Romeo und Hundi - die Novemberzwerge von 2020

  • Aussagen wie "der Hund freut sich bei der Arbeit weil er grade keine Schmerzen verspürt"

    haben mich mit SchH aufhören lassen.

    So etwas habe ich Gott sei Dank noch nie in einer OG gehört, auch früher nicht.


    Wir haben früher vermehrt über den Spieltrieb aufgebaut, die Leckerlis gab es da überhaupt nicht. Es gab sicherlich HF die ihre Hunde in verschiedenen OG's über den Zwang gearbeitet haben, das war aber auch dann bei den Prüfungen gut sichtbar und da gab es auch entsprechend Punktabzug, weil kein freudig, dynamischer DSH zu erkennen war und das war aber immer das Ziel einer jeden Prüfung ;)

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  • Seit ich nämlich früher los gehe, treffen wir fast nie jemanden, schon gar nicht in direkter Begegnung, das ist sehr selten geworden.

    Also ich würde eher grade die Hunde/Menschenbegegnungen suchen, im vorbeilaufen natürlich, nicht hingehen.

    So wird das nichts , da kannst nicht weglaufen, rein in das Problem.

    Aber kenne euch nicht, da ist es schwierig etwas zu empfehlen. Wäre nur meine Vorgehensweise.

    Hoffe ihr bekommt das hin. :)

  • der Hund ist einfach nur fröhlich wenn er Menschen sieht. Wenn ich das richtig verstanden habe. Da würde sehr kurz führen eigentlich ausreichen. Kontakt nicht zulassen. Bei Menschen wo er hin darf! denen Futter geben, das können die irgendwo hinwerfen, damit der Hund sich evtl. beruhigt. Und klar Begegnungen mit Menschen sind gut. Bei Hunden großer Abstand, so groß das Aslan noch ansprechbar ist. Kürzere Leine und oder Halti um Sicherheit zu haben, evtl. auch Maulkorb. Dann braucht es auch keinen Leinenruck/ oder Experten aus einer OG die mal zeigen wie man mit dem Dressurhalsband ( was für ein Name) arbeitet. Mal davon abgesehen, dass jeder Volldepp weiß wie man Schmerzen zufügen kann dafür brauch ich keinen aus einer OG für.


    Ach so da nach Buchtipps für ZOS gefragt wurde: Baumann ich lauf schon mal vor ist ein gutes Buch

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  • puh ... ich habe jetzt mal nachgeholt, was ich an Beiträgen verpasst hatte und ich hatte dabei ein Wechselbad der Gefühle, denn ich kenne ja die Problematik vom Brummi, weil ich mit Chia die gleiche Baustelle bearbeite.


    Insofern weiß ich eben auch, dass 1. "Härter durchgreifen" nichts bringt, weil der Hund ja im Grunde nichts falsch machen will, aber in dem moment von seinen Trieben/ seiner Frustration gelenkt wird und man damit den Frust noch fördert und beim Brummi das Risiko eingeht, dass er mit einer Übersprungshandlung reagiert. Man muss sich dazu einfach auch vor Augen halten, dass der Hund nicht "rebellisch" ist, sondern quasi gar nicht Herr seiner Sinne - also triebgesteuert oder frustgesteuert.


    2. ist das Problem bei allem, das Ablenkung schaffen soll, dass dieses scharfe Schwert sich relativ rasch abnutzt. Auch Chia liebte es, ihr Bällchen zu tragen und es zu hüten. Inzwischen ist es aber nicht mehr ganz so wichtig und wird häufiger abgelegt und vergessen. Merke ich es, dann schicke ich sie zurück und lasse sie es holen - was sie auch tut -, aber die Konzentration ist einfach nicht mehr da und alles andere wird wieder wichtiger. Auch wenn ich Bällchen oder Zergel werfe, sind die für einen Moment wieder super interessant, aber 5 Minuten später bleiben die Spielies auch wieder liegen, wenn ich sie nicht ständig interessant mache, was bedeutet, dass ich sie immer mal wieder in die Tasche stecke und wenn ich Chias Aufmerksamkeit wieder habe oder sie anfragt und ganz bei mir ist, das Spielzeug für sie werfe.


