Dieser Eine, ganz besondere Hund

  • Danke für eure zahlreichen Antworten, ich bin also nicht alleine mit dieser speziellen Verbindung zu einem besonderen Hund. :)



    Manche könnten sich sehr zurückziehen,gar depressiv werden und wenn sie dann auch noch ,,vergessen" werden,wird es über kurz oder lang,Probleme geben.

    Das ist beim restlichen Rudel definitiv nicht der Fall, die sind alle lebensfroh und frech. ^^


    und mache durchaus auch einzeln mit Jedem was.

    Auch das ist Standard bei uns. Das ergibt sich ohnehin automatisch durch die ganz unterschiedlichen Bedürfnisse die jeder für sich hat. :)


    Vom Gefühl her muss ich sagen dass Diamiro mitten in meine Seele reinschauen konnte und er war enorm auf mich fixiert. Romeo hat dies eher weniger, ich dachte bis vor kurzem noch dass ich mit Romeo nie so eine tiefe Bindung haben werde, merke aber jetzt, dass wir auf einem super guten Weg sind.

    Ich finde das, was du in deinem Fotothread geschrieben hast, sehr passend. Mit Diamiro hattest du das Gefühl "ihr beide gegen den Rest der Welt" und mit Romeo "ihr beide zusammen durch die Welt". Zweiteres klingt übrigens auch total schön und vorallem entspannt.


    Die anderen Hunde leiden weder darunter noch fehlt es ihnen an etwas. Alle ihre Bedürfnisse und Eigenheiten werden berücksichtigt, es gibt keinen Grund, sich schlecht zu fühlen.

    Da hast du recht, so empfand ich es auch, aber manchmal ist man dann doch kurz unsicher. :S


    ich kenne das Gefühl auch von der zeit im pferdestall und auch bei den hunden ist das so ... mein dalmatiner war einfach mein seelenhund :love:

    schlimm finde ich das nicht, ich glaube ehern das ist normal

    ich denke auch das hunde das spüren und damit meist kein problem haben mit dem platz den wir ihnen dadurch unbewusst zuweisen

    Ich wusste garnicht, dass du einen Dalmi hattest, das ist ja toll :love:

    Ich glaube auch nicht, dass die anderen Hunde das als Problem empfinden, mich haben wohl nur meine menschlichen Gedanken gewurmt. ^^


    Ich finde, dass es unseren Hunden bombig geht. Nur in unserem Kopf entsteht das Mitleid, weil es dem einen Hund vermeidlich besser geht als dem anderen.

    Da stimme ich dir zu ^^



    Hunde haben kein Gerechtigkeitssinn

    Das würde ich so nicht unterschreiben. Es gab Versuche, da haben zwei Hunde gleiche Übungen ausgeführt. Einer bekam einen einfachen Keks, der andere das volle Belohnungsprogramm. Der Hund, der nur den Keks bekam, führte die Aufgaben dann nicht mehr aus. Ganz genau habe ich das nicht mehr im Kopf, wie genau der Ablauf insgesamt war, aber das lässt sich sicher herausfinden.

    Diese Versuche habe ich auch gesehen! Waren glaube ich 2 Aussies oder Birder Collies, oder?

  • Ich bin mit vielen Hunden groß geworden, zu keinem hab ich aber dieses unfassbar inniges, vertrauensvolles Verhältnis je gehabt wie zu meinem Brummi. Weiß auch nicht, ob ich das jemals wieder haben werde.

    Genau so ist es... Ero ist jetzt der 9. Hund, der mein Leben begleitet und mit dem ich selber auch aktiv zu tun habe (an die Hunde die wir hatten, als ich noch kleiner war erinnere ich mich kaum noch), und vielleicht klingt es blöd, weil ich noch so jung bin und man nie weiß, was noch kommt... aber es fühlt sich für mich so an, als wäre er dieser "once in a lifetime"-Hund für mich. So einen kriegst du niewieder.

    Ich glaube, von ihm werde ich noch erzählen, wenn ich irgendwann mal alt und grau bin... :D


    Und das Ruebchen glaube ich, kann man selbst gar nicht steuern, das ist einfach so. Man fühlt sich mit ihnen "eins". Ich hatte so eine tiefe Bindung zu ihnen und sie zu mir, die man auch gar nicht erklären kann. Man versteht sich ohne Worte, nur mit Blicke und das ist einfach nicht mit einem jeden möglich. Auch wenn Du all Deine anderen Hunde auch sehr lieb hast, Ero ist einfach Dein Seelenhund und es ist so schön, wenn man das erleben darf.

