Hundi der Chaoskopf - auf dem Weg zur Ordnung im Kopf

  • mein eigenes Problem bei Gewalt ist das Timing.

    So zum Thema was ist Gewalt:

    Das ist vielschichtig und viel mehr als einen drüber geben. Soziale Isolation zum Beispiel wäre auch Gewalt.

    Leinenrucks wurden hier angesprochen.

    Klar versuche ich sowas zu vermeiden, aber wenn mein Hund Richtung Straße läuft gibt es nach Gefahrenlage durchaus auch ein zurückziehen meinerseits.

    Bei Elli hatten wir wegen der Artgenossen aggression mit Wasser gearbeitet. Ist auch etwas das ich für legitim halte.

    Aber wie gesagt habe ich gerade einfach wenig Plan was genau Aslan derzeit anstellt.



    Nur eines wenn ich mir Sorgen um rückwärtsgerichtete Aggression mache muss ich entsprechend sichern.

    Und wenn mich Loki wirklich beißen würde wäre wohl auch bei mir Ende von lustig.

  • ok wenn ich richtig liege ist das Hauptproblem andere Hunde. Dann nur als Vorschlag Mittelaltermärkte und Weihnachtsmärkte besuchen. Im Prinzip viele Hundebegegnungen und zwar so viele das der Hund irgendwann abschaltet.

  • Puh ... also allem Voran würde ich mich gerne @Azembas Bitte anschließen, die Diskussion nicht in Vorwürfe ausufern zu lassen, denn das bringt weder Azemba, noch dem Brummi was.


    Ich verstehe auch jede Argumentation, aber schlußendlich sehe ich zwei Probleme:


    1. Wir lesen nur, was @Azemba schreibt und wenn ich an mich selbst denke, dann gibt es Tage, an denen ich dreimal tief durchatme, bevor ich schreibe, weil ich sonst Dinge formulieren würde, die ich hinterher schwerst bereuen müsste und die mir dann auch furchtbar leid täten und peinlich wären. Wenn gerade der ganz große Frust hochkommt, dann erscheint einem in solchen Situationen das Problem schier unlösbar und mit etwas Abstand - und einem guten Rat - fragt man sich, ob es so schlimm war, wie man es noch kurz vorher empfand.


    Wenn Emotionen hochkochen, dann beeinflusst das die aktuelle Sichtweise für diesen Moment - das kann eine Stunde später - mit etwas Abstand - auch wieder anders aussehen. Ich ärgere mich manchmal auch über Chia, wenn ich das Gefühl habe, dass sie gerade total out of order ist, aber am Ende des Tages bin ich vor allem dankbar, dass ich meine Chaosfürstin haben darf und sie kein canider Roboter ist, der immer funktioniert.


    Auch ich habe manchmal Probleme, die Aktionen meiner Chia richtig einzuschätzen. Manchmal denke ich, dass sie unterfordert ist und sich darum langweilt und sich eine Beschäftigung sucht, die mir dann nicht gefällt. Dann frage ich mich, ob ich sie überfordere, weil sie eine so geringe Frusttoleranz hat und schnell "über die Uhr" geht.


    Es gibt Tage, da staune ich, wie mutig sie ist und dann wundere ich mich, dass sie sich nicht an der Waschmaschine vorbeitraut, wenn die Tür offen steht.


    Oft würde ich sie als einen sehr lebensfrohen Hund beschreiben, der es liebt, vor neue Herausforderungen gestellt zu werden und sehr schnell lernt.


    Dann wiederum schleicht sie mit verknuckelten Ohren durchs Haus und ich bin schon mit einer Hand am Telefon, weil ich fürchte, dass mein Hund krank sein könnte und ich dringend den Tierarzt anrufen muss. Aber hört sie was, dann ist der Depri weg und sie benimmt sich wie die offene Hose.


    Aber dann gibt es Wochen, in denen sie mich im siebten Himmel schweben lässt und Tage, da bin ich wegen ihr im tiefsten Keller und schiebe Frust.


    All das ist aber Chia und ich kenne sie mit all ihren schillernden Facetten, aber wenn sie jemand sehen würde, der sie nicht so gut kennt, wäre sie vielleicht entweder der aggressive Leinenpöbler (mein Nachbar würde das sicher so sehen) oder der freundliche Schäferhund, der sich nicht um vorbeirauschende Stockschwinger interessiert und sie friedlich passieren lässt.


