Hündin oder Rüde Leistungsunterschiede

  • für mich stellt es sich so dar, das der Rotti ein tolles Hobby hat. Der bremst sogar noch ab bevor er zubeißt.

    Der Mali hat ein Hobby das er Ernst nimmt und holt eher noch Schwung bevor er reinspringt.

    Der Rotti ist toll... Der Mali fasziniert mich.

    Ich hätte bei Begegnung natürlich vor beiden Angst :D

    ... stimmt, beim Rottweilker sieht es wirklich aus, als hätte er ein tolles Hobby gefunden, das er mit Freude betreibt.


    Beim Mali sieht das aber eher nicht mehr nach Hobby aus, sondern eher nach "Der versteht keinen Spaß! Dem macht es Spaß!" Für den ist das also schon eher eine Art Berufung, die er mit Leidenschaft ausfüllt.


    Ich überlege gerade, warum ich dem Rotti tatsächlich mehr vertrauen würde und ich glaube, der wirkt irgendwie souverän, in dem was er tut und man hat das Gefühl, dass er auch nicht außer Kontrolle gerät oder überreagiert, sondern immer bei sich und seinem Menschen ist.


    Beim Mali hingegen hat man eher das gefühl, dass der schon ein bisschen "über die Uhr" ist und ich wäre nicht sicher, ob der im Ernstfall nicht auch ernst macht und die Sache auf seine Weise erledigt.


    Ich kann nun auch nicht aus Erfahrung sprechen, denn ich kenne nur einen Dobermann und den auch schon seit er ein Welpe war und der ist eher ein fröhlicher Geselle, der alle lieb hat und der von allen liebgehabt werden will.


    Aber ich glaube, ich würde auch beim Dobermann ähnlich vorsichtig sein, ihn nicht versehentlich zu reizen, wie beim Mali.

  • @Ellionore Power hat der Dobermann nicht zu knapp. Aber wirklich ernsthafte Hunde die für den Sport oder gar Dienst noch wirklich was taugen, muss man heutzutage auch echt suchen gehen.


    Frag mal ECA die kann dir zu den Dobis sicher einiges erzählen.

  • wenn ich meinen Hund manchmal mit Papa spielen sehe, dann bin ich froh und glücklich das er uns mag :thumbup:

    Bei der Ausbildung auf dem Platz würde der auch ohne zu bremsen reinfliegen... Und das sind über 40kg.

    Würde ihm wahnsinnig Spaß machen, davon bin ich überzeugt.

    Wir haben einen Beißarm und wenn Herrchen richtig gut drauf ist und Zeit hat, dann holt er ihn raus.

    Ich mache dann mit Argos ein wenig Amateurunterordnung und gebe ihn dann frei. Da hat mein Mann dann richtig zu tun um auf dem Beinen zu bleiben.

    Ich kann den Wuff auch jederzeit stoppen und zurück rufen.

    Leider habe ich selten ein Auto um mich einem Verein anzuschließen.

    Also bleibt es eine nette kleine Spielerei.

  • Zu dem Unterschied zwischen Rotti und Mali in den Videos: Der Rotti macht seine Arbeit im Sport. Der Mali ist bereit dafür sofort in den Dienst bei den diensthundehaltenden Behörden weltweit zu gehen (meines Wissens ist er allerdings einer der wenigen, die für die Zucht behalten wurden). Und der Mali ist ganz klar der deutlich kontrollierbarere Hund. Man sieht in dem Video auch die "Scheinattacke". Der Hund befindet sich in der "langen Flucht" auf den sich bewegenden Helfer und wird dann auf Richteranweisung vom Hundeführer zurück gepfiffen. Und weder Hund noch Hundeführer wissen bei welcher der "langen Fluchten" die Richteranweisung zum Zurückpfeifen kommt... Zudem hat sich dieser Hund die ganze Zeit sehr stark unter Kontrolle. In dieser Prüfung muss der Hund selbst entscheiden wann ein Angriff auf den Pakwerker zu erfolgen hat. Beim Seiten- oder Rückentransport darf er nur dann zufassen (was heißt "darf", er "muss"....) wenn der Pakwerker zu flüchten beginnt oder den Hundeführer oder Hund angreift. Ansonsten nicht... Manchmal lässt der Pakwerker auch ein Messer oder eine Pistole fallen. Die muss der Hund dann zusätzlich noch aufnehmen (manche Hunde fangen solche Gegenstände im freien Fall), darf aber dabei den Helfer nicht außer acht lassen und muss weiterhin blitzschnell reagieren. Manchmal mimen die Pakwerker auch einen Betrunkenen, torkeln, fallen hin, mitunter auf den Hund. Da darf er nicht zubeissen. Aber greift er den Hund an, oder den Hundeführer, dann muss er sofort zupacken.


