Was ist für euch Gewalt in der Hundeerziehung?

  • Chia ist mir ja öfter mal von der Fahne gegangen, weil sie Kaninchen und Rehe viel spannender fand, als mich. Zum Glück funktionierte der Rückruf zumindest so gut, dass sie immer sehr,sehr schnell wieder zu mir zurückkam.


    Sie bekam dann auch Ärger - also einedeutliche Korrektur -

    Grottenfalsches Timing. DANACH braucht es keine Korrektur mehr. Denn der Hund bezieht die Korrektur dann nicht mehr auf die Jagd, sondern auf das zurückkommen.

    Hier fliegt dem Hund etwas hinterher und trifft idealerweise auch. Das zurückkommen wird dann eher weniger gefeiert, aber zumindest noch positiv bestätigt.

    Sie wusste aber definitiv, dass die sich unerwünscht verhalten hatte, denn sie schlich nach so einer Aktion sehr devot auf mich zu

    Siehe oben.

  • Danke für DeinenBeitrag, aber inzwischen bin ich auch schlauer.

  • Ich glaube einfach Verbena, dass man mit jedem Hund der bei uns als Hundebesitzer einzieht, eigene Erfahrungen sammelt.


    Ich kann meine Erfahrungen von früher nur zum Teil bei Sam anwenden, da er obwohl auch DSH, ein ganz anderer Typ ist. Sam ist/war von rotzfrech bis hochsensibel und so war keiner meiner früheren DSH.


    Aber die früheren hatten sich auch jeweils unterschieden. Ein jeder war anders und das ist auch gut so. Nicht die Ausbildung, sondern der Weg dorthin verlangt vom Hundebesitzer bzw. Ausbilder enorme Flexibilität. Was bei dem einen funktioniert hat, muss bei dem anderen noch lange nicht so gut oder so schnell klappen. Einer begreift schneller über Leckerlis, der andere über den Spieltrieb usw.... Aber was sie alle brauchen ist Ruhe, Konsequenz, Halt und Sicherheit.


    Es freut mich von ganzem Herzen, dass Du mit Deiner Chia nun den optimalen Weg gefunden hast. Ob dieser Weg aber auch bei ihren Vorgängern funktioniert hätte, das kannst Du heute nur mutmaßen, weil eben ein jeder Hund eine eigene Persönlichkeit hat.

  • Ja, das werde ich leider nicht mehr rausfinden können, ob das funktioniert hätte :( Wobei ich bei den beiden Leo-Rüden und bei Balto, dem Mali-Mix auch vor der Problematik stand, dass da im Vorfeld schon vielverbockt wurde. Die waren alle schon zwei-, respektive drei Jahre alt und da gebe ich Dir durch aus Recht: Wenn man dann so einen gewichtigen oder total überdrehten jungen Wilden an der Leine hat, greift man vermutlich zu kurzfristigen Lösungen, die sofort funktionieren.


    Chia steht zwar auch kurz vor ihrem zweiten Geburtstag, aber sie ist eben auch viel feinfühliger und weder stur, noch respektlos.

  • Verbena Von Leckerchen war nicht die Rede, auf die sche*** die meisten erwachsenen Hunde doch, wenn es nicht grade Labradore sind. ^^

    Nehmen wir einfach Bestätigung im Allgemeinen her, egal ob das Futter, Spiel, soziale Interaktion oder sonst was ist.


    Das was du da mit dem Ballspiel als Belohnung für die nicht stattgefundene Hasenjagd beschreibst, nennt sich "bedürfnisorientiertes Bestätigen", so arbeite und bestätige ich auch nach Möglichkeit IMMER.
    Will der Hund ein gefundenes Wurstbrot fressen, und reagiert brav auf mein "pfui" bekommt er zur Belohnung Futter von mir. Will er jagen und reagiert auf mein "Nein" und kommt zurück, wird ein Stock oder Ball geschmissen, will er zu einem anderen Hund laufen um mit dem zu spielen und lässt sich aber abrufen, spiele ich kurz körperlich mit ihm.



    Aber was machst du, wenn dein Hund zb. einen fremden Hund schreddern will?

