Bene Baronin von Bärentatz, Chia Chaosfürstin von Flitz und Piepe und irgendwann ...

  • @Danke Luna - diesmal habe ich aber für Bene gebastelt. Chia trägt ja rot/ schwarz.


    Viel Talent braucht man eigentlich nicht. Nur das Material und passendes Werkzeug. Ich habe mir auch meine Trensenzäume meistens selbst gemacht, respektive "aufgepimpt", weil das was ich will, irgendwie nie so angeboten wird, wie ich mir das vorstelle. In der Beziehung bin ich ja auch ein echtes "Mädchen", denn Schabracke, Gamaschen und der Zaum müssen zusammenpassen. Aber such mal einen blau unterlegten, hochwertigen Kandarenzaum - und das mit einem Stirnband, in dem farblich passende Halbedelsteine verarbeitet wurden ... da musst Du dann selbst kreativ werden ;)


    Ruebchen


    Die Halsbänder halten tatsächlich ziemlich viel aus, weil sie aus Fettleder gefertigt sind und bevor das reißt, dehnt es sich erst. Der Vorteil vom selbst basteln ist auch, dass ich auch hochwertige Beschläge verwenden kann und mich nicht mit dünnen, billigen, vernickelten Ringen zufrieden geben muss. Die Nieten sind eigentlich auch unnötig. Ich nutze sie nur, damit keine Riemenenden abstehen. Das Geflochtene ist in sich so stabil, dass man es kaum aufgefrickelt bekommt, wenn man vergessen hat, den Ring oder die Schlaufe einzufügen ... ich habe tatsächlich schon angefangene Werke im Müll entsorgt, weil sich die Riemen nicht mehr lösen ließen, ohne dass das Leder unter der Anwendung einer Zange gelitten hätte. Ich nutze diese eingeflochtenen Beschläge sogar lieber, wie vernähtes oder genietetes Leder, weil Garn aufgehen und Nieten brechen können.


    @Azemba - stimmt! Deinen Kurzführer hatte ich mit dem gleichen Leder und den gleichen Farben geflochten. Aber das erinnert mich daran, dass hier noch eisblaues Fettleder liegt, das aufs Verarbeiten wartet. :/

  • stirnband mit halbedelsteinen sind natürlich schon exquisit :)

    bei meinen pferden (alle braune) liebte ich auch immer glitzerstirnbänder, aber auf halbedelsteine bin ich nie gekommen :)

  • stirnband mit halbedelsteinen sind natürlich schon exquisit :)

    bei meinen pferden (alle braune) liebte ich auch immer glitzerstirnbänder, aber auf halbedelsteine bin ich nie gekommen :)

    Frauen, Männer schauen sofort nach der Praktibilät . :D

  • Die Halsbänder halten tatsächlich ziemlich viel aus, weil sie aus Fettleder gefertigt sind und bevor das reißt, dehnt es sich erst.

    Das stimmt. Das meinte ich ... also gerissen ist bei uns sowas noch nie, aber eben total ausgeleiert... und dann hat man gefühlt irgendwie auch nicht mehr so die Kontrolle, wie man sie gerne hätte, mit dem dünnen, labberigen Lederbändel da am Hund... und etwas zu groß ist es durch das ausdehnen dann ja auch geworden - Rausschlüpfgefahr.

    Deshalb bleiben wir bei den Ketten, bzw. bei Ero beim breiten Nylonhalsband, das gibt nicht nach.


    Aber schön sind sie trotzdem :)

  • Azemba - stimmt! Deinen Kurzführer hatte ich mit dem gleichen Leder und den gleichen Farben geflochten. Aber das erinnert mich daran, dass hier noch eisblaues Fettleder liegt, das aufs Verarbeiten wartet. :/

    Ich sag ja, ich muss irgendwann mal noch ne Leine ordern 😎

  • Azemba - stimmt! Deinen Kurzführer hatte ich mit dem gleichen Leder und den gleichen Farben geflochten. Aber das erinnert mich daran, dass hier noch eisblaues Fettleder liegt, das aufs Verarbeiten wartet. :/

    Ich sag ja, ich muss irgendwann mal noch ne Leine ordern 😎

    @Azemba Welche Länge?


