Vorweg: ich würde mein Hundekind niemals freiwillig hergeben, da müsste man mir gegenüber schon rohe Gewalt anwenden, ABER.
Aufgrund dessen, was da alles vorgefallen ist, vorfällt und noch vorfallen wird, haben mein Freund und ich natürlich schon öfter mal drüber geredet, ob das so die beste Entscheidung war. Ich bereue den Brummi an sich überhaupt nicht und würde ihn immer wieder nehmen, aber oft haben wir uns eben doch gefragt, ob wir nicht besser einen Labrador geholt hätten, wir hatten nämlich auch kurzfristig Kontakt zu einem Züchter hergestellt - aber ich wollte einen Schäferhund. Oder ob wir nicht doch das süße Huskymädel genommen hätten - aber 3200 Euro für einen Hund ohne Papiere haben wir einfach nicht eingesehen und - ich wollte einen Schäfi. Das war mein Lebenstraum und ich hätte niemals gedacht, ihn mir so früh erfüllen zu können. Ich habe nicht viele Träume im Leben, aber DAS, das war einer davon und dementsprechend ist das für mich auch mehr als nur "mein Hundekind". Das ist mein Alles und vermutlich brauche ich psychologische Unterstützung, wenn er irgendwann aus meinem Leben schreitet. Aber egal, wo war ich? Genau!
Sicherlich hätte der Labrador oder der Husky uns viel "Leid" und Gepöbel und Probleme erspart, von Anfang an. Brummi war ja hochgradig unruhig die ersten paar Wochen und so weiter, einige kennen ja die Geschichte von ihm. Und manchmal denke ich auch: vielleicht wäre der Bub bei wem anders besser aufgehoben? Vielleicht sind wir nicht die richtigen? Vielleicht machen wir ja alles falsch? Vielleicht könnte er bei wem anders viel mehr? Wäre jetzt schon reif für die BH? Wer weiß das schon?
Und WOHER kommen all diese Gedanken? Genau, das ist der Einfluss von außen, der einem weismachen will, dass man nichts kann, nichts schafft, bisher alles falsch gemacht hat, der Hund schlecht ist, man ein Tierquäler ist, der Hund viel mehr können müsste, weil anderen das so vorschwebt, dass der Hund nicht erzogen ist, dass der Hund gefährlich ist, dass der Hund bösartig ist, dass man selbst inkompetent ist, dass man selbst keine Ahnung hat, dass man den Hund nicht gut hält, dass man mit ihm schlecht umgeht, was weiß der Henker noch alles!
Erschreckend, welche Macht die Umwelt auf uns hat. Zu jeder Zeit, ob wir das (zulassen) wollen oder nicht.