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Du hast im Moment auch echt viel um die Ohren, ich würde dir am liebsten eine große Kanne Tee hier lassen...ich glaube nicht, und das meine ich keinesfalls böse, ich schließ jetzt einfach mal von mir auf andere, dass du so völlig ruhig und gelassen bist, solange Bewerbungen anstehen und der Endgegner lauert und deine Nachbarn...nun ja, speziell sind. Das ist schon ein großes Päckchen was du am Hut hast. Auch das überträgt sich auf den Hund. Das soll jetzt nicht heißen, du bist schuld, das sind nur einfach die Tatsachen den Lebens. Wenn es gerade in der Familie unruhig zugeht, was man nun mal phasenweise nicht ändern kann, dann betrifft das eben alle die in der Familie leben. Mehr als man glauben möchte...hatte mich vor längerem fürchterlich über etwas aufgeregt, Ergebnis; Hund und ich rannten mit stressbedingter Verdauungsstörung abwechselnd zum jeweiligen Pöttchen. Tief durchatmen und einfach hinnehmen, dass es im Moment noch nicht alles völlig "normal" läuft. Mach dir keine Vorwürfe, dass Herr Hund jetzt unterbeschäftigt sein könnte und zu wenig Bewegung hat. Du tust was du kannst, läufst durch die Nacht, mehr als das kannst du nicht tun. Und ich finde jetzt gar nicht, dass er soooo wenig beschäftigt wird.
Soweit ich weiß, man korrigiere mich wenn ich falsch liege, bleiben Rüden nach der Kastration noch bis zu 3 Monaten zeugungsfähig. Und damit vermutlich auch zeugungswillig. Ich denke nicht, dass sich der Hormonnebel schon völlig aufgelöst hat.
Mein größtes Problem mit ihm ist diese absolute Unberechenbarkeit. Wie gestern Nacht mit den Autos - der hat jetzt ewig keinen Autos mehr nachgewollt.
Das finde ich bei nochmaligem Lesen jetzt gar nicht so unberechenbar. Er hat ja sieben Autos lang Haltung bewahrt, das achte war zu viel. Dem Reiz zu widerstehen, sich derweil auf was anderes zu konzentrieren ist anstrengend, und beim 8 Auto hats halt die Sicherung rausgehauen. Erst beim achten....so kann man es auch sehen. War vielleicht etwas viel für eine Nacht. Hier ist nach Katze Nr. 2 das Maß schon voll...
Das ist echt zum verzweifeln, weil ich das Gefühl hab, dass jedes mal, wenn ich mich über etwas, das total gut läuft, riesig freue, das beim nächsten Mal einfach wieder alles "kaputt" ist und nicht mehr funktioniert. Diese Ambivalenz macht mich echt verrückt. Denn dann freue ich mich heute, dass er so gut an der Leine läuft und nehm deswegen morgen dann die längere und dann brettert er mir nonstop da rein und macht mir weh.
Nein, auf keinen Fall verzweifeln, gerade am Anfang, wenn Hund etwas neu lernt, ist vieles tagesformabhängig und situationsabhängig. Da können so Dinge mit reinspielen, wie der Tag vorher gelaufen ist, Ablenkungen in der Umwelt, Geräusche und Gerüche, die wir ja nicht mal wahrnehmen. Selbst wenn für uns alles so scheint wie immer, kann für den Hund irgendwas total aufregend sein. Auch wieder blödes Beispiel von uns, Frau Hund lernt gerade "schleichen"...eher unwichtig, machen wir halt manchmal, nur weil hier und da ein winziges Flöckchen Schnee lag, hat sie Schleichen erst angeboten....und mich dann umgesemmelt weil Schnee + die Olle filmt. Gut, ich habs kommen sehen und laufen lassen, hat ja nicht den selben Stellenwert wie Leinenführigkeit, dient nur der Belustigung und die hatte ja angekündigt, dass sie mich gleich umrennt...aber, ein bissi was anders, und schon hat Hund einen Clown gefrühstückt.
Ich würde für die Leinenführigkeit stumpf immer die gleiche Leinenlänge nehmen, macht es glaube ich für den Hund deutlich einfacher. Wenn Frau Hund an der Schleppi hängt, gelten hier die Regeln des Freilaufs. Es darf gezogen werden, anders käme sie ja gar nicht vom Fleck mit der Schleppi. Reinbrettern ist verboten, also das "stop" gut aufbauen. Und halt so Dinge wie "nein" und der Rückruf. Mehr verlange ich im Grunde nicht an der Schleppi. Ach ja, und es geht erst nach Freigabe los, so wie im Freilauf auch. Ist was völlig anderes als an der 2m Führleine.