    In dem Video sieht man die PH1 (Polizeihundprüfung 1) des niederländischen KNPV (Königlich Niederländische Polizeihund Vereinigung, Schirmherr ist der niederländische König). Diese Prüfungsstufe dürfen die Hunde nur einmal in ihrem Leben ablegen. Ab einer bestimmten erreichten Punktzahl erhalten die Hunde das sog. "Zertifikat", das bei vielen diensthundehaltenden Behörden auf der ganzen Welt einen Dienstankaufstest ersetzt. Eine Ausnahme gilt für die Hunde, die die PH1 mit voller Punktzahl ablegen. Die haben sich damit für das alljährliche Championat qualifiziert und dürfen dort ein zweites Mal in dieser Prüfungsstufe starten.


    Nachdem die Hunde die PH1 abgelegt haben wechseln die meisten von ihnen weltweit in den Polizeidienst. Nur einige wenige bleiben für die Zucht bei ihren Haltern. Was bedeutet dass Hundeführer, die jahrelang regelmäßige Championatsteilnehmer sind, dort jedes mal mit einem neuen Hund starten (was deutlich anspruchsvoller ist als den selbe Hund 5 oder 6 Jahre lang auf seinem Trainingsstand zu halten).


    Die Ausbildung im KNPV ist dermaßen stark auf die Arbeit bei den diensthundehaltenden Behörden abgestimmt dass die Hunde i.d.R. bei ihren Diensthundeführern nur eine kurze Eingewöhnungszeit benötigen und dann fast sofort in einen der 6-wöchigen Lehrgänge gehen können, in denen an Kleinigkeiten gearbeitet wird (z.B. dass die Hunde gefundene Gegenstände nicht aufnehmen, wie im KNPV noch üblich, sondern dass sie diese verweisen ohne sie dabei zu berühren). Die meisten KNPV-Hunde bestehen nach dem ersten 6-wöchigen Lehrgang ihre Prüfung und sind damit voll einsatzfähig bei der deutschen Polizei. Sprich mit einem KNPV-Hund hat ein Diensthundeführer innerhalb von ca. 2 Monaten einen neuen einsatzfähigen Diensthund.

  • ich hab die 2 videos zufällig ausgesucht und diese genommen weil es für mich z.b. dort deutlich wird wie unterschiedlich die hunde in ihrer präsenz sind oder so wie ich das eben wahrnehme

  • aber dann an Waschbär/ Ruebchen, etc. wie ist denn das Verhältnis von Power/ Ernsthaftigkeit etc. Zwischen Mali und Dobermann.

    Den Dobermann hat die Mode zu Grunde gerichtet.

    Da wurde zu viel auf Show und "Familientauglichkeit" gezüchtet, weg den Gebrauchseigenschaften.

    Die meisten Dobis sind Kasperköpfe. Mit viel Glück ist der Spieltrieb belastbar und der Griff ist noch nicht komplett im Eimer, aber wirklich ernsthafte Hunde findet man nur noch sehr selten.


    Dafür aber nen Haufen Schwätzer in den sozialen Medien, die einem ihren Showkoloss als den echten harten Hund aus Apolda verkaufen und das mit ein paar schicken Videoclips untermauern wollen.

  • finde ich total schade ECA. Meine Mutter Jahrgang 47 erzählt immer noch von den sehr ernst zunehmenden Dobis.

    Echt traurig sowas

  • Genau das habe ich auch bei dem Dobermann empfunden, den ich kenne. Der ist ein liebenswerter Kasperkopf, aber wenn man ihn nicht kennt (ich habe ihn ja schon kurz nach seinem Einzug kennen gelernt und da war er 10 Wochen alt), flößt er einem trotzdem Respekt ein.


    Waschbär Ich hatte tatsächlich einen vollkommen falschen Eindruck beim Anschauen der Videos. Für mich war der Rotti ein gehorsamer "Hobbysportler", der seine Sache gut macht, auch wenn er dabei noch viel netter wirkt, als der Mali - der auf mich schon ein bisschen wirkte, als wäre der kurz davor, außer Kontrolle zu geraten und die Sache auf seine Art zu regeln.