    Aber ich weiß auch, dass es Tage gibt, an denen ich mit ihr Höhenflüge erlebe und überzeugt bin, dass wir den gemeinsamen Weg gefunden haben, aber dann leider auch Tage dabei sind, an denen ich das Gefühl habe, dass alles, was wir erarbeitet haben, vollkommen von Chias Festplatte gelöscht wurde.


    Insofern schwebe ich auch oft zwischen Begeisterung und Frust. Ich zweifle dann auch an mir selbst, habe aber den Vorteil, dass ich mit Lyssi und Bene noch zwei Hunde habe, die mich mit Gehorsam beschenken und dafür sorgen, dass ich mich nicht für einen Vollversager halte und überlege, ob ich einfach unfähig bin oder Chia meine Grenzen antastet, damit ich an ihr wachse.


    Clevere Hunde sind ein Geschenk, aber sie sind auch ungleich schwerer als "Familienhund" zu halten, weil sie beschäftigt und gefordert werden wollen, um sich gut zu fühlen. Nur Gassi und ein bisschen Bällchen werfen lastet diese Hunde nicht aus und wir, die wir nicht 4 x wöchentlich auf dem Hundeplatz stehen können, sehen uns auch mal vor ein unlösbares Problem gestellt und das lastet eben auch schwer und reisst einen dann auch runter.


    Für Chia habe ich auch Hütchenspiele, denn sie lernt dabei auch, sich zu konzentrieren und nicht immer schon im Kopf drei Schritte weiter zu sein. Das Agility ist bei ihr auch hilfreich - wobei auch ich dabei merkte, dass ich lernen muss, Schritt für Schritt mit ihr zu erarbeiten, denn gehe ich mit ihrem Tempo mit, mit dem sie die Aufgaben angeht, passiert es auch, dass sie Hürden umläuft, weil sie gar nicht mehr hinschaut und gedanklich schon durch den Tunnel fetzt oder dass sie versucht, über die Slalomstangen zu springen (weshalb ich nun Federerdnägel kaufte, damit die Stangen sich hinlegen, wenn Chia draufspringt).


    Ich weiß, dass ich mit Chia die Erfolge nie als gesichert feiern werden kann und es immer passieren kann, dass ich mich vier Woche freue, weil mein Hund lauter Fortschritte macht und dann wirft uns eine Situation wieder zurück und es scheint, als hätte Chia gar nichts gelernt.


    Damit muss ich mich arrangieren undes gelingt mir mal besser, mal nicht so gut. Aber ich weiß genau wie @Azemba, dass sich kaum jemand so viele Gedanken machen würde und sowohl Aslan, als auch Chia im Grunde froh sein können, dass sie bei uns gelandet sind, die wir einen Weg suchen, der den Hunden gerecht wird und wahrscheinlich in keinem Lehrbuch zu finden ist.


    Klar dachte ich auch schon über D.O.G.S. nach, aber Martin Rütter betont immer, dass ein solcher Hund immer arbeitsintensiv bleiben wird. Man kommt nie an den Punkt, an dem man sagen kann: "Nun hat er/ sie es begriffen und wir fahren mal ein bisschen zurück mit dem Training".


    Es ist jeden Tag eine Herausforderung und manchmal kommt man strahlend vor Freude nach Hause und manchmal sitzt man vor der inneren Klagemauer und lässt den Tränen freien Lauf.


    Aber unsere Hunde sind es einfach wert, dass wir zu ihnen stehen und sie so lieben und annehmen, wie sie sind und irgendwann wird es vielleicht auch trotzdem leichter.


    ... und ja, es gibt Leute, die nicht mehr mit mir Gassi gehen, weil ihnen Chia zu anstrengend ist. Das schmerzt, aber wer mich nicht mit meinem Hund akzeptieren kann, der kann keinesfalls erwarten, dass ich Chia zu Hause lasse und nur mit den unanstrengenden Hunden mitlaufe.


    Was ich aber ganz sicher weiß ist, dass wenn ich irgendwann doch mit Chia den Weg gefunden habe, sie der Hund sein wird, der mich stolz macht - wenn ich gelernt habe, ihr Potential in eine positive Richtung zu lenken.