Ich denke ich würde es so angehen, dass ich mir die 20m Schleppi einpacke, an der normalen Führleine an einen Ort gehe, wo ich möglichst weit alles überblicken kann, also keine bösen Überraschungen, nichts, was plötzlich von einem uneinsehbaren Weg angelaufen, geradelt oder sonst was kommt und dann auf die Schleppi wechseln. Dann könnt ihr ja genau da etwas spielen, es kann mal ein Balli fliegen, was im Gras versteckt werden, Stop und Rückruf üben...usw. Erst mal ohne dass ihr euch groß fortbewegen. Gegend im Auge behalten und sofort zurückrufen, wenn sich auch nur ein potentiellen Reiz nähert. Denke wenn das mal eine ganze Weile klappt, könnt ihr mit Fortbewegung anfangen und so gemeinsam die Gegend erkunden. Lasst euch Zeit, damit sich bei dir Vertrauen bilden kann und sich bei Brummi alles festigen kann. Kannst ihn ja mal abrufen wenn er sucht o.Ä um mal zu sehen, was bei Ablenkung passiert. Und wenn er angebrettert kommt ist aber Party! Ich versteh dich, du willst ihm möglichst gestern alles anbieten und ermöglichen was Hund gut tut. Verstehe ich voll und ganz...aber er muss da jetzt erst reinwachsen. Sonst überfordert ihn so viel Freiheit und schnelle Fortschritte und dann gibts Hirnfrost. Lass dich bitte nicht frusten, weil manche Dinge im Moment noch nicht gehen. Das kommt und braucht Zeit, du tust du alles was in deiner Macht steht, mehr kann keiner. Lass dich mal drücken.
Bei den Schleppleinen gibt es meiner Meinung nach große Unterschiede, gerade was das umwickeln von Beinen angeht. Ich bin am zufriedensten mit der 20m Biothaneleine von Bio-Leine. Ich weiß nicht warum, aber sie verheddert sich fast nie. Ich hab so eine flache von denen. Möglicherweise verheddert sich die Runde noch weniger, hab eine 5m rund von einem anderen Hersteller, die ist steifer und neigt so gar nicht zur Schlaufenbildung, nur leider kann ich die irre schlecht halten. Habt ihr irgendwo in der Gegend so einen Laden der die anfertigt, vielleicht ist es sinnvoll das Material vorher mal angefasst zu haben. Wir hatten das Glück, dass Bioleine einen Shop bei uns ums Eck hatte, in Essen.
LG
Babsi & Tilli
P.S.: ich glaube noch heute ist bei diesem Daniel von der Dog University der Kurs "Entspannter Hund" im Angebot. Hab mir den vorgestern geholt, aber noch nicht wirklich angefangen. Vielleicht gefällt der dir ja und für euch ist was dabei. Kann leider noch gar nichts dazu sagen, außer, dass ich die Youtube Videos von Daniel recht gerne ansehen und hilfreich finde.
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@Azemba, wenn Hund und Mensch sich endlich an den Maulkorb gewöhnt haben, ist es das normalste der Welt und entlastet beide ungemein!
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@Azemba Trotz aller Fortschritte tuts mir gerade sehr leid zu lesen was ihr da erlebt habt. Echt mies und schade, dass er in manchen Situationen so dermassen hochgeht. Wie unterbindest du denn dies, wenn er dich anfällt? Ich finde halt dass da einfach eine riesengrosse Grenze überschritten wird, er scheint doch auch gewissermassen ein Ventil zu suchen zwecks Frustabbau, was Romeo auch ab und an mal zeigt, ich aber dann dieses Ventil für ihn schaffe und schaue, dass er den Dampf kurz ablassen kann ( nicht an mir). So werden Spaziergänge echt zum reinen Spiessrutenlauf. Tut mir so leid für euch
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Die einzigen, für die es nicht in Ordnung ist, sind die Leute in meinem Umfeld. 😒
...dann pfeiff drauf
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Maulkorb drauf und fertig.
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Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen, dass es mit Aslan wieder Fortschritte gibt und Du an den Rückschritten nicht verzweifelst und für die neue Stelle ebenfalls.
Das wäre ja super wenn es genau das ist was Du suchst, die 5 Std. wären dann auch für Brummi super.
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Soooooooo - nun habe ich es endlich auch geschafft, alles Verpasste nachzuholen und die Beiträge der letzten Tage zu lesen (ich spare mir die ja immer für den Moment auf, in dem ich ein bisschen Muße finde, eine Tasse Kakao genieße und nicht ständig abgelenkt werde).