    Ich war heute mal wirklich richtig auf Wolke 7, denn taddaaa ... wir trafen heute die stockschwingenden Hausfrauen (das wäre ein guter Name für eine Band, denn "die toten Crackhuren im Kofferraum" gibt es ja schon - wirklich, Ihr könnt das googeln!) und Chia hat nicht gebellt!


    Momentan können wir ja wieder um 6.30 Uhr zum Morgengassi aufbrechen, seit die Uhr umgestellt wurde, ist es wieder früher hell. Allerdings sind nun auch wieder zahlreiche Gassihausfrauen zeitgleich unterwegs und Montags, Mittwochs und Freitags walken zwei Lorser Hausfrauen durch den Wald ... dummerweise genau auf meiner Strecke.


    Am Montag hatte ich kurzfristig umdisponiert, als ich sie von fern nahen sah und bin eine andere Strecke gelaufen, die ich nicht ganz so gerne mag, weil ich da vier Mal die Bahngleise kreuzen und Chia jedes Mal vorher an die Leine nehmen muss.


    Auf meiner sonstigen Ausweichstrecke liegt ja noch die Fährte vom Wochenende und die findet Chia so verlockend, dass ich sie ebenfalls an die Leine nehmen müsste, um sicher zu gehen, dass sie da nicht noch irgendwas von der Jagdprüfung findet (Kaninchenfell oder sonstwas Gruseliges).


    Aber heute sah ich weit uns breit niemanden, der mir hätte entgegenkommen können und wanderte mit den Hunden zwischen den Feldern, als Chia sich immer wieder umdrehte ... in der Dämmerung sah ich zwei helle Lichter auf uns zukommen. Nein, es war kein Auto, sondern es waren die Stirnlampen der stockschwingenden Hausfrauen - und die sind mächtig flott unterwegs!


    Also leinte ich die Hunde an, ließ sie absitzen und stellte mich mit ihnen an den Feldrand. Kaum hatte ich die Leinen sortiert, waren die Damen auch schon auf gleicher Höhe. Ich wedelte vorsichtshalber mit dem Ball vor Chias Nase rum, aber sie schaute nur interessiert auf die Walkerinnen, die dann freundlich grüßten und eine meinte: "Boa! Der junge Hund ist aber richtig groß geworden!" Mir fällt das ja so gar nicht auf, aber ich habe mich über die nette Bemerkung gefreut und geantwortet: "Naja, sie war ja nun auch lange genug klein!" Da lachten die Stockschwingerinnen und zogen von dannen.


    Ich schwebte den Rest der Strecke wie auf Wolken, weil sogar ein kurzer Austausch mit den Frauen möglich war und Chia nicht bellte! Unfassbar!


    Sie war auch problemlos abrufbar, als es im Gebüsch knackte und sie das Knacketier kurz fixierte und überhaupt war sie aufmerksam und richtig schön bei mir.


    Gut ... ein bisschen viel bei mir war sie, als ich sie um die Brunnen schicken wollte, denn beim ersten Brunnen klappte alles super. Inklusive SITZ! und SCHAU! Als ich sie dann losschicken wollte mit "REVIER!" schoß sie zwar los, bremste dann aber nach einer halben Runde, kam wieder zu mir und lieferte den perfekten Vorsitz. Ob sie der Meinung war, dass es nicht fürs Davonlaufen, sondern fürs Dableiben Belohnungen gibt?


    Also sagte ich: SCHADE!" und startete einen neuen Versuch am zweiten Brunnen. Das klappte - aber nur, weil ich, als Chia auf der Hälfte wieder stehen bleiben und umdrehen wollte, WEITER! rief. Super gemacht ist anders, aber ich habe den zweiten Brunnen dann trotzdem belohnt und dann den dritten Brunnen in Angriff genommen. Der kappte gut, aber Chia war deutlich langsamer unterwegs als sonst. Damit kann ich aber leben, denn ein Hauch weniger Trieb ist so schlecht nun auch nicht und schneller wird sie von selbst wieder. Heute war sie sich wohl einfach nicht so sicher, ob ich sie wirklich um den Brunnen schicken will oder sie lieber wieder umkehren soll, um mich nicht alleine mit Bene stehen zu lassen.


    Beim SITZ muss ich momentan wieder ein bisschen deutlicher werden, denn sie sitzt sofort, aber sie möchte auch gerne wieder aufstehen, wenn sie findet, dass die Übung nun zur Genüge absolviert wurde. Das BLEIB ist auch ein bisschen wackelig, aber das BRING wird besser und sie verschwindet beim Apportieren nicht mehr gleich mit ihrer Beute.


