Vorbereitung zur Begleithundeprüfung...

  • es ist ein tolles Buch, aber zumindest das Thema Fußlaufen ist kaum anwendbar für Hunde die bereits 9 Monate völlig anders gearbeitet wurden und ja auch schon sehr, sehr oft mit mir Fuß gelaufen sind.

    Bei denen geht es genauso.

    Man muss sich halt auch nur da noch mal die Mühe machen und bei absolut Null anfangen und der Schritt zurück ist den meisten dann doch einfach zu groß.

  • Ich weiß nicht wo es steht, vielleicht in der Einleitung, aber sie schreiben ganz klar im Buch, dass es völlig egal ist, ob man einen Welpen vom Züchter holt oder mit einem mehrjährigen Hund aus dem Tierheim die Unterordnung machen will - das sei in beiden Fällen machbar, also sollte das Witus auch können :)


    Ich hab das mit der futterschüssel ja auch quasi übersprungen, weil ich ihn hab Futtertreiben lassen bevor ich das Buch hatte.


    Also hab ich einfach nur „willst du arbeiten?“ aufgebaut. Und zwar indem ich ihn ganz simpel gefragt hab, dann Leckerlies in die Luke. Das mehrmals hintereinander bis ich ihn in die Position verfrachtet hatte und ab da hielt ich meinen Schnabel und er war mit Eifer dabei, das hat wenige Male gebraucht bis er das verknüpft hatte und wenn ich das jetzt sage, dann weiß er sofort, dass er gleich was tun darf (bzw mich dazu bekommt, etwas mit ihm zu tun ;) ), denn ich leite es immer noch so ein: ich sage 2-3 mal ob er arbeiten will, jedes Mal gibts ein leckerle und dann lass ich ihn an meiner Hand Futtertreiben.


    Ich bin übrigens noch immer beim Futtertreiben und sage das Wort „Fuß“ nun immer dazu, genau DANN wenn er in Position ist. Er steuert nun auf die 7 Monate zu und ich werde das noch so lange weiter machen, bis er irgendwann auf das Kommando „Fuß“ dann in die Position geht und zwar sicher und immer. Erst danach geht es für uns dann weiter, selbst wenn er bis dahin dann schon 10 Monate alt sein sollte oder gar 11 oder 12. weiß gar nicht was danach kommt, ob Futterhand abbauen oder Blick umlenken oder was weiß ich. Ist eh noch ne ganze Weile bis dahin.


    Das schöne ist, dass er in meiner Hand klebt und dabei ja „nach oben“ guckt und zumindest da hab ich das Problem nicht, dass er beim ersten Schritt mich „nicht anguckt“. Vielleicht kann man das so auch umgehen, dieses „weggucken/nach vorne gucken beim loslaufen“, wenn man das einfach lange genug so macht, dass es sich förmlich „einbrennt“, dass der Kopf nach oben guckt, während wir los laufen :/ Und dass er dadurch später ohne Futterhand mich anguckt, weil er gelernt hat, dass das sicher ist und nix passiert und es völlig egal ist was da vor ihm sein könnte, weil das die ganzen Monate zuvor auch nie eine Relevanz hatte. :) vllt könnt ihr diesen weg ja auch gehen, selbst wenn ihr da mal eben 6 Monate mit beschäftigt seid.

  • evtl. gibt es auch Hunde, denen Futter nicht so wichtig ist und dann nicht unbedingt an der Hand kleben.

    Ich hätte hier so einen Kandidaten, der draußen sich flott von anderen Dingen ablenken lässt. Fuss bekomme ich besser durch aktives einfordern hin. Heißt ich begrenze aber bin kein Hundesportler und habe auch ein Blondinchen hier.

  • Das übt man ja auch drinnen, im Zweifelsfall VOR der nächsten regulären Fütterung mit einem Leckerchen, das sehr hohe Wertigkeit besitzt und nur für das verwendet wird.


    Habe auch etwas wo er mega drauf abfährt, das gibts nur beim Fußlaufen (beim gassi „bei Fuß“ kommen ist auch was anderes als Fußlaufen im Hundesport). Für normales üben anderer Dinge hab ich andere Leckerchen, die wechseln immer mal wieder in der Sorte damit sie interessant bleiben. Mein Hund ist zwar verfressen, aber eher so in die Richtung „na wenn du mir das gibst dann esse ich das natürlich“. Auf was er WIRKLICH abfährt musste ich halt auch erst testen und rausfinden. Und obwohl er beim gehorsamkeitstraining und beim Tricks üben genau so mit Eifer und Spaß dabei ist, ist er beim Fußlaufen deutlich weniger „Futtergeil“, wenn ich da die gleichen Leckerchen nehmen würde. Dann läuft er nicht so gut mit, das merke ich dann. Die vom Hund eingesetzte Mühe steigt rapide mit dem von mir eingesetzten Mittel.