    Genau das wird auch beim Brummi die Aufgabe sein: Für sein großes Potential eine Richtung zu finden, bei der er sich beweisen kann und die ihm die Chance gibt, nicht als anstrengender Hund gesehen zu werden, sondern als besonders begabter Hund, der einfach ein Ventil braucht, um seine Energie für den Erfolg zu nutzen.

  • Sabine/Verbena ich wäre froh wenn Loki so wie Chia wäre. Ich glaube hier kann so gut wie niemand auch nur erahnen wie das zusammenleben mit einem Hund ist, der fremde Menschen gruselig findet, der sich vor Einkaufswagen fürchtet, die plötzlich stehen wo sie nichts zu suchen haben. Der drei Tage braucht um morgens den Mann, der nur eine Sichtschutzweste trägt nicht mehr angehen zu wollen sondern diesen nur!! noch beobachtet. Nur mal an dieser Stelle.

  • @Azemba Mag sein dass dein Brummi wirklich einen gesteigerten Sexualtrieb hat, jedoch sind die meisten Dinge die du schreibst z.B auch bei uns vorhanden und ganz normal in der Pubertät. Fürs extreme Schnüffeln gibts bei uns ein Abbruchkommando "weiter". Da er eine Zeitlang total auf Durchzug schaltete und ich ihn alle paar Minuten wieder holen musste weil er einfach keine Ohren mehr hatte, hab ich dann mal eine Dose mitgenommen, gefüllt mit Steinchen. Herr kam nicht, Dose flog und er hat sich sowas von erschreckt ( Ich hab ihn absichtlich nicht treffen wollen sondern neben ihn gezielt). Die hab ich immer dabei, bräuchte diese aber mittlerweile nicht mehr mitzunehmen. Das Kommando haben wir an der Schlepp aufgebaut, er Schnüffelte, ich sagte weiter, wenn er nicht kam, Impuls gegeben an der Leine ( kein Rucken sondern ein kurzer Impuls) und wenn er kam, ganz doll gelobt. Funktioniert nun sehr gut, er darf sich auch nicht aus einem gewissen Radius entfernen von mir, ich begrenze seinen Raum wie ich eben gerade lustig bin.


    Markieren tut Romeo auch immer öfter, da bin ich streng. Will er an der Leine Ziehen, blocke ich dieses Verhalten mit meinem Körper ab und treibe ihn 5 Meter zurück, dabei sage ich Streng ( heeeeehhh). Würde ich 500 mal wiederholen wenns sein müsste. Will er Schnüffeln und wir sind gerade am nach Hause laufen, laufe ich einfach weiter, ich bleibe nie einfach Stehen denn er kann Schnüffeln wenn er frei ist, nicht aber an der Leine. Bei euch stellt dies ein Problem dar denn Brummi ist beim Gassi gehen ja meist an der Leine und darf dann Schnüffeln etc. Ich würde da einfach unterscheiden zwischen ( Schnüffeln etc am Geschirr ok, am Halsband nicht).


    Auch haben wir Tage wo Romeo vor lauter Hormonen nur so sprudelt. Da bin ich dann einfach gelassen und nehme dies alles nicht zu ernst. Für jegliche Aufmerksamkeit zu mir wird er im Alltag belohnt, auch habe ich immer die Jackpot Leckerlies dabei. Ich bin wirklich sehr streng denn er kennt seine Grenzen. Was mir aber am allermeisten hilft ist meine Gelassenheit. Er bringt mich nicht aus der Ruhe und wenn er gerade Lustig im Kopf ist dann bleibe ich von mir aus auch eine Stunde lang Stehen bis er sich besinnt.


    Was uns aber besonders zusammengeschweisst hat ist unser Programm. 1mal am Tag ist Fährten angesagt, 1mal am Tag üben wir Futtertreiben, Ablage, Sitz etc und 1mal am Tag wird am Rückruf gearbeitet. Mittlerweile haben wir den Rückruf neu aufgebaut mittels Hochfrequenzpfeife. Die Pfeife wurde so aufgebaut dass Sie eine Einladung zum zergeln ist für Romeo, was die Motivation enorm steigert. Unser Programm hat aber dazu geführt, dass er für sein alter an den meisten Tagen sehr sehr aufmerksam ist. Besonders mir 1 hund ists einfach umzusetzen, auch wenns viel Arbeit erfordert.