    Eine Freundin sagte einmal, dass sie so einen Hund wie Chia noch nie kennen lernte - und das meinte sie definitiv nicht positiv, weil sie Chia als sehr überdrehten Hund empfindet, der nie zur Ruhe kommt.


    Genau diese Freundin sagte heute Früh beim gemeinsamen Gassi aber: "Chia hört ja auch aufs Wort und stellt nicht einfach auf Durchzug und sie hat halt den will to please, der meinem Hund fehlt!"


    Das war definitiv positiv gemeint!


    Was ich damit aussagen will ist, dass wir alle den Brummi nicht persönlich kennen und nur die Facetten kennen, die @Azemba beschreibt - mal sind es Lobeshymnen, die wir lesen und über die wir uns mitfreuen und dann sind es die Ausraster, von denen sie berichtet, wenn der Brummi mal wieder out of order gerät. Aber weder das eine, noch das andere zeigt uns das Brummi-Gesamtpaket.


    Darum würde ich an @Azembas Stelle vermutlich die gut gemeinten und auch liebevoll formulierten Ratschläge nicht unbedingt annehmen und umsetzen, denn wir alle wissen nicht, wie der Brummi dann tickt und warum er gerade so ist, wie er gerade ist.


    Bitte missversteht mich nicht. Ich würde jederzeit einen Rat von Ruebchen oder Boss annehmen und umsetzen, wenn es um den Aufbau einer Übung geht, weil ich weiß, dass da viel Hundewissen und Ausbildungserfahrung dahinter steckt. Aber was das Wesen meiner Chaosfürstin betrifft, da kenne ich sie einfach am besten und kann sie "lesen". Eine Sanktion zum falschen Zeitpunkt könnte uns eventuell um Wochen zurückwerfen und eine zu heftige Massregelung würde mein Seelchen in einen Depri schicken, mit dem ich nur schwer leben könnte.


    Ich bin ein Wattebauschwerfer und versuche gerade, nicht mal verbal zu maßregeln, sondern erwünschtes Verhalten zu belohnen, unerwünschtes Verhalten zu ignorieren oder - wie Boss das vorschlug: Mit "SCHADE" zu kommentieren und freundlich zu korrigieren, indem ich ihr die Chance gebe, es besser zu machen.


    Bei ihr funktioniert das. Aber das funktioniert vermutlich nicht bei jedem Hund, denn schlussendlich ist es das individuelle Wesen des Hundes, das den Weg der Ausbildung bestimmen sollte, weil es nicht nur den einen Weg gibt, der für alle Hunde passt.


    Um den passenden Weg zu finden, der für den Brummi passt, hat sich @Azemba Hilfe von einer Trainerin geholt und die ersten Trainingseinheiten waren vielversprechend. Dass @Azemba also auf diesem Weg bleiben möchte und nichts macht, was die Trainerin nicht absegnet, verstehe ich sehr gut.


    Aber das 2. Problem ist das, was ich auch habe: Viel Text, in den man viel hineininterpretieren kann und in dem auch die Emotionen schwanken, während man schreibt. Da scheint es dann manchmal für den Leser, als würde sich der Schreiber widersprechen, nicht so wirklich wissen, was er da genau tut und der Schreiber, der merkt, dass er gerade missverstanden wird, schreibt sich um Kopf und Kragen, um sich rechtzufertigen ... und schlussendlich bleibt der Frust, weil die Antworten keine Hilfe sind, sondern als Vorwürfe verstanden werden.


    Wir stehen uns nicht gegenüber, wenn wir diskutieren und sehen nicht, ob jemand das Gesicht verzieht, die Augen rollt oder lächelt. Hinter jeder Antwort steht ein Mensch, der in erster Linie helfen möchte, aber so löblich das wäre, so problematisch ist es, weil ganz schnell Emotionen hochkochen und dann fühlt sich der eineoder andere verletzt und zieht sich zurück.


    Ich fände es sehr schade, wenn es hier zu Zerwürfnissen käme und die Missverständnisse zu Unmut führen, der dann mitschwingt und das Miteinander erschwert.


    Ich finde mich in HSH oft wieder, weil ich mit meinen ersten Leos auch relativ unbekümmert unterwegs war und das klappte auch prima. Ich bin oft ganz bei @Ellionore und weiß, dass es anstrengend ist, einen ängstlichen Hund zu haben und genau darum bewundere ich Holgers Engagement und man spürt, dass er seinen Loki liebt und die Beiden eine gute Bindung haben.