    So sehr ich in den letzten Tagen hoffte, dass sie nun endlich läufig werden möchte, damit wir das Thema abhaken und die Wochenenden planen können, so sehr hoffe ich, dass sie wenn - dann erst nach dem Wochenende läufig wird und dass am Samstag wieder trainiert werden kann. Wenn Chia schon mal kooperativ ist, dann wäre es ja auch mal schön, auf dem Hundeplatz zur Abwechslung auch mal positiv aufzufallen 8o


    Dafür habe ich sogar den angekündigten Besuch einer lieben Bekannten mit ihrem Leonberger abgesagt und das tat ich wirklich ungern, denn ein bisschen Leokuscheln - auch wenn es nicht der Eigene ist -, tut der Seele gut :love:

  • Da macht Chia es aber ganz schön spannend mit der Läufigkeit🥴 Hoffentlich geht sich der Hundeplatz davor nochmals aus, wenn du schon die Leo-Schmusestunde ausfallen lässt.


    Irgendwas dürfte bei Chia noch nicht ganz angekommen sein beim Umrunden der Brunnen. War aber auch lange Zeit Pause dazwischen, da flutschst es vielleicht noch nicht soooo ganz. Und krank war sie ja auch.

    Mir wäre es wichtig, das Umrunden am selben Brunnen nochmals von ihr einzufordern, damit sie nicht meint, sie kann das Handeln wie sie selbst es will. Dafür würde ich mit einer besonderen Belohnung arbeiten, damit sie es wirklich zuverlässig ausführt. Und dann gibt es es wirklich Party, wenn sie es macht.

    Wenn sie Spaß daran findet, wird auch die Schnelligkeit mit dazukommen.

  • Azemba Welche Länge?

    2 Meter, ohne Ringe, denn die nutze ich im Prinzip gar nicht. 🙃


    Die Chia ist schon eine freche Maus, aber man merkt deutlich, dass da doch Vernunft einzukehren scheint bei ihr und darüber freue ich mich extrem für euch zwei 😍 Dass sie so ruhig geblieben ist, als die Vollgastantchen vorbei gedüst sind, ist wirklich glorreich und zeigt, dass sich da was tut.


    Ich drücke ganz fest die Daumen, dass ihr am Wochenende noch mal auf den Platz könnt, um zu trainieren ☺️

  • Boss Danke für Deinen Tipp mit dem Brunnenspiel. Ich hatte überlegt, dass ich bei einem Fehlversuch mit "Schade" abbreche und dann erneut die Motivation stärke, um dann den nächsten Brunnen in Angriff zu nehmen, weil ich nicht sicher war, was Chia abgelenkt hatte und keinen neuen Fehlversuch riskieren wollte. Aber was Du schreibst klingt natürlich auch logisch. Wobei ich zugebe, dass oft selbst überlege, warum sie an manchen Tagen der Hund ist, der einen in den siebten Himmel schickt und an anderen der, bei dem man nur noch Frust empfindet.


    Vielleicht passt @Pinguettas Vergleich mit ihrer Tochter sehr gut, die ja auch zwischen Engel und Bengel hin- und herpendelt?


    Momentan macht Chia es aber wirklich spannend mit dieser Läufigkeit. Bei ihr kam ja die erste Läufigkeit ja bereits mit 6,5 Monaten und dann vier Monate später, als sie 11 Monate alt war. Zweimalige Läufigkeit vor dem ersten Geburtstag beunruhigte mich dann aber doch ein bisschen und ich fragte den Tierarzt, weil es ja durchaus eine Disposition für eine Autoimmunkrankheit beim Schäferhund gibt, die mit Progesteron-Antikörpern einhergeht, wodurch dann die Läufigkeit häufiger als alle 5 Monate auftritt:


    Hierzu findet man diesen Eintrag bei Wikipedia:

