IGP Abteilung C - Der Schutzdienstfaden

  • Hallo Freunde der Fellnasen,


    Gestern durfte Witus zum ersten Mal einen richtigen Helfer kennenlernen. Und ein Beißkissen.

    Der Helfer sollte ihn mal ansehen, "antesten". Ich wollte einfach wissen, ob ich mit meinem Hund SD machen könnte.


    Witus war ja bisher völlig unbeleckt was SD betrifft, außer einiger Handtuch, Lappen und natürlich der Beißwurst.


    Der Helfer hat ihn "juckig" gemach, wie man das eben so mit jedem neuen Spielzeug macht, welches der Hund noch nicht als potentielle Beute kennt. Witus sprang dann auch sehr schnell drauf an und bellte an straffer Leine. Nun, als er das Kissen dann zum Reinbeißen bekommen hatte, da hat er es erstmal kurz beschnuppern wollen, klar hat es der Helfer dann gleich wieder animiert. Aber am Ende der kurzen Aktion konnte er auch wieder reinbeißen und hat es auch gemacht und das Ding dann zum Auto mitgenommen. Er war jetzt nicht so extrem wild aber ich denke das wird.


    Die Experten haben mir dann auch gesagt, dass Witus dafür, dass er ein HZ (-scherge :D ) ist gut für den SD aufgebaut werden kann.


    Beutetrieb hat er ja, das weiß ich schon seit er 10 Wochen alt ist (Laubblättchen im Wind). Und Insekten schnappen. Er muss jetzt nur mal richtig erkennen, dass das genau so ein tolles Spiel ist wie wenn ich mit ihm mit seiner Beißwurst spiele.



    Wer von Euch macht ebenfalls SD mit seinem jungen Hund?

  • @micha 369, lass Dich doch nicht von so unmöglichen und m.A. unter Sportfreunden unakzeptablen Aussagen wie HZ-Scherge verunsichern, was Dein Hund da beim ersten SD Training gezeigt hat war doch toll, er hat durch Bellen die Beute eingefordert,er hat sie dann zum Auto getragen, was erwarten Deine " Experten" denn alles von einem jungen Hund beim ersten mal?

  • OT ein:

    Das mit den Hochzucht-Schergen darf die "Chefin" aber sagen. Die bezeichnet ja manche Hunde auch als Leistungs-Krüppel, hat sie mir erklärt und sie meint das nicht so. Klar, sie selbst hat ihr ganzes Leben aktiv und ernsthaft Hundesport betrieben, 60 Jahre lang, hatte auch ihre eigene Zucht, sie ist jetzt 80, hat zwei Krücken, hat etliche OP schon überstanden, u.A. Krebs. Aber die will immer noch uns "Jungspunde" helfen und auf Prüfungen vorbereiten. Also die meint das nicht so, die findet Witus einen ausgeglichenen Hund, mit dem man gut arbeiten kann. Nur der HF muss noch vieles lernen, geschickter und schneller werden. Und klar, sie wollen, dass ich ihnen vertraue. z.B. dass ich mit der Fährte mein eigenes Ding machen will, das wurmt sie wohl ein klein wenig. Aber egal, das werden sie verkraften. Ich kann und will nicht 4 Stunden am So. verplempern mit Fährte, die ich in 20 Minuten erledigt habe.

    Bin schon gespannt auf morgen, da machen wir wieder UO hier mit dieser Gruppe. Wenn ich nur etwas cooler wäre! Wenn die sehen könnten, wie ich mit Witus bei mir zu Hause oder auf Spazierrunden mit ihm schön üben und spielen kann. Wenn die da alle gucken, also quasi einem Fremden zusehen, der auch noch mit einer privaten Trainerin die BH-Vorbereitungen macht. Da werden sie sicher so manches Mal denken, o gott, sowas macht man doch garnicht, oder das macht man doch besser so und so. Aber sie wollen mir und meiner Trainerin nicht groß reinreden, was ja auch gut so ist.

    Ich gehe da ja auch deswegen zum UO-Training hin um mich an den Stress und Druck zu gewöhnen und dann evtl. etwas gelassener zu werden.

    Auf jeden Fall werde ich morgen gelassener sein. Werde nicht gleich ein dämlichen Kommando raushauen, wenn er noch zu abgelenkt ist. Werde mir etwas mehr Zeit nehmen.


    Ich denke das hat letztes Mal auch so schlecht geklappt, weil ich viel zu aufgeregt war. Das hat der Hund auch gemerkt, das hat mir die "Chefin" ja dann auch gesagt. Das Geschnupper war eine Ersatzhandlung.

    Alles in allem ist diese private Gruppe nicht so verkehrt, denke ich. Klar, sie würden es lieber sehen, wenn ich mich gleich von meiner Trainerin verabschieden würde und nur das machen würde, was sie für richtig halten. Sie wollen ja dass erfolgreiche Prüfungen gelaufen werden mit ihrer Hilfe, das kann ich gut verstehen. Deshalb werde ich bis zu meiner BH wohl erstmal noch nicht so ganz dazugehören zur Gruppe. Ist ja klar.


    OT aus.


    Zum SD. Klar, es war das erste Mal, und dafür war es gut. Der Hund muss ja auch erstmal mitkriegen, worum es da geht. Da mache ich mich nicht verrückt. Und der Helfer ist sehr vorsichtig und einfühlsam, dem vertraue ich, dass der das beste aus Witus herausholen will in der nächsten Zeit.