    Also ich spreche nicht von einem Hund der aus Unsicherheit heraus pöbelt, sondern wirklich ein Arsch, der einfach ab und zu auf ein bisschen Krawall steht.

    Willst du dich da mit ihm zoffen, damit ihm da auch kein Mangel entsteht? 8o


    Oder ein Hund, der massiv aus der Autobox raus pöbelt.

    Wollt ihr euch gegenseitig durch das Boxengitter ins Gesicht bellen, damit du ihn nicht um die Bellerei gebracht hast?


    Bei solchen Sachen kannst du ja nur abbrechen, und dann eine Bestätigung anbieten nach der der Hund aber grade ja gar kein Bedürfnis hat (er will nichts fressen, nicht jagen, nicht spielen). Und wenn das öfter der Fall ist, wird er sein Verhalten vermutlich auch nichtmehr einfach so abbrechen lassen, da er ja genau weiß, dass du eh nichts hast was seine Bedürfnisse gerade befriedigt. :/

    Versteh mich nicht falsch, 90% der Sachen die man mit seinem Hund im Alltag so trainiert erarbeite ich mir auch über positive Verstärkung und negative Korrektur (also was schönes vorenthalten). Aber ein paar Sachen gibt es, die kann man m.M. nach nicht anders als mit einer positiven Korrektur lösen. Wie die Aussieht, hängt vom Hund ab. Beim einen reicht ein lautes Wort, dem anderen muss man halt mal ins Fell packen. Und ob man dann in dem Rahmen von einem gewalttätigen Umgang mit dem Hund sprechen kann, bezweifle ich. Für manch' einen ist es Sonnenklar, @Azemba ist auch Verfechterin dieser Ansicht, das darf sie auch. Aber ich sehe das große ganze und deshalb sehe ich den gelegentlichen Einsatz einer dem Hund und der Situation angepassten positiven Korrektur als legitim und nicht gewalttätig an.

  • Aber ich sehe das große ganze und deshalb sehe ich den gelegentlichen Einsatz einer dem Hund und der Situation angepassten positiven Korrektur als legitim und nicht gewalttätig an.

    Die Korrektur kann dabei aber durchaus für Umstehende gewalttätig aussehen. Aber wenn der Hund sich, zB. bei nichterreichens seines Triebziels, gegen den Hundeführer richtet (sei es mit Absicht oder aus Übersprung), dann bildet man keinen Stuhlkreis um das im Vorfeld nett auszudiskutieren. Dann gibts schon aus Selbsschutz etwas auf die Mütze.

  • Die Korrektur kann dabei aber durchaus für Umstehende gewalttätig aussehen.

    Ja, aber das darf nicht mein Problem sein.

    ICH muss meinen Hund sicher führen und am Ende des Tages wieder mit nach hause nehmen, und kein Anderer.

  • also da kann ich auch mal meinen Senf dazugeben. Ich bin neulich mit Quo abends unterwegs und vor mir ein Pärchen mit zwei Golden Retrievern. Der Hund der Dame lief so mäßig gut( mMn) bei Fuß , aber sie war zufrieden. Der Herr hatte damit zu kämpfen, dass sein Hund Interesse an Quo hatte. Nachdem nicht ein einziges verbales Kommando kam rupfte er wie ein Gaskranker an der Leine und dann hab ich meinen Augen nicht getraut und war kurz davor den Typen höchstpersönlich in den Arsch zu treten. Der hat mit seinem Fuß hart ausgeholt und seinem Hund in den Hintern getreten. Das ist für mich absolut nicht tolerabel. Seh ich das nochmal zeig ich den an.