    Verkürzung des Läufigkeitsintervalls

    Eine Verkürzung des Läufigkeitsintervalls auf unter fünf Monate kann bereits physiologisch durch Kontakt mit einer anderen läufigen Hündin auftreten. Darüber hinaus kann eine Gelbkörperschwäche (Hypoluteinismus, Syn. Progesteroninsuffizienz) dafür verantwortlich sein. Diese kommt am häufigsten beim Deutschen Schäferhund, Rottweiler und Berner Sennenhund vor. Die Ursache ist nicht bekannt. Als Auslöser werden eine Progesteron-Antikörper im Sinne einer Autoimmunerkrankung, beim Deutschen Schäferhund auch ein Mangel an Prolaktin diskutiert, welches beim Hund einen Gelbkörper-erhaltenden (luteotropen) Effekt aufweist. Bei Bedeckung nach einem verkürzten Zyklus wird eine regelmäßige Kontrolle der Progesteron-Konzentration empfohlen, da die Hündinnen ohne Ersatz von Progesteron den Wurf häufig nicht austragen.


    Allerdings meinte der Tierarzt, dass ich meiner Hündin vier Läufigkeiten Zeit geben soll, bevor wir mit Hormonanalysen starten, denn meistens pendelt sich der Zyklus dann auch ganz von selbst ein.


    Die dritte Läufigkeit lag dann im Abstand von 5 Monaten zur zweiten Läufigkeit - was schon mal beruhigend war, denn auch wenn ich keine züchterischen Ambitionen verfolge, wirken sich Hormondefizite oder Homonüberschüsse ja doch auch auf den Stoffwechsel und die gesamte Gesundheit des Hundes aus und eine Autoimmunkrankheit ist ja nun auch nichts, was man sich beim eigenen Hund wünscht.


    Insofern ist es dann ja durchaus positiv, dass seit der letzten Läufigkeit inzwischen 5 1/2 Monate vergangen sind, aber mich besorgt nun trotzdem, dass Chia deutliche Zeichen des Proöstrus zeigt, indem sie häufig markiert, sich vermehrt leckt und die Vulva ist auch angeschwollen, aber vielleicht bin ich da nun auch übertrieben schnell besorgt, denn die Vorbrunst kann ja durchaus auch bis zu 17 Tagen dauern ... aber es könnte sich nun auch um eine stille oder weiße Läufigkeit handeln und die kann leider auch durch eine Krankheit ausgelöst werden.


    Vielleicht mache ich mich da nun auch selbst viel zu verrückt. Mein Göttergatte meint, dass eventuell die Antibiotika und die Lungenentzündung sich auf den Zyklus und den Läufigkeitsverlauf auswirken und ich nicht immer gleich vom Schlimmsten ausgehen sollte.


    Ich versuche es, finde aber durchaus, dass Chia momentan sehr schwankend in ihrem Wesen ist und schreibe das den Hormonen zu, die auch nicht so recht wissen, was sie gerade wollen.


    Heute ist beispielsweise wieder so ein "Der beste Hund der Welt ist meine Chaosfürstin!"-Tag.


    Wir liefen schon beim Losgehen meiner Nachbarin und ihrem JRT Sammy über den Weg und Chia bellte zwei Mal und lief dann mit mir weiter. Kein Reingesteigere, keine Leinenpöbeln übelster Art und kein "out of order". Was für ein Höhenflug für mich!


    Dann kamen wir auf die Mauslochstrecke, auf der Chia in einen wahren Rausch olfaktorischer Mäusegenüsse gerät, denn sie muss ihren Schnüffel wirklich in jedes Mausloch stecken und ihr "Mäuselsprung" hat inzwischen meisterschaftliches Niveau erreicht. Natürlich verbiete ich den Hunden die Mäusejagd. Vor allem, weil Bene die kleinen Graupelze ja auch durchaus erwischt und auf ihr Karma schon mindestens zwei kleine Leichen drücken, die sie in meinem Beisein meuchelte.


    Chia findet allerdings, dass wenn im Mäusezuhause die Tür fehlt, man schließlich auch nicht anklopfen kann und folglich eintreten darf. Dazu muss man aber natürlich den Hauseingang auf Schnauzendurchmesser vergrössern und das tut man mit der Vorderpfoten, die dann als Schaufelbagger eingesetzt werden.


    Auch das ist eigentlich verboten, aber die Zahl der Mauselöcher ist so groß, dass ich es nur bei jedem Zweiten schaffe, die Umbauarbeiten zu verhindern, weil Chia einfach schneller ist, als ich.


