Heute ist Elysia 12 Wochen alt und wiegt nun genau 9 kg - sie nimmt also auch sehr gleichmäßig jede Woche ein Kilo zu. Beim Messen versuchen wir mit Leckerchen, Wasserwaage, Bleistift und dem obligatorischen Strich am Büroschrank so ungefähr ihre Größe festzustellen. Wie genau das ist, weiß ich natürlich nicht, aber der Zollstock zeigte heute 38 cm und somit wäre sie in einer Woche zwei Zentimeter gewachsen. Ich denke, das ist im normalen Wachstumsrahmen.
Momentan versuchen wir einen Hundesportverein zu finden, in dem auch eine Welpengruppe angeboten wird.
Der erste Kontakt war allerdings eher ernüchternd, denn es gibt nur eine Erziehungsgruppe in der alle Hunde von 16 Wochen bis nach oben offen jeweils am Samstag Nachmittag zusammen trainieren. Das wäre nun schon problematisch, weil ich dann mit zwei Hunden gleichzeitig auf dem Platz stehen würde.
Was mich aber auch stört ist, dass mir gerade auch gesagt wurde, dass die Hunde keinen Kontakt zueinander haben sollen und Ziel der Hundeführerschein ist. Das ist nicht wirklich mein Ziel und dafür dann pro Hund im Vierteljahr 300 € zu bezahlen, finde ich auch ein bisschen teuer nur für Platz, Sitz, Fuß.
Es handelt sich zwar um einen Hundesportverein, aber weitere Mitglieder werden nicht aufgenommen - das finde ich gerade unter dem Argument, dass für andere Hundesportaktivitäten zu wenig Leute da wären, ungewöhnlich - aber wenn ich nun böse denken würden, bringt ein Kursteilnehmer, der für ein Vierteljahr 600 € bezahlt, halt mehr Geld in die Kasse, als ein Mitglied, das lediglich einen Beitrag entrichtet.
Die SV-OG, die noch gut erreichbar wäre, ist leider auch eher ein eingeschlafener Verein, wo jeder für sich trainiert und auch kein IGP-Training oder eine Welpengruppe angeboten wird.
Ich werde also vermutlich ein bisschen weiter fahren müssen, aber zumindest klingt der Hundesportverein, für den ich dann 20 Kilometer fahre, nach einer sinnvolleren Variante, weil es eine Welpengruppe gibt und eine BH-Gruppe, eine Agility-Gruppe und auch sonst mehr angeboten wird. Es wird auch kein Kursgeld verlangt, sondern man wird Mitglied, zahlt 80 € Jahresbeitrag und darf dafür an allen geführten Trainings teilnehmen.
Mir geht es eigentlich nun auch gar nicht primär um die Kosten, aber der erste Verein klingt eher "planlos" und ob ich mit Elysia zusammen mit erwachsenen Hunden trainieren möchte, glaube ich definitiv nicht.
Meine Frage, ob es auch ein Einzeltraining gibt, weil ich gerne an Chias Frusttoleranz arbeiten würde, wurde mit "nein" beantwortet und ich müsse halt auch zuhause was machen. Ja, das tue ich, aber zuhause ist sie ja auch vollkommen unproblematisch bei jedweder Hundebegegnung. Das Problem besteht ja nur draußen, wenn uns ein fremder Hund entgegenkommt und sie nicht zu ihm darf - dann brüllt sie ihren Frust raus und sieht dabei nicht so aus, wie ein Hund, mit dem ich meinen spielen lassen möchte ... obwohl sie wirklich ein herzensgutes Hundemädchen ist, das sich mit jedem verträgt.
Wir hatten vor einem halben Jahr auch noch das Problem, dass sie auch Fahrradfahrer und Jogger anbrüllte. Das ist mittlerweile aber so entspannt, dass ich zuversichtlich bin, dass es irgendwann auch mit den Hundebegegnungen entspannter wird.
Allerdings denke ich, dass Chia aktuell die Aufmerksamkeit einfordert, die sie glaubt, an Elysia abgegeben zu haben. Sonst war sie im Bezug auf Training meine Nummer 1 und stand immer direkt in meinem Fokus. Nun fordert aber auch Elysia meine Aufmerksamkeit und Chia fängt an, sich irgendwelche Dummheiten auszudenken.
Sie hat innerhalb von einer Woche gleich zwei mal einen Hasen gejagt - wobei sie immer nur ein paar Meter hinterherrennt und dann auch sofort zurückkommt, aber bislang war sie zwar an den Waldtieren interessiert, akzeptierte aber, dass das Hinterherrennen gänzlich unerwünscht ist.
Mein Gefühl ist, dass sie das nur macht, damit es mal wieder um sie geht und da ist ihr jedes Mittel recht - selbst geschimpft zu werden verschafft ihr ja meine - von ihr gewünschte - Aufmerksamkeit.
Darum werde ich nun einfach auch wieder alleine mit ihr trainieren und sie dann in den Mittelpunkt stellen ... denn auch wenn ihre Jagerei sehr halbherzig ausgeführt wird und vermutlich nicht mit dem Ziel, wirklich Wild zu erlegen, geht dabei jedes mal ein Ball verloren, der im Dickicht unauffindbar bleibt.
Zu meinem Erstaunen können ihr aber die Rehe und Hasen über die Pfoten rennen, ohne dass sie Interesse an ihnen zeigt, wenn andere Hunde mit uns zusammen laufen.
Die letzten Abende waren wir immer mit Fredy und Frauchen unterwegs und Chia ist jeweils so gehorsam, dass ich mich frage, ob ich dann einfach entspannter bin und nicht ständig ein wachsames Auge auf Chia werfe und sie dann einfach auch gelassener ist. Selbst wenn Fredy von der Fahne geht, weil er Wild wittert, bleibt Chia bei mir und hört aufs Wort.
Hat es also nichts mit Elysia zu tun?
Ich werde wohl schlauer sein, wenn ich das Hundetraining wieder einzeln abhalte und jede der Damen ihre eigene Zeit bekommt, in der nur sie im Mittelpunkt steht.
Elysia ist übrigens inzwischen tatsächlich stubenrein und meldet sich, wenn sie raus muss.
Ihr Versteckspiel behält sie aber bei und heute fand ich sie in der Duschtasse im Kräuterparadies, wo sie tief und fest schlief.
Nachts kriecht sie manchmal zu mir ins Bett, aber meistens wird es ihr dann auch rasch zu warm, während Chia ein Fan von weichen Kissen ist und oft die ganze Nacht auf meinen Füßen liegt, wo sie sich in ihre Kissen und Decken einkuschelt.
Ein Foto habe ich auch noch vom gestrigen Besuch von Fredy, bevor wir zu einer kleinen Abendrunde aufgebrochen sind:
... ein Öhrchen steht jetzt auch immer öfter und länger