Dieser Eine, ganz besondere Hund

  • Hallo ihr Lieben!


    Ich möchte heute mal ein Thema aufgreifen, welches mich schon seit geraumer Zeit beschäftigt und von dem ich denke (oder hoffe), dass es vielen Mehrhundehaltern ähnlich geht. Irgendwie habe ich fast schon ein schlechtes Gewissen, das hier so auszusprechen ... aber kennt ihr das?

    Man hat mehrere Hunde, man liebt sie natürlich alle sehr, keine Frage!


    Aber man hat da diesen einen Hund, zu dem man eine Verbindung hat, die so tief und innig ist, dass sie mit nichts bisherigem zu vergleichen ist.


    Wie ihr euch vielleicht schon denken könnt, ist Ero für mich dieser Hund. Ich kann es nicht erklären, aber er schlüpft nicht nur jeden Morgen unter die Bettdecke um vor dem Aufstehen noch zu kuscheln, sondern mit jedem Blick den er mir zuwirft, schlüpft er auch direkt in mein Herz hinein.


    Und ich frage mich, darf das sein?

    Darf man zu dem einen Hund eine innigere Beziehung haben, als zu den anderen?

    Merken die Anderen es, bzw. stört es sie?

    Meinen menschlichen Gedanken und Werten widerstrebt das, aber Hunde denken nicht menschlich.

    Jeder hat andere Bedürfnisse, A.J. zum Beispiel legt nicht viel wert auf gemeinsamens kuscheln, für ihn zählen viel mehr gemeinsame Action und Aktivitäten im Freien, Training, Spiel und Spaß.

    Mein Doggenrüde hingegen braucht unheimlich viel Zuneigung und Liebe, aber von körperlicher Ertüchtigung hält er nicht viel, er kuschelt lieber Stundenlang Abends auf der Couch.


    So gesehen kriegt jeder meiner Hunde genau das von mir, was er möchte oder braucht... ich schätze jeden als glücklich und seinem Naturell entsprechend "betreut" ein. Ich habe auch zu jedem eine sehr gute Beziehung, bzw. Bindung, ich liebe alle meine Hunde.

    Und dennoch kommt manchmal dieses kleine Fünkchen schlechten Gewissens hoch, vor allem weil Ero ja nach den anderen Hunden einzog, und nun trotzdem irgendwie einen besonderen Platz bei mir eingenommen hat. Es kommt mir ein bisschen so vor, als hätte er sich "vorgedrängelt", wisst ihr was ich meine? :D


    Mich würden mal eure Gedanken und Gefühle zu dem Thema interessieren... :)

    3 Mal editiert, zuletzt von Ruebchen ()

  • Ich bin ja nicht Mehrhundehalter,aber habe durch das Gassigehen,Sitten und Co.,eben oft mehrere Hunde gehabt.

    Und auch im Vergleich zum vorherigen Hund - Ja,ich hatte immer meine Lieblinge.

    Nicht,weil ich mir das ausgesucht hatte,sondern,weil es einfach seelisch passte.


    Ich hatte auch schon mindestens einen richtigen Seelenhund,das war mein voriger Rüde.

    Was wir zusammen erlebt haben,wie wir füreinander da waren,was für ein Team...


    Es war auch für Andere sichtbar.


    Ich erinnere mich besonders an eine Hundehalterin,die uns zum ersten Mal sah.Wir unterhielten uns und sie sagte plötzlich ,,Die Verbundenheit und Liebe zwischen euch,ist spürbar.Er hat nur Augen für dich,ihr harmoniert so sehr zusammen,ohne große Gesten.Ich wünsche mir,dass ich das mit meinem Hund auch erreiche."

    Das hat mich damals sehr berührt.


    Aber es stimmte.


    Bei einem anderen Hund,merkte ich auch über die Jahre,dass wir einfach zusammen passen.

    Das hatte der Border aber Jahre vor mir erkannt und war immer unfassbar auf mich fixiert.

    Besonders in seinen letzten Jahren hat er nochmal gezeigt,wie sehr er mich liebt-obwohl er ja woanders lebte.

    Auch Hunde können ihre ,,Seelenmenschen" haben,selbst,wenn Diese das nicht merken.



    Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht,dass die anderen Hunde,bis auf eben ,,meinen" Border,kein Problem damit hatten,sofern man ihre Bedürfnisse ordentlich erfüllte und sie gelernt haben,wann sie dran sind.

    Manche brauchen da durchaus Anleitung,aber sofern man da Keinen ,,liegen lässt",sollte das kein Problem sein.


    Deine Hunde zeigen dir an,ob sie damit klarkommen,oder nicht.


    Und ja,ich denke schon,dass sie das merken.

    Vielleicht nicht bei jeder Verbindung.


    Natürlich sollte man immer ein Auge darauf haben-Manche könnten sich sehr zurückziehen,gar depressiv werden und wenn sie dann auch noch ,,vergessen" werden,wird es über kurz oder lang,Probleme geben.