Erst einmal wünsche ich Dir von ganzem Herzen, dass Du die Zusage für den Job bekommst, der Dein Favorit ist und Dich bei Deiner Arbeit wohl fühlst. Ich hoffe auch, dass alle Blessuren, die der Brummi bei Dir verursachte, inzwischen geheilt sind und auch die Wunden in der Seele sich schließen ... jeder gute Moment ist ein Schritt zur Heilung.
Ich versuche tatsächlich auch immer wieder, genau wie Babsi, die Worte des Trainers zu berücksichtigen, der mir sagte, dass ich anfangen muss, das Negative nicht in meinen Fokus zu stellen, sondern dem Positiven mehr Raum zu geben. Manchmal gelingt das sehr gut, aber dann gibt es auch diese Momente, in denen mansich fragt, ob es je mal besser wird und dann ist da eben ganz viel Frust ... und der überträgt sich dann leider auch noch auf den Hund.
Das Gute daran ist aber, dass Du die ersten Schritte weg vom Frust und hin zur positiven Wahrnehmung von Brummis Fortschritten, ja schon getan hast und ich bin sicher, dass die "Probleme" auch immer kleiner werden werden.
Es ist aber auch meine Erfahrung, dass es Zeit braucht, bis eine Kastration auch im Kopf angekommen ist. Es ist ja nicht allein die Zeugungsfähigkeit, die den Stress verursacht - das wurde mir bewusst, als der schon viele Jahre kastrierte Fredy auf Chias Läufigkeit so extrem reagierte und vollkommen außer sich war. Seine Hoden sind weg, aber der Geruch der läufigen Hündin weckt in seinem Kopf trotzdem noch Lüste, die er sich garnicht mehr erfüllen kann.
Aber der große Stress legt sich eben durch die Kastration und wenn der Brummi sich jetzt schon entspannen kann, dann wird das auch immer besser werden.
Was die Analdrüsen betrifft, würde ich daran so wenig als möglich rumdrücken lassen, denn leider fördert das die Produktion um ein Vielfaches und die Analdrüsen füllen sich umso schneller.
Ich schrieb es schon mal an anderer Stelle: Bene hatte das Problem auch, als sie so lange Antibiotika nehmen musste und ständig Durchfall hatte - da leerten sich die Analdrüsen natürlich auch nicht und sie fing irgendwann an, auf dem Popo zu rutschen, weil die Analdrüsen juckten. Ich habe dann angefangen, ihren Hintern einmal wöchentlich mit einem Desinfektionstuch zu reinigenund danach mit Drachenblutsaft ein wenig die Stellen zu massieren, an denen die Analdrüsen sitzen - also nicht drücken oder rausmassieren, sondern nur den Drachenblutsaft einreiben. Der Drachenblutsaft wirkt zusammenziehend und desinfizierend und das half sehr gut - auch gegen den Juckreiz. Seit dem sind die Analdrüsen kein Problem mehr und auch das Popogelecke hat aufgehört.
... und das Sandfuttern könnte - muss natürlich nicht - auch ein Problem mit der Magensäure sein, wenn der Brummi in Stress gerät und der ihm auf den Magen schlägt. Mein erster Leorüde hatte diese "Licky Fits" https://tier-natur-praxis.de/leckanfaelle-beim-hund.html und er neigte auch dazu, plötzlich Grasballen mit Wurzeln zu fressen, in die Blätter von Sträuchern zu beissen und hektisch alles mögliche (die Teppiche, das Pflaster) abzulecken.
Was im Akutfall half war das homöopathische Mittel Ipecacuanha, das ich dann alle 15 Minuten in D4 gab. Aber langfristig half dann der Ulmenrindenschleim und die Gastrosel Tabeltten. Stress zu vermeiden hätte sicher auch geholfen, aber das geht nun mal nicht immer so leicht.
Mit den "Bärenumarmungen" meistere ich kritische Situationen auch sehr gut. Das Problem ist dabei - wie Du schon schreibst - dass man nicht immer so schnell "bärenumarmen" kann, wie die Situation da ist. Ich hänge auch immer erst mal die Leine in den letzten Geschirrring und an den Brustring und hocke mich dann neben Chia, um sie "bärenzuumarmen" - das erfordert eine gewisse Vorlaufzeit und die hat man manchmal nicht.
Aber Du hast schon so viele Hürden gemeistert und Lösungen gefunden, dass es ganz sicher irgendwann auch viel entspannter werden wird und ich glaube auch, dass sich dann ganz viele kleine Baustellen auch ganz von selbst auflösen.
Meine Daumen dafür sind gedrückt und alle guten Gedanken dafür auf dem Weg zu Euch.
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