    Ja es hat sich einfach so eingeschlichen, ich weiß garnicht, "wie das passieren konnte". :D

    Aber natürlich ist es schön, so eine enge Verbindung zu haben <3

  • mein Seelenhund war der Neufundländer von Freunden von meinen Eltern, um den ich mich als 14 jähriger gekümmert habe. Es wird wohl niemals wieder einen Hund wie Schorse geben.

    Ich liebe Neufundländer ... als ich mir überlegt habe, welche Rasse ich mir als ersten ganz eigenen Hubd holen soll, stand der Neufi auch auf meiner Liste... es wurde dann aber doch die Dogge :) Hattest du später dann urgendwann mal selber einen, oder immerschon BBS?

  • mein Seelenhund war der Neufundländer von Freunden von meinen Eltern, um den ich mich als 14 jähriger gekümmert habe. Es wird wohl niemals wieder einen Hund wie Schorse geben.

    Ich liebe Neufundländer ... als ich mir überlegt habe, welche Rasse ich mir als ersten ganz eigenen Hubd holen soll, stand der Neufi auch auf meiner Liste... es wurde dann aber doch die Dogge :) Hattest du später dann urgendwann mal selber einen, oder immerschon BBS?

    Nein mein erster Hund war ein BBS.

    Ich denke auch oft, dass ich jeden Neufi vergleichen würde.

    Schorse wurde im Sommer an einer Kette und im Winter in einem Zwinger gehalten. Dieser Hund wollte lieber mit mir mit als mit seinem Herrchen nach einem Tierarztbesuch. Als ich mal krank war hatte Schorse die Gegend nach allen Personen gescannt die so Aussahen wie ich.

    Manchmal überlege ich mir einen zu holen, ich mag ja die großen schweren Jungs.

  • Oh wow, Ruebchen - Du hast mir mit Deinen Gedanken mitten aus der Seele geschrieben. Ich musste wirklich erst mal in mich gehen, um mich zu sortieren, bevor ich jetzt antworten konnte.


    Ich gestehe den Hunden ja doch ein bisschen mehr "Menschliches Denken und Handeln" zu, als man das üblicherweise tut - das mag an der Tierkommunikation liegen, über die ich auch viel über den Hintergrund erfahre, den Hunde zum Handeln antreibt.


    Darum überlege ich auch immer, ob ich Bene mehr Zeit und Gefühl widmen sollte, denn Fakt ist, dass sich Chia immer in den Vordergrund drängelt und einfach auch viel mehr einfordert, als Bene das tut.


    Aber Bene ist sich selbst genug. Sie fordert zwar auch ein, aber dabei geht es um Futter, Kekse und Gassirunden.


    Bene war nie ein Hund, dem ich als Mensch wahnsinnig wichtig war. Schon als wir sie abholten, zeigte sie mir deutlich, dass ich bloß nicht das Gefühl entwickeln sollte, dass ihr eine Verpflichtung daraus entsteht, dass ich ihr ein Halsband umlegte. Alle anderen Hunde, die aus den Transportboxen geholt wurden, spangend freudig an jedem Menschen hoch. Bene rannte an mir vorbei zum Doggypool, trank Wasser und wirkte, als würde sie am liebsten wieder in ihrer Box nach Hause ins ungarische Tierheim fahren ... also nix mit Dankbarkeit für die Rettung. Eher: Boa ey - jetzt kommen die Nächsten, die mir meine Freiheit einschränken und glauben, dass ich sie dafür lieb haben muss.


    Bene ist ein Hund, der geht, wenn er sich nicht wohlfühlt. Die ersten drei Monate waren geprägt von Blut, Schweiß und Tränen und von einer Verzweiflung, dass dieser Hund niemals "mein" Hund wird.


    Heute bezeichne ich sie als meinen "Sechser im Lotto mit Zusatzzahl", denn sie ist einer der zuverlässigste Hund, den ich je hatte. Die Beziehung zu ihr ist anders, als die zu Joe, der definitiv mein Seelenhund war und der mich wie ein Schatten begleitete, der einfach nie von meiner Seite wich.


    Aber ich denke, dass ich Bene mehr liebe, als sie das erwidern möchte oder kann, denn sie ist eben autark und zu viel Nähe ist ihr einfach unangenehm. Sie springt nicht zu mir ins Bett, begrüsst mich nicht stürmisch, wenn ich vom Einkaufen nach Hause komme. Sie nimmt meine Rückkehr eher wohlwollend zur Kenntnis.