    Wenn du auf Nummer sicher gehen willst,dann halte ab und zu Inne und überdenke die letzte Zeit,beobachte ruhig dein Rudel und mache durchaus auch einzeln mit Jedem was.Besonders,wenn du das Gefünl hast,da zieht Einer den Kürzeren,kann das helfen- auch deinem Gewissen.


    Ansonsten,liest es sich bei dir super.Und warum sollte Einer das vermissen,was er nicht mag?

    Dafür gönnst du ihm das,was er toll findet.



    Es freut mich,dass du jetzt wohl die Erfahrung,des ,,One-in-a-Million"-Hundes machst 🤗



    Müdes Grüssele,aus Hamburg 😴

  • Ich finde nicht, dass du deinen anderen Hunden gegenüber ein schlechtes Gewissen haben musst denn dass man zu einem Hund eine tiefere Bindung hat als zum anderen, ist ganz normal und du liebst deine Hunde ja alle, schenkst Ihnen trotzdem ja sehr viel Aufmerksamkeit. Schön finde ich aber wie du Ero siehst denn man merkt dir beim Schreiben an, wie tief sich dieser Hund in dein Herz gebuddelt hat.


    Vom Gefühl her muss ich sagen dass Diamiro mitten in meine Seele reinschauen konnte und er war enorm auf mich fixiert. Romeo hat dies eher weniger, ich dachte bis vor kurzem noch dass ich mit Romeo nie so eine tiefe Bindung haben werde, merke aber jetzt, dass wir auf einem super guten Weg sind. Trotzdem ist dieses innige mit Romeo eher weniger da als es mit Diamiro der Fall war. Der kam auch immer Kuscheln ( Romeo auch aber nach ein paar Min hat er genug und geht, während Diamiro am liebsten 24/7 bei mir gelegen hätte) Draussen war ich für Diamiro vor allem wichtig, alles andere wurde meist ausgeblendet. Trotz seiner Defizite war ich jeden Tag wieder überrascht, wie sehr mich dieser Hund lesen kann. Bei Romeo ist dies alles viel weniger intensiv, trotzdem liebe ich ihn natürlich ganz innig.


    Zuhause hatten wir ja immer Schäfis. Meine Mama hatte zu allen Hunden eine innige Beziehung aber keine war so innig wie diese zu unserem Belgier. Die 2 waren füreinander gemacht und ich kann heute vor meiner Mama jeden Hund den wir hatten erwähnen und alles ist ok, sobald ich aber den Namen sage des Belgiers, fliessen bei ihr noch heute die Tränen. Er war definitiv ihr Seelenhund und nach ihm wollte Sie gar keinen Schäferhund mehr. Mein Papa hatte dafür eine sehr tiefe Bindung zu unserem DSH Rex, den nahm er auch immer mit in den Dienst. Noch heute spricht er viel von Rex.

  • Das darf so sein! Und es wird so sein, ob du es nun bewusst oder unbewusst so wahrnimmst. Es gibt Hunde, die blicken dir so tief in die Seele, da kommt kein anderer Hund hin. Diese Besonderen sind es, die uns zutiefst berühren und einen etwas anderen Platz in unserem Herzen finden. Ich sehe das als Geschenk, das ich sehr gerne und vor allem mit ruhigem Gewissen annehmen kann, darf und soll.


    Die anderen Hunde leiden weder darunter noch fehlt es ihnen an etwas. Alle ihre Bedürfnisse und Eigenheiten werden berücksichtigt, es gibt keinen Grund, sich schlecht zu fühlen.


    Ich hatte vor meinem Terrier-Mix Max einige andere Hunde. Und dennoch hat mich sein Blick auf der Seite einer privaten Tierschutzorganisation mitten ins Herz getroffen. Es gab schönere, größere Hunde und auch langhaarige, die optisch viel mehr meinem „Ideal“ entsprachen. Ich sah sie nicht mehr, denn dieser Blick hat mich direkt zu ihm geführt. Und er ist und bleibt mein Seelenhund. Und ich bin sehr froh und dankbar, dass Max, mein kleiner Bruder mir dieses Geschenk zu Füßen legte.

    Auch wenn Boss sich immer tiefer in mein Herz „schummelt“, diese Tiefe zu erreichen geht nicht. Und das ist auch gut so, da es eben so sein soll.

  • ich kenne das Gefühl auch von der zeit im pferdestall und auch bei den hunden ist das so ... mein dalmatiner war einfach mein seelenhund :love:

    schlimm finde ich das nicht, ich glaube ehern das ist normal

    ich denke auch das hunde das spüren und damit meist kein problem haben mit dem platz den wir ihnen dadurch unbewusst zuweisen

  • wir hatten nur einmal zwei Hunde und diese waren auch gleich alt. Also waren sie beide unsere Liebsten. Beide wurden weitestgehend gleich behandelt.

    Aber wenn man Hunde unterschiedlichen Alters hat sowie mit unterschiedlichen Fähigkeiten dann kann und sollte man nicht beide 100% gleich behandelt. Geht ja doch gar nicht und wäre immer einem Hund abträglich.


