@Ellionore
Holger, Deine Idee hatten leider schon andere vor Dir und damit ist Dein Geschäft schon vor dem Startup ruiniert
Garantiert bekommt man solche Nagelhüllen oder den Lack auch schon in neon, Glitzer oder reflektierend ... aber ich habe schon genug damit zu tun, die Füße meiner Ponys immer schön rund zu raspeln und zwischendurch mal einzufetten - da brauche ich bei den Hunden kein umfassendes Nailstyling. Abknipsen, rundfeilen, fertich!
Benes Moppeligkeit ist ein Thema, mit dem ich inzwischen etwas entspannter umgehe. Was nicht heißt, dass ich meinen Hund fett füttere. Aber ich habe nun jahrelang versucht, Benes Gewicht zu reduzieren, nachdem sie hier schon mit 39 kg einzog und trotz aller Reduktionsmaßnahmen nahm sie nicht ab.
Es mangelt ihr nicht an Bewegung und ich achte auch sehr auf ihre Ernährung. Die Extra-Kekse, die sie bekommt, werden immer halbiert und aus Eins dann Zwei gemacht und sie bekommt morgens drei Handvoll Trockenbarf - das sind nicht mal 100 g- , die ich ihr als Leckerchen auf der ersten Gassirunde verteile oder sie für sie verstecke und sie suchen lasse. Abends bekommt sie 250 g Fertigbarf und entweder ein halbes Hasenbein, einen halben Rinderkehlkopf, einen Hähnchenhals oder ein Stückchen Kalbsbrustbein. Theoretisch sollte sie täglich 700 g Futter als Erhaltungsbedarf bekommen - damit würde sie aber zunehmen. Also bekommt sie weniger und ich supplementiere die Nährstoffe in Tablettenform, um Kalorien zu sparen.
Aber das Thema Gewicht habe ich auch immer wieder mit dem Tierarzt zu diskutieren und wir haben wirklich jeden Wert durchchecken lassen, der dafür verantwortlich sein könnte, dass sie auch mit wenig Futter nicht wirklich so abnimmt, dass sie auch nur annähernd nicht mehr moppelig ist.
Ich gebe alle 6 Monate ein großes Blutbild in Auftrag und das ist immer "vorbildlich" (so beschreibt es der Tierarzt) und auch die Schilddrüsenwerte und die Leberwerte sind unauffällig. Der Tierarzt mahnte mnich schon, dass ein so häufiges Testen auch keine neuen Erkenntnisse bringt.
Schlussendlich ist nun auch das Tierärzteteam der Meinung, dass die Kastration und der verlangsamte Stoffwechsel durch ihr Alter das Abnehmen erschweren und man bei ihr wirklich extrem in Richtung Diät gehen müsste, um ihr Gewicht zu reduzieren.
Da kommt bei mir dann aber die Frage auf, ob ich damit nicht ihre Lebensqualität extrem verringere.
Mein Paradebeispiel sind ja die beiden Leodamen einer Bekannten. Die schienen dem Frauchen zu dick und so wurde dem herrchen verboten, die Hunde mit Leberwurstschnittchen zu füttern und Leckerchen gab es auch keine mehr. Die Hunde erschlankten wirklich beide sichtlich. Nur bekam ich dann die Nachricht, dass die ältere Hündin kurz darauf über die Regenbogenbrücke gehen musste und die jüngere Hündin folgte ihr wenige Wochen später aufgrund von einer Knochenkrebserkrankung.
Mein erster Gedanke, als ich die zweite Todesnachricht erhielt war, dass man den Beiden dann wohl für die kurze Zeit, die ihnen geblieben ist, auch noch die Leberwurstschnittchen und die Kekse hätten gönnen können.
Das heißt nicht, dass ich das als Freifahrtschein zur unbegrenzten Leckerchenfütterung nutze, aber Bene ist 11 Jahre alt und nachdem uns vor 5 Jahren gesagt wurde, dass ihre Aussichten, alt zu werden, durch den damaligen Herzwurmbefall gering sind, bin ich jeden Tag froh, dass es ihr trotzdem noch so gut geht.
Dass Gewicht auf die Gelenke, Herz und Leber einen negativen Einfluss hat, weiß ich natürlich auch, aber wenn ich sehe, wie sie morgens mit Chia über den Acker fetzt, mit dem Ball spielt oder abends Fredy über den Waldboden feudelt und die 5 Kilometer-Wanderung problemlos meistert, dann bin ich über ihre gelebte Lebensfreude glücklich.
