Gangstörung seit kurzen

  • Hallo an alle!


    Danke erstmal für die Aufnahme! Unser 12 Jahre alter Deutscher Schäferhund hat in letzter Zeit Probleme mit dem aufstehen und Treppen steigen vor allem, wenn er abwärts muss, traut er sich kaum ohne Hilfe die Treppe herunterzugehen. Ist er allerdings länger auf den Beinen merkt man nicht mehr viel und ihm macht es Freude sich im Gras zu wälzen. Appetit hat sich auch nicht verändert. Glaubt ihr das es sich um eine Arthrose handelt?

  • Das kann Dir nur jemand beantworten der eine gut funktionierende Glaskugel besitzt. 😎 Geh bitte zu einem Tierarzt. Natürlich kann ein älterer Hund an Arthrosen leiden. Aber auch an anderen Krankheitsbildern, die ähnliche Symptome verursachen.

  • Ich denke auch, dass es sinnvoll wäre, die Diagnose vom Tierarzt zu erfragen. Es spricht natürlich für eine Arthrose, wenn der Hund sich "einläuft" (je wärmer und flüssiger die Synovia wird, desto besser gleiten die Gelenke in der Pfanne und rutschen leichter über Zubildungen hinweg), aber wie schon geschrieben wurde: Der Schmerz kann auch vom Rücken kommen (Spondylose/ Cauda Equina), von den Bändern (Kreuzbandanriss) oder durch eine Sehnenzerrung, wenn sich der Hund versprungen hat. An den schlimmsten Befund (Osteosarkom) will ich gar nicht denken.


    Die Behandlungswege sind dann aber ganz unterschiedlich und mal braucht der Hund Wärme und absolute Schonung, mal hilft das Kühlen und leichte Bewegung.


    Es gibt auch im Bereich der Naturheilkunde viele Möglichkeiten, den Bewegungsapparat eines Seniors zu unterstützen, aber um zu helfen, braucht man immer eine Diagnose.

  • Also ich habe schon seit einiger Zeit wieder Probleme mit meiner Bakerzyste, und auch mir geht es nach einer kurzen Einlaufzeit dabei deutlich besser. Arthrose kann die Ursache dafür sein, aber es gibt halt einfach auch noch mehrere andere mögliche Ursachen für so eine Gangbildstörung.

  • Also ich habe schon seit einiger Zeit wieder Probleme mit meiner Bakerzyste, und auch mir geht es nach einer kurzen Einlaufzeit dabei deutlich besser. Arthrose kann die Ursache dafür sein, aber es gibt halt einfach auch noch mehrere andere mögliche Ursachen für so eine Gangbildstörung.

    Selbstverständlich! Auch musküläre Probleme können geringer werden, wenn der Hund sich einläuft (oder der Mensch) oder Blockaden können sich durch Bewegung durchaus auch entspannen und durch häufiges Liegen wieder mehr schmerzen. Darum wäre auch mein Rat, erst die Diagnose vom Tierarzt zu holen, um dann die Behandlung entsprechend des Problems abzustimmen.

  • Verbena, ich weiß nicht ob es das auch bei den Hunden gibt, aber bei den Pferden der "Spat" zeigt eigentlich das gleiche Gangbild: steif und läuft sich ein.

    Genau Mona, weil das im Prinzip eine Gelenkszubildung im Sinn einer arthrotischen Veränderung ist, die das Sprunggelenk betrifft. Beim Pferd versteift man dann das Gelenk und nimmt ihm somit die Schmerzen, aber die Elastizität der Bewegung leidet natürlich darunter.

  • Gibt es die dann beim Hund auch, eine Gelenkszubildung Verbena?

    Ja - leider ist jedes Gelenk anfällig für Abnutzung und wenn die Knochenhaut gereizt wird, weil das Gelenk auf der Fläche der Gelenkpfanne reibt, dann reagiert die Substanz mit der Produktion von Knochenmaterial - so entstehen Zubildungen,das heißt, das Gelenk bekommt "Nasen", verengt sich und die Reibung wird stärker und es entstehen Entzündungen durch die dann wieder die Knochensubstanz zur Produktion angeregt wird - bis das Gelenk versteift.


    Beim Pferd ist das Problem natürlich noch extremer, weil es das Gewicht des Reiters ausbalancieren muss und der Spat wurde ja früher als typische Dressurpferdkrankheit beschrieben, weil sich die Pferde "auf die Hinterhand setzen" sollen - und somit das Gewicht von Pferd und Reiter nicht gleichmäßig auf alle vier Beine verteilt wird, sondern die Hinterhand die größte Last aufnimmt. Und die Hankenbeugung tut ihr Übriges, denn die Hinterhand tritt nun weit unter den Schwerpunkt.


    Wenn das Pferd nun nicht entsprechend aufgewärmt wird, sodass die Gelenksflüssigkeit fließfähig wird und als Polster zwischen Gelenk und Gelenkpfanne fungiert, damit sich die beiden Knochenhäute nicht berühren, sondern das Gelenk quasi in der Pfanne auf der Synovia schwimmt, reibt das Gelenk auf der Pfanne und die Knochenhaut wird gereizt.


    Beim Hund wird der Gang nicht so forciert, wie beim Dressurpferd (dessen heutiges Problem dann aber auch eher die Fesselträger sind) und er trägt nur sein Gewicht und kann es auf seine vier Beine ausbalancieren. Darum ist das Sprunggelenk beim Hund nicht so oft von arthrotischen Veränderungen betroffen, wie beim Dressurpferd. Aber möglich ist es trotzdem.