    Hunde können sich super auch anpassen an die Möglichkeiten welche ihnen von uns offeriert werden. So ist es in der Regel gar kein Problem wenn ein Hund im Haus ist, die anderen aber eher mehr draußen sind. Ein Hund ist super für Hundesport geeignet, der andere liebt das Schwimmen oder ist gar etwas krank und kann bestimmte Sachen garnicht machen. Der junge Hund braucht Auslastung am Fahrrad, der alte will eher im Schatten liegen und dösen.

    Wichtig ist, dass es den Hunden gut geht entsprechend ihren Eigenschaften. Und Hunde müssen irgendeine Art von Aufgabe haben.


    Wir sollten und dürfen nicht immer mit menschlichen Maßstäben an die Sache herangehen. Hunde haben kein Gerechtigkeitssinn, kennen kein Mitleid, keine Liebe im menschlichen Sinn. Hunde sind einfach Egoisten, eine Eigenschaft die wir Menschen eigentlich verwerflich finden, wenngleich wir letztlich aber auch alle Egoisten sind.


    Ich finde, dass es unseren Hunden bombig geht. Nur in unserem Kopf entsteht das Mitleid, weil es dem einen Hund vermeidlich besser geht als dem anderen.

  • Ich hab auch alle unsere Hunde tief im Herzen, aber Aki, Aiko und jetzt Dina sind schon etwas besonderes.

    Varko und Kira waren total auf meinen Vater fixiert,

    Basko ist ein richtiger Mama Hund :D

    Hasso2 war auf meinen Bruder fixiert.


    Aber alle waren von allen geliebte Familien Mitglieder <3 und jeder auf seine Art unverwechselbar :love:

  • Hunde haben kein Gerechtigkeitssinn

    Das würde ich so nicht unterschreiben. Es gab Versuche, da haben zwei Hunde gleiche Übungen ausgeführt. Einer bekam einen einfachen Keks, der andere das volle Belohnungsprogramm. Der Hund, der nur den Keks bekam, führte die Aufgaben dann nicht mehr aus. Ganz genau habe ich das nicht mehr im Kopf, wie genau der Ablauf insgesamt war, aber das lässt sich sicher herausfinden.

  • Hunde haben kein Gerechtigkeitssinn

    Das würde ich so nicht unterschreiben. Es gab Versuche, da haben zwei Hunde gleiche Übungen ausgeführt. Einer bekam einen einfachen Keks, der andere das volle Belohnungsprogramm. Der Hund, der nur den Keks bekam, führte die Aufgaben dann nicht mehr aus. Ganz genau habe ich das nicht mehr im Kopf, wie genau der Ablauf insgesamt war, aber das lässt sich sicher herausfinden.

    Ich kenne das von wissenschaftlichen Versuchen mit Wölfen. Es mussten beide Wölfe an dem Strick ziehen, damit sie zum Leckerlie kamen. Zog nur einer, gab es nichts. Also half der zweite auch mit.

    Und ich wage zu behaupten, wenn immer nur ein Hund von mir etwas bekommen würde, dass der andere bald-sehr zurecht- zornig auf den Bevorzugten wäre. Und es dadurch Spannungen in meinem kleinen Rudel gibt.

  • Ich bin mit vielen Hunden groß geworden, zu keinem hab ich aber dieses unfassbar inniges, vertrauensvolles Verhältnis je gehabt wie zu meinem Brummi. Weiß auch nicht, ob ich das jemals wieder haben werde.


    Aber ich weiß, dass mein Herz trotzdem ganz viel Liebe hat und für jeden mehr als nur genug da ist. Das gilt nicht nur den Hunden, auch Menschen. Deswegen kann ich jedem genau das gleiche zukommen lassen, selbst wenn die Bindung nicht so innig und/oder vertrauensvoll ist oder sein wird, wer weiß das schon.

  • Es hat bisher in meinem Leben zwei Seelentiere gegeben, die ganz tief in mein Herz schauen konnten und das war mein Pferd Muskat und mein JRT Neo. Und immer wenn ich von ihnen länger erzähle, muss ich wieder weinen, weil sie mich so tief berührt haben.

    Und das Ruebchen glaube ich, kann man selbst gar nicht steuern, das ist einfach so. Man fühlt sich mit ihnen "eins". Ich hatte so eine tiefe Bindung zu ihnen und sie zu mir, die man auch gar nicht erklären kann. Man versteht sich ohne Worte, nur mit Blicke und das ist einfach nicht mit einem jeden möglich. Auch wenn Du all Deine anderen Hunde auch sehr lieb hast, Ero ist einfach Dein Seelenhund und es ist so schön, wenn man das erleben darf.

  • mein Seelenhund war der Neufundländer von Freunden von meinen Eltern, um den ich mich als 14 jähriger gekümmert habe. Es wird wohl niemals wieder einen Hund wie Schorse geben.

    Treu doof und lieb zu allen.