    Vielleicht wirkt das aber auch so, weil der Mali auch selbstständiger arbeitet und demzufolge auch den Entscheid trifft, ob ein Zubeissen angebracht ist oder eben - wie beim Betrunkenen - nicht. Während der Rotti halt tut, was man ihm sagt.


    Mir ist der Rotti aber - bei allem Respekt vor der Leistung des Malis und seines Hundeführers - trotzdem sympathischer :/

  • wie gesagt kenne mich mit Schutzhundesport Null aus. Für mich würden da wenn eher die Dinge eine Rolle spielen, die im alltäglichen Leben eine Rolle spielen. Also wie ernsthaft möchte der Hund evtl. Schützen, wie ernsthaft wacht der Hund, wie schnell setzt der Hund seine Entscheidungen wenn möglich durch und geht er eher nach vorne oder eher rückwärts.

    Da würde ich weder zwischen Rüde noch Hündin trennen wollen.

  • Sind denn die Sieger der Meisterschaften im Hundesport Rüden oder Hündinnen,? Oder hält sich das die Waage?

  • Sind denn die Sieger der Meisterschaften im Hundesport Rüden oder Hündinnen,? Oder hält sich das die Waage?


    Unter den ersten 10 Plätzen finden sich meist 1 - 2 Hündinnen, der Rest sind Rüden.

    Aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass eben von vornherein schon mehr Rüden starten.

    Meist sind ~ 4x so viele Rüden gemeldet/qualifiziert wie Hündinnen.

  • wie gesagt kenne mich mit Schutzhundesport Null aus. Für mich würden da wenn eher die Dinge eine Rolle spielen, die im alltäglichen Leben eine Rolle spielen. Also wie ernsthaft möchte der Hund evtl. Schützen, wie ernsthaft wacht der Hund, wie schnell setzt der Hund seine Entscheidungen wenn möglich durch und geht er eher nach vorne oder eher rückwärts.

    Da würde ich weder zwischen Rüde noch Hündin trennen wollen.

    Da bin ich absolut bei Dir, Holger!


    Ich beschäftige Chia, weil ihr das Spaß macht und ich erziehe die Hunde so, dass sie für sich und andere keine Gefahr darstellen. Alles andere kann, wenn es sich anbietet und der Hund sich dafür begeistert, aber es muss nicht.


    Meine Sorge wäre, dass ich - würde ich mit Chia Schutzdienst machen - sie auf Wege geführt wird, die sie vielleicht eines Tages selbstständig geht. Klar ist die erste Regel immer, dass der Hund sicher im Gehorsam stehen muss, wenn man sportlich in Richtung SD schaut, aber ich möchte auch nicht ausprobieren, ob mein Hund nicht vielleeicht doch zu viel Freigeist ist, um nicht selbst zu entscheiden, wann eine Attacke angebracht ist.


    Im Zweifelsfall würden mich meine Hunde vielleicht auch ohne das entsprechende Training verteidigen, aber da reicht es vermutlich schon, dass sie anwesend sind, um Problemen vorzubeugen.

  • ... natürlich teile ich auch die Meinung, dass vermutlich das Geschlecht eine untergeordnete Rolle bei der Leistungsbereitschaft spielt.


    Es würde mich aber auch interessieren, ob die Sieger eher Hündinnen oder Rüden sind.


    Im Pferdesport sind die Stuten ja weniger vertreten und das hat auch was mit ihrem Zyklus zu tun. Aber die Stuten, die im großen Sport unterwegs sind, die sind auch sehr erfolgreich, weil Stuten tatsächlich häufig ehrgeiziger sind, als Wallache oder Hengste.


    Ob das im Hundesport auch so ist?

  • Sind denn die Sieger der Meisterschaften im Hundesport Rüden oder Hündinnen,? Oder hält sich das die Waage?


    Unter den ersten 10 Plätzen finden sich meist 1 - 2 Hündinnen, der Rest sind Rüden.

    Aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass eben von vornherein schon mehr Rüden starten.

    Meist sind ~ 4x so viele Rüden gemeldet/qualifiziert wie Hündinnen.

    Nur warum ist das so?

    Findet die Mehrheit der Hundesportler Rüden einfach hübscher/ imposanter oder sind sie halt der Ansicht Rüden können das besser.

    Sind es wirklich die monetären Dinge die Waschbär ansprach, die ja aber nur vermutlich bei den allerbesten Hundesportlern eine Rolle spielen können.