Was ist für euch Gewalt in der Hundeerziehung?

  • Lobo, welches wort man für ein sofort umzusetzendes kommando verwendet ist ja eigentlich egal, hauptsächlich es wird sofort ausgeführt und es sitzt. Solche kommandos dienen eben der gesundheit bzw zur gefahrenabwehr für hund und mensch.

    Ich bin zu 100% mit deinen weiteren ausführungen bei dir, nur teletak ist etwas das ich mir selbst für verfeinerungen nicht vorstellen kann. Strom ist strom, fass mal selbst an einen weidezaun ;) den stacherl kann ich selbst dosieren, aber strom nicht und deswegen ist der in meinen augen unfair dem hund ggü.

  • Doch, auch Strom kann dosiert werden. Ich war diesbezüglich auch sehr skeptisch und negativ eingestellt. Ich wurde dann überzeugt, es an mir selbst auszuprobieren. Das Gerät hat 127 Stufen. Gearbeitet wurde da mit Stufe 13. Ich habe es fast nicht wahrgenommen, so gering war es.

    Klar, wer Missbrauch damit treibt, kann das machen. Aber solche Leute treiben auch Missbrauch mit allen anderen Ausrüstungsgegenständen.


    Damals mit Phaja in der OG, in der ich die BH gemacht habe, wurde in meinen Augen Missbrauch mit dem E-Gerät gemacht. Aber auch sonst war es in der OG unterirdisch, weshalb i h nach der BH nicht mehr hingegangen bin.

  • Lobo, welches wort man für ein sofort umzusetzendes kommando verwendet ist ja eigentlich egal, hauptsächlich es wird sofort ausgeführt und es sitzt. Solche kommandos dienen eben der gesundheit bzw zur gefahrenabwehr für hund und mensch.

    Ich bin zu 100% mit deinen weiteren ausführungen bei dir, nur teletak ist etwas das ich mir selbst für verfeinerungen nicht vorstellen kann. Strom ist strom, fass mal selbst an einen weidezaun ;) den stacherl kann ich selbst dosieren, aber strom nicht und deswegen ist der in meinen augen unfair dem hund ggü.

    Meine Aussage über "Stachel und Teletakt" war nur ein Kommentar weder ein befürworten noch ein verurteilen!

  • Da kann ich Cinja nur Recht geben.


    Ich hatte im alten Verein auch schon die Möglichkeit, mal das Tele eines Vereinsmitgliedes an mir selbst zu testen. Der Bereich in dem da gearbeitet wurde (und werden sollte) ist ein Prickeln auf der Haut. Genau darum geht es ja, Aktivierung und Feinschliff, und keine brachiale Korrektur.


  • Ich habe früher das Tele auch total verteufelt. Aber ich war bereit, meine Meinung dazu zu ändern, nachdem ich es an mir selbst getestet hatte. Ich würde es aber, wie Ruebchen auch, nicht für den Sportbereich verwenden. Wir werden eh höchstens mal OG-Prüfungen im IGP-Bereich laufen, wenn überhaupt. Und wenn es auf meine Art länger dauert, dann dauert es halt länger, bis etwas richtig sitzt.


    Allerdings stehe ich dem vernünftigen!!! Einsatz beim Anti-Jagdtraining nicht mehr so negativ gegenüber. Bei Phaja ist es mir oft empfohlen worden und ich habe es rigoros abgelehnt. Das Ergebnis waren 9 Jahre Training und Schleppleine, diverse gerissene Leinen und gesprengte Karabinger und einige Stürze, bis ich fast sicher sein konnte, sie bei Wildsichtung abzurufen. Ich glaube, das würde ich einem Hund und mir nicht noch mal antun.

  • Hier mal ein Beispiel zum Thema wie man mit Wurfkett seinen Hund erziehen kann und das nur mit einer oder zwei Anwendungen anstatt ewig lange herumzudoktern.


    Mein erster DSH sowie Witus auch meinten, dass sie das Sagen haben wann denn die Terrassentüre aufzugehen hat. Weil sie aber gerade schön schlammig waren und ich erst ein Handtuch holen musste blieb die Türe eben von innen verriegelt und der Hund draußen. Aber wozu hat man Pfoten und Krallen? Also wurde was das Zeug hielt am Fensterrahmen und an der Scheibe gekratzt.

    Ich hol mir meine drei Wurfketten und inmitten heftigen Kratzens feuerte ich eine Kette auf dem Fliesenfussboden Richtung Fensterrahmen und dahinter arbeitenden Hund. Das aber schon beherzt, es sollte ja ordentlich scheppern an der Türe. Dann hatte es eine Weile gedauert, aber der Hund wollte es noch nicht glauben, dass die Terrassentür sich so wehren kann. Also brauchte es noch einen zweiten Schuss bzw. Wurf.

    Von da an hat Herr Hund der Türe nie wieder weh getan, äh, beide Hunde nicht.


    Also Technik bzw. Hilfsmittel richtig eingesetzt und man hat eine Verhaltensänderung auf der Stelle.

    Wo war da jetzt Gewalt? Klar, ich hätte mir da jetzt wieder einen ach so tollen Hundetrainer kommen lassen können und wochenlang Leckerli werfen können...


    Ich habe noch ein zweites, beeindruckendes Beispiel eines erfolgreich Einsatzes eines Hilfsmittels.

