Hüten mit Deutschen Schäferhunden - ein Berufsschäfer erzählt

  • Alt bekommst Du ihn erst vom langen tragen, es gibt im www einige Versandhandel für Schäfereibedarf.

    Den Hut hab ich gemeint.

    An den Stäben (Schleedornstecken) ist untendran die sog. Schäferschippe (spitz) oder Schäferschaufel)

    (rund) mit dem Haken zum Fangen eines Schafes (an einem Hinterbein).Mit der Schüppe kann man zb. auch Disteln ausstechen und Erdklumpen oder Steinchen werfen, wenn der Hütehund mal nicht funktioniert und diszipliniert werden muss.

    Leider gibt es heutzutage keinen guten Schmied mehr der dieses Werkzeug fertigt, die industriell hergestellten taugen nicht viel sodass man heute vermehrt einfache Fanghaken sieht oder -noch grauseliger -zweiseitige Alustäbe, ein kleiner Haken für die Fußfangmethode, auf der anderen Seite ein großer Haken für die Halsfangmethode.

  • Welchen Stab hast du Schafring? Hast du ein Foto davon? Und weshalb Schleedorn? Weil es Schlehen oft gibt oder besonders widerstandsfähig ist?

    So ein Hut wäre klasse. Gibt es etwas, worauf man beim Kauf achten sollte?

  • Das ganze wird jetzt ja ganz schön off Topik zum guten Rütter, wenn unser lieben Moderatorinnen das jetzt alles in den Herdengebrauchshundethrad verschieben könnten dürft ihr mir da Löcher in den Bauch fragen, die ich dann auch gern beantworte.

  • mir ist das egal was das offtopic betrifft. und Hauptsache Schafring lässt uns am Schäfersein wieder mal etwas teilhaben.

  • Lobo Agrarshop Müller, findest Du im Netz, oder Kleissner, Tauberbischhofsheim, beim Schäferbedarf klaus Faßhauer gibts die Original Schäferhüte in grau, schwarz und grün, der nennt die Karl Füller Hut, zu Ehren vom Karl,begnadeter Schäfer und DSH-Züchter, der leider nicht mehr unter uns weilt.

    Die Schäferhüte haben eine Krempe von 9cm, damit das Regenwasser nicht in den Nacken tropft und aus gutem Filz dass der Kopf den ganzen Tag trocken bleibt.

    Boss Schlehe (Schwarzdorn) ist der traditionelle Schippenstecken im Südd. Raum.

    Es ist nicht ganz einfach passende Stecken zu finden in den Schlehenhecken. Er sollt halbwegs gerade sein, ca.1,50 -2m lang und den richtigen Durchmesser haben.

    Du musst ihn im Winter aus der Hecke schneiden, idealerweise ein Stück der Wurzel ausbuddeln und möglichst tief abschneiden um später einen schönen Knauf am oberen Ende des Steckens zu erhalten, dass Du Dir Dein Schäferwerkzeug beim Hüten bequem mal unter die Achsel klemmen kannst um dich beim Stehen zu entlasten.

    Der abgesägte Stecken wird dann von den Dornen befreit und sollte dann 1 Jahr lang zum trocknen auf dem Dachboden aufgehängt werden, sollte er dir nicht gerade genug sein lege ihn 1 Tag in die Badewanne und spann ihn dann zum geradebiegen eine Zeit in 2 Schraubstöcke.

    Die kleinen Dornenstümpfe werden dann vorsichtig mit Schmirgelpapier glattgemacht und wenn deine Schippe ein besonderes Schmuckstück werden soll kannst du diese mit silbernen oder messingfarbigen Polsternägeln verzieren.

    Dann wird die Schäferschippe aufgezogen welches eine besondere Art des Anspitzens bedarf, die guten alten Schippen zB. vom Schmiedemeister Balle mußten ohne Verwendung eines Nagels oder Schraube am Stecken bleiben auch wenn ein Schaf sich mal kräftig gegen das Einfangen gewehrt hat.

    Leider gibt es diese guten Schippen nicht mehr, ab und zu für teures Geld gebraucht im Internet, bei den neuen, industriell gefertigten bringt man das fast garnicht hin da das "Haus"(Schaft) nicht mehr so geschmiedet ist wie früher. Außerdem wurden die Handgearbeiteten in einem Stück geschmiedet, bei den neuen ist der Fanghaken an die Schippe angeschweißt und bricht deshalb gern ab.

    Wenn Deine Schippe dann am Stecken fest ist mußt Du diese auch pflegen damit der Stecken stets seine schöne rotbraune glänzende Farbe behält, die er durch den Gebrauch, durch Deine Hände,

    mit der Zeit erhalten hat, d.h. ab und zu mit eine Speckschwarte einfetten.]

  • Danke für Deine interessanten Ausführungen.


    Dann ist der Schäferstab ja eigentlich sowas wie das "C.I" des Schäfers: Er spiegelt wieder, wer ihn geschnitten, bearbeitet und benutzt hat und begleitet einen wohl auch länger, als nur kurze Zeit. Aber wo wir beim Thema wären: Bei dem Aufwand der Herstellung - wie lange benutzt Du so einen Stab? Wird das Holz trotz aller Pflege nicht soch irgendwann morsch?

  • Oh wow ... der hängt ein Jahr zum Trocknen und dann nutzt man ihn drei bis vier Jahre? Ich dachte, der Stock begleitet den Schäfer dann mindestens ein Jahrzehnt. Also quasi wie der hölzerne Mistgabelstiel, den ich ja nicht mal pflege, aber der trotzdem deutlich länger in Gebrauch ist.


    Hast Du Dir dann die Stöcke dann auf Vorrat geschnitten und immer welche in Reserve gehabt?

  • z.Zt hängen noch ca. 10 Stück bei mir am Scheunenboden, erst nachdem ich in Rente war hatte ich mal wirklich Zeit einen Vorrat anzulegen, du mußr schon mit sehr offenen Augen durch die Natur laufen um in den Schlehenhecken halbwegs gerade Stecken zu finden, die jetzigen sind alle aus einer Hecke die bei uns am Bahndamm steht, da will die Schlehe hoch hinaus zur Sonne und es gibt am ehesten gerade Triebe darunter, genau wie bei Hecken die am Waldrand wachsen.

    und Verbena , also der Vergleich mit dem MISTGABELSTIEL, ich darf doch sehr bitten........

  • Wenn Du wüsstest, wie wertvoll mir mein Mistgabelstiel ist, dann wüsstest Du, wie anspruchsvoll die Aufgabe ist, da den passenden zu finden, der minimal gebogen sein muss, aber nicht zu sehr und er darf nicht zu dick oder zu schwer sein, aber auch nicht zu dünn und zu leicht ... und dass die Gabel daran nicht wackeln darf, wie ein Kuhschwanz, ist Voraussetzung dafür, dass der Mist in der Karre landet und nicht auf der Stallgasse. Und die mit dem Quergriff oben gehen schon mal gar nicht. Die Länge sollte natürlich auch zu meiner Körpergröße passen und ich will mir selbstverständlich beim Misten auch keine Spriessen einziehen. :D


    Du siehst - gutes Arbeitswerkzeug wird allerorts geschätzt ;)


    Aber aus Deiner Leidenschaft für Schlehenstöcke könntest Du vielleicht ein gutes Geschäft machen ... wenn Du schon 10 Stück davon lagerst :/

  • Ich dachte auch, dass die Schäferschippe ein viel längeres Leben hat bei der Mühe, die dahintersteckt. Hat es denn einen besonderen Grund, warum Schlehe?