    Normalerweise lässt sie sich bei ihrer Tätigkeit auch ganz ungern stören, aber heute reichte ein "Lass das!" von meiner Seite und sie rannte zu mir, saß vor und verlangte nach einer Belohnung! Wow! Wichtiger zu sein, als ein Mauseloch - also das ist eine Ehre, in der ich erst mal ein ausführliches Bad nehmen musste! Gut - Chias Verlangen galt den Keksen und die Aufmerksamkeit galt eher denen, als mir. Aber ich bin leidensfähig und beanspruche zwecks des guten Gefühls auch mal einen Erfolg, der den Keksen gebührt, einfach für mich. Schließlich gäbe es ohne mich auch keine Kekse 8o


    Bei so viel Motivation der Chaosfürstin dachte ich, dass wir auch das Brunnenspiel spielen können ... jaaaa, man sollte vielleicht nicht gleich nach den Sternen greifen und besser auf dem Boden der Tatsachen bleiben, um keine Bauchlandung zu riskieren. Ihr ahnt es schon ... das Brunnenumrunden lief mittelmäßig. Chia rannte zwar los, ließ sich dann aber durch ein Geräusch im Gebüsch ablenken, blieb stehen, überlegte, ob sie der akustischen Verlockung nachgeben sollte, entschied dann aber doch, meinem Rückruf zu folgen und saß dann auch perfekt vor - wenigstens das klappte ?(


    Nach der Idee von Boss entschied ich dann aber, nach dem "Schade", den gleichen Brunnen nochmal in Angriff zu nehmen und der zweite Anlauf war dann deutlich besser, aber leider auch eher lockeres Tempo im Trab.


    Ich habe Chia trotzdem belohnt und ein bisschen gefeiert, obwohl ich das Brunnenspiel vorgestern mit ihr spielte und sie da wie ein Flitzebogen um die Brunnen fetzte. Ich denke also, dass der Sinn und die Ausführung des Spiels durchaus bei ihr angekommen ist, aber sie eben entscheidet, wann sie 100% gibt und wann sie mir nur 50% anbietet.


    Das ist ja das Sonderbare an diesem Hund. Es gibt Tage, da ist sie so motiviert, dass sie mit Feuereifer um die Brunnen flitzt, ohne dass ich sie losgeschickt habe. Sie kann eine Aufgabe begeistert und mit größtmöglichem Engagement und Antrieb ausführen, dass ich schon den Duft der sportlichen Lorbeeren erschnuppern kann. Sie kann einen aber auch übel auf den Boden der Tatsachen zurückholen, wenn sie dann eben tut, als wüsste sie jetzt so gar nicht, was ich gerade von ihr will.


    Ich glaube auch nicht, dass das dann Sturheit ist - das würde eigentlich auch nicht zu ihrem eifrigen Wesen passen -, sondern ich denke eher, dass sie abwägt, ob sich der Aufwand gerade lohnt. Sie verweigert den Gehorsam nicht, aber sie setzt sich dann eben auch nicht mit aller verfügbaren Energie dafür ein, es bestmöglich zu machen.


    Allerdings gab es in den letzten beiden Tagen so viele Gründe zu feiern, dass ich ihr ein halbherzig ausgeführtes Brunnenspiel auch gut nachsehen kann.


    Chia lässt sich aktuell nämlich so gut abrufen, dass ich mein Glück teilweise kaum fassen kann. Wann immer sie etwas sieht oder hört, schaut sie zu mir und fragt, ob sie nachsenen gehen darf und sage ich: "Lass es", brauche ich noch nicht mal das "Hier", damit sie zu mir kommt - sie rennt in Erwartung ihrer Belohnung freudvoll auf mich zu.


    Vor einer Woche hätte ich noch Zweifel an meiner eigenen These der verstärkten Bindung durch Belohnung und Lob fürs Zurückkommen gehabt und ich hatte zwischendurch auch überlegt, ob ich Chia gerade motiviere, häufiger den je davonzuflitzen, um dann zurückzukommen und Kekse zu kassieren.


    Aber momentan ist sie so intensiv bei mir, dass sie sich häufig neben mein Knie schiebt, von ganz alleine Fuß geht, bis ich auflöse und sie mich anschaut, als wollte sie sagen: "Wenn es das ist, was Du willst - kein Problem. Die Aufgabe erledige ich doch mit links!"