    Ich trainiere mit Quo wirklich fleißig, und wir machen echt tolle Fortschritte, dann und wann vergisst er auch mal, wie perfekt er Fuß gehen kann und wenn beim 3. "Fuß" immer noch der ganze Hund vor mir ist halte ich meine wade auch schon mal in seinen Laufwege, aber ich würde niemals nach ihm treten. Sobald er wieder ordentlich auf kurs ist wird er gelobt wie blöde. Ich wackle auch schon mal an der Leine übe dabei aber keine körperliche Gewalt auf Quo aus da lediglich die Marken klimpern. Und wenn er an der Leine auf dicken Hose macht gibts erst n Kommando und beim dritten Anlauf stell ich mich zwischen ihn und den angepöbelten und gehe auf ihn zu während ich ihm aber Raum lasse mir rückwärts auszuweichen. Sobald Ruhe ist gibts natürlich Lob und kuscheln.

  • Die Korrektur kann dabei aber durchaus für Umstehende gewalttätig aussehen.

    Das kenn ich auch, bei einem Spaziergang in der Altstadt von Rothenburg hat sich meine Krawallschachtel Gloria recht laut über 2 kleine Fußhupen aufgeregt, hab sie kurz genommen und ihr Fixieren unterbrochen indem ich mich vor sie stellte, meine Hand im Halsband.

    Kam eine Passantin und ich dachte schon jetzt kommt ein Anschiss, was ich denn mit meinem armen Hund da mache.

    Nee, sie hatte einen Tip: Kaufen Sie sich ein Stachelhalsband. Booha.

  • Ruebchen


    Wir sind vermutlich nicht mal ein Mü mit unseren Gedanken voneinander entfernt.


    Aber ich wiederhole mich: Ich bin kein Hundetrainer, Hundeflüsterer, Hundepsychologe, Hundeprofi oder Hundeguru, der für alle Probleme eine Lösung aus der Tasche zaubern kann.


    Ich habe nur mein Leben mit Hunden als Referenz vorzuweisen und die schlechten, mittelmäßigen und guten Erfolge, die ich bei unterschiedlichen Trainingswegen sammeln konnte.


    Ich hatte unterschiedliche eigene Hunde:


    meinen ersten DSH Hanibal (der eigentlich meinem Exmann gehörte, aber als Berufssoldat war er selten zuhause),der extrem leinenaggressiv war.


    Seinen Nachfolger Teddy, ein DSH-Neufi-Mix,der einfach nur lieb war und nie rebellierte.


    Higgins, ein Mix aus Pitbull-DSH und Setter, der jeden Rüden schreddern wollte und mich auch mal eine Stunde vor einem Maisfeld auf ihn warten ließ.


    Das Lieschen, eine DSH-Collie-Mix-Hündin,die mir ihren Gehorsam hinterher trug,aber auf dem Platznicht so motiviert war.


    Joe, mein LSTH-DSH-Rüde,von demich heute noch schwärme - er machte nie was falsch, aber Trieb auf dem Platz entwickelte er nie.


    Anka, die LSTH-Hündin, die als Scheidungswaisin zu uns kam und bis zum letzten Atemzug kadavergehorsam - für eine HZ-Hündin war sie mit richtig viel Trieb gesegnet und auf dem Hundeplatz immer motiviert. Probleme, was den Gehorsam anging, hatten wir auch bei ihr nie.


    Dann waren da die Leos Müsli, Bommeline und Elvis. Müsli war ... ein Buddhist. Er war nicht ungehorsam - nur eben sehr gelassen und er hatte es nicht eilig, Kommandos auszuführen. Bommeline war meine Schäferhundseele - vielleicht, weil Anka für sie das Fräulein Rottenmeier war und sie mit erzog. Elvis war leinenaggressiv und draußen gerne mal "out of order"


    Dann waren da die Dackel meiner 1.und 2. Schwiegereltern, die Pudel meiner Eltern und Balto, der Mali-Mix-Pflegehund, der mich mal zu beissen versuchte, weil ich ihn aus meinem Bett komplimentierte.


    Ich habe auf viele Trainer gehört,mich den Ideen der anderen Hundesportler angepasst, eigene Ideen versucht umzusetzen - aber immer wünschte ich mir, meine Hunde gewaltfrei erziehen zu können. Je nachdem, wie man Gewalt definiert, gelang mir das nicht.


    Dann kam Bene. Sie hatte als Straßen-und Tierheimhund absolut keine Kultur und machte, was sie wollte. Drei Monate Blut, Schweiß und Tränen, Schleppleinenunfälle und die Erkenntnis: "Ich bin ihr sowas von egal!" führten zu Frust.


