Alles anzeigenBeim Einschläfern von Hunden aufgrund von Verhaltensproblemen ist da i.d.R. immer ein Fachtierarzt für Verhaltenskunde mit hinzu zu ziehen.
Bitte mit der Vogabe, dass es vorher zwingend Pflicht ist überhaupt erstmal Verhaltenstraining versucht UND dass mögliche körperliche Ursachen als Grund für das Verhalten ausgeschlossen werden müssen. Wenn ein Tier körperlich gesund und psychisch so daneben ist, dass selbst Verhaltenstraining (ggf. auch mit unterstützender Medikation) keine Besserung bringt, dann würde ich es nachvollziehbar finden.
Aber bitte nicht, ohne dass überhaupt erstmal was getan/versucht wurde an Training und/oder Behandlungen, das ist nicht fair dem Tier gegenüber und hat auch mit ethisch nichts zutun, wenn man es sich als TH oder Behörde die Arbeit und Kosten spart überhaupt zu versuchen einen verhaltensauffälligen Hund wieder hinzubekommen.
Ich würde vorhersagen, dass es die allerwenigsten Hunde sind die wirklich so schwer gestört sind, dass man sie selbst mit fachkundigem Training, Behandlung und den richtigen Haltern überhaupt nicht so hinbekommt dass sie ein qualitatives Leben möglich wäre.
Dass es offenbar leider wenig wirklich fachkundige Trainer für schwierige Fälle gibt (selbst erlebt, 1 von 8 Fachleuten und so extrem schwierig ist mein Hund nichtmal) und vielleicht auch eher wenig Halter die nötige Bereitschaft und Motivation aufbringen wollen (teils auch nicht können aufgrund der Lebensumstände) und die Verantwortung im Alltag die so ein Hund ggf. sein Leben lang bedeutet; Dafür kann der jeweilige Hund nichts.
Wenn man ernsthaft mit Einschläfern kommt, sollte man erstmal da anfangen dass eben nicht jeder Hinz und Kunz völlig unabhängig von Erfahrung und Eignung an Hunderassen rankommt, die für die Person und dessen Lebensumstände möglicherweise überhaupt nicht geeignet sind.
Damit es vielleicht mal weniger dazu kommt, dass weniger Hunde verhaltensauffällig werden weil die Besitzer es versaut haben. Also das Problem eher da angehen wo es entsteht, und nicht am Ende der Reise eher den gestörten Hund einfschläfern. Das ändert nichts daran, warum es überhaupt so viele auffällige Hunde gibt.
Es gibt diesbezüglich inzwischen genaue Definitionen was einem Tier nicht nur an Schmerzen, sondern auch an Leiden ( = seelischen) zugemutet werden darf. WENN ein Hund aufgrund seines Verhaltens oder auch seines gesundheitlichen Zustandes nicht mehr vermittelbar ist, und das auch deswegen weil es keine geeigneten Menschen für diesen Hund gibt (aus welchem Grund auch immer), und WENN so ein Hund im Tierheimalltag seelisch LEIDET, dann darf er nicht nur gemäß TSchG eingeschläfert werden, sondern MUSS es sogar. Genau so wie ein Tier welches trotz tierärztlicher Behandlung Schmerzen hat und nicht zu erwarten ist dass sich dieses noch einmal ändern wird.
Man kann sich keine geeigneten Interessenten für Hunde mit einer entsprechenden Vorgeschichte backen. Findet sich für einen Hund keiner der willig und vor allem geeignet ist diesen zu übernehmen, und leidet dieser Hund unter den Haltungsbedingungen, die man ihm im Tierheim ermöglichen kann, sind die Verantwortlichen in diesem Bereich nicht nur berechtigt, sondern sogar verpflichtet den Hund einschläfern zu lassen. Wobei die zuständige Behörde in derartige Entscheidungsprozesse zu involvieren ist und i.d.R. strenge Vorgaben macht (aauch bezüglich des Entscheidungsprozesses).