IGP Abteilung C - Der Schutzdienstfaden

  • Guten Morgen Freunde der wilden Bestien,


    gestern war ich in Murcia eingeladen auf dem neuen Hundeplatz von Bekannten einer Freundin, zum trainieren, und habe die Gelegenheit mit Freude ergriffen, weil ich


    Mitte April angemeldet bin für mein BH Prüfung bei der Arbeitsgruppe von Pierre Lamarie in Almería =O =O


    und natürlich jede Gelegenheit zum trainieren auf fremden Plätze nutze.


    Die Leute dort sind Malinois-Leute. Malis sind auch Hunde die mich interessieren, ich kenne einige, die mir wirklich gut gefallen, aber ich habe immer so das Gefühl, von Deutscher Schäferhund auf Malinois wechseln ist wie von Microsoft zu Apple wechseln ^^


    Aber okay, meine Thema ist eigentlich:


    Wieviel Perfektion verlangt ihr in der sekundären Obedience während des Schutzdienstes? Hier beziehe ich mich vor allem auf die Fussarbeit, Fuss und Grundposition. Verlangt ihr absolute UO Kriterien im SD?


    Ich habe diesen Gedanken, weil ich mir Sorgen mache, mein schönes FUSS Kommando im SD zu beschmutzen, weil da die Ablenkung halt so exorbitant ist, dass es eine riiiiesen Anstrengungwäre die gleichen Parameter wie für UO zu fordern. Was man ja eigenlich müsste, denn FUSS ist FUSS, mit allen Kriterien, immer. Das kann, wie ich gesehen habe von Hund zu Hund unterschiedlich sein, aber für Axel wurde mir schon mehrmals bestätigt, seine Instinkt Hirnhälfte ist so gross wie eine Melone während im Vergleich seine rationale Hirnhälfte eine Haselnuss ist...... oder Erbse :D :D 8o


    Daher: Wie handhabt ihr das?

  • Erst einmal drücke ich die Daumen für deinen BH-Prüfung. Ihr werdet das schon packen :)


    Ich bin zwar wahrscheinlich kein Maßstab, da ja auch Anfänger, aber wie du schon schreibst: Fuß ist Fuß.

    Es geht ja um den Gehorsam in hoher Trieblage, und da gehören die UO-Elemente ja schon mit dazu.

    Für Crazy und mich ist das auch ein hartes Stück Arbeit. Aber es lohnt sich und so langsam wird es besser.

    Wir fangen mit niedriger Reizlage an und steigern die. Crazy ist in der SD-UO aber schon deutlich angespannter als in der normalen UO.

  • Ja, du hast Recht, vielleicht bin ich mal wieder an dem Punkt wo ich zwar denke "niedrige Reizlage schaffen" aber die Reizlage die ich schaffe ist womöglich immer noch nicht niedrig genug.


    Das ist manchmal wirklich erstaunlich. Ich denke etwas klappt schon sehr gut und ist gefestigt und dann muss ich doch wieder soooo weit runter gehen in den Anforderungen.


    Also ehrlich, Axel kann VOR Beginn der SD Arbeit ca 2-3 Minuten lang korrekt im FUSS bleiben mit dem Helfer in voller Montur. Dann ist mehr oder weniger Ende. Mit korrekt im FUSS meine ich wirklich absolut korrekt.


    Ich frage mich aber auch: ist das notwendig im SD? Meines Wissens gibt es keine Punkt(abzüge) für die Qualität der Freifolge wie in der UO


    Wäre es nicht sinnvoll im SD eine unterschiedliche Freifolge zu haben mit anderem Kommando und anderen Kriterien? ZB. TRANSPORT! oder BEI MIR! für alle Freifolgefasen ausser vielleicht in dem einen Abschnitt wo man zum Startpunkt für den Angriff aus der Bewegung (lange Attacke) geht?

  • Wäre es nicht sinnvoll im SD eine unterschiedliche Freifolge zu haben mit anderem Kommando und anderen Kriterien? ZB. TRANSPORT! oder BEI MIR! für alle Freifolgefasen ausser vielleicht in dem einen Abschnitt wo man zum Startpunkt für den Angriff aus der Bewegung (lange Attacke) geht?

    Für Rücken- und Seitentransport wird ja kein UO Fuß verlangt, da soll sich der Hund nach dem Helfer orientieren.

    Da nutzen die meisten Hundeführer die ich kenne, ein extra Kommanda (Transport oder Marsch)

    Für die wirklichen Fuß Passagen, also den Weg vom Versteck zur kurzen Flucht oder hoch zur Langen, würde ich hingegen auf korrektes Fuß bestehen.