    Hunde die kein Futter als Belohnung wollen, die wollen vielleicht ein Spielzeug. Hunde die kein Spielzeug wollen, laufen mit ihren Haltern gerne mal 5-10m um die Wette, Hunde die nicht wettlaufen wollen, die wollen vllt den Bauch gekrault bekommen oder mit ihren Besitzern auf dem Boden zusammen Faxen machen und Hunde die das nicht wollen, wollen vielleicht eine Runde durch den Garten sprinten. Futter ist halt easy, aber es gibt so viele Dinge, die für einen Hund belohnend sein können, man muss sich dann die Mühe machen um es zu finden. :) Odt weiß der Hund auch gar nicht selbst, was er wirklich supertoll findet und man muss das gemeinsam entdecken. Und je nach dem das Training entsprechend anpassen.


    Oder halt die Flinte ins Korn werfen und sagen „klappt eh nicht“, monatelang so weiter machen statt die Zeit zu nutzen, um andere Möglichkeiten zu finden und zu testen. Damit spreche ich niemanden persönlich an grade. Aber das ist eben auch etwas, was viele dann machen. Weil man denkt, dass man damit um Monate zurückgeworfen wird. Allerdings verliert man nur noch mehr Monate, wenn man das gleiche Schema weiter fährt, irgendwann merkt, dass man doch umswitchen muss und man bis dahin dann evtl. den Hund so weit hat, dass er gar nicht mehr so wirklich Lust drauf hat, weil er merkt, dass der Halter irgendwie grade ja auch gefrustet ist und selbst immer weniger Lust hat. Das wäre halt schade, weil dann wird es halt erst richtig anstrengend und da ist am Ende es egal, ob es um Fußlaufen, Leinenführigkeit, Kunststückchen oder sonst was geht.

  • ich habe/ bzw. lediglich darauf hingewiesen, dass es auch Hunde gibt die nicht besonders leicht zu motivieren sind, oder aber schnell die Konzentration verlieren. Ob das bei oder auf Witus zutrifft keine Ahnung. Wie gesagt ich erwarte auch kein perfektes Fuss mit anhimmeldem Hund. Mir reicht es wenn mein Hund neben mir läuft auf Befehl und das tut mein Hund nur eben nicht für Futter.

  • @Azemba


    vielen Dank, dass Du mir das so schön und detailliert geschildert hast, wie ihr da jetzt arbeitet.


    Ich finde es ja auch echt so einleuchtend, wie das im Buch erklärt wird.

    Aber ich möchte wirklich nicht nochmal ganz von vorn anfangen. Ich habe schon Futtertreiben gemacht seit er 10 Wochen alt ist immer wieder.

    Aber es hat dann bald nicht mehr so richtig funktioniert, er hatte in diesen Welpenstunden lieber gucken wollen, was da sonst noch so für Typen auf vier Beinen herumlaufen. Und er hat wie irre herumgeschnüffelt. Das war so zwischen 4 und 6, 7 Monaten. Dann hatte ich das Gefühl, dass er nichts mehr lernt in diesen Welpen /Junghundestunden und habe mir eine Trainerin genommen.


    Aber egal, ich habe Witus heute auch seine Abendmahlzeit (500 g Barf) komplett aus der Hand gegeben. War bisschen matschig aber im Garten überhaupt nicht schlimm. Vor jedem Geben der kleinen Futterportion, welche ich in der Hand hatte habe ich diesen Satz gesagt: "Witus, wollen wir etwas trainieren, wollen wir etwas fußilaufen".

    und das hat so etwa 7 oder 8 mal gebraucht bis die 500 g im Hund waren.

    Er war sehr gierig, was sehr gut war.


    Das werde ich nun noch einige Male so machen, aber er kann ja die Fuß-Position schon. Und mit diesem Barf-Gematsche kann ich natürlich nicht wirklich mit ihm Fuß üben, oder?


    Schön wäre, wenn er durch diesen Satz in ein Arbeitsmodus käme.


    Mal sehen, wie es weiter geht.


    Ich werde natürlich dennoch morgen Abend zu meiner Trainerin gehen und normal weiter trainieren für die BH. Das mache ich ja vor allem mit dem Ball als MO.