    Als siemir dann mal wieder abhaute (natürlich wurde es schon dämmrig), war ich so in Panik,dass die dann auch in Wut umschlug, je länger ich sie suchte ... Undankbarer Köter war noch mein nettester Gedanke.


    Zu meinem Glück hatte sich die Schleppleine unter einer Wurzel verklemmt und Bene gefesselt, als ich sie fand. MeineWut entlud sicherst mal, indem ich ihr das Schleppleinenende auf denHintern haute und sie warf sich auf den Rücken und schaute so verzweifelt, dass ich mich schämte ... aber von da an war zwischen uns etwas passiert:Sie nahm mich wahr!


    Mein Benchen ist seit dem Tag an der wunderbarste, folgsamste Hund und wenn Chia sie nicht zu Quatsch anstiftet, kann ich mich immer auf sie verlassen.


    Ist das ein Trainingserfolg? Ich weiß es nicht. Vielleicht war es auch ein Trigger, der ihr Denken in eine andere Richtung aktivierte.


    Darum weiß ich, dass ich es mir nicht anmaßen kann, jemandes Trainingsmethoden zu kritisieren, wenn es Mensch und Hund damit gut geht.


    Wenn Luna ihren Korrekturerfolg feiern darf, weil sie in den Bach springt, ist das vermutlich der richtige Weg gewesen, denn sie wendete keine frobe Gewalt an und Sam verstand, dass er nachfragen und auf die Freigabe warten muss, bevor er ins Wasser springt.


    Dass ich einen Einwandgegen diese Korrektur erhebe, soll bitte bitte nicht als Kritik verstanden werden. Ich überlegte, als ich das las nur, dass ich wohl nicht ins Wasser gesprungen wäre und in der Folge des Gedankens überlegte ich, welche Möglichkeit es geben könnte, so ein Verhalten schon im Vorfeld zu unterbinden, damit ich nie in den Bach springen muss, denn ja, die Korrektur muss im Bach erfolgen. Draußen bringt der Hund sie nicht mehr mit seinem Fehlverhalten in Verbindung.


    Genau da kommeich dann wieder zu Ruebchen: Training sollte von Anfang anstattfinden und sich an einem Ziel orientieren, das ich mit demTraining erreichbar mache und Fehlverhalten sollte schon beim ersten Auftreten korrigiert werden, denn toleriert man es erst mal, manifestiert es sich.


    Den Randalo im Auto kann ich darum nicht mit einem Keks stoppen oder mit etwas anderem - für den Hund Attraktivem. Sein Verhalten hat sich manifestiert, weil es nie wirklich korrigiert wurde oder nicht konsequent durch Training unterbunden wurde. Den kurzen Beller im Auto, den der Junghund von sich gibt, kann ich vermutlich schon noch mit kontingenter Verstärkung korrigieren und wenn ich das immer wieder konsequent tue,wird er vielleicht kein Randalo. Hat sich so ein Verhalten aber manifestiert und der Hund ist schon im Tunnel der Raserei, kann man ihm vermutlich ein Kotlett um die Ohren hauen und erhört nicht auf.


    Ich bin aber kein Profi und darum versuche ich zu lernen und zu verstehen, indem ich lese, schaue, nachmache, umsetze und experimentiere -mit dem Ziel der groben Gewaltvermeidung und positiven Bestärkung.


    Ich versuche mich in den Hund hinein zu versetzen, versuche zu verstehen, wie er denkt und warum er tut, was er tut oder unterlässt, was er unterlässt.


    Mein Fazit ist, dass ich meinem Hund den Gehorsam bislang schwer gemacht habe, weil ich 1. eine verwirrende Körpersprache sprach. 2. meinTiming des Markerns, Belohnens und Manifestierens von erwünschtem Verhalten grottenschlecht war. 3.Es mir an Konsequenz mangelte, wodurch sich unerwünschtes Verhalten einschlich, das sich manifestierte und nun schwerer zu korrigieren ist - da ist die Kopfnuss nicht mehr so nachhaltigund eine einmalige Korrektur unmöglich.