    Das Bellen Zuhause hatten wir mittels Kommando Stop sehr schnell im Griff, da flog dann halt einfach mal die Dose, aus die maus. Romeo wacht aber viel intensiver, wenn er nicht ausgelastet ist. Da versucht er dann alles zu kontrollieren, wenn er aber ausgelastet ist, pennt er Zuhause.


    Ich an deiner Stelle würde das Autofahren aktuell als oberstes Ziel setzen. So könntest du nämlich auch mal eine Fährte legen während er im Auto wartet oder mal frei mit ihm anfangen zu arbeiten, wo er Rennen kann und auch mal an seine geistigen Grenzen gelangt. Du hast einen Hund Zuhause der gefordert und gefördert werden MUSS. Hätte ich Diamiro damals nicht ausgelastet, hätte ich eine tickende Zeitbombe Zuhause gehabt und dies trotz seiner Schmerzen. Kastration hin oder her, er braucht eine Aufgabe, Struktur, konsequenz und er muss lernen, dass bei dir immer am meisten passiert. Nur Spazieren und ein paar Leckerlies suchen etc reicht definitiv nicht aus, um einem solchen Hund dies zu geben, was er wirklich braucht.

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  • Oh je @Azemba ... ich hab jetzt mal ein paar Seiten nachgelesen: Du machst ja gerade einiges mit :(


    Django ist auch manchmal ein Rüpel .... und wenn ich nicht mind. 1-2 x pro Woche auf dem Hundeplatz bin, dann wird es ungemütlich. Wir gehen also Dienstag zum AGI und Mittwoch zum SD ... Samstag, wenn ich es einrichten kann, zu einer anderen OG zur UO. Falls einer der Trainingstage ausfällt, dann fahre ich 1 pro Woche Fahrrad mit ihm.


    Wir haben jetzt - aufgrund der ganzen Situation und weil ich einfach keine Lust hatte - mal 2 Wochen gar nix gemacht und das merkt man. Er zieht und zerrt an der Leine ... er hört null, null auf mich, wenn gerade etwas anderes reizvoller ist etc. Aber er ist halt auch erst 16 Monate alt ... und immer noch in der Pubertät.


    Mein Fazit zu Deinen ganzen Beiträgen: Dein Hund ist unterfordert.

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  • @Azemba Dann halt Abschalttraining, zuerst Zuhause, dann im Treppenhaus, Draussen. Ablenkung langsam steigern. Ich bin der Meinung dass ihrs aktuell nur mittels gutem Trainer überwiden könnt und vor allem viel mehr Auslastung. Suchspiele in der Wohnung ersetzen niemals ein intensives Fährtentraining und die Kommandos Draussen ( egal ob diese grade funktionieren oder nicht), sind zwar nice to have aber keine Auslastung. Er braucht eine Aufgabe oder auch mehrere, damit auch die Bindung wieder gefestigt werden kann. Du schriebst ja selber dass du teilweise zu inkonsequent warst oder bist mit Brummi, ich denke dass die Kombi Gelassenheit, Abschalttraining, Situations Konfrontationen sowie richtige Auslastung euer Problem beheben lässt. Dazu die Abklärung der Medizinischen Dinge.

  • @Azemba Du kannst 10 Leistungsschäfis vergleichen und es gibt immer die Granaten drunter. Diamiro war genauso " schlimm" , bis er eine Aufgabe hatte. Trotzdem hat er nicht gebellt Zuhause weil ich mir einfach nicht hab auf der Nase rumtanzen lassen, auch Draussen nicht. Er benötigte einfach andere Lösungsansätze und viel Geduld aber vor allem Auslastung. Die eine Hündin meiner Kollegin ist auch ein spezielles Exemplar, da half nur ganz viel Arbeit auf dem Platz, konsequenz und wenn nötig Aussitzen, auch wenn Sie teilweise bis zu 2 Stunden am Boden Sitzen musste bis sich die Hündin endlich beruhigt hatte. Anstatt jetzt den Kopf in den Sand zu stecken würde ich eher ein striktes Arbeitsprogramm entwerfen ( auch Draussen).