Mein Partner ist Amerikaner, die Familie hat auch selbst jahrelang Farmhunde gehalten. Dennoch ist ihm durch Willow aufgefallen, dass er von Sozialisierung und Training keinen Plan hat.
Ich glaube, dass das Problem Nummer 1 ist. Die Menschen haben genug Platz die Hunde tun zu lassen was sie wollen, da wird morgens die Tür aufgemacht und der Hund macht den Rest der Zeit sein Ding. Rennt von A nach B, streunert, jagt.
Jetzt hat man also einen Haufen Menschen ohne Hundeverstand, die vielleicht für Jobs in die Stadt ziehen und der Hund muss funktionieren. Da sind die dann direkt maßlos überfordert.
Wer das ganze Drama "live" erleben will, darf gerne der Facebook Gruppe German Shepherds Discussion & Training beitreten. War jetzt schon mehrmals kurz davor auszutreten, da mir das Elend doch an die Nieren geht. "Andere Sitten" ist insofern eine Entschuldigung für veraltete und unnötig grausame Methoden.
Da sind Posts von Menschen, die ihrem 5 Monate alten Hund einen Stachler besorgen wollen, weil er nicht leinenführig ist. Wie man dem Hund die Leinenführigkeit überhaupt beibringt, ist eine Frage, die diesen Leuten nicht in den Sinn kommt. Und das geht auf mein oben genanntes Beispiel zurück - die wissen nicht, wie man trainiert.
Hinzu kommt dann, dass die DSH Zucht in den USA ein Witz ist. Da gibt es kaum Hürden bis zur Zuchtzulassung, muss halt AKC registriert sein und das war es dann auch praktisch schon. Körungen, Temperamentstests und Beweis der Arbeitsleistung sucht man oft vergeblich. Kannst dir da auch problemlos einen "ausgebildeten Schutzhund" als Alarmanlage kaufen. Hast Hunde, die weder Hochzucht noch Leistungszucht angehören und einem Schäferhund nur entfernt ähneln. Dazu dann die ganzen Puppymills... Man hat also größtenteils schlecht gezüchtete Hunde mit nicht unbedingt sicherem Temperament bei Menschen, die größtenteils sehr unerfahren sind. Im besten Fall suchen die Leute noch einen Trainer, aber nach welchen Grundsätzen der arbeitet ist dann auch in den Sternen geschrieben....