    Also begriff ich, dass ich nur etwas verändern kann, wenn ich mich verändere (am Timing arbeite, konsequenter bin und eine deutliche Körpersprache spreche, damit mein Hund weiß, was ich von ihm will).


    Aber ich muss auch daran arbeiten, das manifestierte, unerwünschte Verhalten zu löschen, um das erwünschte Verhalten auf die Hirnfestplatte des Hundes zu speichern.


    Auch da ist es mit einer einmaligen Kopfnuss nicht getan.


    Mein Training ist extrem kleinschrittig und wurde erstmal sofort abgebrochen und belohnt, wenn ich ein erwünschtes Verhalten vom Hund bekam. Chia lernte - langsam und stetig, in höchstens15 Minuten Trainingseinheiten - dass es erwünscht ist und belohnt wird, wenn sie mich anschaut. Allein dieser Schritt dauerte Tage, bis ich feststellte, dass sie nicht mehr einfach tut, was ihr einfällt, sondern sich zurücknimmt und mich anschaut, um die Freigabe zu erfragen.


    Ich habe heute Früh ein 15-minütiges Anti-Leinenpöbel-Training mit ihr machen können, weil meine Nachbarin sich dafür mit ihrem JRT anbot.


    Und auch wenn Chia die Begrenzung kannte und gelernt hat, dass sie sich hinsetzen und mich anschauen soll, wenn ich begrenzend vor sie trete, war ich für einen Moment Luft für sie und sie schaute nur Sammy an, der bellte, woraufhin sie natürlich auch bellte.


    Bislang hätte ich sie fixiert, bärenumarmtund wäre froh gewesen, wenn die Hundebegegnung ganz schnell vorbei gewesen wäre. Aber was lernte Chia dadurch? "Ich brülle den Feind an, Frauchen beschützt mich und dann haut der blöde Kumpel ab, weil er Angst vor mir hat und ich bin die Königin des Waldes, weil ich ihn vertrieben habe und Frauchen mir auch noch dabei geholfen hat."


    Also batichheute Nadine, meine Nachbarin, mitSammy nicht weg zu gehen,sondern stehen zu bleiben,bis Chia nicht mehr bellt. Das dauerte einen Moment und erforderte ein deutliches Begrenzen meinerseits, bis Chia sich vor mir hinsetze und nicht mehr Sammy, sondern mich anschaute und nicht mehr bellte. Markern mit "Feiiin!" und Angebot vom Ball (der flog noch nicht, weil sie so sicher noch nicht war und ich kein Risiko eingehen wollte). Sie nahm den Ball und ich bat Nadine, mit Sammy auf uns zuzulaufen und an uns vorbei zu gehen - mit wenig Abstand.Chia bellte natürlich wieder los, aber diesmal konnte ich mit der Begrenzung ganz schnell korrigieren und Chia setzte sich vor mich und schaute mich an, ohne zu bellen. Also mit Feiin! markern, Ball und knuddeln. Das Experiment haben wir mehrmals noch wiederholt und als Chia keinen Versuch mehr unternehm zu bellen, sondern vor mir saß und mich anschaute und den Ball wieder spannenderfand, als Sammy, wanderten Sammy und Nadine weite rund wir gingen in die Gegenrichtung nach Hause ...mit einem mir entspannt an der Seite folgenden Hund.


    Es wird bei der nächsten Begegnung auch wieder Gebell geben, aber wenn es mir gelingt, sie immer schneller wieder auf mich zu fixieren und sie merkt, dass das Gebell nichts bringt, aber irgendwann der Ball fliegt, wenn sie den Kumpel ignoriert,dann ist der Trainingserfolg erreicht.


    Und nicht nur der.


    Das Training ist ja im Grunde gar nicht problemgebunden. Je mehr ich es schaffe, dass mein Hund bei mir ist, nachfragt, auf Freigaben wartet, Alternativen zum Energieabbau nutzt, desto weniger Gedanken muss ich mir machen, dass sie unerwünschtes Verhalten zeigt. Würde ich beispielsweise ein reines Antijagdtrraining durchziehen und ihr verbieten, Rehe zu jagen, gräbt sie trotzdem weiter Mauselöcher aus oder findet, dass Hasen ja keine Rehe sind und gejagt werden dürfen.


