Muss es ein Gebrauchshund sein?

  • Gerne würde ich mal die näheren Umstände erfahren, die zu dieser Statistik geführt hat, dass der DSH dort ziemlich weit oben steht. Warum? Was waren das für Leute die diesen Hund hatten und was haben sie mit ihm getan oder ihm angetan? Von der Rasse selbst her, ist der DSH auf jeden Fall nicht bösartig und fällt auch nicht einfach über Menschen her. Da war bestimmt sonst etwas ganz stark im argen. Meine Meinung.

    DSHs sind halt mit einer der häufigsten Hunde und alles, was Stehohren hat und irgendwie die gleiche Farbe, ist dann automatisch auch einer. Leider wird in der Statistik überhaupt nicht berücksichtigt, dass es eben x mal so viele DSHs gibt wie zum Beispiel Labradore. Dann gibts vielleicht 200 Labbis die gebissen haben und 400 DSHs, aber gehalten werden in Deutschland dann 1000 Labbis, aber 8000 DSHs und schon ist die Zahl eine ganz andere, denn dann beißen auf einmal Labbis deutlich öfter als DSHs. Es sind auch fast immer Unfälle im nahen Umfeld und deutlich seltener Fremdattacken, wenn ich das richtig im Kopf habe. Und wer weiß, ob Polizeihundbissverletzungen nicht auch in die Statistik mit rein gehen. Es ist logisch, dass es keine Großpudel bei der Polizei gibt.

  • @Azemba, das ist leider schon seit Jahren so, die kriegen es nicht auf die Reihe diese beiden Zahlen miteinander zu verknüpfen und ins Verhältnis zu setzen.

    Viele Menschen kennen überhaupt keine Hunderassen. Noch nicht einmal einen DSH. Ich wurde schon mehrere Male nach der Hunderasse von Witus gefragt. :D

  • na dann nur in Berlin liegt der dsh mit 56 Bissatacken auf Rang 2. Von insgesamt 500 Bissen. Es hat schon ein bißchen Bullerbü wie Fakten ignoriert werden oder als fake news bezeichnet werden.

    Mischlinge liegen auf Rang 1 in Berlin.


    Ach ja von 105 000 gemeldeten Hunden in Berlin sind nur etwa 2 Prozent dsh.

    Einmal editiert, zuletzt von FlatHeart1256 ()

  • ich würde gern mal wissen was eine "Beißattacke" überhaupt ist? Ich besuche einen Kollegen mit 2 altdeutschen Hütehunden auf seiner Weide, wir unterhalten uns und plötzlich zwickt sein doofer Köter mich in den Unterschenkel nachdem er eine Weile um uns rumgeschwänzelt ist.

    Meine Hose blieb ganz, ein kleiner blauer Fleck ist geblieben ich hab der Sache natürlich keine Bedeutung zugemessen. Hätten andere Menschen sowas dann irgendwo gepetzt und dieser, in meinen Augen harmlose Vorgang wäre in eine Beißstatistik eingegangen?

  • soll ich nun rausfinden wieviele Mischlinge in Berlin leben und das in den Vergleich zu den 2100 dsh setzen.

    Ist doch auch völlig egal, besonders viele Rottweiler/Dobis/ malis und dsh landen in den Tierheimen.

  • das musst Du selbst wissen @Ellionore , ich kann's Dir nicht sagen.


    Sag mal, was war Dein erster eigener Hund denn für eine Rasse?


    Mein erster war ein DSH, hatte keine Menschenbisse auf seinem Konto.

    2 Mal editiert, zuletzt von Micha369 ()

  • Schafring Das war nach dem Gesetz eine Beißattacke. Hättest du das gemeldet, hätte das zu einer Einstufung des Hundes führen können. Dazu reicht ja schon ein "gefahrdrohendes Anspringen", selbst ohne Verletzung.

  • Würde mal jemand der Wissenden die aktuelle Beißstatistik verlinken, über welche hier gesprochen wird?

    Ich würde mir das doch gerne mal anschauen. Oft steht da ja auch nur "Schäferhund" und da wird eben nicht vom DSH gesprochen, sonders es betrifft alle Schäferhundartige, gerne inkl. Mischlinge ;)


    Und dann sollte man auch nicht mit absoluten Zahlen rechnen, sondern das ganze aus in Relation betrachten. Der DSH stellt eben auch eine wesentlich größere Population als Belgier, Franzosen, Holländer, Schweizer und co.

  • hatte spontan Berlin rausgesucht gehabt. Für was anderes fehlt mir gerade die Zeit.

  • Schafring Das war nach dem Gesetz eine Beißattacke. Hättest du das gemeldet, hätte das zu einer Einstufung des Hundes führen können. Dazu reicht ja schon ein "gefahrdrohendes Anspringen", selbst ohne Verletzung.