  • Wenn du Zeit, die es für korrektes Fährten braucht, als verplempert ansiehst, stimmt vielleicht die Einstellung dazu nicht.


    Ich mache auch SD mit Crazy, bin selbst auch Anfänger auf dem Gebiet. Vor Crazy hatte ich damit nichts am Hut.

  • OT ein:

    Wenn du Zeit, die es für korrektes Fährten braucht, als verplempert ansiehst, stimmt vielleicht die Einstellung dazu nicht.

    Aber sie treffen sich am So. für 4 Stunden, mein Hund braucht für seine kleinen Anfängerfährten ca. 5 Minuten. Das ist mir einfach zu viel Zeit investiert. Man steht da die ganze Zeit herum.

    Ich habe bei Eiko damals die Fährte auch alleine gemacht, noch sehe ich keinen Anlass mir sorgen zu machen.


    OT aus

  • Zum Thema Stockschläge.

    Ich habe mitbekommen, dass sie mit dem einen Hund was gemacht haben was offensichtlich nicht jeder sehen sollte. Es ging um die Stockschläge und das ordentliche Verbellen, aber so ganz genau weiß ich nicht, was da los war.


    In einem anderen Moment erklärte der Helfer dass er normalerweise immer im Beutetrieb arbeitet, aber manchmal lässt es sich nicht vermeiden, z.B. wenn der Hund im Beutetrieb nicht ordentlich verbellt, und er muss etwas anderes machen (kann ja wohl dann nur noch der Wehrtrieb sein, aber k.A.)

    Den Hund im Wehrtrieb zu arbeiten, damit er besser verbellt? Ich las gerade, dass das nicht gut sein könnte für das Verhalten des Hundes im Alltag.

    Befindet der Hund sich im Wehrtrieb dann bedeutet das sehr viel Stress für den Hund und er lässt sich kaum noch sicher kontrollieren, wie ich las.


    Warum muss denn eigentlich mit Stockschlägen gearbeitet werden in der heutigen Zeit, in der der Tierschutz einen hohen Stellenwert hat?


    Klar, nicht falsch verstehen, ich weiß, dass das ein Softstock ist und dass der Hund in seiner hohen Trieblage fast nichts davon mitbekommt.


    Aber wirkt das nicht abstoßend auf unbedarfte Zuschauer? Und könnte es nicht sein, dass der IGP-Sport dadurch an Zuspruch verliert?


    Bezeichnenderweise bieten Vereine kaum noch IGP an.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha369 ()

  • Zu viel (Beute)trieb macht blöd. ^^


    Es gibt Hunde, die Verbellen rein über den Beutetrieb nicht gut. Die sind dann so über drüber, da kommt kaum mehr ein Ton heraus, oder nur noch ein elendiges piepsen oder krächzen, weil sie es kaum mehr aushalten vor lauter Spannung die sie auf die Beute machen, mit der sie ja jeden Moment rechnen.

    A.J. ist/war so ein Kandidat ... wir haben vor 2 Jahren umgestellt und begonnen den Hund über die Last (also über den Wehr, bzw. dann über die aktive Aggression) verbellen zu lassen. Ich muss mal schauen, ob ich aus der Zeit noch Videos habe, das wäre interessant im Vergleich zu jetzt.


    Ero bauen wir von vornherein so auf. Zwar würde er über die Beute auch gut bellen, aber er bietet das andere schlicht besser an, er ist von Natur aus ein recht ernster Hund.


    Probleme im Alltag gibt's da eigentlich nicht, sofern man grundsätzlich in der Lage ist einen Gebrauchshund zu führen.

    Ich meine der Hund stürzt sich ja nicht wahllos auf vorbeigehende Spaziergänger... wenn man so arbeitet, kommt ja auch die spezielle Ausstrahlung vom Helfer noch dazu, um genau diese Triebe im Hund anzusprechen. Triebziel ist da auch nicht primär das Beißen, sondern, den Helfer zu verscheuchen. Also um den Hund da im Bellen zu bestätigen, haut der Helfer ab. Der Anbiss kommt dann erst später quasi als Ersatzhandlung dazu, denn bei der Prüfung haut der Helfer ja auch nicht ab.


    In der Anfangsphase braucht man ein bisschen Fingerspitzengefühl, da kann es schon sein, dass der Junghund mal im dunkeln eine ihm zwielichtig erscheinende Person verbellt, aber ich hab' meinen Hund im Ort eh an der Leine, und da gehe ich dann souverän vorbei und das wars, da passiert ja nix.

    Nach ein paar Trainingseinheiten kann der Hund dann auch die Situationen differenzieren und das verhalten hört eh von alleine wieder auf.

    (Zumal viele Junghunde in der Umweltphase dieses Verhalten zeigen, völlig ohne irgendein Training in diese Richtung)


    Der Stockschlag ist in Österreich aus Tierschutzgründen bereits verboten :S

    Über Sinn und Unsinn lässt sich diskutieren, zumal er bei der Körung (in Ö!) nach wie vor erlaubt und somit Bestandteil der Prüfung ist. :D

    Wir trainieren auch die Stockschläge. Und ich haue meinen Lebensgefährten auch immer regelmäßig damit, das tut nun wirklich nicht weh. ^^:P

  • Ja, das wollte ich noch ergänzen, meine Frau weiß noch nicht davon, dass Ihr Witus demnächst bald verprügelt werden wird. Sollte sie auch nicht erfahren!

    :D

    Stimmt, in der Umweltphase hat das Witus tatsächlich auch gemacht, Leute im Dunklen verbellt, aus Unsicherheit, denke ich mal.