    Weil es aber leider viel zu viel Unverständnis gibt zum o.a. Thema werde ich das besser in einem anderen Leben schildern. Jedenfalls meine beiden älteren Nachbarn waren mir so unendlich dankbar, dass ich es mit nur einer Aktion geschafft hatte, meinen beiden Wölfen (Brutus und Kaijo) abzugewöhnen diese anhaltend zu verbellen sobald wir weg waren zur Arbeit und die Nachbarn im Garten etwas arbeiten wollten.

    Danach wurden die Hunde und das Nachbarehepaar noch richtige Freunde.

  • Klar, wer Missbrauch damit treibt, kann das machen. Aber solche Leute treiben auch Missbrauch mit allen anderen Ausrüstungsgegenständen.

    So was von richtig. Es gibt Leute, die verpassen ihrem Hund eins mit dem Besen oder dem Schaufelstiel =O  :thumbdown:

  • da wird man echt sprachlos, aber gut jedem das seine. Ich habe sowas nicht nötig.

  • Aber einen beherzten Ruck mit der Leine? @Ellionore

    Das wird ja wohl fast jeder pubertierende Rüde mal brauchen, oder?


    Ich jedenfalls kann mich nicht wirklich so durchsetzen dass beim Hund etwas ankommt und er das Zerren sein lässt wenn er mal eine wegrennende Mieze sieht. In dieser Trieblage bin ich derzeit nicht sehr fein, reißt er mich doch fast zu Boden, der Bursche.


    Sorgen mache ich mir auch wie es auf dem Hundeplatz weiter geht. Witus spielt manchmal echt Scheibe. Wenn wir dann zurück zum Auto wollen, er noch an die anderen Autos mit den wartenden Hunden vorbei muß dann fängt der richtig an seine Beute zu schütteln und einen auf "Ich bin der Champion" zu machen.

    Einerseits soll ich ja dem Hund seine Freude lassen, dass er sich eine tolle Beute erkämpft hat. Aber andererseits soll er da ja nicht Rambo spielen.


    Was mache ich zum Beispiel wenn wir auf den Platz gegangen sind, ich anfangen will und er erstmal an mir hochspringt? Mir wird gesagt, dass Witus mich da reglementieren will. Nach dem Motto: "Nun gib mir mal schnell die Beißwurst, das Fusslaufen machen wir nächstes mal wieder". Ich sage dann streng "lass Das!" und "Fuß". Zum Glück geht er dann auch immer schnell in die Fuss-Position.

  • Micha369 ich hab doch schon geschrieben, das ich durchaus auch mal Leinenrucks mache. Aber nur in Situationen wo es notwendig ist. Nicht zu Erziehungszwecken. Ich habe auch schon mal zugelangt, schnauzgriff verwendet und den Hund auf den Rücken gedreht. War alles Nonsens meiner Ansicht nach. Hier ist Ruhe das Zaubermittel

  • Na ja, auf den Rücken gedreht, das ist auch eine gewisse Gewaltanwendung, genauso wie der Schnauzengriff. Aber wir haben nun mal große Hunde und da geht es einfach nicht immer mit Dutzi Dutzi. Manchmal muss einfach was kommen, dass man ihnen wieder klar macht, dass das so jetzt nicht geht.


    Große Hunde nimmt man halt auch nicht einfach mal schnell auf den Arm, wie manche Hundebesitzer von kläffenden Terriern, die schwupdeschwup ihren Kläffer hochnehmen. Da wird auch von der Menschheit tolerant darüber hinweggesehen. Aber beim großen Hund gerät man schnell in den Fokus, wenn der sich so aufführen würde.

  • Ich hab nie gesagt, Luna nichts in der Hinsicht getan zu haben. Der Unterschied besteht aus zwei Dingen.

    Erstens habe ich das klar verurteilt, was ich getan habe und zweitens, rede ich Gewaltanwendung nicht schön.

  • Was mache ich zum Beispiel wenn wir auf den Platz gegangen sind, ich anfangen will und er erstmal an mir hochspringt? Mir wird gesagt, dass Witus mich da reglementieren will. Nach dem Motto: "Nun gib mir mal schnell die Beißwurst, das Fusslaufen machen wir nächstes mal wieder". Ich sage dann streng "lass Das!" und "Fuß".

    Ich würde in dem Fall einfach wortlos auf seine Hinterpfoten latschen. Mit Gefühl, aber trotzdem so das es ankommt.

  • Was mache ich zum Beispiel wenn wir auf den Platz gegangen sind, ich anfangen will und er erstmal an mir hochspringt? Mir wird gesagt, dass Witus mich da reglementieren will. Nach dem Motto: "Nun gib mir mal schnell die Beißwurst, das Fusslaufen machen wir nächstes mal wieder". Ich sage dann streng "lass Das!" und "Fuß". Zum Glück geht er dann auch immer schnell in die Fuss-Position.

    Ich würde es auch so machen wie du Micha. Wenn ich es schon kommen sehe, nehme ich da auch mein Knie hoch und blocke den Rambo so noch zusätzlich zum strengen "hör auf!" ab.


    Im alten Verein haben sie den Kursteilnehmern der Junghundekurse immer geraten mit einer Flüssigen Bewegung eines Beines von einer Seite auf die andere die Hinterbeine unter dem Körper wegzuschuppen. Aber da kann der Hund dann u.U. volle Breitseite auf den Boden knallen und sich durchaus verletzen, deshalb würde ich das bei meinen eigenen Hunden jetzt eher nicht machen.