Hallo ihr lieben Leute,
wie ihr wisst, dürfen wir ja seit neuestem endlich auch auf den Hundeplatz.
Im IGP-Sport fühle ich mich auch pudelwohl, das ist alles ziemlich ruhig, die Hunde kommen eher einzeln auf den Platz und wenn andere da sind, dann kein Kontakt, genügend Abstand, alles supi. Wie das ablief, beschrieb ich ja im Romeo-Aslan-Thread.
Im Junghundekurs hingegen (beschrieb ich auch dort) ist es eine ziemliche Katastrophe - letztens waren wir grob geschätzt 15 Hunde, total kleiner, enger Platz, alles chaotisch, Hunde spielen miteinander (natürlich alles in verschiedenen Phasen), der Ablauf ist so unruhig und so voller Stress... nee. Die totale Reizüberflutung lässt Brummi nonstop in der Leine hängen und er ist nicht mehr ansprechbar.
Jedenfalls wurde ich im Junghundekurs direkt zu Beginn angesprochen mit "Hast du denn kein neues Kettenhalsband bestellt für ihn?", denn das alte war zu klein. "Doch", sagte ich, "aber der hängt mir so arg in der Leine, ich will ihn nicht verletzten, ich halte das für ungesund". Das wurde dann so ein bisschen mit Augenrollen wortlos kommentiert von Trainer 1 und auch der zweite Trainer empfahl eine Weile später das Kettenhalsband, während mein Hund röchelnd in der Leine hing, sagte aber, ich müsse das entscheiden, mit dem Kettenhalsband würde der Hund halt merken, dass da Ende ist, während so ein Nylonhalsband halt gerne nachgibt und durch das Weiche keinen so tollen Effekt gegen das Ziehen auslöst.
Effekt? Welchen Effekt? Dass es sich durch seine schmale Eigenschaft förmlich in den Hals bohrt? Auf den Kehlkopf drückt? Die Muskeln dabei auseinander "treibt"? Und falls der Hund doch mal mit Schmackes reinhämmert selbst bei 1m Leine eventuell ausgeprägte Verletzungen auslöst? Verspannungen verursacht, die sich auf den ganzen Körper auswirken? Und - allen voran - merkt, dass das Training dort einfach nur weh tut und unangenehm am ganzen Körper, besonders am Hals ist? Hm, ich stehe diesem "Halsbandzwang" sehr kritisch gegenüber derzeit, besonders in so was wie Junghundekurs.
Eigentlich wird ein Halsband verlangt, Geschirr soll keins angezogen werden, spielen die Junghunde, sollen sie komplett nackt sein.
Und da kommt mein riesiges Problem: Hake ich Brummi am Brustgeschirr ein, ist der super easy zu handeln, er wird nicht erwürgt, er bekommt keine Schmerzen, er ist viel entspannter und, nächste Sache: es reißt mir nicht den Arm raus. Im Notfall hab ich hinten zwei große Griffe am Geschirr, wo ich ihn halten kann, ich muss kaum Kraft aufwenden UND: er steht nicht neben mir.
Am (Nylon-)Halsband musste ich mir die 1m-Leine mit Trainingshandschuhen für den Kraftsport 2-3x um die Hand wickeln, sonst hätte er sich mir entrissen und das hab ich noch nie erlebt. Der läuft beim normalen Gassi völlig locker an der Leine, bei Reizen zieht er etwas - auf dem Hundeplatz zog er 40min durchgehend mit allem, was er zu bieten hatte, richtig übel. Ich war irgendwann gegen Ende so fertig mit meinen Muskeln, dass ich überlegte, frühzeitig abzubrechen, weil ich nicht mehr sicher war, ob ich den die letzten 15min noch halten kann. Mein Arm war danach der reinste Pudding, die Muskeln völlig überlastet, der Muskelkater die nächsten Tage immens - obwohl meine Arme trainiert sind. Verletzt habe ich mich dabei auch in der Hand und Brummi hatte danach irgendwie ein paar Tage keine Lust mehr auf sein Halsband.
Und das ist das nächste: Zieht er am Brustgeschirr, egal ob Rückenring oder Brustring, ist das kein Thema. Zieht er am Halsband, dann steht er dank Hebelwirkung auf einmal neben mir und ist für mich nur sehr, sehr schwer zu kontrollieren. Mit dem Geschirr kein Thema, das ist alles easy, da hab ich erstklassige Kontrolle mit dem geringsten Kraftaufwand meinerseits und dem geringsten Schadensausmaß am Hund.
Mein Plan ist nun, dass er das Geschirr an bekommt und an den Brustring kommt, weil mir das für den Hund und mich zu blöd und schmerzhaft ist. Kann er irgendwann ohne dieses Ziehen bei mir bleiben, hake ich ihn am Halsband ein - wie auch im IGP-Training, da nehme ich auch das Kettenhalsband, aber da kann ich das auch machen, denn da ist es ruhig und entspannt, kein Chaos. Im Junghundekurs wollte er sogar auf einen Kinderwagen springen - was er so auf der Straße nie macht.
Problem ist: Wenn die Junghunde miteinander spielen dürfen, sollen die ja komplett nackt sein. Brummi hat aber nicht so Bock auf Geschirr anziehen und wenn der weiß, dass der da gleich wieder rein kommt, wenn ich ihn zu mir rufe, kommt der erst recht nicht (zuhause klappt das mittlerweile einwandfrei, er hat keinen Bock drauf, kommt aber direkt vor meine Füße und ich ziehe es an), wobei der Rückruf in dieser chaotischen Situation sowieso überhaupt nicht klappt Also würde ich es gerne an lassen, darf ich wohl aber nicht, hm. Auch will ich meine normale Leine nehmen, weil ich die dann an Rücken und Brust zur besten Kontrolle anhaken würde - aber wir dürfen/sollen ja nur 1m-Leinen ohne Ringe und am Halsband nutzen
Im Endeffekt lautet das Motto: Macht das so, wie wir das wollen, oder ihr habt verloren, denn nur das ist der erfolgreiche Weg. Ich vermute aber, wenn ich mich komplett quer stelle, dass sie dann trotzdem nicht wirklich was dagegen tun würden, was denn auch? Mich vom Platz werfen? Kann ich mir kaum vorstellen, ich mache ja das ganze Programm brav mit, so wie Brummi es kann.
Ich weiß nun nicht: soll ich einfach mein Ding durchziehen, egal was sie sagen? Oder halt nicht mehr in den Junghundekurs gehen? Ich mein, ich war mit meinem Nylonhalsband mit Abstand nicht die Schlimmste, da kamen Leute mit Flexileine und dünnem Brustgeschirr an, aber die bekamen auch ordentlich die Meinung dazu gesteckt...
Wie ist das bei euch? Hattet ihr so einen ähnlichen Fall, wo ihr auf euer Vorgehen bestanden habt/musstet? Ich würde halt natürlich dennoch das Kettenhalsband anlegen, damit er eben weiß: nu is arbeiten angesagt, kein Theater. Aber puh, keine Ahnung, beliebt werde ich mich damit auf jeden Fall nicht machen, überhaupt nicht.
Ich danke euch schon mal