der Zuchttätigkeit beschäftigt, und nicht überall einfach nur Phrasen abschreibt, dann weiß man auch warum sich das gegenseitig nicht ausschließen muss.

  • Der HZ DSH hat den Ruf der ruhigeren Gattung dieser Rasse und ist mit gut dosiertem Trieb sowie leichtem Ehrgeiz, aber auch eines kränkelnden Gebäudes (Rücken, Kruppe) ausgestattet. Sein Ruf ist ebenfalls am bröckeln.

    Eine Kreuzung der beiden und aber nur von kerngesunden, könnte für den Otto Normalo schon wieder interessanter werden.

    Soso.... Also ein Wurf Welpen, bei dem Niemand voraussagen kann in welche Richtung sich die Hunde später tatsächlich entwickeln werden, soll ausgerechnet für Otto Normalverbraucher interessant sein??? Ich kannte extrem triebstarke Hunde aus solchen Verpaarungen und auch die größten Schlaftabletten sowie nervlich total überdrehte Hunde, die im alltäglichen Umgang aufgrund ihrer Wesensschwächen kaum händelbar waren. Und die Erfahrungen von Otto Normalverbraucher sind dann Deiner Meinung nach so groß um den gesamten Bereich, der wesenstechnisch auf in zukommen kann bei einem Hund aus einem solchen Wurf, kompensieren zu können?


    Ich halte für Otto Normalverbraucher eigentlich einen Welpen aus einem Wurf für geeigneter, bei dem beide Elternteile genetisch abgesichert ein ähnliches Grundwesen besitzen, und dadurch die mentale Entwicklung aller Hunde eines Wurfes relativ sicher vorausgesagt werden kann.