    Ihr Blick ist irgendwie ständig auf mich gerichtet und wenn sie mir von der Seite weicht, dann nur ein paar Meter.


    In den letzten beiden Tagen war auch richtig viel Betrieb im Wald. Ich vermute, die Leute kommen mit der Zeitumstellung nicht klar und sind darum eine Stunde früher unterwegs als sonst. Jedenfalls begegneten uns gestern die Stockschwinger und vorgestern eine Joggerin. Beide Male blieb Chia ruhig sitzen, schaute aufmerksam, aber gab keinen Laut von sich. Auch über die Waldwege kesselnde Autos werden von ihr zwar wahrgenommen, aber sie geht sogar freiwillig zum Wegrand, lässt sich anleinen und wartet sitzend, bis das Fahrzeug an uns vorbeigefahren ist.


    Nun kann dieser neuerliche Sinneswandel von der Leinenpöblerin zur coolen Socke durchaus hormonbedingt sein und eventuell habe ich in drei bis vier Wochen wieder meine Randalefürstin an der Leine. Bis dahin genieße ich aber die tiefenentspannte Chia-Variante und freue mich, dass sie gerade so unanstrengend ist.


    Wobei das Hundetraining im Verein auch fpr diese Woche abgesagt wurde ... ich gehe mal davon aus, dass wenn dann eventuell übernächste Woche wieder trainiert werden kann, Chia doch läufig ist und wir nochmal drei Wochen Pause machen müssen.


    Aber nachdem die Chaosfürstin gerade so eine unkomplizierte Phase hat, reicht ihr offensichtlich unser tägliches "Zuhausetraining" aus, um ausgeglichen zu sein. Eine wirklich angenehme Erfahrung - auch wenn mir das Training auch sehr fehlt, denn ich fühle mich im Verein ja auch sehr wohl.


    Von heute Früh hätte ich gerne Fotos vom Spiel auf dem Acker gezeigt, dass Bene und Chia jeden Tag spielen, aber mein Handy schafft es nicht, Bewegungsfotos zu machen. Vermutlich gibt es da eine Einstellung dafür, aber ich bin schon froh, dass ich es gestern geschafft habe, meine Nachttischuhr endlich umzustellen (damit ich nicht jeden Morgen um vier Uhr aus dem Bett sprinte, weil meine Uhr sagt, dass es 5 Uhr ist und ich aufstehen muss), da brauche ich nun nicht die nächste Bedienungsanleitung lesen, um das Handy und seine Funktionen zu verstehen ... in meiner Welt dient das Handy nur der Sicherheit, zur Not Hilfe holen zu können und mal hier und da ein Bildchen zu knipsen und mehr muss es im Grunde auch nicht können.


    Aber wirklich was erkennen, kann man auch wirklich nur auf einem Foto.


  • Natürlich ist eine Bindung da. Und mal ehrlich Sabine einfach kann doch jeder, aber wir wachsen an unseren sturen/ängstlichen oder Testosteron gesteuerten Hunden.

  • Holger, ganz lieben Danka auch für Deine Worte ... gerade wachse ich an meiner kleinen Chaoten-Chia in den 7.Himmel! :love:


    Eigentlich warteich ja immer noch auf dieLäufigkeit, aber nachdem sich da nichts zeigte, habe ich heute Früh mal wieder eine Verabredung zum gemeinsamen Gassigehen mit einer Freundin und ihrem Berner Sennen-Aussi-Mix Lemmy wahrgenommen ... zumindest weiß ich jetzt, dass Chia super gut riecht und den intakten Rüden den Kopf verdreht. :whistling:


    Aber ich bin ja schon die ganze Woche fasziniert, wie gehorsam Chia ist und wie entspannt sie die Jogger und Stockschwingerinnen an sich vorbei ziehen lässt. Kein Abflitzen ins Gebüsch, keine Ignoranz, wenn ich sie rufe und heute Früh hörteich dann auch noch den Satz aus dem Munde der Freundin, die Chia als super anstrengend empfindet, der mir wie warme Zuckerwatte reinging: "Chia hört ja auch auf jedes Wort und hat den will to please, den mein Hund nicht hat!"