    Nein, es gibt keinen Punktabzug, wenn der Hund nicht perfekt schaut, aber der Hund soll sich in den Phasen führig und kontrolliert zeigen und am Einfachsten ist es, dies zu erreichen, wenn man darauf achtet, dass der Hund ordentlich Fuß geht.

    Denn erfahgunsgemäß wird ein schlampiges Fuß mit der Zeit immer schlimmer und irgendwann führt man den Hund kaum noch hoch, ohne dass man ihn verliert. Also von Anfang an ordentlich auf Gehorsam achten, das macht den wenigsten Ärger und später dann auch weitaus weniger Arbeit.

  • am Einfachsten ist es, dies zu erreichen, wenn man darauf achtet, dass der Hund ordentlich Fuß geht.

    Denn erfahgunsgemäß wird ein schlampiges Fuß mit der Zeit immer schlimmer und irgendwann führt man den Hund kaum noch hoch, ohne dass man ihn verliert. Also von Anfang an ordentlich auf Gehorsam achten, das macht den wenigsten Ärger und später dann auch weitaus weniger Arbeit.

    Bombig, das macht Sinn!


    Ich glaube ich bin (mal wieder) in die Falle getreten, dass ich, wegen wartender Menschen, mir nicht die Zeit nehme Perfektion von meinem Hund zu erarbeiten. Das macht mich dann am Ende frustig oder führt zu Zweifel.


    Ich werde mich an deine Sätze erinnern und mehr auf Notwendigkeit achten denn auf die (vermeintlichen) Erwartungen anderer Leute.


    Heute bin ich schon stolz auf Axel, denn seine Fussarbeit im Beisein des Helfers war einfach top. Geholfen hat natürlich, dass der Helfer sich passiv verhalten hat bzw. im Revier nicht voll sichtbar war etc. Ich hatte dem Helfer angekündigt, dass ich explizit diese Kontrollen üben wollte und weiterhin mehr üben möchte.


    Danke!

  • Genau das ist bei uns super schwer. Witus hat da ganz viel Schwierigkeiten in dieser hohen Reizlage ordentlich Fuss zu laufen. Da haben wir noch echt viel zu tun.


    Mein SD-Helfer sagte mir auch gerade wieder, es ist kontraproduktiv, jeden Tag Hausaufgaben zu machen also zwischen zwei Trainings mit Trainer, diese aber nicht richtig bzw. konsequent. Dann wird der Hund das nie richtig lernen. Ich sollte lieber warten bin zum nächsten Training und dann das Fusslaufen weiter üben.

    Also zu Hause auf den Spaziergängen da reicht es schon aus, wenn ich sein Stöckchen links an den Wegrand werfe und dann Fuss verlange um ihn dann nach ganz kurzer Zeit zum Triebziel freizugeben. Schon bei dieser Übung hat er Schwierigkeiten. Und wie wirkt man dann aber moderat und angemessen ein? Das schreibt der P. Scherk in seinem Buch ja auch nicht. Da wird dann immer vom Donnerwetter geredet. Klar, verstehe ich auch bei der heutigen Gesellschaft.

    Ich weiß gar nicht, ob Witus das Fuss schon generalisiert hat. Für ihn ist das Fusslaufen ja fast immer in rel. ablenkungsfreier Umgebung. Und wenn er gut läuft dann gibt es seine Belohnung.

    Ich muss 1. länger Fusslaufen verlangen und 2. auch unter größerer Ablenkung üben.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha369 ()

  • Axman ich verlange im SD in den Gehorsamsteilen ein korrektes Fuß wie der Hund es auch in der UO zeigt, aus den Gründen die ECA bereits genannt hat. Aus unschön wird schlampig, aus schlampig wird übel, und aus übel wird irgendwann unführbar :D


    Wobei Ero mir da auch echt Kopfzerbrechen bereitet, denn für eine olle kleine Beute unter der Achsel lässt er sich im SD nicht wirklich begeistern

    .. der will sich schon lieber den Helfer zupfen. Aber alles über externe Bestätigung über den Helfer ... hmm, ich überlege noch ^^


    Bei den Transporten ist das natürlich was anderes, aber da gibts auch ein seperates Kommando dafür.




    Next step: das Bodentarget in Form einer Platte wurde heute das erste mal bei der Arbeit mit dem richtigen Helfer verwendet, und das geht echt gut auf.

    Aber einmal hat er dann doch gestupst der Schweinehund! =O (das dritte Mal schicken, hab's extra mit reingeschnitten).