    Jepp - genau das ist das Problem, denn ich habe eine Kundin, deren Hund ein Kind ansprang. Der Hund hatte keine Beschädigungsabsicht, aber das Kind hatte einen Keks in der Hand und der Hund wollte den haben ... der Hund musste einen Wesenstest ablegen, um nicht mit Leinen- und Maulkorbpflicht belegt zu werden.


    Meine LSTH-Hündin Anka zog ein kleines Mädchen an der Kapuze zurück, als das Kind durch die Haustür nach draussen entwischen wollte und ihre Mutter, die bei uns zum Kaffee eingeladen war, fragte mich, ob sie sich meinen Hund ausleihen darf, weil sie begeistert war, dass Anka ihr King "gehütet" hat. Eine Mutter, die selbst keine Hunde hat, hätte das vielleicht auch als Beißattacke des Hundes gewertet, denn die Kapuze des Anoraks befand sich zwischen den Zähnen meiner Hündin.


    Also wann spricht man von einer Beissattacke? Wenn ein Hund seine Zähne benutzt oder einen Menschen auch nur erschreckt, indem er ihn anspringt oder anbellt.


    Mir wurde von Spaziergängern auch schon nahe gelegt, meiner Chia einen Maulkorb aufzusetzen, weil sie die Leute anbellte.


    Ich wurde auch selbst schon getackert, weil ich versuchte, meinem Hund einen quer in der oberen Zahnreihe festsitzenden Keks rauszuklauben und theoretisch wäre mein Hund damit "bissig" gewesen.


    Und das ist das zweite Problem: Es wird die Situation nicht bewertet, aus der heraus ein Hund reagiert hat.


    Als meine Tochter noch im Kinderwagen lag, war ich mal mit Hund und Kind zum Einkaufen in der Stadt. Ich nutzte die Straßenbahn und als ich mit Kind auf dem Arm, Buggy unter dem Arm und Hundeleine am Handgelenk in die Bahn einstieg, wollte ein hilfsbereiter Mensch mir den Buggy abnehmen. Böser Fehler! Mein Lieschen hielt ihn am Jackenärmel fest, denn für sie war das eine Bedrohung. Zum Glück erkannte der hilfsbereite Herr, dass es sein Fehler war, den Kinderwagen anzufassen, ohne mich zu fragen, ob das in Ordnung ist und entschuldigte sich sogar bei mir. Er hatte keinen Schaden erlitten und der Jackenärmel war auch nur ein bisschen angesabbert. Ich bot ihm selbstverständlich an, die Reinigung zu bezahlen, aber er lehnte das ab.


    Aber es hätte auch anders laufen können und dann hätte das wirklich lammfromme Lieschen einen Maulkorb tragen müssen und ich hätte vermutlich wegen des "Beißvorfalls" eine Anzeige bekommen.


    Die Situation, warum ein Hund zur Attacke bläst, ist meistens nicht relevant, aber es ist halt ein Unterschied, ob mich ein Mops ankläfft, über den man dann lacht oder ein DSH, der einem Angst einjagt und bei dem man überlegt, ob der Mensch an der Leine sein Tier wohl unter Kontrolle bekommt, bevor es sich losreißt und einen zerfleischt.


    Last but not least ist der DSH dafür gezüchtet, zu hüten, zu schützen, zu verbellen, wenn Gefahr droht. Dass ein solcher Hund schneller reagiert, als ein Leonberger oder sonst eine Rasse, die kaum Trieb hat und für ganz andere Einsätze gezüchtet wurde.


    ... und das bedeutet nicht, dass der DSH gleich zum Angriff bläst, sondern dass er eben auf eine Bedrohung so reagiert, wie das in seinen Genen liegt und das macht den Leuten Angst und führt zu Anzeigen.


    Übrigens wurde selbst meiner Bene mal unterstellt, dass sie den Jack Russel der Nachbarin gebissen hätte. Aber was nicht erwähnt wurde war, dass der die damals vier Monate alte Chia schreddern wollte und Bene dazwischen ging und ihn am Genick auf die Erde drückte. Der Rüssel war ein bisschen nassgesabbert, aber nicht getackert. Wäre sie ihm aber nicht in die Quere gekommen, hätte ich vermutlich mit Chia zum Tierarzt fahren müssen, denn der JRT hätte meinen Welpen garantiert getackert.


    Hätte meine Nachbarin mich also angezeigt, wäre Bene ein weiterer DSH gewesen, der zugebissen hat ... auch wenn sie nur ihre kleine Freundin schützte und niemals einen anderen Hund attackieren würde, wenn von dem keine Gefahr ausgeht.


    Von einem Hund gebissen wurde ich zweimal in meinem Leben: Von einem Jack Russel und von einem Rauhhaardackel!