    Und solche Worte über Chia! :love:


    Gut, das Laufen war nun nicht ganz so entspannt, wie erhofft. Aaaaber - das lag auch nicht an der Chaosfürstin ... oder nur bedingt, weil sie halt wohl zu duften beginnt. :saint:


    Als meine Freundin auf den Hof fuhr und Lemmy aus dem Auto ließ, hatte ich Chia an der Leine, zwecks Übens, nicht auf andere Hunde zuzubrettern, sondern zu warten. Sie bellte zwar und sie wäre auch gerne gleich zu Lemmy gebrettert, aber das Bellen war kein überdrehtes Pöbeln, sondern eher eine freundliche Begrüssung und Chia hörte auch auf, als ich "Schluss!" sagte und sie war auch problemlos zu halten und zog nur ganz minimal in Richtung Lemmy - ohne in die Leine zu rennen oder gar reinzusteigen, wie das einst der Fall war. :thumbup:


    Mit diesem "ich kann meinen Hund bei Hundebegegnungen kontrollieren"-Erfolg stand ich ja schon mindestens auf der dritten Stufe der Himmelsleiter. :love:


    Dann liefen wir los. Lemmy und Bene liefen ohne Leine, Chia blieb an der Leine, weil ich ja nie weiß, ob irgendwo mein Nachbar um die Ecke kommt. Aber Chia lief locker neben mir her - ein Hoch auf die Rückkehr der Leinenführigkeit! :thumbup:


    Als ich dann die Leine löste und Chia vor Lemmy herlief, wurde sehr schnell klar: "Sie duftet!" 8|


    Es wurde dann insofern anstrengend, weil Lemmy natürlich ständig an und über Chia klebte, sie auf den Rücken warf und zu decken versuchte, während sein Frauchen versuchte, ihn davon abzubringen und ich Chia dann zu mir rief, um ihr die plumpen Annäherungsversuche zu ersparen. Chia war auch wirklich dankbar, dass ich ihr Schutz anbot, aber Lemmy von ihr wegzuhalten war dann auch wirklich mühsam und so musste Lemmy dann auch an der Leine laufen.


    Nach 10 Minuten löste sein Frauchen die Leine dann auch wieder (die Hoffnung, dass er was gelernt hat, stirbt bekanntlich zuletzt) und Chia verlegte sich auf die Flucht und das Verstecken vor dem Wüstling, während Lemmys Ohren hormonverstopft blieben und er sein Frauchen komplett ignorierte. Also wieder Leine für Lemmy und ein "Hier" an Chia und sie saß vor! Was für ein grandioses Gefühl! :thumbup:


    Momentan sucht sie aber auch ständig meine Nähe, ist immer mit ihrer Nase an meiner Hand und das führte dann auch dazu, dass meine Freundin, die sonst gerne mal behauptet, dass Chia der Hund ist, der mich durchaus an meine Grenzen bringen könnte, sie plötzlich über den grünen Klee lobte. :love:


    Gut - wenn man schlanker aussehen will, als man es ist, stellt man sich möglichst neben jemanden, der dicker ist, als man selbst ... und wenn sich Lemmy so übel daneben benimmt und nichts mehr hört, dann hat auch Chia mal den Vorteil, dass sie mit dem Gehorsam glänzt, den sie anbietet. :saint:


    Aber ein gutes Gefühl, Lob über Chias Gehorsam zu hören, war es eben trotzdem.


    Vielleicht liegt es ja an der bevorstehenden Läufigkeit, dass sie diesen ausgeprägten "will to please" zeigt, aber ich genieße das Gefühl gerade so sehr, dass mir der Grund dafür nicht so wichtig ist ... nur schade, dasswir damit nun nicht auf dem Hundeplatz Eindruck machen können. :evil:


    Als wir zum Auto zurückkamen, würde Lemmy gleich ins Innere verfrachtet und Chia legte sich neben mich, während ich noch kurz mit meiner Freundin sprach. Auch das ist ein Verhalten, das sie sonst nicht so zeigt, denn für gewöhlich fängt sie dann an zu jengeln, weil sie zu dem Hund ins Auto möchte und ist total gestresst und frustriert, weil sie ihren Willen nicht bekommt undman den Hundefreund vor ihr versteckt.


    Vielleicht hat Luna Recht und mit 24 Monaten zieht Vernunft ins Schäferhundhirn ein? Chia ist jetzt 21 Monate alt :/


    Aber was auch immer meine kleine Chaosfürstin gerade bewegt - es ist einfach schön :love: