Naja, eine Pankreasinsuffizienz o.ä. ist nun aber doch eher „selten“ in der Ottonormalhundehaltung. Man sollte grundsätzlich schauen lassen, wenn der Hund ohne erkennbaren Grund plötzlich zu- oder abnimmt. Loki ist wohl nicht krank und hat die „Problematik“ (in Anführunngsstrichen, denn es gibt Hunde bzw sogar Rassen, die verwerten einfach schlechter, ein super Beispiel sind da Huskies vs. Malamutes, die malamutes fressen oft das doppelte bei gleichem Gewicht und gleicher Konstitution, weil die einfach Energie anders verwerten und das kann auch bei einzelnen Hunden innerhalb einer Rasse der Fall sein) schon immer/lange, da kann man durchaus mehr Fett geben. Insbesondere, wenn er das nach testen gut verträgt. Und wenn die Pankreas streikt, ist ein Mehr an Futter auch nicht pauschal besser, denn das braucht auch ein grundsätzliches mehr an Enzymen. Da muss man sowie anders vorgehen. Und Fett ist und bleibt nunmal der Energieträger Nummer 1, egal für wen. Das ist auch bei Menschen so und bei solchen mit Pankreasinsuffizienz wird die Enzymgabe ja auch am Fettgehalt der Nahrung bemessen. Viele Speisen benötigen keine Enzyme - insbesondere Hauptspeisen aber sehr viele, die man in Form von Tabletten dann hinzu gibt.
der Vergleich hinkt
auch wenn in der freien natur abwechslungsreich hase, reh, maus und vogel gefressen wird - so ist das immer noch eins nämlich rohes fleisch
Nein, mit der von dir zitierten Aussage bezog ich mich darauf, dass man durchaus täglich das Futter wechseln kann - völlig ohne Probleme. Heute Trockenfutter, morgen Nassfutter, das ist kein Problem. Und Hunde oder Wölfe fressen oft auch vertrocknetes oder gar fauliges Aas, wenn so was finden. Die Verdauung des Hundes ist unter anderem durch die Domestizierung (und eben das unterschiedliche Angebot der Natur) drauf ausgelegt, dass es immer etwas anderes zu fressen gibt. Dass täglich und monate- oder gar jahrelang das ein und selbe dehydrierte Trockenfutter gegeben wird (was oft aber immerhin auch aus 10 bis 30 verschiedenen, homogen vermischten Pulvern besteht (die Bestandteile kommen ja nicht frisch da rein, die werden vorher pulverisiert (ja, auch die „70% Frischfleisch“, mit Wasser verknetet und dann heiß gepresst, damit sie ihre Form behalten und lange haltbar sind)), ist so weder vorgesehen noch entspricht es dem, was der wilde Hund oder der domestizierte Hund fressen würden - schon gar nicht über Wochen oder Monate. Und ja, man kann es eben auch untereinander mischen. Trennkost ist beim Hund ebenfalls etwas eigentlich sehr unübliches und schon das Trockenfutter ist keine Trennkost - denn von Fleisch über Gemüse hin zu stärkehaltigen Bestandteilen ist da ja alles reingemischt.
Bei den oft zitierten „Verdauungszeiten“ des Futters würde mich sowieso mal interessieren, wie das bemessen wurde. Gabs da Kontrastmittel zu fressen und man hat den Hund über Stunden im CT stecken lassen oder alle 30min da rein gepackt, um zu gucken, wann es wo landet?
So ist es nämlich bei Menschen untersucht worden (und beim Hund vielleicht dann einfach nur mit dem Wissen genau so angewendet worden, ganz ohne Untersuchungen?) und da lautet die Devise: je höher der Wassergehalt der Nahrung, desto schneller wandert es weiter. Früchte sind deswegen oft nach 20-30min wieder aus dem Magen draußen, während leicht eingespeichelter Zwieback eben etwas länger verweilt. Ebenso steigt die Zeit an, wenn mehr Fett enthalten ist. Bei einer ausgewogenen Matschepampe aus Nassfutter und Trockenfutter ist es dann letztlich egal (übrigens auch beim Barf, denn das ist eben auch eine Mischung und nicht selten sogar auch eine Pampe) - denn beides sollte doch annähernd die gleichen Inhaltsstofe haben, da es alle Bedarfe täglich immer gleich abdecken muss. Und wenn man sich die Zutatenliste ansieht, sind da eben auch Früchte mit extrem niedriger Verweildauer und dann kommt da so was wie Geflügelfett, das deutlich länger verweilt bzw völlig anders verdaut wird - das tangiert dann auch keinen. Und der unterschiedliche Wassergehalt wird dadurch relativiert, weil zum TroFu oft viel getrunken wird und die Magensäure weicht dann sowieso alles auf (und zwar ganz anders, als wenn man einfach nur Wasser ins Trockenfutter gibt und das halt auf dem Küchentisch rum stehen lässt). Ob das Futter nun also 4h länger im Magen liegt, weil man TroFu mit Barf gemischt hat, ist so gesehen also erst mal völlig irrelevant.
Und gerade Hunde im Training (allen voran die eigentlich doch ach so empfindlichen Welpen, die man teilweise 4x täglich füttert und ungefähr 20x am Tag zu unterschiedlichen Zeiten mit Leckerchen lobt) lässt man keine 12h fasten, damit kein Futter mehr im Magen ist, bevor man mit Leckerchen übt. Oder anders rum, man wartet keine x Stunden, bis die Leckerlies wegverdaut sind, bevor man das Futter gibt.
Und gerade Hunde, die täglich immer das gleiche bekommen, neigen dazu, irgendwann nichts anderes mehr zu vertragen, weil die Verdauung sich eben anpasst (das Phänomen gibts übrigens auch bei Menschen) - aber sowohl in die eine als auch in die andere Richtung - die Verdauung gewöhnt sich also auch an ein anderes Angebot. Oft liegt das Problem aber weiter hinten im Verdauungstrakt (meist Dickdarm) und nicht im Magen. Da werden Einzelbestandteile, die nicht korrekt verwertet oder vollständig aufgenommen wurden, von Darmbakterien an anderen Stellen im Darm dann genutzt, denn die freuen sich über das Überangebot von Kohlehydraten und Fasern und verwerten das - das führt zu stinkenden Blähungen oder auch mal Durchfall, wenn es den Darm dadurch zu sehr reizt. Zu viel Restzucker (oft bei TroFu mit hohem Kohlehydratanteil, der reicht von 25% bis 65%, sogar innerhalb eines Herstellers) bindet am Ende übrigens auch wieder Wasser, denn der hat so halt auch nicht wirklich was in der Hundeverdauung verloren und wird nicht gut/vollständig aufgenommen - aber der Darm gewöhnt sich dran, wenn man den Welpen schon damit konfrontiert. Und dann hat man am Ende eine Darmflora, die man so auch nicht mehr gebrauchen kann und generell empfindlicher ist.
Auch ein spannendes Phänomen: gibt man zu viel Wasser auf einmal oder eben zur Nahrung dazu, kann das in „Durchfall“ enden. Das ist dann aber kein krankhafter Durchfall, sondern einfach dem Fakt geschuldet, dass der Darm in Zeit X nur die Maximalmenge Y an Wasser aufnimmt. Wer also 500ml Wasser in das Trockenfutter kippt, weil er es gut meint, denn es ist ja staubtrocken, der riskiert ebenso Durchfall, wie wenn er von heute auf morgen eine Dose Nassfutter auf einmal gibt. Nicht, weil das unterschiedliches Futter ist und/oder der Hund mit den Bestandteilen ein Problem hätte, sondern weil der Darm nicht alles aufnehmen kann bzw es nicht gewöhnt ist, so viel Wasser zu entziehen.
Aber noch mal: das ist alles vom Hund abhängig und ist beim Menschen nicht anders. Das muss man eben austesten.