    Ich bin für sie vermutlich sowas wie der Keksautomat, dessen Tasten sie regelmäßig drücken darf.


    Aber ich weiß, dass sie glücklich ist, so wie es ist. Sie fühlt sich wohl und ist gerne bei uns und will bei uns bleiben.


    Trotzdem habe ich oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich mit Chia zum Hundeplatz fahre oder Chia abends und frühmorgens zu mir ins Bett krabbelt, um noch eine Runde zu kuscheln. Chia ist ein Hund, der ganz viel "Mensch" fordert. Sie will geliebt werden, drängelt sich immer in den Vordergrund (auch an Bene vorbei) und fordert am liebsten die uneingeschränkte Aufmerksamkeit ihrer Menschen ein. Man könnte fast sagen: "Sie zwingt uns, sie zu lieben".


    Genau darum erhält sie gefühlt mehr meiner Zeit, als Bene ... aber bei Bene weiß ich auch nie so genau, ob sie sich zurückzieht, weil sie die "Lasst mich nur liegen und rettet Euer Leben"-Nummer aufruft oder ob sie gerne ihre Ruhe hat und ihr Interesse an meinen Ideen der Hundebespassung eher ablehnt und nur aus Höflichkeit hin und wieder mitmacht ... vielleicht denkt sie auch: "Darüber hatten wir doch diskutiert und haben uns meines Wissens geeinigt, dass ich die Kekse ohne Zirkusdressur bekomme!"


    Ich finde es darum unfassbar schwer, gerecht zu sein und keinem Hund das Gefühl der Zurücksetzung zu geben ... oder gar Bene in die Rolle der stillen Dulderin zu drängen, die halt akzeptiert, was nicht zu ändern ist.


    Ich stecke ihr manchmal ein Extra zu - darum ist sie ja auch so moppelig -, aber ich würde ihr gerne das sichere Gefühl geben, dass ich Chia nicht bevorzuge.


    Über Bene sagte mal jemand: "Sie ist die Heilerin Deiner trauernden Seele". Das ist sie auch und ich mag mir nicht vorstellen, wie es sein könnte, wenn sie mal nicht mehr ist - sie ist der Fels in meiner Brandung, auf den ich mich immer verlassen kann.


    Chia liebe ich trotz ihrer Veranlagung, das Chaos mit sich zu bringen, über alles. Auch sie möchte ich niemals vermissen müssen und auch wenn ich mir ja gar keine Gedanken mehr über hundesportliche Aktivitäten machen wollte, bin ich ihr dankbar, dass sie mir die Freude am Training schenkt - und wenn sie richtig gut drauf ist, dann lässt sie mich in Sphären schweben, die ich mit noch keinem anderen Hund erreichte ... wenn sie nicht gut drauf ist, schickt sie mich in die tiefsten und dunkelsten Frusthöhlen.


    Ich habe also sicher zwei Herzenshunde.


    Aber mein Seelenhund war Lyssi. Sie war wie Joe und das, was mir diese Beiden gaben, kann mir momentan kein anderer Hund geben ... es ist diese tiefe Verbindung, die unlösbar ist ... auch über den Tod hinaus.

  • und wenn sie richtig gut drauf ist, dann lässt sie mich in Sphären schweben, die ich mit noch keinem anderen Hund erreichte ... wenn sie nicht gut drauf ist, schickt sie mich in die tiefsten und dunkelsten Frusthöhlen.

    ich komme ja immer gerne auf meine Parallen zu den Menschen zurück. Und genau dieser eine Satz drückt aus, was ich gerade mit meiner 21jährigen Tochter erlebe: Ist sie gut drauf und geht es ihr mental gut, dann ist das Zusammensein mit ihr einfach herrlich. Ist sie scheiße drauf spüre ich das und auch mir geht es mies und ich bin gefrustet.


    Sorry, nur mal am Rande, musste ich auch einfach mal los werden.


    Und zum Thema (aber wieder Menschen): ich habe einen großen Gerechtigkeitssinn und war immer bemüht, meine drei Kinder gerecht und gleich zu behandeln. DAS GEHT GAR NICHT!!!!! Sie sind Individuen und müssen jeder individuell behandelt werden. Und ich habe jeden meiner drei unheimlich lieb, aber eben jeden auf seine Art. Und das ist sicherlich bei Hunden auch so.