    Aber ich bin auch sehr bei @Azemba, weil meine Chaosfürstin so ein bisschen das Brummiwesen hat und ich es auch manchmal als Seiltanz empfinde, meinen Hund nicht zu verunsichern, aber mir auch nicht auf der Nase rumtanzen zu lassen. Aber da muss ich alleine durch und kein noch so guter Ratschlag kann mir helfen, meinen Hund besser zu verstehen.


    Aber meinen Hund mit Aufgaben auszugleichen, Übungen aufzubauen und meinen Hund zu motivieren - dafür frage ich hier sehr gerne nach und bekomme auch immer sehr wertvolle Tipps, die uns schon viel weiter gebracht haben.


    Und das ist eben das 3. Problem: Hier sind viele Mitglieder, deren Fachwissen und Erfahrung ich nicht missen möchte, aber ich würde vermutlich nicht so offen über meine manchmal frustrierenden Erfahrungen mit meinen Hunden schreiben, weil ich weiß, dass in all meinen vielen Worten so viel Zündstoff steckt, den man zum Explodieren bringen kann, wenn ich alle meine Emotionen mit einflechte.


    ... mich würde es sehr belasten, wenn ich mich angegriffen fühlen und mich rechtfertigen müsste. Und ich denke, das geht @Azemba genauso.


    Genau darum wäre mein Rat, die Ratschläge zur Korrektur von Brummis Verhalten nicht aus der Erfahrung mit den eigenen Hunden, dem eigenen Wissen und dem eigenen Können zu formulieren, sondern @Azemba den Weg ihrer Trainerin gehen zu lassen und wenn die dazu rät, dem Brummi Kekse an den Kopf zu werfen und das funktioniert, müssen wir das ja nicht machen oder gut finden, sondern es einfach nur akzeptieren.

  • um mich Verbena anzuschließen, hoffe du bleibst uns hier erhalten. Was Angsthunde betrifft kannst du gerne per Konversation mich ansprechen.

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  • wie gesagt, nimm Dir mal jemanden an die Seite und bitte ihn ein Video von den Situationen zu machen. Dann sehen die Ausbilder hier, was Du evtl. verändern könntest im Umgang mit Brummi.

  • wie gesagt, nimm Dir mal jemanden an die Seite und bitte ihn ein Video von den Situationen zu machen. Dann sehen die Ausbilder hier, was Du evtl. verändern könntest im Umgang mit Brummi.

    Micha, das Problem ist auch da, dass ein Video immer nur eine Momentaufnahme ist und wenn ich 16 Stunden am Tag meinen Hund um mich habe und dann ein Video von 10 Minuten hier einstelle, dann fehlt doch das Drumrum der restlichen Zeit.


    Es gibt ja eine Trainerin und eine Begleitung bei den Problemen und ich denke, das ist in dem Fall hilfreicher, als Ferndiagnosen und Tipps, die für den eigenen Hund super funktionieren, aber beim Brummi vielleicht zueiner anderen Reaktion führen.

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  • Ich hoffe für dich, dass du deinen Weg mit Aslan findest.


    Ich werde auch nichts weiter ausführen. Nur eins: Wichtig ist, dass du Aslan Grenzen setzt, weil die ihm Sicherheit geben. Wie du sie ihm setzt, bleibt dir überlassen. Wichtig ist nur, dass Aslan die Grenzen respektiert und dann auch weiß, was von ihm erwartet wird. Ich bin mir sicher, dass dann vieles entspannter wird.


    Viel Glück für euch und ich hoffe, ihr schafft es.

  • Azemba hat doch jetzt klar gesagt, was das mit ihr macht und das sie deshalb keine Tipps mehr haben will.

    Und ganz ehrlich ich kann das nachvollziehen.

    Es ist wahnsinnig schwierig jemanden zu erklären was das Leben mit Angsthunden betrifft. Hatte ich versucht, die einen sagen nein kann kein Angsthund sein/ die anderen erzählen dir was von Körung und andere wiederum geben einem die Schuld.

    Alles total sinnlos, weswegen ich da auch null Nerv mehr drauf habe.

    Und deswegen verstehe ich Sie da.

  • Das hätte bei mir jetzt aber mal ne heftige Ansage gegeben diesen Ekelkram mir durch die Butze zu schleppen. :D