Auf der anderen Seite wurde mir auch heute wieder gesagt, dass Chia durchaus viel Potential hat, aber ihr einfach die Routine auf dem Platz fehlt. Die bekommt sie aber nur, wenn ich regelmäßig mit ihr zum Verein fahre.
Das wurde mir ja über Brummi auch gesagt, der dort extrem unter Strom stand (schon vor seinen Hormonproblemen), der sich teilweise kaum bis gar nicht auf mich konzentrieren konnte, der, als ich dann mit ihm vom Platz ging, jaulkläffend versuchte, all den Stress los zu werden. Ich hatte sehr lange noch mal mit unserer neuen Trainerin gesprochen und sie empfand das tatsächlich als Quälerei, den Hund so immensem Stress auszusetzen. Ich weiß nun nicht, wie das bei Chia genau ist, dafür müsste ich das sehen, aber wenn es ihr so (ähnlich) geht wie Brummi, würde ich sie wohl nicht auf den Platz schleifen.
Man denkt, man tut dem Hund was gutes (denn die sind ja schlau und haben sehr viel Potential, genau das wurde mir auch mehrmals gesagt) und manchmal klappt es ja auch, wenn die Hunde dann doch mal mitmachen (können), aber dann wiederum, wenn man mal zwischendurch den Puls der Hunde fühlt und nicht mal mehr mitzählen kann und sie mit Augen und Ohren völlig woanders sind, ist es einfach zu viel für sie.
Der Besitzer von Brummis Schwester bricht in so einem Falle komplett ab und geht mit ihr nach Hause, weil er sagt, das bringt überhaupt nichts und die Trainerin dieser Hundeschule hat ihm das auch bestätigt. Der war mehrere Monate nicht mehr dort dann.
Man kann natürlich nicht von einem Hund auf den anderen schließen, aber ich mache mit Brummi grade NICHTS, rein gar nichts. Wenig für den Körper, wenig für den Kopf. Obwohl mir von allen Seiten eingeredet wurde, mit dem Pensum, das er hatte, sei er völlig unterfordert, das sei viel zu wenig, ich müsse täglich Fährten und ihn mehrmals die Woche auf dem Platz arbeiten, viel mehr Bewegung und alles ohne Leine und was ist?
Der Hund war absolut gestresst und überfordert und ja, man denkt, man tut den Hunden gutes damit, wenn man sie zum Platz bringt, wenn man sie im Kopf auslastet, wenn man 5h mit ihnen gassi geht oder sonst was. Aber das ist bei den Hunden soooooo unterschiedlich - egal welche Rasse. Und man merkt irgendwie ganz eindeutig: je unruhiger und chaotischer und gestresster der Hund, desto weniger darf man mit ihm machen offenbar, da jeder Input wie eine Droge ist, die sie wieder über ein normales Maß hinaus schießen lassen und das sie vielleicht absolut „geil“ finden, aber gleichzeitig geht es ihnen dennoch nicht gut damit.
Und ja, dieses „der gewöhnt sich schon dran“, wenn ich überlege, was ich meinem Hund da angetan habe, das tut mir so sehr leid im Nachhinein und ich hoffe, dass andere das nicht auch - aus den besten Absichten heraus - ebenso tun, weil man den Trainern irgendwo natürlich auch vertraut. Und weil andere einem das natürlich einreden (waren bei mir nicht nur die Trainer, mein Freund war auch der Meinung) und ich bin froh, schon lange bevor wir die jetzige Trainerin hatten, auf mein Gefühl zu hören und mich zu weigern, auch wenn ich dafür von mehreren Seiten angemacht wurde deswegen.
Ich denk mir halt, vielleicht ist er irgendwann mit 3-4 Jahren so cool im Kopf, dass das ginge. Aber bis dahin werde ich keinen Platz mehr betreten und wenn mir die Trainerin, die jetzige, sogar davon abrät, zu ihr in die Hundeschule auf den Platz zu kommen, obwohl sie da noch zusätzliches Geld mit machen könnte, finde ich das schon sehr aussagekräftig, denn für meinen(!) Hund ist das einfach zu viel. Zumindest im Moment.
Auf dem Heimweg jengelte sie dann auch kein bisschen ... es ist nicht das Autofahren, das sie hochfährt, denn sie steigt ja gerne ein und sie entspannte ja auch in der Pause auf ihrem Kissen im Auto und trank auch Wasser. Aber sie weiß, dass etwas Aufregendes passiert, wenn wir losfahren.
100% zutreffende Beschreibung über Brummi 😁