    So ändert sichaber durch das kontingente-bestärken-Training ihr ganzes Verhalten und das hilft mir in jeder Situation, in der ich mich auf sie verlassen können muss.

  • Verbena, ich hatte damals taten folgen lassen als sam trotz nein in den bach sprang und damit konnte er es sofort richtig verknüpfen. Das ganze war von mir nicht geplant, aber für sam war das wort nein, wohl nur ein wort und seitden hat er es begriffen, dass das nicht erst irgendwann sein hirn erreicht, sondern sofort ein gehorsam erfolgen muss. Übrigens verwende ich das nein nicht oft, aber wenn dann hat es einen wichtigen grund. Sei es wegen einer wespe die er jagt und die folgen beim stich auch nicht so toll ist oder bei unseren zt gefährlichen gewässern, wo nein ein nein ist.

    Für mich und für die gesundheit von sam, hat so manches kommando einen sehr wichtigen hintergrund. Da rücken sitz o platz sogar in den hintergrund, die sind nicht gesundheitsgefährdend. Verstehst du was ich meine? Und nachdem sam das nein nicht so ernst sah wie ich, kam die sofortige tat von mir, auch wenn es saukalt und obendrein nass war. Es hat gewirkt und da bin ich heute noch froh. Ich kann mit ihm vertrauensvoll an ufern von gefährlichen gewässern gehen und er weiss damit umzugehen. Übrigens würde ich das jederzeit wiederholen, weil er das dann gleich richtig verknüpft. Und das ist bei alldem das wichtigste. Richtige verknüpfung!

  • bei Schafring gab es garantiert auch kommandos die von seinen hunden an der schafherde ohne kompromisse und sofort umzusetzen waren. Mit der herde und den hunden an der strasse o.ä. zu gehen und die hunde mussten selbständig arbeiten und das mit grösstem verlass, das stelle ich mir auch schwierig vor, bis die das wirklich verstanden haben.

  • früher gab es die wurfketten, die sind auch ein ganz gutes heilmittel für draufgänger. Sie erschrecken die hunde beim durchstarten, tun nicht weh, aber davon werden sie in ihrem trieb unterbrochen und der hundeführer kann sofort loben.

    Darunter sehe ich auch keine gewalt, aber ein mittel das früher zumindest bei drangvollen charakteren, schnell geholfen hat.

  • bei Schafring gab es garantiert auch kommandos die von seinen hunden an der schafherde ohne kompromisse und sofort umzusetzen waren. Mit der herde und den hunden an der strasse o.ä. zu gehen und die hunde mussten selbständig arbeiten und das mit grösstem verlass, das stelle ich mir auch schwierig vor, bis die das wirklich verstanden haben.

    Aber auch da denke ich, dass kein Hund zwei Jahre lang ohne Training dahindümpelt und dann an die Schafe gelassen wird, um in einer Hauruckmethode innerhalb eines Tages zu lernen, was er soll und was er lassen soll.


    Ich schrieb ja auch, dass es sicher sinnvoll war, zu Sam ins Wasser zu springen, damiter die Verknüpfung herstellen kann - denn am Ufer hätte er nicht mehr gewusst,was er falsch gemacht hat.


    Ich würde solchen Wassererlebnissen trotzdem lieber vorbeugen, denn ich bin weder ein begnadeter Schwimmer, noch ein Wasserliebhaber und wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass ich mich nass mache, ohne dass das der Reinigung dient, wäre ich ein Fisch geworden 8o


    Aber Spassmawechda.


    Mein Reden ist halt, dass die Kopfnuss zur Korrektur kein zielorientiertes Training ersetzt und ich glaube, da sind wir uns ja auch alle einig.


    Wer einen gehorsamen Hund haben will, der wird das eher durch Training, als durch die Kopfnuss hier und da erreichen.