Als wir letztens beim Tierarzt waren, sprang sie mit einer solchen Leichtigkeit auf den noch nicht mal runtergefahrenen Tisch, dass selbst die Tierärztin meinte, dass man einem Hund, der so fit ist, sein Gewicht verzeihen kann. Es darfg natürlich auf keinen Fall mehr werden und im Grunde arbeiten wir durchaus daran, dass sie etwas weniger wiegt, denn sie bekommt ja weniger Futter und nur halbierte Kekse, aber zum einen ist das, was bei Bene den Eindruck erweckt, sie sei extrem breit, auch viel Fell - sie hat leider den typischen Kastratenpelz und wenn sie nass ist, ist sie nur noch halb so viel Hund.
Zum anderen denke ich auch oft an eine Kundin, die einen 7-jährigen Flat Coatet Retriever hat, der leider schon früh unter Spondylose litt und teilweise kaum noch selbst aus seinem Körbchen hoch kam. MitKräutern haben wir es geschafft, dass der Hund keine Schmerzmittel mehr brauchte und auch wieder lahmfrei lief, besser aufstehen konnte und auch aktiver wurde. Das Frauchen berichtete mir begeistert davon, wie der Hund wieder mit anderen Hunden spielt und mir kräuselten sich fast die Fußnägel vor Entsetzen, denn ich hätte den Hund wohl eher geschont, als eine Verschlechterung zu riskieren, weil er sich überfordert.
Das Frauchen sagte aber, dass wenn ihr Hund keine 10 Jahre alt wird, aber in den nächsten Jahren bis dahin richtig viel Spaß hat, das doch mehr Lebensqualität fürihn bedeuten würde, als wenn man ihn nun nur noch an der Leine Gassi führt, damit er mindestens 12 Jahre alt wird und noch sicher 5 Jahre durchhält.
Im ersten Moment wollte ich widersprechen... aber im Grunde hatte sie Recht. Für den Hund ist das Leben toll, denn er darf es wieder genießen und es hat eine Qualität bekommen, die für ihn wichtig ist, um sich wirklich wohl zu fühlen.
Bei Bene sehe ich das ähnlich. Ich wünsche mir natürlich, dass sie mindestens 15 Jahre alt wird und ich würde auch gerne alles dafür tut, dass das möglich ist, aber ich möchte ihr die Lebensfreude nicht signifikant einschränken, indem ich ihr die paar Kekse noch streiche, die sie bekommt. Dass ich ihre Kekse halbiere, ist frsie kein Problem, aber wenn sie keine bekommt, dann frustet sie das ganz sicher.
Ihre Lebensfreude knüpft sich durchaus ans Essen und ich versuche, den Kompromissweg zu finden.
Aber ich vergleiche meine 11 Jahre alte Moppelbene gerne mal mit dem schlankeren Lemmy, der erst 7 Jahre alt ist und bereits immer wieder Schmerzmittel braucht, weil er sonst hinkt ... Bene ist da eindeutig fitter und ihm an Kondition überlegen.
Aber wie ich schon schrieb: Ich ignoriere die Warnungen betreffend ihres Übergewichts nicht, aber sie ist nun seit sie bei uns einzog so ein Moppel und ihre Werte sind trotzdem immer "vorbildlich" und sie ist nicht weniger beweglich, wie schlankere Hundein ihrem Alter. Natürlich ist sie im Hochsommer kurzatmiger und hechelt mehr, denn der Speck wärmt, aber als vor der OP imSeptember ihr Herz untersucht wurde, arbeitete das ganz hervorragend und meine Sorge, dass sie die Narkose nicht übersteht, wurde mir deutlich gemindert, als der Tierarzt sagte, dass sie für ihr Alter so fit ist, dass er das Narkoserisiko als nicht hoch einschätzt.
... aber natürlich wäre mir auch wohler, wenn sie schlanker wäre. Nur will ich das nicht um jeden Preis und schon gar nicht um den ihrer Lebensfreude und Lebensqualität erreichen.
Heute Früh war sie mal wieder der Meinung, dass ein echtes Mädel sich zwischendurch mal das Gesicht pudern muss:
Bene schafft es wirklich, den halben Acker im Fell mit nach Hause zu nehmen.
Chia kullert sich höchstens mal im Gras - der Acker ist ihr zu dreckig und so ist sie immer der saubere Hund