    Da muss ich jetzt echt dahinter sein, aber langsam gehen mir die Ideen aus, wie ich das stupsen sanktionieren kann, ohne dass weder ich, noch der Helfer grob körperlich korrigieren. :/


    Alles in allem bin ich aber mega zufrieden. Er verbellt sofort, druckvoll und anhaltend. Er hat Vertrauen in die Situation und zu mir, er lässt sich bisher durch nichts ablenken (das werden wir nun laufend steigern...)

    Das Fußlaufen kann sich langsam auch sehen lassen, aber den Positionsstab brauche ich noch.


    Am Ende noch eine kleine, ganz feine Flucht... :S :thumbup:


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  • Ahhhh, dieses Verbellen klingt wie Musik in meinen Ohren👍🏻👍🏻👍🏻


    Richtig klasse, auch, dass Ero weiter konzentriert bleibt, wenn wer rumläuft oder du die Leine unter seinen Pfoten rausziehen musst, echt toll. Da würden schon einige mal kurz das Bellen unterbrechen oder sich umsehen.

    Das Anstupsen beim 3. Versuch ist wirklich minimal, aber klar, wehret den Anfängen. Ich hoffe, es findet sich eine Lösung, er macht das sonst wirklich 1A.

  • Verbellen ist Top! schön anhaltend und Druckvoll !

    Beim Absetzen würde ich dem Helfer sagen das er den Arm eng anliegen lassen soll und nach vorne schauen soll!

    Nicht den Arm anbieten und darauf warten dass er einschlägt! Immer nach vorne schauen und gas!

  • ich finde es ganz toll, dass ihr alle beim sd so gut zusammenhelft, dass ero das so gut lernt. Echt klasse <3 auch die verschiedenen helfer sind einfach gut für ihn und der andere, der beim verbellen sich wie ein richter verhalten und sich dem versteck genähert hat. So wird es für ero zur selbstverständlichkeit, dass nicht nur du alleine mit dem helfer da bist.

  • Verbellen ist Top! schön anhaltend und Druckvoll !

    Beim Absetzen würde ich dem Helfer sagen das er den Arm eng anliegen lassen soll und nach vorne schauen soll!

    Nicht den Arm anbieten und darauf warten dass er einschlägt! Immer nach vorne schauen und gas!

    Vielen Dank dir :)


    Bezüglich des anschauens: da variieren wir aktuell, der Hund ist ja noch jung.

    Sieht man eh auf dem Video, mal guckt der Helfer gradeaus über den Hund weg, und dann auch wieder bewusst den Hund an.


    Und die Armhaltung: da hast du recht... teifer reinstehen, Arm flacher an den Körper halten, oder auch die Palette weiter weg stellen würde alles dem stupsen vorbeugen.

    Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich so nur das Symptom abstelle, nicht aber das Verhalten an sich. :/

    Sprich, wenn die Palette weg ist und der Helfer bei der Prüfung den Arm wieder normal locker vor dem Körper hält (ähnlich wie im Video) stupst er dann doch wieder, und alle wundern sich, weil er das im Training ja nie gemacht hat.


    Ich denke ich sollte dem Hund noch besser vermitteln, dass er am Ärmel nichts verloren hat, dass ER aktiv dem Ärmel ausweichen muss, falls es (zb. durch zu viel Schwung) zu gefährlicher Nähe kommt.

    Nicht, dass der Ärmel dem Hund "ausweicht", bzw. schon von vornherein schon so gehalten wird.

    Weißt du was ich meine?

  • Luna dankeschön :love:

    Tatsächlich habe ich aber nur diese beiden Helfer, und außer den Beiden geht an Ero auch definitiv keiner dran.

    Ich halte nicht so viel vom ausprobieren an vielen verschiedenen Helfern.


    So Situationen wie "herumlaufender Richter"/"am Versteck stehendes Publikum"/"im Wind flatternde Werbeplakate" usw. führen wir nun langsam ein... auf der BM letztes WE waren so viele Hunde irritiert, weil da am Prüfungstag am Zaun Menschen und Pavillions standen, die da sonst nicht stehen.

    In der Hinsicht war es ein sehr lehrreiches WE für mich, wenn auch zum Leidwesen vieler Starter ^^

  • Ruebchen, ich meinte auch nicht ständiger wechsel von helfern, sondern eben die beiden sind für ero ganz gut für den sd.

    Wir hatten früher mal einen helfer bei uns in der og, der eine sehr starke ausstrahlung hatte und oft die unsaubersten hunde sauber gebracht hat. Allerdings bei einem schwächeren helfer mit weniger ausstrahlung die hunde dann ganz gerne nochmal kurz nachgefasst haben. Für später z.b. bei pokalkämpfen ist so ein training nicht schlecht, wenn sie keine unterschiede machen, mit der ausstrahlung.

    Das war zumindest meine erfahrung mit billi. Bei xorro war das kein thema.