  • Das werde ich nun noch einige Male so machen, aber er kann ja die Fuß-Position schon. Und mit diesem Barf-Gematsche kann ich natürlich nicht wirklich mit ihm Fuß üben, oder?

    ich nehm entweder rinderhack oder hab eh für lexy ganze fleischstücke oder herz, das kann ich schön in kleine streifen schneiden

  • Micha369


    Also hast du das Gefühl, dass sein nicht ganz so sauberes mitarbeiten evtl an der Ablenkung liegt? Dann wäre die Lösung nämlich, ohne Ablenkung viel, viel mehr zu üben, zb in eurem Garten und wenn er da auch zu abgelenkt ist, dann im Haus. Und das so lange, bis es einwandfrei klappt. Dann nach und nach die Ablenkung steigern, denn vllt fällt es ihm da einfach noch zu schwer? :/


    Ich fand diese Sätze aus dem Buch ja viel zu bescheuert und lang mit dem „fussilaufen“ :D

    Du musst halt mit ihm auf jeden Fall dann überschwenken zum „arbeiten“, wenn du das sagst, damit er nicht nur denkt es gibt jetzt halt Abendessen, sondern dass der Satz was damit zu tun hat, dass er mit dir arbeitet und dafür Futter bekommt etc

  • na ja, mit dem Barf kann man nicht richtig arbeiten. Kann ich denn nicht wieder auf meine normalen Hundewurst-Leckerchen zurückgehen?


    Ja, im Garten ist es sicher besser.


    Aber wir haben jetzt eigentlich fast nur noch mit MO gearbeitet. Wenn er diese sieht dann läuft der (für meine Maßstäbe) super, aber er geht etwas zu weit vorn, er müsste etwas weiter zurückversetzt laufen.

  • Ich hatte ja damals mit Crazy in einer RH-Gruppe angefangen, auch die UO. Und leider habe ich mich dazu überreden lassen, viel zu schnell mit dem Ball zu arbeiten. Dabei haben die Fußarbeit und alles anndere noch gar nicht richtig gesessen.


    Als ich in meinem jetzigen Verein angefangen habe, habe ich wieder von vorne angefangen. Futtertreiben und den Ball erst mal komplett weggelassen. Crazy fand das natürlich erst einmal doof, aber dann wurde es immer besser.


    Das Problem mit dem Ball (oder sonstiger Beute), wenn die Übungen noch nicht wirklich sitzen, ist einfach, dass der Hund nur den Ball im Kopf hat und sich nicht auf die Übung konzentriert. Wenn die einzelnen Sequenzen wirklich sitzen, kann mit dem Ball gearbeitet und bestätigt werden.


    Bei neuen Sachen arbeite ich nur mit Futterbestätigung. Crazy soll mitdenken, und das funktioniert nicht wirklich, wenn ich den Ball zur Bestätigung nehme.


    Ich habe übrigens auch nicht das normale Futter genommen, da ich auch barfe. Für die Arbeit habe ich gutes TroFu bzw. Trockenfleisch klein geschnitten, Käse usw. genommen.

  • Ich habe gelernt: Futter für die Genauigkeit, MO für die Schnelligkeit.


    Was meinst du mit "er läuft dann schön" Micha369 ? Vom Ausdruck her? Also mit mehr Spannung? Mir wäre wichtiger, das er erstmal seine korrekte Position versteht. In der Prüfung wird er auch kein MO sehen.

  • Das Fußlaufen und die Positionsübungen über ein Beuteobjekt einzuarbeiten ist nicht gut. Wenn ein Hund halbwegs auf Futter anspricht, dann sollte man anfangs diese Übungen über Futter aufbauen. Über Beute bekommt man sie a) sehr viel schwieriger oder gar überhaupt nicht in die richtige Postition, und b) ist die Beute ein zu starker Reiz, so dass das Gehirn dadurch zeitweise "außer Kraft gesetzt" wird. Und es bringt ja nun nix wenn ein Hund im "Beutemodus" eine Aufgabe korrekt ausführt, sich das Ganze aber gar nicht merken kann... 8) Weil der Beutereiz mit anschließender Beutetriebbefriedigung auch wirken kann wie ein Radiergummi für's Gehirn. Das schwierigste am Arbeiten über Beute ist aber dass die Hunde dann in der überwiegenden Zahl der Fälle außerhalb einer tatsächlich korrekten Position bestätigt werden.


    Arbeitet man anfangs eine wirklich ausreichende Zeit lang mit Futter, kann man später jederzeit von Futter auf Beute umswitchen. WENN der Hund die Bewegungsabläufe über die Arbeit mit Futter verinnerlicht hat.

  • Also ich bestätige ihn ja nicht direkt. Mein MO ist irgendwo sichtbar (oder manchmal auch nicht sichtbar) angeklebt und er guckt da halt immer hin.


    Bestätigen heißt ja ich werfe es ihm dann.


    Aber ja, es stimmt, sobald ich die kleinste Bewegung mache um ihm das MO irgendwie zukommen zu lassen, sieht der das und verlässt die saubere, korrekte Position, das stimmt wohl. Und damit wird er falsch bestätigt.

    Aber wenn er nicht korrekt läuft dann bekommt er ja nichts.